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Der Funfte Koalitionskrieg oder auch Osterreichisch Franzosische Krieg von 1809 bezeichnet die Auseinandersetzung zwischen dem von Grossbritannien unterstutzten Osterreich und dem Kaiserreich Frankreich mit seinen Verbundeten im Rheinbund Osterreich begann den Krieg in der Hoffnung dass Napoleon durch den Aufstand in Spanien festgehalten wurde Dies erwies sich als Fehleinschatzung Zwar konnte Erzherzog Karl Napoleon in der Schlacht bei Aspern besiegen aber in der Schlacht bei Wagram erlitt er eine entscheidende Niederlage Im Frieden von Schonbrunn musste das Land territoriale Verluste hinnehmen und wurde stark geschwacht Politisch war Osterreich in der Folge zur Anpassung an Frankreich gezwungen ehe es sich 1813 der antinapoleonischen Koalition in den Befreiungskriegen anschloss Funfter Koalitionskrieg Datum 10 April bis 14 Oktober 1809Ort MitteleuropaAusgang Franzosischer SiegTerritoriale Anderungen Die Illyrische Provinzen gehen an FrankreichBayern erhalt Salzburg Westgalizien geht an das Herzogtum WarschauFriedensschluss Friede von SchonbrunnKonfliktparteienOsterreich Kaisertum OsterreichVereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes KonigreichSardinien Konigreich SardinienSizilien Konigreich Sizilien Frankreich 1804 FrankreichRheinbund Konigreich Bayern Bayern Konigreich Sachsen Sachsen Konigreich Westphalen Westphalen Wurttemberg WurttembergHerzogtum Warschau Herzogtum WarschauItalien 1805 ItalienKonigreich Neapel NeapelHolland HollandRussisches Kaiserreich 1721 RusslandBefehlshaberFranz I Erzherzog KarlJohann von OsterreichGeorg III Friedrich Wilhelm von Braunschweig Napoleon BonaparteMaximilian I Friedrich August I Jerome BonaparteJozef Antoni PoniatowskiEugene de BeauharnaisJoachim MuratAlexander I Truppenstarke322 400 1 325 000 2 Verluste170 000 Tote Verwundete und Gefangene 140 000 Tote Verwundete und Gefangene Funfter Koalitionskrieg 1809 Sacile Teugn Hausen Weichselfeldzug Raszyn Abensberg Landshut Eggmuhl Regensburg Neumarkt Ebelsberg Piave Aspern Sankt Michael Stralsund Bergisel Raab Gyor Graz Wagram Korneuburg Stockerau Gefrees Hollabrunn Schongrabern Znaim Walcheren Schlacht an der Baskischen Reede Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Philipp von Stadion und die Kriegspartei 1 2 Politik der Anpassung und Heeresreform 1 3 Entschluss zum Krieg 2 Verlauf 2 1 Hauptkriegsschauplatz 2 1 1 Bis zur Einnahme von Wien 2 1 2 Aspern und Wagram 2 2 Patriotismus und seine Grenzen 2 3 Nebenkriegsschauplatze 3 Folgen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksVorgeschichte BearbeitenPhilipp von Stadion und die Kriegspartei Bearbeiten nbsp Johann Philipp von Stadion als Ritter im Orden vom Goldenen VliesIm Gegensatz zu Preussen mit den preussischen Reformen kam es in Osterreich nach der Niederlage von 1805 im Dritten Koalitionskrieg nicht zu einer umfassenden Staatsreform Mit Johann Philipp von Stadion erlangte ein Anhanger der Kriegspartei den entscheidenden Einfluss auf die Politik Er war auf Drangen des Erzherzogs Karl nach dem Frieden von Pressburg zum Aussenminister ernannt worden Stadion war eigentlich konservativ und stark in der Tradition des Alten Reiches verwurzelt Gleichwohl nahm er nationale Parolen in seine Ausserungen auf Sein Ziel war in einem neuen Krieg die Niederlage wettzumachen Er hoffte dass sich die anderen deutschen Lander bei einem Krieg Osterreich anschliessen wurden In der Folge sollten die von Napoleon beherrschten deutschen Staaten befreit werden und ein neues Reich auf Basis einer erneuerten standischen Ordnung geschaffen werden Stadion wollte den Gegner mit den eigenen Waffen schlagen und setzte auf die osterreichische Nation ohne dass klar war was genau damit gemeint war und wie sich diese zu Deutschland verhielt Dennoch haben viele Stadions Ausserungen so aufgefasst dass Osterreich als Speerspitze der deutschen Nation gegen Napoleon auftreten sollte 3 Publizistisch unterstutzt wurde Stadion insbesondere durch Friedrich Gentz Dieser war zeitweise in der Staatskanzlei angestellt und blieb auch nach dem Krieg ein Propagandist fur einen Befreiungskampf gegen Napoleon Ein weiterer wichtiger Mitarbeiter Stadions war sein Bruder Friedrich Lothar von Stadion Politik der Anpassung und Heeresreform Bearbeiten nbsp Karl von Osterreich Teschen Portrat von Johann Baptist Seele 1800 HGM nbsp Johann um 1805 im Alter von etwa 18 Jahren Heeresgeschichtliches Museum Angesichts der franzosischen Ubermacht sah sich Stadion zunachst zu einer Politik der Anpassung gezwungen Er beschloss der Reform der Armee und der Aufrustung oberste Prioritat einzuraumen Diese Aufgabe ubernahm vor allem Erzherzog Karl Daneben wurden alle anderen Reformbemuhungen zuruckgestellt Diese hatten ohnehin nicht die Tiefe und den Umfang wie die Reformen in den Rheinbundstaaten oder die preussischen Reformen Zur Heeresreform gehorte unter anderem seit 1806 die Aufstellung einer Landwehr auf provinzialer Grundlage Erzherzog Johann propagierte den nationalen Gedanken und wurde Organisator der Landwehr Allerdings war der Erfolg der Landwehr nicht in allen Teilen des Reiches gleich Die Polen in Galizien galten als franzosenfreundlich Die Reaktion in Bohmen war verhalten und der ungarische Reichsteil lehnte die Landwehr vollig ab Diese spielte daher vor allem in den deutschsprachigen Teilen des Reiches eine Rolle 3 Auch im Militar gab es erhebliche Vorbehalte Dennoch hatte Osterreich mit der Landwehr noch vor Preussen faktisch die allgemeine Wehrpflicht eingefuhrt Die Armeereform und die neue Landwehr fuhrten dazu dass der Regierung zu Beginn des Jahres 1809 eine potentiell starke Armee aus Verteidigungskraften und Feldtruppen zur Verfugung stand Allerdings begann der Krieg bevor diese Moblisierungsmoglichkeiten auch praktisch vollstandig zur Verfugung standen Die osterreichischen Truppen bestanden bei Kriegsbeginn aus der Feldarmee von 300 000 Mann Verfugbar waren noch 136 000 Reservetruppen Hinzu kamen 20 000 von Ungarn bewilligte Rekruten An Landwehr und der ungarischen Insurrektion waren etwa 300 000 Mann verfugbar Entschluss zum Krieg Bearbeiten Auf der diplomatischen Buhne bemuhte sich die Regierung um ein Bundnis mit Grossbritannien Preussen und Russland Allerdings sah sich Stadion gezwungen fruhzeitig und ohne ein breites Bundnis loszuschlagen Dabei spielte eine Rolle dass die Staatsfinanzen Osterreichs nach den Kriegen der letzten Jahrzehnte und durch die verstarkte Rustungspolitik vor dem Bankrott standen Dies zwang zu einem Kriegsbeginn im Jahr 1809 Die Reorganisation der Armee war noch nicht abgeschlossen Die neuen Landwehreinheiten waren schlecht ausgebildet und unzureichend bewaffnet Die moglichen Verbundeten zeigten wenig Neigung Osterreich effektiv beizustehen Ein Plan in Norddeutschland einen antinapoleonischen Aufstand zu entfesseln wurde in Frankreich bekannt und Napoleon erzwang die Entlassung des Freiherrn vom Stein Damit war die preussische Kriegspartei geschwacht und Friedrich Wilhelm III hielt an der Neutralitatspolitik fest Die Voraussetzungen fur einen erfolgreichen Krieg beruhten auf der Hoffnung dass Napoleon und seine Truppen in Spanien gebunden seien Man hoffte in Osterreich auch auf eine innerfranzosische Opposition gegen Napoleon Eine Chance bestand dann wenn es gelang moglichst rasch die franzosischen Truppen und die der Rheinbundstaaten in Suddeutschland zu besiegen ehe Napoleon mit seiner Hauptarmee auf dem Schauplatz erscheinen konnte Diese Erfolge sollten zu Aufstanden gegen Napoleon in den besetzten Gebieten und zum Eintritt anderer Staaten in den Krieg fuhren Der osterreichische Botschafter in Paris Klemens Wenzel Lothar von Metternich neigte zur Kriegspartei Diese wurde von der Kaiserin Maria Ludowika und Erzherzog Johann unterstutzt Erzherzog Karl schatzte die militarische Starke trotz der Reformen dagegen eher skeptisch ein Im Februar 1809 entschlossen sich die Spitzen der Monarchie zum Krieg Abgesehen von Grossbritannien und Schweden hatte Osterreich allerdings keine Verbundeten Russland hatte sich 1807 im Frieden von Tilsit offiziell und 1808 im Allianzvertrag von Erfurt geheim mit Frankreich verbundet Letztlich beruhte die politische Lagebeurteilung auf einer volligen Fehleinschatzung der Schwache Napoleons 4 5 Verlauf Bearbeiten nbsp Eugene de Beauharnais Portrat von Andrea Appiani 1810Hauptkriegsschauplatz Bearbeiten Bis zur Einnahme von Wien Bearbeiten Entscheidend war der Krieg auf dem Hauptkriegsschauplatz Die Osterreicher eroffneten den Krieg am 10 April durch einen Angriff auf das mit Frankreich verbundete Bayern Die osterreichische Hauptarmee stand unter dem Oberbefehl von Erzherzog Karl Diese bestand aus vier Korps und zwei Reservekorps mit insgesamt etwa 126 000 Mann und 382 Geschutzen Die Armee ruckte uber den Inn vor Unterstutzt werden sollte sie durch weitere Einheiten Eine Division stand bei Salzburg Nordlich der Donau standen zwei Korps an der bayerisch bohmischen Grenze Fur Napoleon kam der osterreichische Angriff rascher als erwartet auch ging er von einem Vormarsch der Osterreicher in Bohmen aus Daher waren die ersten Anweisungen widerspruchlich Es kam ihm zugute dass der osterreichische Vormarsch aus verschiedenen Grunden sehr langsam erfolgte Auch zersplitterte Erzherzog Karl seine Truppen stark Bereits am 17 April traf Napoleon auf dem neuen Kriegsschauplatz bei seinen Truppen in Donauworth ein Die franzosische Armee war allerdings nur noch bedingt mit der fruherer Kriege zu vergleichen Ein Grossteil der Soldaten war jung und unerfahren Etwa die Halfte der Armee bestand aus auslandischen Hilfskontingenten Als Napoleon zur Armee stiess waren drei bayerische Divisionen vor dem Vormarsch des Erzherzogs uber die Isar zuruckgewichen Die Franzosen unter Davout mit etwa 63 000 Mann befanden sich bei Regensburg Weitere 64 000 Mann teilweise aus den Rheinbundstaaten und teilweise aus Frankreich unter Massena standen bei Augsburg Hinzu kamen weitere kleinere Einheiten nbsp Ersturmung von Regensburg Versorgung des leicht verletzten Kaisers Napoleon Lithographie von Antoine Antoine Charles Horace Vernet 1758 1836 und Jacques Francois Swebach 1769 1823 Am 16 April erzwang Erzherzog Karl den Ubergang uber die Isar und beabsichtigte eine Offensive In der Gegend von Regensburg Schlacht von Regensburg kam es um den 20 April zu Gefechten mit hohen osterreichischen Verlusten Dazu zahlen am 20 die Schlacht von Abensberg und am 22 die Schlacht bei Eggmuhl Die Niederlage der Osterreicher hatte mit schlechter Aufklarung aber auch mit der Langsamkeit der Entscheidungen und Bewegungen zu tun Napoleon agierte dagegen rasch und umsichtig und setzte seinen Vormarsch zunachst zum unteren Inn fort wo seine Truppen am 26 April die Stadt Scharding einnahmen Die Osterreicher fanden sich in der Defensive wieder Im Gefecht von Ebelsberg am 3 Mai erlitten die Franzosen zwar erhebliche Verluste aber der Weg nach Wien war frei Vor den vorruckenden Franzosen verliessen Behorden und Hof die Stadt Wien wurde am 13 Mai von den Franzosen besetzt Der Empfang Napoleons durch die Wiener war eisig Er residierte im Schloss Schonbrunn und verfugte von dort die Annexion des Kirchenstaates Die Osterreicher hatten vor ihrem Ruckzug alle Brucken uber die Donau zerstort Ihre Armee sammelte sich am jenseitigen Ufer des Flusses in einem Lager zwischen Korneuburg und Stammersdorf Insgesamt waren dort an die 96 000 Mann und 300 Geschutze versammelt Napoleon sammelte bei Wien etwa 115 000 Mann Aspern und Wagram Bearbeiten nbsp Johann Peter Krafft Erzherzog Karl von Osterreich in der Schlacht bei Aspern Heeresgeschichtliches Museum Wien nbsp Napoleon wahrend der Schlacht bei WagramNapoleon versuchte daraufhin am 21 Mai von der Insel Lobau aus auch das linke Donauufer zu gewinnen In der Folge kam es zu der Schlacht bei Aspern 21 22 Mai Dort siegte Erzherzog Karl uber Napoleon Dies war dessen erste Niederlage in einer Feldschlacht Der Ubergang uber den Fluss war misslungen Die Nachricht verbreitete sich in Europa rasch und auch eine bald einsetzende Gegenpropaganda konnte nicht verhindern dass der Mythos der Unbesiegbarkeit Napoleons beschadigt war Der Sieg der Osterreicher hatte jedoch keine kriegsentscheidende Bedeutung Nach der Schlacht lagen sich beide Heere auf beiden Seiten der Donau etwa sechs Wochen gegenuber Napoleon nutzte die Zeit um alle moglichen Truppen heranzufuhren Am 4 Juli verfugte er uber 188 000 Mann und 396 Geschutze Deutlich weniger erfolgreich war Erzherzog Karl bei der Verstarkung seiner Truppen Er befehligte schliesslich 136 000 Mann und 446 Geschutze Am 5 6 Juli kam es zur Schlacht bei Wagram bei der Napoleon den Erzherzog entscheidend schlug Beide Seiten erlitten dabei hohe Verluste Daraufhin war die osterreichische Armee gezwungen in das sudwestliche Mahren auszuweichen Beim Ruckzug kam es zu verschiedenen Kampfen Der Kampf bei Znaim am 11 Juli endete mit der Bitte um Waffenstillstand durch Erzherzog Karl Patriotismus und seine Grenzen Bearbeiten nbsp Friedrich von Gentz war ein Propagandist fur einen Freiheitskampf gegen Napoleon Hauptartikel Tiroler Volksaufstand Anders als der Krieg von 1805 war dieser Feldzug in der Bevolkerung popular Uber den Machtbereich der Habsburger hinaus entwickelte sich eine patriotische Begeisterung Dem trug der osterreichische Oberbefehlshaber Erzherzog Karl Rechnung In einem Aufruf liess er verbreiten Nicht bloss fur seine Selbstandigkeit sondern fur Deutschlands Unabhangigkeit und Nationalehre wurde Osterreich kampfen 6 Insbesondere der osterreichische Sieg bei Aspern beflugelte die Hoffnungen innerhalb und ausserhalb Osterreichs Kleist widmete Erzherzog Karl als Uberwinder des Unuberwindlichen eine Ode Er Friedrich Schlegel Adam Muller von Nitterdorf und andere versuchten die patriotische Stimmung weiter zu steigern 5 Die Hoffnungen auf einen allgemeinen Volksaufstand in Deutschland erfullten sich nicht Im nordlichen Deutschland kam es nur zu verschiedenen Aktionen die aber isoliert blieben Dazu gehorten Ferdinand von Schill der Dornberg Aufstand und der Zug Friedrich Wilhelms von Braunschweig Diese Bewegungen scheiterten auch daran dass ihnen anders als spater in den Befreiungskriegen ein breiter Ruckhalt in der Bevolkerung fehlte Anders war es in Tirol Dort entstand eine breite Aufstandsbewegung um Andreas Hofer gegen die bayerisch franzosische Besatzung Es kam dabei zu mehreren regelrechten Schlachten am Bergisel Erst im November des Jahres konnte der Aufstand niedergeschlagen werden Die Hinrichtung Andreas Hofers machte ihn zum Volkshelden Ahnliche Folgen hatte auch die Hinrichtung Schills Nebenkriegsschauplatze Bearbeiten Hauptartikel Osterreichischer Feldzug gegen das Herzogtum Warschau 1809 Kleinere Einheiten der osterreichischen Armee unter Feldmarschall Erzherzog Ferdinand Karl und Erzherzog Johann kampften in Polen und Oberitalien Am 15 April ruckte Erzherzog Ferdinand Karl mit 32 000 Mann im Herzogtum Warschau ein Er besiegte die polnischen Truppen unter Poniatowski bei Raszyn besetzte Warschau und stiess bis Thorn vor Ihm gelang es aber nicht auf dem rechten Weichselufer dauerhaft Fuss zu fassen Gegen die Osterreicher kam es zur Volkserhebung Dadurch gewann Poniatowski wieder Spielraum und marschierte seinerseits in das osterreichische Teilgebiet Galizien ein Daraufhin begann Russland als Scheinverbundeter des Herzogtums unter Vermeidung jeder Kampfhandlung gegen Ferdinand mit der Besetzung Galiziens bis zu einer Demarkationslinie entlang der Weichsel und des Dunajec Wahrend Erzherzog Ferdinand Karl im Juli zum Hauptkriegsschauplatz Bohmen abzog besetzten Russen und Polen Krakau Erzherzog Johann verfugte uber 46 000 Mann Er uberquerte die Alpen und uberraschte den Vizekonig Eugene de Beauharnais Dieser wurde in mehreren Treffen so in der Schlacht von Sacile geschlagen und musste hinter die Piave zuruckweichen Allerdings hatten auch die Osterreicher hohe Verluste erlitten Deswegen aber auch wegen der Witterung und der Strassenverhaltnisse ruckten sie nur langsam vor Das veranlasste Eugen zum Gegenangriff uberzugehen er wurde aber Ende April in mehreren Gefechten erneut geschlagen Erzherzog Johann hatte inzwischen beschlossen sich zuruckzuziehen Dabei verlor er an der Piave am 8 Mai eine Schlacht Durch eine Zersplitterung seiner Krafte und die Rucksendung von Landwehreinheiten geschwacht kam es am 11 und 12 Mai zu weiteren verlorenen Kampfen Die Franzosen eroberten trotz heftiger Gegenwehr die osterreichischen Stellungen auf dem Predilpass und bei Malborgeth Der Erzherzog setzte seinen Ruckzug uber Klagenfurt und Graz fort Am 1 Juni erreichte er Kormend im Raab Tal Eugen folgte ihm uber Villach Klagenfurt Judenburg uber den Semmering Pass nach Wiener Neustadt Am 13 Juni stiessen bei Raab einige ungarische Truppen zu Johann Eugen hatte von Napoleon die Aufgabe erhalten Raab zu erobern und durch die Vertreibung Johanns der franzosischen Hauptarmee Flanke und Rucken zu sichern Am 14 Juni kam es dann zu der fur Osterreich verlorenen Schlacht bei Raab Johann marschierte von dort nach Pressburg Raab ging bald darauf in die Hande der Franzosen uber Dadurch hatten diese eine feste Stellung zum Schutz der Hauptarmee gewonnen Eugen konnte Napoleons Hauptarmee mit einem Teil seiner Einheiten verstarken Umgekehrt konnte Erzherzog Johann nicht mehr fruh genug vor der Schlacht bei Wagram zum osterreichischen Hauptheer stossen Folgen BearbeitenIn der Folge der Niederlage von Wagram kam es am 12 Juli zum Waffenstillstand von Znaim Diesen hatte Erzherzog Karl schon vor der Schlacht angeboten weil ihm klar war dass weiterer Widerstand sinnlos war Gegen den Willen seiner Generale nahm Napoleon das Angebot nach der Schlacht an Die Friedensverhandlungen zogen sich in die Lange weil die Kriegspartei weiter einflussreich blieb Auch hoffte man auf ein Landungsunternehmen der Briten in den Niederlanden Die Walcheren Expedition scheiterte jedoch Daher kam es am 14 Oktober zum Frieden von Schonbrunn Die Friedensbedingungen waren fur Osterreich hart Es verlor Salzburg Berchtesgaden und das Innviertel an Bayern Westgalizien kam zum Herzogtum Warschau Russland bekam ein Gebiet in Ostgalizien Das Land verlor auch die dalmatinische Kuste und Triest die als illyrische Provinzen an Frankreich gingen Damit hatte Osterreich keinen direkten Zugang mehr zum Meer Ausserdem hatte es erhebliche Kontributionen zu zahlen und musste die Unterstutzung fur die Aufstandischen in Tirol einstellen Dem Militar wurden Beschrankungen auferlegt die Armee durfte nur noch 150 000 Mann umfassen Osterreich wurde durch den Frieden stark geschwacht so dass es die napoleonische Hegemonie nicht mehr bedrohen konnte Immerhin blieb es als zwar geschwachte aber unabhangige Macht erhalten Es war allerdings in der Folge zu einer Politik der Anpassung gegenuber Napoleon gezwungen Kaiser Franz I machte die Reformkrafte fur die Katastrophe von 1809 verantwortlich Seine Bruder Karl und Johann verloren ihre herausgehobenen Positionen und Stadion wurde durch Metternich ersetzt Die Landwehr wurde aufgelost Im Jahr 1811 fuhrten die hohen Kriegskosten und die Zahlungen an Frankreich zum faktischen Staatsbankrott Metternich war uberzeugt davon dass uber kurz oder lang das System Napoleons zusammenbrechen wurde Um das Wohlwollen Napoleons zu erhalten befurwortete er dessen Heirat mit der Kaisertochter Marie Louise Tatsachlich zeigte sich dass Napoleon den Hohepunkt seiner Macht uberschritten hatte Spanien blieb ein Dauerproblem und im deutschsprachigen Raum begann sich ein gegen Napoleon gerichtetes Nationalbewusstsein zu entwickeln Nach der Niederlage in Russland mundete dies in die Befreiungskriege Siehe auch Sechster KoalitionskriegLiteratur BearbeitenDavid G Chandler The Campaigns of Napoleon Scribner New York 1966 ISBN 0 02 523660 1 englisch Alan Forrest Napoleon Quercus London 2011 ISBN 978 1 78429 759 6 englisch Alexander Mikaberidze The Napoleonic Wars A Global History Oxford University Press Oxford 2020 ISBN 978 0 19 995106 2 englisch N A M Rodger The Command of the Ocean Allan Lane London 2004 ISBN 0 7139 9411 8 englisch Volker Ullrich Napoleon Rowohlt Reinbek 2004 ISBN 3 499 50646 7 S 100 103 Steven Beller Geschichte Osterreichs Band 2 Bohlau Wien 2007 ISBN 978 3 205 77528 7 S 103 105 Erich Zollner Geschichte Osterreichs Verlag fur Geschichte amp Politik Wien 1990 ISBN 3 486 46708 5 S 338 340 Walter Bussmann Vom Hl Romischen Reich deutscher Nation zur Grundung des Deutschen Reiches In Ders Hrsg Europa von der franzosischen Revolution zu den nationalstaatlichen Bewegungen des 19 Jahrhunderts Handbuch der europaischen Geschichte Band 5 Klett Cotta Stuttgart 1998 ISBN 3 12 907570 4 S 423 424 Francis Smith Die Kriege vom Altertum bis zur Gegenwart Handbuch fur Heer und Flotte Band 9 Bong Berlin 1911 S 559 563 Manfred Botzenhart Reform Restauration Krise Deutschland 1789 1847 Moderne deutsche Geschichte 4 Suhrkamp Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 518 09240 5 S 34 37 Ernst Zehetbauer Landwehr gegen Napoleon Osterreichs erste Miliz und der Nationalkrieg von 1809 Militargeschichtliche Dissertationen osterreichischer Universitaten 12 obv amp hpt Wien 1999 ISBN 3 215 12750 4 Einzelnachweise Bearbeiten Gill 1809 S Chandler The Campaigns of Napoleon S 670 a b Beller Geschichte Osterreichs S 103 Zollner Geschichte Osterreichs S 338 a b Bussmann Vom Hl Romischen Reich deutscher Nation zur Grundung des Deutschen Reiches S 425 Ullrich Napoleon S 100 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons War of the Fifth Coalition Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Franco Austrian War of 1809 en Normdaten Sachbegriff GND 4130235 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Funfter Koalitionskrieg amp oldid 237441547