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Johann Gabriel Joseph Herbert Marquis de Chasteler de Moulbais et de Courcelles 22 Januar 1763 in Mons Hennegau 10 Mai 1825 in Venedig war ein osterreichischer Feldzeugmeister Inhaber des 1 Tiroler Jagerregiments und Komtur des Maria Theresien Ordens sowie einer der hervorragendsten Ingenieuroffiziere des osterreichischen Heeres seiner Zeit General von Chasteler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wappen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenChasteler begann 1776 seine militarische Laufbahn als 13 Jahriger Kadett im k k Infanterieregiment Carl Herzog von Lothringen Nr 3 und besuchte ab 1778 die Ingenieurakademie in Wien 1780 wurde er Unterleutnant und 1785 Hauptmann im Ingenieurkorps Im Turkenkrieg 1788 91 bewahrte er sich als Ingenieur und Generalstabsoffizier von grosser Kuhnheit 1788 wurde er bei Chotyn verwundet In der Schlacht bei Focșani 1 August 1789 erwarb er als Major den Maria Theresia Orden 23 Promotion vom 19 Dezember 1790 Ab 1792 nahm er als Oberstleutnant am Krieg gegen Frankreich in den Niederlanden teil geriet bei Namur in franzosische Gefangenschaft wurde 1793 wieder ausgetauscht und zeichnete sich bei Le Quesnoy Valenciennes und schliesslich bei Wattignies aus wo er durch sechs Bajonettstiche verwundet wurde 1794 war er an der Belagerung von Landrecies und am Entsatz von Charleroi beteiligt Wahrend der 13 monatigen Belagerung von Mainz durch franzosische Truppen 1794 95 machte er sich um die Verteidigung der Festungsstadt so verdient dass er 1795 zum Oberst des Generalstabes befordert wurde nbsp Die Ubergabe von Mantua1795 96 wurde er als Grenzkommissar in Polen verwendet Mit seiner Ernennung zum Generalmajor am 24 April 1797 Rang vom 1 Juni des Jahres 1 wurde er nach dem Frieden von Campo Formio mit der Markierung der neuen Grenze in Italien betraut Im italienischen Feldzug von 1799 war er Generalquartiermeister des russisch osterreichischen Heeres unter Suworow in Oberitalien Er trug zum Sieg Krays bei Verona bei focht bei Cassano d Adda 27 April und an der Trebbia 17 Juni bis 19 Juni und erhielt fur die Forcierung der Adda bei Trezzo am 26 April das Kommandeurkreuz des Maria Theresia Ordens Dann bewirkte er noch die Kapitulation von Mantua Er wurde im Lauf dieser Jahre nicht weniger als vierzehnmal verwundet Ab dem Jahr 1800 war er massgeblich an der Errichtung einer Landmiliz und damit einer effizienteren Landesverteidigung in Tirol beteiligt und avancierte mit Rang vom 10 Januar 1801 zum Feldmarschallleutnant 1 Im November 1801 erhielt er die Inhaberwurde des 1 Tiroler Jagerregiments das er aus dem Tiroler Scharfschutzenkorps und den wallonischen Le Loup Jagern gebildet hatte Damals stand er auf dem Hohepunkt allgemeiner Anerkennung und galt als einer der besten Ingenieuroffiziere seiner Zeit nbsp Schlacht bei Worgl nbsp Schlacht bei Kulm nbsp Chastelers Grab in VenedigTirol wurde durch den unglucklichen Gang des Krieges von 1805 in Mitleidenschaft gezogen In diesem Krieg stand Chasteler als Befehlshaber einer Division in Nordtirol unter Kommando von Erzherzog Johann Obwohl mit Vorteil auf der am meisten verteidigungsfahigen Linie gegen die von Norden vordringende bayerische Division des Generals Graf von Deroy gekampft wurde so konnte doch gegen die ubrigen von Suden und Westen und von Salzburg vorgehenden franzosischen und bayerischen Heeresabtheilungen auf die Dauer nicht Widerstand geleistet werden Bei St Johann sammelte der General seine Truppen und trat uber den Radstadter Tauern den Ruckzug nach Klagenfurt an um sich dort am 24 November mit dem Erzherzog zu vereinigen welcher seine Stellung am Brenner geraumt hatte Vor Abschluss des Pressburger Friedens gab es in dieser Gegend noch Gefechte mit dem von Suden anruckenden Korps Marschall Auguste Frederic de Marmonts Wahrend 1806 1807 stand Ch als Divisions Commandeur in Graz im darauffolgenden Jahre leitete er die Befestigungsarbeiten von Komorn das er 1808 zu einem Hauptwaffenplatz ausbaute 2 Nachdem Osterreich Frankreich den Krieg erklart hatte ruckte Chasteler als Oberkommandierender des 8 Armeecorps am 9 April 1809 mit 10 000 Soldaten bis Lienz vor Mit Unterstutzung der Tiroler Schutzenkompanien gelang ihm die Befreiung des Landes von der bayerischen Herrschaft so dass Chasteler am 15 April triumphierend in Innsbruck und am 20 April in Trient einmarschieren konnte Chasteler ubernahm die militarische Organisation Freiherr Joseph von Hormayr die Verwaltung des Landes Am 13 Mai erlitt Chasteler in der Schlacht bei Worgl infolge taktisch unklugen Vorgehens gegen uberlegene bayerische und franzosische Krafte unter Fuhrung des Marschalls Francois Joseph Lefebvre eine empfindliche Niederlage Napoleon liess ihn als Anstifter der Tiroler Unruhen in contumaciam in Abwesenheit zum Tode verurteilen Chasteler floh zur Besturzung der Tiroler von den Feinden bedrangt uber Kroatien nach Ungarn 3 Trotzdem trat der Marquis nachdem er von 1811 bis 1812 als Territorial Kommandant von Schlesien amtiert und 1813 die Verteidigungsarbeiten von Prag geleitet hatte danach als Kommandierender General einer Reservedivision bei verschiedenen militarischen Auseinandersetzungen erfolgreich auf so an der Spitze einer Grenadierdivision bei der Schlacht von Dresden am 26 und 27 August 1813 und der Schlacht bei Kulm am 29 und 30 des Monats Er avancierte deshalb am 2 September 1813 zum Feldzeugmeister 1 und stand fur kurze Zeit als Militarcommandant in Troppau sodann als Gouverneur von Theresienstadt Als die Konvention missbilligt wurde die Graf von Klenau mit dem franzosischen Marschall Marquis de Gouvion St Cyr bezuglich der Kapitulation Dresdens am 11 November 1813 geschlossen hatte ubernahm er die Kommandantur in der Stadt nach Abzug der Franzosen Beim Wiener Kongress wurde er als Berater beigezogen 1815 wurde er zum Stadt und Festungskommandanten von Venedig bestellt was er bis an sein Lebensende blieb 4 Der Theresienritter erwarb den erblandisch osterreichischen Freiherrnstand zu Wien am 23 Marz 1813 mit Wappenbesserung zu Wien am 17 Juni 1814 Die Pravalierung seines franzosischen Marquistitels muss er bereits fruher erhalten haben Trotz seiner extremen Kurzsichtigkeit war er in allen Handgriffen und Tatigkeiten der Pioniere geubt Leidenschaftlich gern bediente er das Geschutz selbst Er konnte sich in zwolf Sprachen verstandigen Zur Aussprache des Namens Chasteler sei erwahnt dass Andreas Hofer in seinen Briefen stets die phonetische Schreibung Schatle verwendete Sein von Luigi Zandomeneghi geschaffenes Marmorgrabdenkmal mit lateinischer Inschrift in der Kirche San Zanipolo in Venedig ist noch heute dort zu sehen Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der Marquis de Chasteler 18 Jh 1814 Schild in Silber mit einem roten Schragbalken oben begleitet von einem gekronten schwarzen klimmenden Lowen Auf dem rot silbern bewulsteten Helm zwei die Henkel einwarts kehrende Kannen schraggelehnt silbern rot Die Decken sind rot golden Die Schildtrager sind rechts ein Engel links ein widersehender Adler am Hals ein Band 5 Das Marquiswappen zeigt den Schild von einem Hermelinmantel umhullt darauf ein Furstenhut wohl ein Hinweis auf die Abstammung von den Herzogen von Chatelet Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Chasteler Courcelles Johann Gabriel Marquis von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 2 Theil Verlag der typografisch literarisch artistischen Anstalt L C Zamarski C Dittmarsch amp Comp Wien 1857 S 331 334 Digitalisat Carl von Landmann Chasteler Johann Gabriel Marquis von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 110 113 Rudolf von Granichstaedten Czerva Andreas Hofers alte Garde Vereinsbuchhandlung Innsbruck 1932 Erwin Eberl Ein Kavalier gegen Napoleon In 1683 Die neue Molkerbastei 5 1992 ZDB ID 1487732 6 S 9 22 Franz Heinz Hye Das Grabdenkmal von General Johann Gabriel Marquis Chasteler ein bisher unbekanntes Denkmal zur Geschichte Osterreichs in Venedig In Adler Zeitschrift fur Genealogie und Heraldik Bd 22 36 2004 Heft 8 ISSN 0001 8260 S 270 271 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Antonio Schmidt Brentano Kaiserliche und k k Generale 1618 1815 Osterreichisches Staatsarchiv 2006 S 20 Chasteler Johann Gabriel Chasteler Jean Gabriel Marquis de tessmann it Conversations Lexicon 4 Auflage Band 2 Br Cz Verlag F A Brockhaus Altenburg und Leipzig 1817 S 454 Egon Berchem J Siebmacher s grosses Wappenbuch Beitrage zur Geschichte der Heraldik Verlag Bauer amp Raspe Nurnberg 1899 S 35 Normdaten Person GND 116232196 lobid OGND AKS VIAF 64752959 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Chasteler Johann Gabriel vonALTERNATIVNAMEN Chasteler de Courcelles Johann Gabriel Marquis du vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Feldzeugmeister und IngenieuroffizierGEBURTSDATUM 22 Januar 1763GEBURTSORT Mons HennegauSTERBEDATUM 10 Mai 1825STERBEORT Venedig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Gabriel von Chasteler amp oldid 237424882