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Die Lienzer Klause ist eine Klause in Osttirol Die Klause wurde nie belagert oder ersturmt da die umliegende Gegend meist unter gleichbleibender Herrschaft war Geschichtliche Bedeutung fand sie erst nach ihrer Auflassung wahrend der Franzosenkriege Heutige Ruine der Lienzer Klause Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 WeblinksLage BearbeitenDie Klause liegt an einer Enge des Drautals sudlich von Lienz Gemeinde Leisach und bildet den Ostabschluss des Pustertals Sie liegt an der alten Poststrasse welche fruher die einzige Strasse entlang des Tales war und befindet sich an der damals engsten Stelle des Drautals am linken Drauufer Geschichte BearbeitenDie Lienzer Klause wird erstmals 1241 und 1253 gemeinsam mit der Burg Neuenburg nahe Lienz urkundlich erwahnt Beide Wehranlagen gehorten den damaligen Bischofen von Brixen die diese auf Grund kriegerischer Auseinandersetzungen mit den Grafen von Gorz errichten liessen Um ihre Besitzungen bei Anras und Assling vor feindlicher Ubernahme zu schutzen errichteten sie die Lienzer Klause an der engsten Stelle des Drautals Die Grafen von Gorz versuchten in den darauf folgenden Jahrzehnten vehement die Wehranlagen in ihren Besitz einzuverleiben Es gelang ihnen schliesslich wobei der Zeitpunkt nicht bekannt ist Die Feste Neuenburg wurde dem Verfall uberlassen die Klause hingegen wurde zur Absicherung des Umlandes weiter in Stand gehalten Dabei war die Lienzer Klause keine Grenzfestung sondern eine Binnenfestung der Gorzschen und spater auch Tiroler Besitzungen Ab dem 14 Jahrhundert war die Anlage nicht nur eine Verteidigungsanlage sondern auch Sitz eines Gerichtes Letzteres blieb bis ins Jahr 1806 dort ehe es nach Lienz verlegt wurde Auf Grund der anhaltenden Bedrohung durch die Osmanen wurde die Klause im 15 und 16 Jahrhundert fortwahrend ausgebaut Dabei wurden die mittelalterlichen Bauten grosstenteils abgetragen Im Jahre 1661 wurde der Waffenstillstand zwischen dem Erzherzogtum Osterreich und den Osmanen aufgekundigt Aus diesem Grund wurde die Klause durch die Baumeister Christoph und Elias Gumpp nach den damals modernsten Erkenntnissen ausgebaut 1664 und 1665 wurde die Klause zu einer Festung Richtung Osten mit weit ausgreifenden Basteien erweitert Funf Jahre spater wurden die Mauerwerke abermals verstarkt Es wurden aber auch Bauern und Burger als Abwehrkampfer eingesetzt Diese waren laut einer Verfugung aus dem Jahr 1599 in Zeiten der Not dazu verpflichtet ihre Familie und ihr Heim zu verlassen und zur Rettung und zum Schutz der Klause bereitzustehen Dafur waren sie aber vom Marktzwang der Stadt Lienz befreit und hatten die Erlaubnis ihre selbst erzeugten Guter uberall in der Grafschaft Tirol zu verkaufen Als jedoch die Gefahr durch die Osmanen gebannt war verlor die Lienzer Klause langsam an Bedeutung In den 1760er Jahren wurde eine neue Strasse im Tal gebaut Die alte hohe Poststrasse verlor somit ihre Bedeutung und mit ihr auch die Klause Zu diesem Zeitpunkt reichten die Mauern der Klause bis hinunter zur Drau was einer kompletten Talsperre gleichkam Die Mauern unterhalb der Klause wurden schliesslich beim Bau der Pustertalbahn abgetragen 1782 wurde die Festung schliesslich vom Staat aufgelassen und zum Verkauf an Private angeboten Obwohl die Klause im Laufe der Zeit sehr verfiel sollte sie in den Franzosenkriegen bzw dem Tiroler Volksaufstand im Jahre 1809 noch einmal eine bedeutende strategische Rolle spielen Das osterreichische Militar hatte den Tiroler Landsturm verlassen und diese waren daher auf sich alleine gestellt Der Landsturm setzte die Lienzer Klause als Verteidigungs und Ruckzugslinie fest Anfang August drangen franzosische Truppen unter General Rusca von Karnten her in Osttirol ein Die Franzosen versuchten ins Landesinnere zu gelangen Am 8 August kam es schliesslich zum Gefecht an der Lienzer Klause Dort gelang es den Tiroler und Sextner Landsturmern die schwer bedrohte Klause gegen eine zwanzigfache Ubermacht von Franzosen und Italienern zu verteidigen und den Vormarsch der Angreifer aufzuhalten General Rusca blieb somit der Zugang in das Pustertal verwehrt und er musste sich schliesslich zuruckziehen Noch heute erinnert eine Gedenksaule in Burgfrieden mit einer Inschrift an dieses Gefecht Im Jahr 1879 erwarb Franz Huber die Klause Er war der Besitzer eines Gasthauses in Burgfrieden und finanzierte den Kauf durch den Verkauf dieses Betriebs Huber wollte anfangs die Festung ablegen und deren Steine verkaufen doch die Klause wurde unter Denkmalschutz gestellt So starteten die ersten Renovierungsarbeiten in den 1870er Jahren Heute ist die Lienzer Klause eine Ruine Durch private und offentliche Mittel wird ihr volliger Verfall verhindert Die Lienzer Klause ist derzeit im Privatbesitz von Anton Huber der sich sehr um die Erhaltung der Ruine bemuht und mittlerweile auch von Denkmalamt dafur ausgezeichnet wurde Literatur BearbeitenWilfried Beimrohr Magdalena Hormann Weingartner Neuenburg Lienzer Klause In Magdalena Hormann Weingartner Hrsg Tiroler Burgenbuch IX Band Pustertal Verlagsanstalt Athesia Bozen 2003 ISBN 978 88 8266 163 2 S 423 437 Wilfried Beimrohr Die Lienzer Klause in Osttiroler Bote vom 20 Juli 2006 S 38 Chronik der Marktgemeinde Sillian JOSEF ACHAMMER Schutzenhauptmann Bernd Lenzer Eine Festung fur die Freiheit in Osttiroler Bote vom 30 August 2007 S 25 Martina Holzer Meine geliebte Lienzer Klause in Osttiroler Bote vom 17 Juli 2008 S 38 39 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lienzer Klause Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lienzer Klause In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Geschichtlicher Kurzuberblick auf dickemauern de Geschichte auf der Gemeindewebsite Leisach Eintrag zu Lienzer Klause im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon 46 795833333333 12 7225 Koordinaten 46 47 45 N 12 43 21 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lienzer Klause amp oldid 226189195