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Baron Louis Francois Lejeune 3 Februar 1775 in Strassburg 29 Februar 1848 in Toulouse war ein franzosischer Maler und General In vielen seiner Gemalde stellte er Ereignisse der Feldzuge Napoleon Bonapartes dar an denen er selbst in fuhrender Position teilnahm Er gilt als derjenige der die Lithografie in Frankreich bekannt machte In diesem Sinne ist er auch ein Wegbereiter so bedeutender Kunstler wie Honore Daumier und Henri de Toulouse Lautrec Louis Francois Lejeune Inhaltsverzeichnis 1 Jugend 2 Laufbahn unter Napoleon 3 Karriere unter den Bourbonen 4 Kunstlerisches Werk 5 Galerie weiterer Gemalde 6 Auszeichnungen 7 Kurioses 8 Literatur 9 WeblinksJugend BearbeitenLouis Francois Lejeune wurde am 3 Februar 1775 in Strassburg im Elsass als Sohn eines Musikers geboren Durch sein Elternhaus beeinflusst neigte auch er den Kunsten zu und begann in Paris zunachst eine Malerei Ausbildung als Schuler von Pierre Henri de Valenciennes 1750 1819 Im Alter von 17 Jahren schloss er sich 1792 jedoch als Kriegsfreiwilliger den franzosischen Revolutionstruppen an und zwar in einer besonderen Einheit fur Kunstler der Compagnie des Arts de Paris In ihr erlebte der junge Lejeune im selben Jahr seine Feuertaufe bei der Kanonade von Valmy nbsp Gemalde Schlacht von Lodi im Jahr 1796 von Louis Francois Lejeune entstanden 1804Laufbahn unter Napoleon BearbeitenLejeune entschied sich jetzt fur eine militarische Laufbahn und trat als Unteroffizier in die renommierte konigliche Artillerie Schule Ecole Royale d Artillerie in La Fere ein Nach Abschluss dieser Ausbildung nahm er 1794 1795 als Leutnant an den Feldzugen in den Osterreichischen Niederlanden dem heutigen Belgien und den Vereinigten Niederlanden teil 1796 1797 schloss er sich den Truppen Napoleon Bonapartes fur den Italienfeldzug an und kampfte unter anderem in der Schlacht von Lodi Obwohl Lejeune in der Armee rasch Karriere machte arbeitete er auch weiter erfolgreich als Maler 1798 wurde er aufgrund seiner kunstlerischen Fahigkeiten in die Militarbehorde fur Kartografie Depot de la Guerre abkommandiert Im Jahr 1800 wurde Lejeune Adjutant von Generalstabschef Marschall Louis Alexandre Berthier bis 1812 und nahm die nachsten Jahre in dieser Position an fast allen Feldzugen Napoleon Bonapartes teil So kampfte er noch im selben Jahr im Zweiten Koalitionskrieg in der Schlacht bei Marengo und wurde zum Hauptmann befordert Im Zuge des Dritten Koalitionskriegs erlebte er 1805 die Schlacht bei Austerlitz Wahrend Napoleons Feldzug auf der Iberischen Halbinsel war Lejeune unter anderem an der Schlacht bei Somosierra und an den beiden Belagerungen von Saragossa 1808 und 1809 beteiligt Er stieg zum Oberst auf und kampfte im Funften Koalitionskrieg unter anderem 1809 in der Schlacht bei Aspern nbsp Gemalde Schlacht bei Marengo im Jahr 1800 entstanden 1801Lejeune wurde wahrend dieser Feldzuge mehrfach verwundet und gefangen genommen Wegen seiner Leistungen als Offizier und seiner Tapferkeit wurde er 1808 von Napoleon als Baron in den Adelsstand erhoben Der Kaiser ubertrug ihm Landereien im fruheren Kurfurstentum Hannover 1810 weitere im neu gegrundeten Konigreich Westphalen Ausserdem ernannte Napoleon ihn zum Ritter der franzosischen Ehrenlegion 1813 zum Offizier Der Kaiser schatzte Lejeune auch als Maler und gab bei ihm einige Gemalde in Auftrag Ausserdem liess er von ihm einige Uniformen der kaiserlichen Armee entwerfen Fur einen kurzen Zeitraum wurde Lejeune in der Verwaltung der neu eroberten Illyrischen Provinzen des franzosischen Kaiserreichs eingesetzt 1812 wurde Baron Louis Francois Lejeune zum Brigadegeneral befordert und war wahrend Napoleons Russlandfeldzug Stabschef von Marschall Louis Nicolas Davout In dieser Funktion erlebte er unter anderem die Schlacht von Borodino Im russischen Winter erlitt er schwere Erfrierungen im Gesicht und verliess deswegen wahrend des franzosischen Ruckzugs aus Russland seinen Posten Daraufhin wurde er auf Befehl Napoleons fur kurze Zeit in Arrest genommen aber bereits im Marz 1813 wieder freigelassen Der General wurde Stabschef von Marschall Nicolas Charles Oudinot und zeichnete sich wahrend der folgenden Kampfe in Deutschland erneut durch Geschick und Tapferkeit aus so in der Schlacht bei Grossgorschen und in der Schlacht bei Dennewitz in der er Oudinots Truppen vor der Vernichtung bewahrte und deren Ruckzug deckte Weil Lejeune wahrend dieses Feldzuges erneut zweimal verwundet wurde durfte er den Dienst in der Armee im November 1813 quittieren Karriere unter den Bourbonen BearbeitenNach der Entmachtung Napoleons und wahrend der Restauration unter dem Bourbonen Konig Ludwig XVIII trat Baron Louis Francois Lejeune 1818 wieder in die franzosische Armee ein und diente dort bis 1824 Auch unter der neuen Regentschaft war er hoch angesehen So wurde er im Jahr 1823 vom Konig zum Ritter des Ordre royal et militaire de Saint Louis ernannt und zum Kommandeur der franzosischen Ehrenlegion befordert Am 2 September 1821 heiratete er Marie Adele Amable Clary eine Schwester des Generals Marius Clary 1831 wurde ihm der Posten des Kommandanten im sudfranzosischen Departement Haute Garonne mit Sitz in Toulouse ubertragen Im Jahr 1837 wurde er Direktor der Schule fur Bildende Kunste Ecole des beaux arts et de l industrie in Toulouse 1841 ubernahm er das Amt des Burgermeisters der Stadt Am 29 Februar 1848 ist Baron Louis Francois Lejeune im Alter von 73 Jahren in Toulouse an einem Herzinfarkt gestorben nbsp Gemalde Schlacht bei den Pyramiden im Jahr 1798 von Louis Francois Lejeune entstanden 1808Kunstlerisches Werk BearbeitenLouis Francois Lejeune begann schon in jungen Jahren zu malen und trat zunachst in Paris als Schuler von Pierre Henri de Valenciennes eine Malerei Ausbildung an Auch als er sich zu einer militarischen Laufbahn entschloss blieb seine Neigung zur Malerei bestehen Das Hauptthema seiner Werke wurden die Schlachten der napoleonischen Feldzuge an denen er zu einem bedeutenden Teil auch selbst teilnahm So hat er unter anderem in den beruhmten Schlachten von Lodi 1796 Marengo 1800 und Austerlitz 1805 mitgekampft und Szenen daraus spater in Olgemalden festgehalten Das besondere an Lejeunes Werk ist somit dass er an vielen von ihm dargestellten Schlachten selbst teilgenommen hat und die Darstellungen insofern authentisch sind Entsprechend ist sein Malstil dadurch gepragt dass er das Geschehen sehr detailreich und wirklichkeitsgetreu darstellt Auf seinen Olgemalden sind oft nicht allein die eigentlichen Kampfe in vielen Einzelheiten abgebildet sondern auch Ereignisse am Rande Die Olgemalde sind durchgangig in kraftigen Farben gehalten wodurch ein fast freundlicher und optimistischer Gesamteindruck entsteht In der Tat dienen Lejeunes Werke meist dazu die Feldzuge und vor allem Siege Napoleons zu verherrlichen Die franzosischen Truppen werden vorwiegend so dargestellt dass sie vorwarts drangen und sich selbst uber hartnackige Feinde hinwegsetzen Verwundete oder tote Soldaten sind nur in Einzelfallen abgebildet In vielen Bildern wird Napoleon als souveraner Feldherr dargestellt der den ruhenden Pol im bunten Geschehen bildet Nicht zuletzt deshalb schatzte dieser Lejeune nicht nur als Offizier sondern auch als Maler und gab bei ihm einige Gemalde in Auftrag Wenngleich Louis Francois Lejeune also ein klassischer Vertreter der verklarenden Historienmalerei war zeigte er doch fur Neuerungen in der Kunst aufgeschlossen So besuchte er 1806 bei einem Aufenthalt in Munchen auch die Werkstatt von Alois Senefelder dem Erfinder der Lithografie Lejeune war von dem neuen Verfahren so beeindruckt dass er noch vor Ort selbst die Zeichnung eines Kosaken auf einem Pferd anfertigte und davon hundert Drucke anfertigen liess Eines davon soll auch Napoleon uberbracht worden sein der angeblich sehr beeindruckt war Zumindest gilt Lejeune als Wegbereiter der Lithografie in Frankreich Von einigen Gemalden Lejeunes wurden auch Kupferstiche angefertigt etwa von Jacques Joseph Coiny and Edme Bovinet und in grosseren Auflagen verbreitet Ausserdem entwarf Lejeune im Auftrag Napoleons einige Uniformen der kaiserlichen Armee Daruber hinaus war er als Autor sehr erfolgreich denn seine Memoiren erzielten hohe Verkaufszahlen und wurden in mehreren Auflagen und Ubersetzungen gedruckt Sie werden sogar noch heute in einer englischsprachigen Ubersetzung als Nachdruck vermarktet Galerie weiterer Gemalde Bearbeiten nbsp Gemalde Schlacht bei Austerlitz im Jahr 1806 von Louis Francois Lejeune entstanden 1808 nbsp Schlacht bei Somosierra 1808 entstanden 1810 nbsp Episode der Belagerung von Saragossa Sturmangriff auf das Kloster San Engrassia 1809 entstanden 1810 nbsp Schlacht bei Borodino 1812 entstanden 1822 nbsp Schlacht am Berg Tabor 1799 entstanden 1804Auszeichnungen Bearbeiten1808 Ritter der franzosischen Ehrenlegion 1810 Komtur des osterreichisch kaiserlichen Leopold Ordens 1813 Offizier der franzosischen Ehrenlegion 1823 Kommandeur der franzosischen Ehrenlegion 1823 Komtur des Militar Max Joseph Ordens 1824 Grosskreuz des schwedischen Schwertordens 1841 Grossoffizier der franzosischen Ehrenlegion 1814 Ritter des Ordre royal et militaire de Saint Louis ausserdem ist Lejeunes Name am Triumphbogen in Paris in der 19 Spalte eingetragen Kurioses BearbeitenLouis Francois Lejeune ist die zentrale Figur des historischen Romans Die Schlacht franz La Bataille des franzosischen Schriftstellers Patrick Rambaud aus dem Jahr 1997 deutsche Ausgabe 2000 In dem wirklichkeitsnahen und weitgehend an den historischen Fakten orientierten Werk erlebt der Oberst Lejeune die Schlacht bei Aspern im Jahr 1809 mit Als Verbindungsoffizier im Generalstab dient die Figur in dem Roman dazu zwischen den einzelnen Orten des Geschehens zu wechseln und die einzelnen Handlungsebenen miteinander zu verzahnen Der Roman wurde unter anderem mit dem renommierten franzosischen Literaturpreis Prix Goncourt ausgezeichnet Literatur BearbeitenLouis Francois Lejeune Memoires Das Werk liegt in einer englischsprachigen Ubersetzung als zweibandiger Nachdruck vor Memoirs of Baron Lejeune Aide de Camp to Marshals Berthier Davout and Oudinot 1897 Indypublish Oktober 2008Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Louis Francois Lejeune Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biografische Angaben zu Louis Francois Lejeune aus der Biographie des celebrites militaires des armees de terre et de mer de 1789 a 1850 bei Wikisource Gemalde von Louis Francois Lejeune bei Wikimedia Lejeune und Strassburg Lejeune und sein Gemalde Das Biwak Napoleons am Vorabend der Schlacht von Austerlitz von 1808Normdaten Person GND 123856361 lobid OGND AKS LCCN no2002033425 VIAF 64221304 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lejeune Louis FrancoisKURZBESCHREIBUNG franzosischer Maler und GeneralGEBURTSDATUM 3 Februar 1775GEBURTSORT StrassburgSTERBEDATUM 29 Februar 1848STERBEORT Toulouse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Louis Francois Lejeune amp oldid 232336398