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Der Tiroler Volksaufstand war ein Aufstand der Tiroler Bevolkerung gegen die bayerische Besatzungsmacht vor dem Hintergrund des Funften Koalitionskrieges im Jahre 1809 Unter der massgeblichen Fuhrung Andreas Hofers wurde das Land im Fruhjahr 1809 von der bayerisch franzosischen Besatzung befreit und bis zum Herbst verteidigt Erst im November und Dezember 1809 konnten die napoleonischen Truppen das Land erneut besetzen und ihre Herrschaft wieder festigen In der Geschichtsschreibung des 19 und 20 Jahrhunderts wurde dieses Ereignis spater national glorifiziert Tiroler Landsturm 1809 Gemalde von Joseph Anton Koch um 1820 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf des Krieges 3 Die endgultige Niederschlagung des Aufstands 4 Folgen 5 Nachwirkungen 6 Film 7 Musik 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 BelegeVorgeschichte Bearbeiten nbsp Konig Maximilian I Joseph von Bayern 1756 1825 Wahrend Osterreich und Bayern im Krieg von 1800 gegen Frankreich noch Verbundete waren zerfiel dieses lose Bundnis bereits 1805 Kurfurst Max IV Joseph von Bayern schloss ein Schutz und Trutzbundnis mit Napoleon Bonaparte Fur die Grafschaft Tirol war dies erst gefahrlich spater verhangnisvoll Als die Festungsanlagen bei Scharnitz und Leutasch von franzosischen Truppen attackiert wurden und schliesslich fielen stand Tirol den Franzosen offen Regulare osterreichische Truppen verliessen das Land und die Schutzenverbande wurden aufgelost Am 5 November 1805 marschierte Marschall Michel Ney in Innsbruck ein Das von Napoleon und seinen Verbundeten schwer geschlagene Osterreich musste im Frieden von Pressburg seine Gefurstete Grafschaft Tirol an das mit Napoleon verbundete Bayern abtreten Das bayerische Besitzergreifungspatent datierte mit dem 22 Janner 1806 am 11 Februar wurde Tirol offiziell von franzosischen Offizieren dem bayerischen Hofkommissar ubergeben Nach der bayerischen Inbesitznahme des Landes erschien sehr bald eine Tiroler Delegation in Munchen und erwies dem mittlerweile zum Konig erhobenen Max I Joseph in unterwurfiger und schmeichlerischer Weise ihre Reverenz Diese Huldigung spiegelte allerdings nicht die Mehrheitsmeinung der Tiroler wider da diese der neuen Landeszugehorigkeit wegen der bisweilen recht konfliktbeladenen gemeinsamen Vergangenheit eher skeptisch gegenuberstanden Dies war auch Max I Joseph bewusst der sich mit einer Reihe vertrauensbildender Massnahmen darum bemuhte die Sympathie der Tiroler zu erringen denen er umgekehrt zunachst auch mit grossem Wohlwollen gegenuberstand Ein besonders wichtiges Zugestandnis des Konigs bestand darin dass er in schriftlicher Form die Unantastbarkeit der Landesverfassung und die bisherige Sonderstellung des Landes bestatigte Dies bedeutete auch die Anerkennung des fur Tirol so wichtigen Landlibell in dem 1511 festgelegt worden war dass kein Tiroler zum Kriegsdienst ausserhalb der eigenen Landesgrenzen verpflichtet werden durfte Ein weiteres Entgegenkommen des Konigs bestand darin dass er den Grafen Karl Arco zum Hofkommissar ernannte In dieser Funktion sollte der aus einem alten Welschtiroler Adelsgeschlecht entstammende Graf die Verwaltung des neu hinzugewonnenen Landesteils von Innsbruck aus leiten All diese im Grunde sogar ehrlich gemeinten Massnahmen konnten jedoch nicht daruber hinwegtauschen dass die bisherige Sonderrolle Tirols den Planen zur Neuordnung des eben erst entstandenen Konigreichs Bayern im Wege standen Insbesondere der leitende Minister der bayerischen Ministerburokratie Graf Montgelas zeigte dabei praktisch keinerlei Bereitschaft auf die Empfindsamkeiten in den neu hinzugewonnenen Landesteilen in irgendeiner Weise einzugehen Hinzu kam dass die in der Verwaltung Tirols eingesetzten untergeordneten Beamten die ministerialen Vorgaben oftmals in rigider und sehr unsensibler Weise umsetzten Zudem erhohte sich gleich zu Beginn der bayerischen Herrschaft die Steuerlast fur die Tiroler um ein Vielfaches Gleichzeitig begann eine wirtschaftliche Flaute die einerseits auf Napoleons Kontinentalsperre andererseits darauf zuruckzufuhren war dass die Provinzzolle erhalten blieben und der Viehexport nach Altbayern sogar verboten wurde Auch sonst gab es keine Forderungen fur Handel Produktion und Verkehr Nur ein geringer Teil der Bevolkerung war der neuen Regierung gegenuber positiv gestimmt Viele Burger vor allem der grosseren Stadte dachten aufgeklarter und erhofften sich auch wegen der neuen Grenzverhaltnisse und der Nahe zur Hauptstadt Munchen Vorteile und bessere Erschliessung nbsp Tirol als Teil Bayerns im Rheinbund 1808 nbsp Tirol unter bayerischer Herrschaft 1808Als nun staatliche Organe begannen sich in kirchliche Angelegenheiten einzumischen wurde keine Rucksicht auf die Traditionen des konservativ denkenden tiefglaubigen Gebirgsvolkes genommen Als beispielsweise 1806 die Mitternachtsmesse zu Weihnachten verboten wurde war man uber das Mass der Emporung im Volke sogar uberrascht Aber die Einmischungen in kirchliche Angelegenheiten gingen weiter Bauerliche Feiertage wurden abgeschafft Glockenlauten zu Feierabend unter Strafe gestellt Bittgange und Prozessionen verboten Die meisten Geistlichen ertrugen vorerst alle Einschrankungen denn diese waren rein praktisch und griffen die Glaubenssubstanz selbst kaum an Aber irgendwann wurden auch gegenuber dem Klerus Forderungen gestellt woraufhin ein regelrechter Kirchenkampf ausbrach Der Bischof von Chur Karl Rudolf von Buol Schauenstein wurden verbannt dreissig Priester mussten ihre Kloster verlassen und die sieben grossen Kloster des Landes wurden vollstandig aufgehoben die Stiftsguter konfisziert 1 Bayern hatte im Rahmen umfangreicher Reformen unter anderem sakularisierte Bildung und die Pockenschutzimpfung eingefuhrt und alle Feudallasten beseitigt Am 1 Mai 1808 wurde die neue Verfassung des Konigreiches Bayern ausgerufen Tirol horte nun auf als ein zusammengehorendes Staatsgebilde zu existieren und wurde stattdessen nach franzosischem Vorbild in drei nach ihren Hauptflussen Etsch Eisack und Inn benannte Kreise geteilt Gleichzeitig wurde die alte Tiroler Verfassung ausser Kraft gesetzt Mit Einfuhrung dieser neuen Staatsverfassung konnten die bayerischen Behorden Tiroler zum Militardienst einberufen was den verbrieften Landesfreiheiten widersprach Als die Behorden am 12 und 13 Marz 1809 in Axams tatsachlich Rekruten ausheben wollten flohen die betroffenen jungen Manner wahrend bewaffnete Bauern die bayerischen Soldaten gefangen nahmen entwaffneten und nach Innsbruck zuruckschickten Verlauf des Krieges Bearbeiten nbsp General von Chasteler 1763 1825 Von Wien aus organisierte Joseph Freiherr von Hormayr der Vertraute des Erzherzogs Johann die Vorbereitung des Aufstandes und lud dazu auch Vertreter des Tiroler Widerstandes ein Am 9 April 1809 erklarte Osterreich Frankreich und seinen Verbundeten den Krieg General Johann Gabriel von Chasteler uberquerte die Drau und nahm Lienz ein wahrend Erzherzog Karl mit einem osterreichischen Heer den Inn uberquerte und auf Munchen zumarschierte Der in Villach mit einem Heer stehende Erzherzog Johann unterschrieb eine von Hormayr aufgelegte Urkunde in der er Tirol wieder ausdrucklich zu osterreichischem Besitz erklarte und jeden kampfenden Tiroler als einen Angehorigen eines militarischen Aufgebotes nicht als Rebell beschrieb Bei der Kunde vom Kriegsausbruch erhoben sich uberall in Tirol bewaffnete Bauernscharen die die unbeliebten Beamten absetzten und die unterlegenen bayerischen Militareinheiten uberwaltigten oder vertrieben Als moralische und juristische Rechtfertigung fur die Aufstandsbewegung diente dabei der Umstand dass der bayerische Staat mit der 1808 erfolgten Aufhebung der Tiroler Landesverfassung die im Pressburger Friedensvertrag festgelegten Bestimmungen gebrochen und damit das Besitzrecht auf Tirol verwirkt habe Vor allem die im Ruckblick als verlogen empfundenen Versprechungen des bayerischen Konigs aus dem Jahr 1806 wirkten sich nun in fataler Weise aus denn nach Tiroler Auffassung sei man einem wortbruchigen Landesherrn jedenfalls in keiner Weise mehr zu Treue und Gehorsamkeit verpflichtet Die meisten militarischen Aktionen wahrend des Aufstands liefen ohne Oberbefehlshaber ab Ausnahmen bildeten dabei lediglich die Kampfe um Sterzing mit Andreas Hofer als Anfuhrer und die Befreiung von Hall und Volders bei der Josef Speckbacher eine tragende Rolle spielte Die schwersten Kampfe fanden rund um Innsbruck am 11 und 12 April 1809 statt wo sich die Bayern verbissen wehrten Einen Tag spater kam vom Brenner herunter eine 4 600 Mann starke gegnerische Abteilung auf Innsbruck marschiert die aber zur Kapitulation gezwungen wurde nbsp Francois Joseph Lefebvre 1755 1820 Als Vertreter der zivilen Ordnung im wieder gewonnenen Land wurde Joseph Freiherr von Hormayr eingesetzt die militarische Fuhrung ubernahm General von Chasteler Napoleon der Erzherzog Karl mit seiner Armee bereits wieder aus Bayern vertrieben hatte und nun auf Wien zu marschierte wollte keinen Brandherd in seinem Rucken lassen und schickte Marschall Francois Joseph Lefebvre mit zwei bayerischen Divisionen insgesamt 10 000 Mann uber den Pass Strub bei Lofer nach Tirol um das Land erneut zu unterwerfen Der Pass wurde eingenommen Danach kam es zu Ausschreitungen gegen die Zivilbevolkerung In der Ebene vor Worgl musste die osterreichische Heeresabteilung eine vernichtende Niederlage einstecken Beim Eingang ins Zillertal kam es erneut zu Kampfen Schwaz wurde in Brand gesteckt spater ebenso Vomp und andere Dorfer in Umgebung Wahrend Innsbruck eingenommen wurde rief Andreas Hofer im sudlichen Tirol zum Widerstand auf Mit einem Bauernheer bezog er unterstutzt von osterreichischen Kraften die Berghange sudlich von Innsbruck die damals allgemein als Bergisel bekannt waren Am Morgen des 25 Mai 1809 kam es dort zur zweiten Schlacht am Bergisel Obwohl diese unentschieden endete raumten die Bayern am folgenden Tag die Stadt Es kam daraufhin zu pogromartigen Ausschreitungen der Tiroler gegen die judische Bevolkerung von Innsbruck 2 Am 29 Mai 1809 hatte Kaiser Franz I versichert keinen Vertrag unterzeichnen zu wollen als einen der Tirol fur immer an das Kaiserreich bindet Doch nach der Schlacht bei Wagram willigte er am 12 Juli dennoch in den Znaimer Waffenstillstand ein Danach ruckten erneut 20 000 Mann unter Marschall Lefebvre in Tirol ein und besetzte es grosstenteils Nur in Sudtirol existierte noch eine Widerstandsbewegung unter Andreas Hofer die zu zerschlagen das Ziel des Marschalls war Von Innsbruck aus schickte er eine starke Abteilung durch das Oberinntal und das Vinschgau und eine andere uber den Brennerpass nach Brixen Sie sollten sich mit aus dem Suden und aus dem Pustertal anruckenden Franzosen vereinigen Gegen diese Truppen erhob sich vielerorts die landliche Bevolkerung In Kampfen an der Lienzer Klause an der Ehrenberger Klause Reutte an der Pontlatzer Brucke bei Landeck und in der Eisackschlucht zwischen Brixen und Sterzing erlitten die Soldaten schwere Niederlagen Auch der Vorstoss von 7 000 Mann unter Lefebvres personlichem Kommando scheiterte kurz jenseits des Brenners Bei der Verfolgung der Franzosen kam es zu einer weiteren Schlacht am Bergisel 12 13 August 1809 die wiederum in einem franzosischen Ruckzug resultierte nbsp Andreas Hofer 1767 1810 nbsp Tiroler Freiheitskampf SandwirtszwanzigerAndreas Hofer ubernahm daraufhin die Verwaltung des Landes In Hall liess er eigene Tiroler Munzen pragen den so genannten Hofer Zwanziger Geld wurde von reichen Betrieben und Handlerfamilien geliehen Die wichtigste Aufgabe war aber die Landesverteidigung und Grenzbefestigung An allen Passen im Norden wurden starke Einheiten postiert In den gefahrdeten Osten und Nordosten sollten starke Vorposten geschaffen werden Es gelang den Tirolern auch Teile der Salzburger Bevolkerung gegen die bayerisch franzosische Besatzung aufzuwiegeln und auf diese Art zwei wichtige Passe zu erobern Den Steinpass und den Pass Lueg sudlich Hallein Allerdings waren Nahrungsmittel knapp obwohl Hofer am 4 Oktober 1809 eine Summe vom Kaiser empfing Wird der Aufstand meist als Freiheitskampf gegen bayerische und franzosische Fremdherrschaft und deren Kirchenkampf und Rekrutierungspraxis verstanden zeigte dieser jedoch auch unmoderne nicht aufklarerische Zuge 3 So hatte sich Haspinger ein Kapuzinerpater der von der bayerischen Besatzung auch fur Tirol eingefuhrten Pockenimpfung widersetzt mit der Begrundung dadurch solle Tiroler Seelen bayerisches Denken eingeimpft werden ebenso verbot Hofer nach dem ersten Sieg alle Balle und Feste und befahl per Erlass dass Frauenzimmer nicht mehr ihre Brust und Armfleisch zu wenig und mit durchsichtigen Hadern bedecken durften 4 5 Wirtshauser sollten wahrend der Gottesdienste geschlossen bleiben Auch kam es unmittelbar nach der ersten Schlacht auf dem Bergisel zu Ausschreitungen gegen die judische Bevolkerung Innsbrucks 4 Die endgultige Niederschlagung des Aufstands BearbeitenKurz nach diesen nochmaligen Erfolgen der Aufstandischen schloss der Kaiser aber am 14 Oktober 1809 den Friedensvertrag von Schonbrunn In dieser eher als Diktat anzusehenden Vereinbarung verzichtete er nun doch auf Tirol und das obwohl er am 29 Mai 1809 versichert hatte niemals einen Vertrag unterzeichnen zu wollen der das Land vom osterreichischen Kaiserreich trennen wurde Noch am selben Tag befahl Napoleon erneut die Unterwerfung Tirols woraufhin drei bayerische Divisionen unter General Jean Baptiste Drouet d Erlon erneut in das Aufstandsgebiet eindrangen und die von Josef Speckbacher befehligten Tiroler Verteidiger am 17 Oktober 1809 bei Melleck schlugen Durch diesen Sieg konnten sich die Invasoren den Zugang zum Pass Strub sichern wahrend gleichzeitig zwei weitere Kolonnen bei Kufstein und Kossen in das Land einruckten Am 24 Oktober 1809 erreichten die bayerisch franzosischen Truppen Innsbruck das von Hofer drei Tage vorher verlassen worden war In deutlichem Gegensatz zu ihrem ersten Ruckeroberungsversuch im Mai 1809 waren die Bayern dabei aber wesentlich verhaltener vorgegangen und hatten versucht den Aufstand eher mit Friedens und Amnestieangeboten denn mit militarischer Gewalt zu beenden Die zur erneuten Inbesitznahme des Landes angetretene Armee ruckte dabei ganz bewusst nur sehr langsam vor um den Tirolern das Eingehen auf die Friedensangebote zu erleichtern Eine Teilstreitmacht dieser Armee wurde dabei von dem anti napoleonisch gesinnten bayerischen Kronprinz Ludwig kommandiert einem erklarten Freund der Tiroler Aufgrund der deeskalierenden bayerischen Offerten und angesichts der mittlerweile druckenden militarischen Ubermacht resignierten daher viele einflussreiche Anfuhrer der Aufstandsbewegung weil sie die Aussichtslosigkeit weiterer Widerstandsmassnahmen erkannt hatten Nach deren Resignation und dem Abzug der von diesen Kommandeuren befehligten Aufstandischen war das verbliebene tirolische Aufgebot somit eigentlich nicht mehr in der Lage wirkungsvollen Widerstand zu leisten Dennoch stellten sich die verbliebenen Aufstandischen am 1 November noch einmal zur vierten und letzten Schlacht am Bergisel Im Gegensatz zu den drei vorhergehenden Schlachten endete diese Auseinandersetzung allerdings fur die Tiroler mit einem totalen Fiasko Zwar konnten die Bauernaufgebote in den folgenden Wochen noch einige kleinere Siege erringen so am Kuchelberg bei Meran und bei St Leonhard in Passeier 22 November 1809 diese konnten aber nicht die vollstandige Besetzung des Landes verhindern Folgen BearbeitenNach der endgultigen Niederlage der Aufstandsbewegung verhangten die Invasoren ein hartes Strafgericht uber das besiegte Land Begrundet wurde dies vor allem mit dem Umstand dass die in der Schlussphase des Aufstands offerierten Friedens und Amnestieangebote von einem Teil der Aufstandischen bis zum Ende ignoriert worden waren Am hartesten traf es dabei das Pustertal in dem der franzosische General Jean Baptiste Broussier zahlreiche Exekutionen vornehmen liess Betroffen war dabei nahezu jeder grossere Ort des Tals und oftmals spielte hier die individuelle Beteiligung an der Aufstandsbewegung uberhaupt keine Rolle fur die Verhangung des Todesurteils In anderen Teilen Sudtirols wurde zwar die personliche Beteiligung am Aufstand bei der Aburteilung starker berucksichtigt aber dennoch wurden auch hier aufstandische Tiroler exekutiert so in Bozen und Brixen Lediglich in dem unter bayerischer Kontrolle verbliebenen Nordtirol wurden keine Todesurteile uber Aufstandische verhangt nbsp Exekution Hofers 1810Andreas Hofer hatte als Anfuhrer der Aufstandsbewegung bis zuletzt Widerstand geleistet und war daher ebenfalls zum Geachteten geworden Zu einer Flucht nach Osterreich konnte er sich allerdings nicht entschliessen so dass er nach dem endgultigen Zusammenbruch des militarischen Widerstands zusammen mit seiner Familie zunachst auf der Kellerlahn im Passeier Zuflucht suchte danach auf dem Pfandlerhof und dann auf der Pfandleralm Auf dieser Alm endete schliesslich am 28 Januar 1810 seine Flucht und er wurde von Besatzungssoldaten gefangen genommen die seinen Aufenthaltsort von dem verraterischen Tiroler Franz Raffl erfahren hatten Nachdem Hofer in die Hand seiner Gegner geraten war wurde er nach Mantua gebracht dem Hauptquartier des franzosischen Vizekonigs von Italien Eugene Beauharnais Dieser wollte Hofer zunachst begnadigen weil er sich dem Feind gegenuber stets menschlich verhalten und daruber hinaus auch viel Ungluck vermieden hatte Der franzosische Kaiser Napoleon zeigte allerdings keinerlei Absicht Gnade walten zu lassen und ordnete personlich die unverzugliche Aburteilung und Exekution Hofers an Das daraufhin zusammengetretene franzosische Militargericht hatte daher keinen Handlungsspielraum mehr und verhangte nach kurzer Gerichtsverhandlung am 19 Februar 1810 das vordiktierte Todesurteil uber Andreas Hofer Dieses wurde am folgenden Tag vollstreckt Erst 1823 wurden seine sterblichen Uberreste in der Innsbrucker Hofkirche beigesetzt Nach der Niederlage Napoleons 1814 fiel Tirol wieder an Osterreich Nachwirkungen BearbeitenDer Kampf der Tiroler erregte zu jener Zeit grosses Aufsehen in Europa Er wirkte wie ein Fanal und bestarkte wie auch der Kampf der Spanier in vielen anderen europaischen Volkern den Widerstand gegen die napoleonische Herrschaft Ausschlaggebend dafur waren nicht alleine die militarischen Erfolge der Aufstandsbewegung sondern vor allem auch deren tragisches Scheitern Heinrich Heine urteilte in seinen Reisebildern von 1830 wie folgt 6 Von der Politik wissen sie die Tiroler nichts als dass sie einen Kaiser haben der einen weissen Rock und rote Hosen tragt das hat ihnen der alte Ohm erzahlt der es selbst in Innsbruck gehort von dem schwarzen Sepperl der in Wien gewesen Als nun die Patrioten zu ihnen hinaufkletterten und ihnen beredsam vorstellten dass sie jetzt einen Fursten bekommen der einen blauen Rock und weisse Hosen trage da griffen sie zu ihren Buchsen und kussten Weib und Kind und stiegen von den Bergen hinab und liessen sich totschlagen fur den weissen Rock und die lieben alten roten Hosen In der Geschichtsschreibung des 19 Jahrhunderts wurde das Ereignis schliesslich im Sinne der deutschen Einigung glorifiziert Film BearbeitenDer Rebell 1932 s w Film mit Luis Trenker als Freiheitsrebell Severin Anderlan Andreas Hofer Die Freiheit des Adlers 2002 Film um Andreas Hofer Bayern und Tirol Werft sie den Berg hinab BR 2009 Ein Dokumentarfilm von Bernhard Graf Andreas Hofer Rebell gegen Napoleon ORF 2009 Ein Dokumentarfilm von Bernhard Graf Marberger ein Tiroler Schutzenmajor O 2009 Ein Film von Emanuel Bachnetzer Bergblut 2010 Drama zur Zeit des Tiroler Volksaufstands Musik BearbeitenDie 1952 komponierte Suite fur Blasorchester Tirol 1809 von Sepp Tanzer hat den Tiroler Volksaufstand zum Inhalt Die 2016 komponierte Suite fur Blas und Streichorchester Fight for Liberty von Mario Burki hat den Tiroler Volksaufstand zum Inhalt Siehe auch BearbeitenGebirgsschutzenLiteratur BearbeitenJosef Hirn Tirols Erhebung im Jahre 1809 Schwick Innsbruck 1909 Altere Darstellung ereignisgeschichtlich verlasslich UB Innsbruck Margot Hamm Die bayerische Integrationspolitik in Tirol 1806 1814 Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 105 Munchen 1996 ISBN 3 406 10498 3 Meinrad Pizzinini Andreas Hofer seine Zeit sein Leben sein Mythos Kremayr und Schierau Wien 1984 ISBN 3 218 00394 6 S 88f Michael Forcher Tirols Geschichte in Wort und Bild 6 Auflage Haymon Verlag Innsbruck 2000 ISBN 3 85218 339 1 S 208 223 229 John Haywood Der neue Atlas der Weltgeschichte Von der Antike bis zur Gegenwart Chronik Verlag Gutersloh Munchen 2002 ISBN 3 577 14605 2 S 190 Michael Forcher Kleine Geschichte Tirols Haymon Verlag Innsbruck Wien 2006 ISBN 3 85218 519 X Martin P Schennach Revolte in der Region Zur Tiroler Erhebung 1809 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2009 ISBN 978 3 7030 0462 9 Siegfried Steinlechner Des Hofers neue Kleider Uber die staatstragende Funktion von Mythen Studien Verlag Innsbruck 2000 ISBN 978 3 7065 1397 5 Andreas Oberhofer Der Andere Hofer Der Mensch hinter dem Mythos Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2009 ISBN 978 3 7030 0454 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tiroler Volksaufstand Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Totetiroler Online Datenbank zu den gefallenen TirolernBelege Bearbeiten Colestin Stampfer Geschichte von Meran der alten Hauptstadt des Landes Tirol Innsbruck 1889 S 220 ff online ORF online 12 April 2009 Steinlechner Des Hofers neue Kleider S 30 32 a b Angst um Sonderrolle in ORF online am 12 April 2009 Laurence Cole in Datum 5 2008 S 56f Heinrich Heine Reisebilder Dritter Teil Italien Reise von Munchen nach Genua Kapitel XII Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tiroler Volksaufstand amp oldid 235986000