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Die k u k Technische Militarakademie war eine 1717 gegrundete militarische Ausbildungsstatte fur bestimmte Offiziersgruppen der Habsburgermonarchie Der Standort der Akademie wechselte im Laufe ihres Bestehens mehrmals ursprunglich in Wien angesiedelt befand sie sich 1851 bis 1869 in Klosterbruck bei Znaim 1869 bis 1904 in der Stiftskaserne in Wien und schliesslich von 1904 bis 1918 in Modling Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 18 Jahrhundert 1 2 19 Jahrhundert 1 3 20 Jahrhundert 2 Militarische Bedeutung 3 Bekannte Absolventen 4 Nachfolgeeinrichtung 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten18 Jahrhundert Bearbeiten Die Ursprunge der Technischen Militarakademie der k u k Armee bis 1918 gehen auf Feldmarschall Prinz Eugen von Savoyen zuruck Er erkannte wahrend des Spanischen Erbfolgekrieges den Mangel an Militar Ingenieuren in der habsburgischen Armee und drangte Kaiser Karl VI eine entsprechende Ausbildungsstatte formliche Ingenieur Academia zu errichten Dies wurde dann auch 1717 provisorisch und 1720 bleibend umgesetzt nbsp Gedenktafel an die fruhen militarischen Ingenieurschulen an der Stiftskaserne in WienAm 4 Februar 1735 ubergab der Hofbuchhaltereibeamte Georg Franz von Griener der Hofkammer 20 000 Gulden mit der Bestimmung junge Manner davon in den Kriegs und Ingenieurwissenschaften auszubilden Aus dieser Stiftung entwickelte sich 1736 in Zusammenarbeit mit der Chaos schen Stiftung fur Waisenkinder eine militarische Ingenieurschule der ein Teil der Gebaude der Chaos schen Stiftung in der Laimgrube in Wien uberlassen wurde Die Technische Militarakademie war damit wesentlich alter als die 1752 gegrundete Theresianische Militarakademie in Wiener Neustadt 1743 legte der Kaiserliche Rat Johann Jakob Marinoni der Regentin Maria Theresia ein Memorandum vor in dem er auf die dringend notwendige Grundung eines Militar Ingenieurs Korps verwies welche im Jahr 1747 erfolgte In den Folgejahren wechselte die militarische Ingenieursakademie mehrfach den Namen und die Unterbringung in Wien 19 Jahrhundert Bearbeiten Unter Kaiser Franz II erlangte die Ingenieur Akademie den Gipfel ihres Rufes und kann als bedeutendste technische Hochschule der Habsburgermonarchie bezeichnet werden Durch die Zusammenlegung des Militar Ingenieur Korps mit den weniger akademisch gebildeten Sappeuren und Mineuren zum Genie Korps wurde auch die Akademie reformiert Sie bestand nun in Wirklichkeit aus zwei Akademien eine fur die zukunftigen Artillerie und die andere fur Genie Offiziere Die Akademie verlor dadurch zeitweilig etwas von ihrer hohen Reputation und musste 1851 als Genie Akademie sogar ins Exil nach Klosterbruck bei Znaim 1869 kehrte das Institut in die Stiftskaserne nach Wien zuruck und verblieb dort bis zum Umzug in das neu errichtete Gebaude in Modling im Jahr 1904 Laut Istvan Deak brachte die Technische Militarakademie durchwegs hochqualifizierte Artilleristen Festungsbauer und Sappeure hervor Ihre Absolventen verfugten uber ein ausserordentliches Wissen bildeten einen exklusiven Kreis und waren hoch geachtet 1 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Hauptgebaude um 1904 nbsp Kaiser Franz Joseph beim Verlassen der k u k Technischen Militarakademie am 4 November 1904Da die Gebaude der Wiener Stiftskaserne gegen Ende des 19 Jahrhunderts nicht mehr den Anspruchen einer technischen Militarakademie entsprachen begann man sich nach einem neuen Standort umzuschauen Die Wahl fiel auf den Neubau einer Militarakademie in Modling Am nordlichen Hang des Eichkogels wurden 1896 18 Hektar einer Hutweide durch das Reichskriegsministerium um vier Millionen Kronen von der Stadt Modling erworben Diese Summe sollte in Ratenzahlungen uber die nachsten 54 5 Jahre abbezahlt werden jedoch erfolgte die letzte Ratenzahlung auf Grund des Zusammenbruchs Osterreich Ungarns schon im Jahre 1918 Trotz der fehlenden Ratenzahlungen profitierte die Stadt Modling von dem Bau der Akademie da sich ihr Bekanntheitsgrad enorm erhohte und von den Frequentanten auch die Wirtschaft profitierte Im Jahr 1901 wurde mit dem Bau des Hauptgebaudes und der weiteren 25 Einzelgebaude nach den Planen des Militar Oberingenieurs Paul Acham begonnen welcher 1904 beendet wurde und am 4 November 1904 von Kaiser Franz Joseph eroffnet wurde Bis zu 370 Schuler konnten zu diesem Zeitpunkt in der Akademie leben und unterrichtet werden Zudem existierte eine beinahe autarke Infrastruktur so gab es z B neben den fur den militarischen Betrieb notwendigen Einrichtungen wie Stallen und Exerzierplatzen auch eine eigene Gartnerei eine Fleischerei einen Kranken und Isolierpavillon mehrere Bibliotheken ein Schwimmbad ein Friseurzimmer usw Militarische Bedeutung BearbeitenDie Frequentanten der Technischen Militarakademie in Modling 1904 bis 1918 rekrutierten sich aus Abgangern der Militar Oberrealschulen oder zivilen Maturanten Der Lehrplan der dreijahrigen Ausbildung unterschied sich von der Theresianischen Militarakademie in Wiener Neustadt dadurch dass dem Artilleriewesen der technischen Waffenausbildung und dem militarischen Bauwesen ein wesentlich grosseres Gewicht zukam Von den als Leutnants ausgemusterten Absolventen der Technischen Militarakademie gingen jedes Jahr 30 zur Artillerie wahrend 25 zu den Pionier Eisenbahn und Telegraphenregimentern versetzt wurden Die Technische Militarakademie veranstaltete zudem in regelmassigen zeitlichen Abstanden den hoheren Artilleriekurs fur Offiziere in dem die zukunftigen Angehorigen des Artilleriestabes ab 1896 Offiziere in besonderer Verwendung der Artillerie herangebildet wurden Die erfolgreichen Absolventen dieses zweijahrigen Lehrgangs wurden als Fachleute bei den hoheren Kommanden und Behorden des Heeres eingesetzt und konnten auch zu Artillerieingenieuren aufsteigen Im Frieden waren die Offiziere in besonderer Verwendung der Artillerie z B fur die Einheitlichkeit der Ausbildung der Artillerie zustandig und uberwachten den Dienst in den Artilleriezeugsanstalten Akademiekommandanten 1904 1918 Beginn EndeFML Artur Horeczky 1904 1907FML Georg Ritter von Dormus 1907 1911FML Georg Hefelle 1911 1914FML Carl Ritter von Wessely 1914 1915FML Oskar von Heimerich 1915 1918Bekannte Absolventen BearbeitenUnter den Absolventen der Technischen Militarakademie waren z B Alexander Freiherr von Krobatin spater Feldmarschall und k u k Kriegsminister Hermann Freiherr Kovess von Kovesshaza spater Feldmarschall und letzter Oberkommandierender der k u k Armee Theodor Korner spater Bundesprasident der Republik Osterreich Richard Korner spater Oberstleutnant in besonderer Verwendung der Artillerie Jozsef Heszlenyi spater Generaloberst der ungarischen Streitkrafte Herman Potocnik Raumfahrttheoretiker Moritz Erwin von Lempruch GeneralmajorNachfolgeeinrichtung BearbeitenMit dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie und nach nur 14 Jahren Studienbetrieb am Standort Modling stellte die k u k Technische Militarakademie am 12 November 1918 mit dem Ausrufen der Republik Deutschosterreich ihren Betrieb ein Der Militarakademie folgte kurzzeitig eine deutschosterreichische Staatsrealschule jedoch besann man sich dann doch mit einer technischen Ausbildung fortzufahren Am 17 November 1919 wurde das erste Mal der regulare Lehrbetrieb an der Hoheren Technischen Bundeslehr und Versuchsanstalt HTBLuVA Modling unter dem Namen Deutsch osterreichische Technisch gewerbliche Staatslehranstalt in Modling mit 154 Schulern in 4 Abteilungen Tiefbau Hochbau Maschinenbau und Elektrotechnik und anfangs 10 Lehrern aufgenommen 10 Jahre spater wurden bereits uber 1000 Schuler in 6 Abteilungen unterrichtet Der Linzer Widerstandskampfer Robert Bernardis Oberstleutnant im Generalstab der deutschen Wehrmacht zahlte ebenfalls zu den Maturanten der HTBLuVA Modling und ist somit einer ihrer prominentesten Absolventen Literatur BearbeitenGerhard Janaczek Tuchtige Officirs und rechtschaffene Manner Eine historische Bildreise zu den Militar Erziehungsanstalten und Bildungsanstalten der k u k Monarchie Vitalis Verlag 2007 ISBN 978 3 89919 080 9 Karl Glaubauf Robert Bernardis Osterreichs Stauffenberg Selbstverlag Statzendorf 1994 ohne ISBN Siehe auch BearbeitenMilitarschulwesen Osterreich 1900 Militarschulwesen Osterreich 1859 k u k ArmeeWeblinks BearbeitenAlte Ansichten der k u k Technischen Militarakademie und der HTLEinzelnachweise Bearbeiten Istvan Deak Der K u K Offizier 1848 1918 ubersetzt von Marie Therese Pitner Bohlau Verlag Wien Koln Weimar 1991 S 105 Militarwesen Osterreich Ungarns Ministerielle FuhrungOberkommandierender der Streitkrafte Osterreich Ungarns k u k Kriegsministerium k k Ministerium fur Landesverteidigung k u Honvedministerium StreitkrafteStreitkrafte von Osterreich Ungarn Landstreitkrafte Osterreich Ungarns 1867 1914 Osterreich Ungarns Heer im Ersten Weltkrieg Teilstreitkrafte Gemeinsame Armee k k Landwehr k u Landwehr Stabsdienste k u k Generalitat k u k Stabswesen k u k Militarjustizwesen k u k Adjutanten k u k Armeestand Infanterie k u k Infanterie Feldjager Bosnisch hercegovinische Infanterie k k Landesschutzen k u k Kaiserjager k k Gebirgstruppe inkl Hochgebirgskompanien k k Bergfuhrerkompanien k k Standschutzen Kavallerie k u k Husaren k u k Ulanen k u k Dragoner Reitende Tiroler Landesschutzen Artillerie Osterreichisch Ungarische Artillerie Garde K k Trabantenleibgarde k u k Leibgardeinfanteriekompanie K u k Leibgardereitereskadron Arcieren Leibgarde Koniglich ungarische Leibgarde Technische Truppen k u k Sappeure k u k Pioniere k u k Technisches Militarkomitee Trainwesen der Osterreichisch Ungarischen Streitkrafte k u k Militar Automobilwesen k u k Telegraphentruppe k u k Verkehrstruppenbrigade Gendarmerie k u k Polizeiwachkorps k k Gendarmerie k u Gendarmerie StrafuniBehorden Okonomische Verwaltung der k u k Streitkrafte K u k Militargeographisches Institut k u k Kriegspressequartier k u k Heeresmuseum Ausbildungswesen Theresianische Militarakademie Kriegsschule Franz Joseph Militarakademie Ludovika Akademie Technische Militarakademie Marineakademie Armeeschiessschule Fecht und Turnlehrerinstitut Artillerie Schiessschule Sonstige Marschbataillone Sanitatswesen der Osterreichisch Ungarischen Streitkrafte k u k Militarseelsorge Militarinvalidenversorgungsstand Staatspferdezuchtanstalten Evidenzburo k u k Kundschaftsdienst Verbande und Stutzpunkte Liste der k u k Kampftruppen im Juli 1914 Liste der osterreichisch ungarischen Militarverbande 1914 bis 1918 Liste der k u k Kampfunterstutzungstruppen Liste der Grossverbande der k u k Armee Liste der Korps der Osterreichisch Ungarischen Armee Garnisonen der Landstreitkrafte Osterreich Ungarns Osterreich Ungarns Truppen an der Westfront Osterreich Ungarns Truppen in Palastina Festungswerke Osterreichische Festungswerke an der Grenze zu ItalienSeestreitkrafte k u k Marinesektion Osterreichische Marine Flotte der k u k Kriegsmarine Liste der Schiffe der k u k Kriegsmarine S M Unterseeboote Liste osterreichisch ungarischer U Boote 1909 1919 Luftstreitkrafte 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