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Die vier Schlachten am Bergisel im Jahre 1809 waren Teil des Tiroler Volksaufstandes unter Fuhrung von Andreas Hofer die gegen die napoleonischen Franzosen und ihre Verbundeten die Bayern am Bergisel bei Innsbruck gefuhrt wurden Im Gegensatz zu heute bezeichnete man auch die Berghange von der Sillschlucht bis zum Anstieg nach Natters als Bergisel Franz von Defregger Vorabend der Bergisel SchlachtInhaltsverzeichnis 1 Ausgangssituation 2 Erste Bergiselschlacht 12 April 1809 3 Zweite Bergiselschlacht 29 Mai 1809 4 Dritte Bergiselschlacht 13 August 1809 5 Vierte Bergiselschlacht 1 November 1809 6 Auswirkungen 7 Zeitzeugnisse 8 WeblinksAusgangssituation BearbeitenFunfter Koalitionskrieg 1809 Sacile Teugn Hausen Weichselfeldzug Raszyn Abensberg Landshut Eggmuhl Regensburg Neumarkt Ebelsberg Piave Aspern Sankt Michael Stralsund Bergisel Raab Gyor Graz Wagram Korneuburg Stockerau Gefrees Hollabrunn Schongrabern Znaim Walcheren Schlacht an der Baskischen Reede Ursache der Schlachten am Bergisel war die bayerische Herrschaft in Tirol die unter anderem zur Aufhebung des Landlibell von 1511 Missachtung der Tiroler Wehrverfassung und massiven Eingriffen in das traditionelle religiose Leben fuhrten Ausloser war die Zwangsaushebung von Rekruten in Axams im Zuge der Einfuhrung der allgemeinen Wehrpflicht Anfang April 1809 erhob sich in ganz Tirol der Landsturm Der Kampf um Innsbruck entbrannte am 12 April 1809 Erste Bergiselschlacht 12 April 1809 BearbeitenIn der ersten Bergiselschlacht am 12 April 1809 wurde die Landeshauptstadt Innsbruck durch Tiroler Streitkrafte unter Fuhrung des Schutzenhauptmanns Martin Teimer befreit Die bayerischen Truppen unter General Kinckel mussten sich den Tirolern ergeben Am 13 April 1809 kapitulierte eine Streitmacht aus Bayern und Franzosen unter General Bisson die vom Brennerpass kam und Innsbruck aus den Handen der Tiroler wieder zuruckerobern wollte Durch eine List Martin Teimers der als Tiroler Standschutze in die Uniform eines pensionierten Offiziers des osterreichischen Armeegeneralstabes Major Spaur geschlupft war wurde ein neuerlicher Kampf um Innsbruck verhindert Teimer liess durch einen Dolmetscher namens Lener eine Kapitulationsverhandlung bei Wilten anberaumen und zu einem festgelegten Zeitpunkt einen Kanonenschuss abfeuern Durch sein energisches Auftreten als falscher Generalstabler der osterreichischen Armee konnte er uberzeugend behaupten die Hilfstruppen der osterreichischen Armee seien schon vor Innsbruck Tatsachlich waren sie erst an der nordlichen Grenze bei Kufstein Die 8000 Bayern und Franzosen kapitulierten kampf und bedingungslos Zusammen mit Andreas Hofer hatte er als Vertrauensmann von Erzherzog Johann in einer Offenen Order an alle Tiroler Milizhauptleute am 9 April 1809 zum Tiroler Aufstand aufgerufen Am 15 Mai 1809 wurde er auch zusammen mit Hofer vom Kaiser in den einfachen Adelsstand erhoben Um den Kapitulationsvertrag abzusichern wurde Teimer von Kaiser Franz I nachtraglich zum Major der Armee ernannt Spater 1810 und 1812 erhielt er den Maria Theresia Orden und wurde als Freiherr von Wiltau Wilten in den hoheren Adel aufgenommen Zweite Bergiselschlacht 29 Mai 1809 BearbeitenDie Kampfe von 25 und 29 Mai 1809 werden zusammen als die zweite Bergiselschlacht gezahlt In den Morgenstunden des 25 Mai traf ein etwa 5 000 Mann starkes Bauernheer in Matrei ein und begann mit der Besetzung der Berghange sudlich von Innsbruck Josef Speckbacher ruckte vom Unterinntal mit etwa 1 000 Schutzen an weiters wurden die Tiroler von rund 1 200 Mann osterreichischer Infanterie unterstutzt die uber funf Geschutze verfugten Es kam bald zu Kampfen auf breiter Front mit den knapp 5 000 bayerischen Soldaten unter General Deroy ohne dass jedoch die Tiroler unter Andreas Hofer einen genauen Schlachtplan hatten Die anbrechende Nacht und ein Gewitterregen verhinderten eine Entscheidung die Bayern behaupteten die Talebene die Tiroler die Berghange Die Schutzenfuhrer Hofer Haspinger und Speckbacher hatten Schwierigkeiten die Schutzen auf dem Bergisel zu halten Die Bauern wollten schnell siegen und heim aufs Feld Doch dann traf in Tirol die Nachricht ein dass Napoleon in der Schlacht bei Aspern bei Wien besiegt worden war Dies war der Grund warum die Schutzen voller Zuversicht und siegreich am Morgen des 29 Mai erneut angriffen Die bayerischen Truppen erlitten grosse Verluste und mussten den Ruckzug in das Unterinntal antreten Am 30 Mai zog Andreas Hofer in Innsbruck ein Dazu gibt es noch eine alte Erzahlung Am Abend des 25 Mai 1809 sass der Sandwirt Andreas Hofer im Gasthof Schupfen in seinem Hauptquartier mit seinen Getreuen zusammen Plotzlich kam ein alter Mann und verlangte zum Sandwirt vorgelassen zu werden Als er endlich vor dem Tisch stand an dem Hofer sass sagte er zu ihm Hofer Ander am Morgen des 29 Mai musst Du angreifen dann siegen die Tiroler Der Alte verschwand trotz Befragen und Umhoren konnte nie ermittelt werden wer dieser Mann war So bildete sich die Meinung dass ein Engel in Verkleidung des Alten erschienen sei der dem Sandwirt den Termin fur den Angriff mitgeteilt habe Soweit die Sage Nach der verlorenen Schlacht bei Aspern am 21 22 Mai konnte Napoleon jedoch seinerseits die Osterreicher am 5 und 6 Juli in der Schlacht bei Wagram schlagen und sie zu einem am 12 Juli in Znaim unterzeichneten Waffenstillstand zwingen Dritte Bergiselschlacht 13 August 1809 BearbeitenIn der zweiten Julihalfte marschierte eine 25 000 Mann starke Armee auf Napoleons Befehl hin auf allen Seiten nach Tirol ein der jedoch in Kampfen um die Lienzer Klause an der Ehrenberger Klause bei Reutte an der Pontlatzer Brucke zwischen Landeck und Prutz und in der Eisackschlucht zwischen Sterzing und Brixen grosse Verluste zugefugt wurden Die Entscheidungsschlacht wurde am 13 August am Bergisel geschlagen 15 000 bayerische sachsische und franzosische Soldaten unter der Fuhrung des franzosischen Marschalls Lefebvre standen einem ebenso grossen Tiroler Schutzenaufgebot unter Andreas Hofer gegenuber Die von Peter Mayr befehligten Kompanien aus Sud und Nordtirol bildeten dabei das Zentrum des tirolischen Aufgebotes Lefebvre blieb nach einem Ruhetag nichts anderes mehr ubrig als am 15 August den Ruckzug durch das Unterinntal anzutreten Andreas Hofer regierte das Land als Oberkommandant in der Hofburg Der im Oktober 1809 unterzeichnete Friede von Schonbrunn beinhaltete die endgultige Aufgabe der Tiroler Gebiete durch den osterreichischen Kaiser Vierte Bergiselschlacht 1 November 1809 Bearbeiten nbsp Andreas Hofer Grabmal in der Hofkirche in InnsbruckNoch am Tag des Friedensschlusses gab Napoleon den Befehl Tirol zu unterwerfen Mitte Oktober traten bayerische Truppen zum Sturm auf Tirol an und bereits am 24 Oktober standen sie vor Innsbruck Hofer hatte die Landeshauptstadt schon verlassen und zogerte mit einem neuerlichen Angriff Nach leichten Gefechten traten die Bayern am 1 November in der Fruh zum Sturm auf den Bergisel an und nach einem knapp zweistundigen Gefecht war die letzte Bergiselschlacht fur die Tiroler verloren Einzelne Erfolge Mitte November etwa bei Meran oder St Leonhard in Passeier konnten die Niederlage nicht verhindern und Andreas Hofer wurde nach einem Verrat am 28 Januar 1810 gefangen genommen und am 20 Februar 1810 in Mantua in Italien exekutiert Auswirkungen BearbeitenDie sudlichen italienischen Sprachgebiete und der sudlichste Teil des deutschsprachigen Tirols einschliesslich Bozen wurden zum italienischen Konigreich geschlagen Osttirol mit Lienz Sillian und Matrei wurde Teil der Illyrischen Provinzen Frankreichs Nach der Niederlage Napoleons 1813 1814 kam Tirol wieder zu Osterreich und wurde um die bis 1805 salzburgischen Gebiete Zillertal Brixental und Matrei vergrossert Zeitzeugnisse BearbeitenInnsbrucker Riesenrundgemalde Andreas Hofer Denkmal am Bergisel Grab in der Innsbrucker Hofkirche Hofer Kreuzer Munzen des Tiroler VolksaufstandesSiehe auch Liste von Schlachten Liste der Kriege Funfter KoalitionskriegWeblinks BearbeitenDas Innsbrucker Riesenrundgemalde der 3 Schlacht Beschreibung des Riesenrundgemaldes in einer Arbeitsmappe fur die Schule PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht am Bergisel amp oldid 234857711