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Die Schlacht bei Raab ungarisch Gyori csata franzosisch Bataille de Raab vom 14 Juni 1809 zwischen osterreichischen Truppen unter Erzherzog Johann von Osterreich und italienisch franzosischen Truppen unter Eugene de Beauharnais fand wahrend des funften Koalitionskriegs statt und endete mit einer osterreichischen Niederlage In der Folge gelang es Johann nicht seine Truppen rechtzeitig mit der osterreichischen Hauptarmee vor der Entscheidungsschlacht von Wagram zu vereinigen Im Gegensatz dazu konnte Eugene rechtzeitig zur Hauptarmee unter Napoleon stossen Insofern war die Schlacht bei Raab von Bedeutung fur den fur Frankreich siegreichen Kriegsausgang Schlacht bei RaabTeil von Funfter KoalitionskriegDatum 14 Juni 1809Ort Raab GyorAusgang Sieg der FranzosenKonfliktparteienFrankreich 1804 FrankreichItalien 1805 Italien Osterreich Kaisertum OsterreichBefehlshaberEugene de Beauharnais Johann von Osterreich und Joseph Anton Johann von OsterreichTruppenstarke29 000 Mann Infanterie 6 000 Kavalleristen und 56 Geschutze 28 000 Mann Infanterie 9000 Kavalleristen und funf Geschutzbatterien ein betrachtlicher Teil waren ungarische Milizen Verluste3000 4000 7500 10 000Die Zahlenangaben konnen sich in der Literatur unterscheiden 1 Funfter Koalitionskrieg 1809 Sacile Teugn Hausen Weichselfeldzug Raszyn Abensberg Landshut Eggmuhl Regensburg Neumarkt Ebelsberg Piave Aspern Sankt Michael Stralsund Bergisel Raab Gyor Graz Wagram Korneuburg Stockerau Gefrees Hollabrunn Schongrabern Znaim Walcheren Schlacht an der Baskischen Reede Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Verluste und Folgen 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksVorgeschichte Bearbeiten nbsp Johann von Osterreich nbsp Eugene de BeauharnaisErzherzog Johann marschierte im Zuge des Krieges in Italien ein Er siegte am 16 April 1809 bei Sacile Nach den Erfolgen Napoleons an der Donau wurde Johann angewiesen sich nach Nordosten zuruckzuziehen Dies ermoglichte Eugene seinerseits in die Offensive zu gehen Er besiegte die Osterreicher in der Schlacht an der Piave am 8 Mai 1809 Durch die Abtrennung verschiedener Einheiten zur Verteidigung von Salzburg Tirol Krain und der Isonzo Linie sowie der Rucksendung von Landwehreinheiten auf Befehl des Kaisers wurden die Truppen des Erzherzogs geschwacht wie sich bei verschiedenen verlorenen Gefechten zeigte Eugene sandte Jacques MacDonald ab Dieser sollte durch die Krain vorrucken die Osterreicher von der Adria abdrangen und die Verbindung mit Auguste Frederic Louis Viesse de Marmont herstellen Eugene mit der Hauptmacht folgte den Truppen des Erzherzogs Dessen Verteidigungsstellungen unter anderem auf dem Predilpass konnten die Franzosen nicht aufhalten Der Erzherzog wollte seine Truppen bei Pettau Ptuj sammeln aber der Vormarsch Macdonalds verhinderte dies Uber Klagenfurt marschierte Johann nach Graz Dort hatte er gehofft zunachst stehen bleiben zu konnen Aber Ende Mai befand er sich in einer problematischen Lage Nach dem Sieg im Gefecht bei Sankt Michael stand Eugene in der Nahe von Bruck an der Mur also nur etwas mehr als 20 Meilen nordlich von Graz Macdonald marschierte nach seinem Sieg bei Laibach Ljubljana nach Norden und befand sich bei Maribor sudlich von Graz Am 29 Mai hatte dessen Kavallerie die Aussenbereiche von Graz erreicht und die Hauptmacht von Macdonald war nur noch wenige Meilen entfernt Daraufhin sah sich der Erzherzog gezwungen nach Ungarn auszuweichen Zwischen Johann und seinem Bruder Karl von Osterreich Teschen als Oberkommandierenden der osterreichischen Truppen kam es zum Streit Wahrend Johann unabhangig im Sudosten Europas operieren wollte um franzosische Truppen dort zu binden verlangte Karl dass die Truppen von Johann die osterreichische Hauptarmee an der oberen Donau unterstutzen sollte In Kormend ordnete und erganzte er seine Truppen Sein Gegner Eugene war uber Villach Klagenfurt Judenburg nach Wiener Neustadt marschiert Er hatte Fuhlung mit der Hauptarmee Napoleons bei Wien Napoleon wies Eugene an nach Kormend vorzurucken Ziel war es eine Vereinigung des Erzherzogs mit der osterreichischen Hauptarmee zu verhindern Raab zu nehmen und Flanke und Rucken der franzosischen Hauptarmee zu schutzen Der Vormarsch begann am 5 Juni Erzherzog Johann marschierte in der Nacht vom 8 Juni von Kormend ab und vereinigte sich am 13 mit dem Erzherzog Joseph Anton Johann von Osterreich bei Raab Dessen Armee bestand vornehmlich aus ungarischen Milizen sogenannten Insurgenten Allerdings musste Johann 8000 Mann nach Pressburg entsenden um die von dort zur Hauptarmee abgezogenen Truppen zu ersetzen Die Stadt und Festung Raab lag am Zusammenfluss des Flusses Raab und der kleinen Donau Auch die Rabnitz mundete in der Nahe in die Donau Die Stadt Raab lag auf der ostlichen Seite des Flusses Raab Es gab ein befestigtes Lager am linken Ufer Der Erzherzog legte in diese Stellung allerdings nur drei Bataillone und 6 Schwadrone sowie einige Geschutze Die Hauptmacht befand sich auf dem rechten Ufer der Raab hinter einem Bach der oberhalb der Stadt in den Fluss mundete Von Bedeutung fur die Kampfe waren spater zwei Hohenzuge Dies waren die Szabadhegy Hohen im Sudosten von Raab und die Csanak Hohen etwa funf Meilen sudlich der Stadt Erzherzog Johann und Erzherzog Joseph verabredeten sich das Kommando zu teilen Verlauf BearbeitenEugene uberschritt die Raab am 9 Juni und folgte dem Erzherzog Am 13 Juni erreichten seine Truppen die Nachhut des Gegners und es entstand ein heftiges Gefecht mit vom Erzherzog entsandten Truppen Darunter war ein Grossteil der Kavallerie und drei Geschutzbatterien Die Osterreicher mussten sich schliesslich zuruckziehen Die Franzosen lagerten die Nacht uber auf den Hohen von Czanak nbsp Plan der SchlachtDie beiden Armeen waren ahnlich stark Eugene hatte etwa 29 000 Mann Infanterie 6 000 Kavalleristen und 56 Geschutze Es handelte sich um franzosische koniglich italienische und badische Einheiten Die Osterreicher hatten etwa 28 000 Infanteristen und 9000 Kavalleristen Darunter waren etwa 16 000 Mann ungarische Miliztruppen Insurrektionstruppen Diese waren schlecht bewaffnet und kaum ausgebildet An der eigentlichen Schlacht nahm indes nicht die gesamte Zahl der osterreichischen Soldaten teil Die franzosische Seite war daher hinsichtlich der tatsachlichen Truppenzahl und der Kampfkraft der Einheiten deutlich starker als die Osterreicher Die osterreichische Armee war entlang der Szabadhegy Hohen aufgestellt Der rechte Flugel an einer Seite an die Raab angelehnt sicherten 23 Schwadronen Kavallerie unter General von Frimont Auf der anderen Seite schlossen sich unter Feldmarschalleutnant Franz Jelacic von Buzim die Brigaden Legisfeld Sebottendorf und Eckstadt mit 9 Bataillonen an In der Mitte folgte FML Hieronymus von Colloredo Mansfeld mit 12 Bataillonen und auf dem linken Flugel standen FML von Mecsery mit 40 Schwadronen mit fast 6000 Husaren Darunter befand sich ein Grossteil der ungarischen Milizkavallerie Insgesamt funf Batterien mit 30 Geschutzen schutzten die Front Auf den dahinter liegenden Hohen standen weitere 14 Bataillone unter Feldzeugmeister Davidovich in Reserve Auf osterreichischer Seite glaubte man dass am 14 Juni kein Angriff der Gegenseite erfolgen wurde Die Kavallerie unter Louis Pierre Montbrun und Emmanuel de Grouchy stand auf dem rechten Flugel der Franzosen Der linke Flugel mit dem XII Korps unter General Louis Baraguey d Hilliers stiess an die Raab Dazu zahlte die Division von Filippo Severoli die badische Brigade und als Reserve franzosische Kavallerie unter Louis Michel Antoine Sahuc In der Mitte stand das VI Korps unter General Paul Grenier mit den Divisionen Seras und Joseph Francois Durutte Dahinter postierte der Vizekonig Eugene de Beauharnais als Reserve die Division Pacthod und die italienische Garde unter General Lechi Von den Truppen des XI Korps Macdonalds war erst eine Division Kavallerie eingetroffen Die Franzosen und ihre Verbundeten griffen gegen 11 Uhr 30 des 14 Juni an Nach einigem Vorgeplankel begann um zwei Uhr das allgemeine Gefecht Die Franzosen ruckten bei heftiger Gegenwehr der Osterreicher vor Die Reserve der Osterreicher ruckte vor und konnte ein Dorf zuruckerobern Dieses wechselte im Verlauf der Kampfe dreimal den Besitzer Auch um einen Hof kampfte man erbittert Die Division Patchod erschien zu diesem kritischen Zeitpunkt im Gefecht nahm das genannte Dorf wieder ein und schnitt den Erzherzog von der Raab ab Auch in dem anderen umkampften Bereich waren die Franzosen erfolgreich Von grosser Bedeutung war dass es der franzosischen Kavallerie gelang einen Flusslauf zu uberschreiten und die Osterreicher in der Flanke anzugreifen Osterreichische Gegenmassnahmen sich den unerwarteten Gegnern zuzuwenden fuhrten zu Verwirrungen in den eigenen Reihen Der von Mecsery befehligte Flugel begann zusammenzubrechen Unterstutzt wurde dies durch franzosisches Artilleriefeuer Erzherzog Johann musste schliesslich den allgemeinen Ruckzug befehlen Der umkampfte Hof fiel um 17 Uhr endgultig in die Hande Franzosen Weil sie den Ruckzugsbefehl nicht erhalten hatten verteidigten zuvor einige osterreichische Einheiten weiter den Hof Sturmangriffe kosteten den Angreifern uber 700 Mann an Toten und Verwundeten Schliesslich konnten die Franzosen in den Hof eindringen Ein Grossteil der Verteidiger wurde getotet Weil die ebenfalls erschopften Franzosen auf eine unmittelbare Verfolgung der Gegner verzichteten konnte der grosste Teil der Osterreicher entkommen Verluste und Folgen BearbeitenOhne irregulare ungarische Truppen betrug der Verlust der Osterreicher insgesamt 2500 Tote und Verwundete hinzu kamen weitere 3700 Gefangene und Vermisste Andere Berichte sprechen von Verlusten von 10 000 Mann Davon waren 3500 Mann tot oder verwundet und 6500 Mann gefangen oder vermisst Auch hier sind die ungarischen Milizangehorige nicht mit eingerechnet Die franzosischen Verluste sind nicht klar durften aber auch betrachtlich gewesen sein Es gibt Angaben von etwa 3000 bis 4000 Mann Den im befestigten Lager von Raab befindlichen osterreichischen Truppen gelang es einen Grossteil der Gefangenen zu befreien Die Franzosen begannen am 15 Juni mit der Belagerung von Raab Die Stadt kapitulierte am 21 Juni Die Niederlage bei Raab war in hohem Masse mitverantwortlich dafur dass Erzherzog Johann nicht rechtzeitig vor der Schlacht von Wagram die osterreichische Hauptarmee verstarken konnte Dagegen gelang es Eugene einen Grossteil seiner Truppen vor der entscheidenden Schlacht mit den Truppen Napoleons zu vereinigen Einzelnachweise Bearbeiten hier wurde verwandt Gaston Bodart Militar historisches Kriegs Lexikon 1618 1905 Wien 1908 S 407Literatur BearbeitenA Global Chronology of Conflict From the Ancient World to the Modern Middle East Santa Barbara 2010 S 1067 James R Arnold Napoleon Conquers Austria Westport 1995 Francis Smith Die Kriege vom Altertum bis zur Gegenwart Berlin u a 1911 S 562 Hans Eggert Willibald von der Luhe Militair Conversations Lexikon Bd 7 Adorf 1839 S 1 4Weblinks BearbeitenJ Rickard Battle of Raab 14 June 1809 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Raab amp oldid 192456237