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Die Schlacht bei Marengo fand am 14 Juni 1800 im Zweiten Koalitionskrieg bei Marengo einem Dorf in der heutigen italienischen Provinz Alessandria statt und brachte Napoleon den entscheidenden Sieg uber die Osterreicher Schlacht bei MarengoTeil von Zweiter KoalitionskriegTaktische Darstellung der Schlacht bei Marengo Karte von 1871 Datum 14 Juni 1800Ort Marengo im PiemontAusgang Franzosischer SiegKonfliktparteienFrankreich 1804 Frankreich Habsburgermonarchie OsterreichBefehlshaberFrankreich 1804 Napoleon BonaparteFrankreich 1804 Louis Desaix Habsburgermonarchie Michael von MelasTruppenstarke28 000 Soldaten 24 Kanonen 31 000 Soldaten 100 KanonenVerlustebis zu 7 000 tot und verwundet 6 400 tot und verwundet 3 000 GefangeneZweiter Koalitionskrieg 1799 1802 Ostrach Feldkirch Stockach I Verona Magnano Cassano d Adda Bassignana Frauenfeld Winterthur Zurich I Trebbia Mantua Novi Vlieter Bergen Zurich II Muotatal Nafels Egmont Genola Wiesloch Genua Stockach II Engen Messkirch Biberach II Montebello Marengo Hochstadt Oberhausen Brion Hohenlinden Walserfeld Pozzolo Kopenhagen Algeciras I Algeciras II Schlacht bei Marengo Gemalde von Louis Francois Lejeune 1802 General Bonaparte und sein Stabschef Berthier in der Schlacht von Marengo Gemalde von Joseph Boze Robert Lefevre und Carle Vernet 1800 1801 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtlicher Hintergrund 2 Feldzug nach Norditalien 3 Schlachtverlauf 4 Die Folgen 5 Diverses 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichtlicher Hintergrund BearbeitenDie sogenannte zweite Koalition von 1798 bis 1801 richtete sich gegen das revolutionare Frankreich und bestand aus Russland Grossbritannien Osterreich dem Osmanischen Reich Portugal Neapel und dem Kirchenstaat Osterreich und Russland waren unter dem Oberbefehl des russischen Generals Graf Alexander Suworow in Norditalien erfolgreich Die Koalition besetzte Mailand und loste die Cisalpinische Republik auf Im Mai 1798 begann Napoleon Bonaparte seinen Feldzug nach Agypten um die britische Vormachtstellung im Mittelmeerraum zu brechen In der Seeschlacht von Abukir am 1 und 2 August 1798 wurde die franzosische Flotte von den Briten unter Horatio Nelson versenkt Napoleon kehrte uberraschend nach Paris zuruck und wurde durch einen Staatsstreich am 9 November 1799 Erster Konsul der Republik Er bot der Koalition den Abschluss eines Friedensvertrags an der jedoch abgelehnt wurde Daraufhin liess er eine neue Armee von 40 000 Mann aufstellen und begann einen Feldzug gegen Osterreich und seine deutschen Verbundeten 1 Feldzug nach Norditalien BearbeitenIm Mai 1800 uberquerte Napoleon mit seiner Armee die Alpen uber verschneite Passe beim Grossen St Bernhard und erreichte Ende Mai die Poebene General Melas dem osterreichischen Oberkommandierenden war Napoleons Alpenubergang unbekannt Er befand sich mit seinen Soldaten am oberen Po um die Belagerung Genuas zu decken Die Franzosen hatten sich in der Zwischenzeit nach Osten gewandt uberquerten den Tessin eroberten Mailand und stellten die Cisalpinische Republik wieder her Nach dem Angriff der Osterreicher auf Casteggio am 9 Juni den Lannes mit Erfolg abwies hatte Napoleon bei Stradella eine feste Stellung bezogen Als jedoch hier kein Angriff erfolgte ruckte er am 13 Juni in die Ebene des Tanaro bei Alessandria vor in der Annahme Melas werde sich nach dem inzwischen eroberten Genua zuruckziehen um sich dort auf der britischen Flotte einzuschiffen Aus diesem Grund entsandte Napoleon eine Division unter Desaix nach Novi Ligure an der Strasse nach Genua um dort die Lage zu erkunden wahrend zwei Divisionen unter Claude Victor Perrin gen Victor das Dorf Marengo besetzten Eine Division unter Jean Lannes blieb in der offenen Ebene zwischen Marengo und Castel Ceriolo stehen und Napoleon selbst zog sich mit einer Division nach Torre di Garofoli zuruck 1 Schlachtverlauf BearbeitenMelas der in Alessandria selbst stand hatte sich inzwischen entschlossen durch die feindliche Armee nach Piacenza durchzubrechen und begann am 14 Juni bei Tagesanbruch den Fluss Bormida auf drei Brucken zu uberschreiten Um 9 Uhr griffen die Osterreicher die Franzosen die in ihrer Zersplitterung auf eine Schlacht nicht vorbereitet waren in Marengo an 2 Feldmarschallleutnant Hadik Fuhrer der ersten Hauptkolonne des Zentrums 6 Bataillone und 9 Eskadronen wurde beim Angriff uber den Fontanone Bach todlich verwundet Die Franzosen schlugen geschutzt durch einen tiefen sumpfigen Graben zweimal die Angriffe der Osterreicher zuruck Gegen Mittag gelang es den Osterreichern im dritten Anlauf Marengo zu ersturmen und die Franzosen zum Ruckzug zu zwingen Erst jetzt erschien Napoleon mit der Division Monnier und der Konsulargarde und verstarkte damit die Flugel Das Zentrum der Franzosen war jedoch vollstandig durchbrochen worden und Napoleons Truppen zogen sich zunachst langsam zuruck 2 Der einundsiebzigjahrige Melas war von seinem Sieg uberzeugt und zog sich durch die Strapazen und eine leichte Wunde erschopft nach Alessandria zuruck um seinen Erfolg zu verkunden Er uberliess seinem Generalstabschef General Zach die Verfolgung des Feindes Um drei Uhr nachmittags erschien plotzlich Desaix auf dem Schlachtfeld der auf seinem Marsch nach Novi von Napoleon zum Schlachtfeld nach Marengo beordert worden war Ohne zu zogern griff er mit seinen 5 000 Mann die Osterreicher an wahrend Marmont die Geschutze auf die vorderste Kolonne des von Zach befehligten Feindes richten liess 2 Desaix wurde durch eine Kugel todlich getroffen und starb noch auf dem Schlachtfeld Die Osterreicher versuchten erneut vorzudringen aber Kellermann durchbrach mit seinen Dragonern die feindliche Flanke und konnte Zach und 2 000 Mann abschneiden die sich daraufhin ergaben Zu diesem Zeitpunkt wendete sich der Schlachtverlauf endgultig Die Franzosen sammelten ihre Krafte und konnten einen erneuten Angriff vortragen dem die Osterreicher nicht standhielten und zuruckwichen Ihre Reiterei ergriff offen die Flucht und riss auch das Fussvolk mit sich fort so dass schliesslich vollige Panik ausbrach und sich die Truppen der Osterreicher in wirrer Unordnung uber den Bormida zu retten versuchten Fast die gesamte osterreichische Artillerie fiel in die Hande der Franzosen Ausserdem verloren die Osterreicher 6 400 Mann an Toten und Verwundeten und rund 3 000 Soldaten gerieten in Gefangenschaft Die Franzosen hatten etwa 7 000 Tote und Verwundete zu beklagen 2 Die Folgen BearbeitenDer Sieg in der Schlacht von Marengo brachte Oberitalien wieder unter franzosische Kontrolle In der Zwischenzeit waren franzosische Truppen unter General Jean Victor Moreau uber den Rhein nach Suddeutschland vorgedrungen und hatten Munchen besetzt In der Schlacht bei Hohenlinden am 3 Dezember 1800 hatte Moreau die letzte osterreichische Armee unter Erzherzog Johann besiegt und marschierte in Osterreich ein Die Franzosen bedrohten Linz und Osterreich stimmte schliesslich einem Friedensvertrag zu Am 9 Februar 1801 bestatigte Kaiser Franz II von Osterreich im Frieden von Luneville die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich Weiterhin erkannte er die Existenz der Batavischen Helvetischen Cisalpinischen und Ligurischen Republik sowie das neue Konigreich Etrurien an Es folgten Friedensschlusse Frankreichs mit Neapel Portugal Russland und dem Osmanischen Reich Am 27 Marz 1802 kam es schliesslich zum Frieden von Amiens mit Grossbritannien 3 Diverses BearbeitenDie Schlacht bei Marengo bildet den historischen Hintergrund von Victorien Sardous Drama La Tosca und der darauf basierenden Oper Tosca von Giacomo Puccini Nach der Schlacht von Marengo musste auch gespeist werden Da der gesamte Verpflegungstross der Franzosen verlorengegangen war musste Napoleons Kuchenchef Dunant improvisieren und schickte Soldaten los um etwas Essbares herbeizuschaffen So brachte ein ausgesandter Soldat ein Huhn der nachste einige Tomaten der dritte ein paar Eier und ein vierter zwei Krebse die Zutaten fur Dunants Huhn Marengo 2 Zur Verherrlichung des Sieges bei Marengo komponierte der Franzose Bernard Viguerie die seinerzeit sehr beliebte Programmmusik Bataille de Maringo Piece Militaire et Historique pour le Forte Piano avec accompagnement de violon et basse mit gesprochenen Zwischentiteln zum Ablauf der Schlacht Mehrfach sollte der Pianist dabei plotzlich seinen gestreckten Unterarm der Lange nach auf die Tasten werfen um sie alle zusammen zum Anschlag zu bringen und so den Kanonendonner zu imitieren 4 5 Siehe auch BearbeitenListe von Schlachten Liste der KriegeLiteratur BearbeitenJames R Arnold Marengo and Hohenlinden Napoleon s Rise to Power Pen amp Sword 2005 Francois Christophe Edouard Kellermann Duc de Valmy Histoire de la campagne de 1800 ecrite d apres des documents nouveaux et inedits par m le duc de Valmy fils du general Kellermann Paris J Dumaine 1854 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Battle of Marengo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien General Berthier Bericht der Schlacht von Marengo gefochten am 14 Juni 1800 von Napoleon Bonaparte franzosisch englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Schlacht von Marengo Abgerufen am 17 Mai 2010 a b c d e Schlacht von Marengo Archiviert vom Original am 7 Oktober 2007 abgerufen am 17 Mai 2010 Jurgen Hotz Redaktion Der Brockhaus Lexikon der Weltgeschichte in 2 Banden F A Brockhaus Leipzig Mannheim 2003 Herbert Henck Klaviercluster Geschichte Theorie und Praxis einer Klanggestalt LIT Verlag Munster 2004 S 38 40 ISBN 3825875601 Digitalansicht Bataille de Maringo von Bernard Viguerie 1800 auf YouTube mit englischem Vorwort und gesprochenen Zwischentexten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Marengo amp oldid 237781846