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Die von der Armee Osterreich Ungarns gefuhrten Militarerziehungs und Bildungsinstitute hatten die Aufgabe Offiziere entsprechend ihrer Verwendung auszubilden beziehungsweise junge Manner auf den Offiziersberuf vorzubereiten Das Militarschulwesen der Donaumonarchie wurde einige Male reformiert und reorganisiert Zwischendurch wurden immer wieder Standorte geschlossen verlegt oder neu gegrundet Beides erschwert eine geschlossene und ubersichtliche Beschreibung Diese Ubersicht stutzt sich vor allem auf die Vorschriften des Jahres 1900 fur den Eintritt in die Militar Erziehungs und Bildungsinstitute Die letzte grosse Reform erfolgte nach derzeitigem Wissensstand 1874 Inhaltsverzeichnis 1 Platze 1 1 Platzarten 1 2 Platzvergabe 2 Kostgeld und Schulgeld 3 Militarschulen 3 1 k u k Kriegsschule 3 2 Militarakademien 3 3 Kadettenschulen Kadetteninstitute 3 4 Standorte der Kadettenschulen 3 5 Militar Realschulen 3 5 1 Militar Unterrealschulen 3 5 2 Militar Oberrealschulen 3 6 k u k Militar Volksschule 3 7 Erziehungsinstitut fur verwaiste Offizierssohne 3 8 Militarknabenpensionat 3 9 k u k Officierstochter Erziehungs Institute 4 Private 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksPlatze BearbeitenIn den k u k Militarakademien und Militarrealschulen bestanden laut k u k Militar Akademien Militar Realschulen und das Officierswaisen Institut Aufnahms Bedingungen Stand 15 Februar 1900 drei grosse Gattungen von Platzen Platzarten Bearbeiten Ararial Platze ganzfreie und halbfreie Die Kosten fur die ganzfreien Ararial Platze wurden vom Reichs Kriegs Ministerium aus dem Heeresbudget bestritten Jene fur die halbfreien Ararial Platze wurden zu gleichen Teilen vom Heeresbudget und den Angehorigen des Zoglings bestritten Stiftungs Platze Staats Landes Finanzwach und Privatstiftungsplatze ganzfrei oder halbfrei ZahlplatzeAuf Zahlplatze hatten die Sohne osterreichischer oder ungarischer Staatsburger Anspruch Platzvergabe Bearbeiten Die Ararial Platze ganzfrei und halbfrei wurden uber Vortrag des Reichskriegsministeriums die Staats und die Landesstiftungsplatze uber Vortrag des koniglich ungarischen Landesverteidigungsministeriums beziehungsweise des k k Ministeriums fur Landesverteidigung von Seiner Majestat dem Kaiser und Konig verliehen Die Finanzwach Stiftungsplatze wurden vom k k beziehungsweise koniglich ungarischen k u Finanz Ministerium vergeben Die Kosten fur die ubrigen Stiftungsplatze wurden von den jeweiligen Stiftungen entsprechend deren Stiftbriefen ganzlich oder zur Halfte ubernommen Die Zahlplatze wurden vom Reichskriegsministerium vergeben Bevorzugt wurden jedoch Schuler mit guten Schulzeugnissen insbesondere die Sohne von Offizieren und Beamten Militar Hof und Zivil Staats Beamte Aspiranten fur Militar Realschulen deren Vater in der sechsten oder einer hoheren Rangklasse Dienstklasse standen oder deren Familien wohlhabend waren wurden fur halbfreie Ararialplatze vorgeschlagen Kostgeld und Schulgeld BearbeitenKostgeldJahrlich war ein Kostgeld in der Hohe von 800 Kronen fur den Besuch einer Militar Realschule und 1 600 Kronen fur den Besuch einer der Militarakademien zu bezahlen Zoglinge die einen halbfreien Ararial oder Stiftungs Platz innehatten hatten nur die Halfte der genannten Betrage zu bezahlen Zoglinge in Kadettenschulen hatten kein Kostgeld zu entrichten SchulgeldDie Angehorigen eines jeden Aspiranten auf einen Platz in einer Militar Realschule oder einer Militarakademie hatten die Verpflichtung mit Beginn des Schuljahres 28 Kronen Schulgeld zu bezahlen Lediglich ganzlich mittellose Doppelwaisen waren von dieser Zahlung befreit Militarschulen BearbeitenBis auf zwei Ausnahmen dienten alle hier aufgefuhrten Militarerziehungs und Bildungsanstalten der Heranfuhrung junger Manner und Buben an den Beruf des Offiziers Die Kriegsschule diente der Weiterbildung bereits Dienst tuender Offiziere und die Offizierstochter Erziehungs Institute boten dem weiblichen Nachwuchs aktiver Offiziere der k u k Armee eine gewisse soziale Absicherung k u k Kriegsschule Bearbeiten Die am 14 Februar 1852 gegrundete k u k Kriegsschule war die ranghochste Militarschule in der Donaumonarchie Die einzige Schule dieses Typs befand sich in Wien Um hier fur die zwei Jahre dauernde Ausbildung aufgenommen zu werden musste man bereits Offizier sein und bestimmte Auswahlkriterien erfullen Militarakademien Bearbeiten nbsp k u k Technische Militarakademie Modling 1904 In Osterreich Ungarn gab es im Jahr 1900 insgesamt funf Militarakademien Drei davon gehorten zum Heer beziehungsweise der Marine des Gesamtstaates Theresianische Militarakademie Heer Wiener Neustadt k u k Technische Militarakademie Heer Wien 1903 1904 spater Modling Marineakademie Fiume Marine Fiume Um in einer Militarakademie aufgenommen zu werden musste der befriedigende Abschluss einer Mittelschule Zum Beispiel Militar Oberrealschule mittels Schulzeugnis nachgewiesen werden Da die Aufnahmeprufung erst in der entsprechenden Akademie abgelegt werden konnte erfolgte die Aufnahme immer vorbehaltlich des Ausganges dieser Prufung Nach dreijahriger erfolgreicher Ausbildung wurden die Zoglinge als Leutnants ausgemustert Kadettenschulen Kadetteninstitute Bearbeiten nbsp Hauptgebaude der ehemaligen Artillerie Kadettenschule in TraiskirchenDie Erziehung der Kadetten an den Kadettenschulen dauerte laut Die k k Cadetenschulen als Militar Erziehungs und Bildungs Anstalten Aufnahms Bedingungen 1889 vier Jahre Infanterie Artillerie und Pionierkadettenschulen beziehungsweise drei Jahre Kavalleriekadettenschule Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung wurden die Kadetten als Kadett Offiziersstellvertreter und ab 1908 als Fahnrich ausgemustert Nach durchschnittlich weiteren zwei Jahren Dienstzeit folgte die Beforderung zum Leutnant In den letzten Jahren vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges ging allerdings der Trend dazu die Ausbildung der zukunftigen Offiziere verstarkt uber die Militar Realschulen und den darauf folgenden Besuch der Militarakademien laufen zu lassen Die Kadettenschulen verloren dadurch an Bedeutung So wurden die Kadettenschulen in Kaschau Lobzow bei Krakau Marburg und Pozsony 1913 in Militar Oberrealschulen umgewandelt nachdem das Jahr 1869 seinerzeit eine Grundungswelle gebracht hatte Die eingeschulten Jahrgange beendeten ihre Ausbildung in den Kadettenschulen es erfolgten aber keine Neuaufnahmen Standorte der Kadettenschulen Bearbeiten nbsp k k Infanterie Cadettenschule Graz Liebenau um 1900 Infanteriekadettenschulen Stand 1903 1904 Wien 1869 Budapest 1869 Prag 1869 Konigsfeld bei Brunn 1869 in Brunn gegrundet 1877 nach Konigsfeld verlegt Pozsony 1869 1913 Innsbruck 1869 Temeswar 1869 Hermannstadt 1869 Triest Liebenau bei Graz 1854 1918 Lobzow Karlstadt 1868 in Agram gegrundet 1878 als Filiale und 1880 gesamt nach Karlstadt ubersiedelt Marburg 1894 1913 Kamenitz 1895 Strass in der Steiermark 1896 1904 nach Kassa verlegt ab 1913 Militar Oberrealschule Lemberg 1899 Kassa 1904 Kavalleriekadettenschule Mahrisch Weisskirchen 1878 Artilleriekadettenschule 1903 1904 Wien Arsenal TraiskirchenDie Artilleriekadettenschule in Traiskirchen wurde 1903 gegrundet Die altere 1869 in Wien gegrundet wurde 1907 aufgelassen Pionierkadettenschule 1903 1904 Hainburg an der DonauAb 1811 gab es Vorgangerschulen 1869 wurde die Pionierkadettenschule ins Leben gerufen und 1913 als Pionierklassen in die Technische Militarakademie in Modling eingegliedert Militar Realschulen Bearbeiten Die osterreichisch ungarische Armee verfugte sowohl uber Militar Oberrealschulen Nachfolger der Militar Ober Erziehungshauser als auch uber Militar Unterrealschulen Nachfolger der Militar Unter Erziehungshauser Aufgabe dieser beiden Schultypen war es geeignete Schuler auf eine Ausbildung in einer der Militarakademien vorzubereiten Um in einer Militar Realschule aufgenommen zu werden mussten die schulischen Kenntnisse des vorangegangenen Jahrganges mittels Zeugnis nachgewiesen werden Militar Unterrealschulen Bearbeiten Nach einer in der eigenen Muttersprache erfolgreich abgelegten Aufnahmeprufung dauerte die internatsmassige Schulzeit vier Jahre Zoglinge der Militar Unterrealschulen die das 14 Lebensjahr vollendet hatten und den 4 Jahrgang mit nur genugendem Erfolg abschlossen wurden in den 1 Jahrgang einer Infanteriekadettenschule versetzt Standorte 1903 1904 Fischau Standort 1852 gegrundet ab 1893 Militar Unterrealschule Koszeg Standort 1856 gegrundet ab 1874 Militar Unterrealschule Sankt Polten Standort 1856 gegrundet ab 1875 Militar Unterrealschule Kismarton 1879 1909 verlegt nach Marosvasarhely Militar Oberrealschule ab 1909 KaschauMilitar Oberrealschulen Bearbeiten Nach einer in deutscher Sprache erfolgreich abgelegten Aufnahmeprufung dauerte die internatsmassige Schulzeit drei Jahre Zoglinge der Militar Oberrealschule die den 3 Jahrgang mit nur genugendem Erfolg abschlossen wurden entweder in den 3 Jahrgang einer Infanterie oder der Kavalleriekadettenschule oder in den 2 Jahrgang der Artillerie oder Pionierkadettenschule versetzt Standort 1903 1904 Mahrisch Weisskirchen Standort 1918 Marburg an der Drauk u k Militar Volksschule Bearbeiten Die k u k Militar Volksschule wurde im Wiener Arsenal 1854 wegen der abgeschiedenen Lage als zweiklassige Volksschule eroffnet um den Sohnen und Tochtern der im Arsenal wohnenden Angehorigen des k u k Heeres den deutschen Schulunterricht zu ermoglichen Sofern es der Platz zuliess wurden auch andere Schuler innen aufgenommen In den in der Festschrift dokumentierten ersten 40 Jahren ihres Bestandes wurde dreimal die Adresse gewechselt Objekt 19 Gewehrfabrik ab 6 November 1854 Objekt 5 ab 8 Mai 1855 Objekt 9 ab 24 November 1861 Objekt 14Mehrfach geandert wurde aber auch die Form der Schule zweiklassige Trivialschule ab 6 November 1854 vierklassige Normalhauptschule ab 18 November 1861 dreiklassige Privat Volksschule 1869 auf Anordnung des Reichs Kriegsministeriums zweiklassige Privat Volksschule ab 24 August 1873 Ab dem 12 Februar 1887 wurde die Schule in den Stand der in Verwaltung des k u k Reichs Kriegsministeriums stehenden k u k Militarvolksschulen ubernommenAls Lehrer waren Zivilisten tatig die Platze der Hilfslehrer waren zumeist von Soldaten besetzt Erziehungsinstitut fur verwaiste Offizierssohne Bearbeiten Das Erziehungsinstitut fur verwaiste Offizierssohne wurde 1877 in Fischau als Militarwaisenhaus gegrundet Nachdem es 1891 die Bezeichnung als k u k Erziehungsanstalt fur verwaiste Offizierssohne erhalten hatte wurde es 1898 einer Reorganisation unterzogen und nach Hirtenberg verlegt Nach einer neuerlichen Umbenennung im Jahr 1911 lautete der Name k u k Offizierswaiseninstitut Bei entsprechender geistiger und korperlicher Eignung erfolgte nach dem vollendeten 14 Lebensjahr eine Versetzung in den 1 Jahrgang einer Infanteriekadettenschule Standort Hirtenberg ab 1898 Militarknabenpensionat Bearbeiten Gegrundet wurde das Militarknabenpensionat im Jahr 1879 Zweimal 1886 und 1903 wurde es reorganisiert Bei entsprechender geistiger und korperlicher Eignung erfolgte nach dem vollendeten 14 Lebensjahr eine Versetzung in den 1 Jahrgang einer Infanteriekadettenschule Weitere Informationen liegen leider nicht vor Standort Sarajewo k u k Officierstochter Erziehungs Institute Bearbeiten Eher unerwartet findet sich der Punkt k u k Offizierstochter Erziehungs Institute in dieser Aufstellung Ihre Aufgabe war naturlich nicht das Heranziehen von Frauen fur den Militardienst sondern war als soziale Absicherung des weiblichen Nachwuchses von Offizieren gedacht Aufgenommen wurden ursprunglich romisch katholische Tochter von aktiven Offizieren die einen oder beide Elternteile verloren hatten beziehungsweise deren Familien in finanzieller Not waren Ursprunglich wurden die Madchen als Erzieherinnen ausgebildet spater auch fur den Lehrerberuf oder als Kindergartnerinnen Standorte k u k Officierstochter Erziehungs Institut Hernals k u k Officierstochter Erziehungs Institut OdenburgPrivate BearbeitenUm 1900 gab es in Wien zumindest zwei private Militar Vorbereitungsschulen Weitere Informationen liegen derzeit nicht vor Siehe auch BearbeitenMilitarschulwesen Osterreich 1859 k u k ArmeeLiteratur BearbeitenDie k u k Cadetenschulen als Militar Erziehungs und Bildungs Anstalten Aufnahms Bedingungen Verlag von L W Seidel amp Sohn k u k Hof Buchhandler Wien 1889 Gedenkschrift zu der am 5 November 1894 stattgefundenen vierzigjahrigen Jubilaumsfeier der k u k Militar Volksschule im k u k Artillerie Arsenale in Wien Zusammengestellt und herausgegeben vom Curatorium dieser Lehranstalt Wien Im Selbstverlag des Curatoriums Wien 1895 Eintheilungs Liste des Lehr und Erziehungs Personales an den k u k Militar Erziehungs und Bildungs Anstalten und den k u k Officierstochter Erziehungs Instituten Reisner s Sohne u a Wien 1898 99 1899 1912 13 1912 ZDB ID 1173472 3 Titel mit Varianten Die k u k Militar Akademien Militar Realschulen und das Officierswaisen Institut Aufnahms Bedingungen Zusammengestellt nach dem Verordnungsblatt fur das k u k Heer 6 Stuck Normal Verordnungen vom 15 Februar 1900 Verlag von L W Seidel amp Sohn k u k Hof Buchhandler Wien 1900 Gerhard Janaczek Tuchtige Officirs und rechtschaffene Manner Eine historische Bilderreise zu den Militar Erziehungs und Bildungsanstalten der k u k Monarchie Vitalis Mitterfels 2007 ISBN 978 3 89919 080 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Militarschulen Osterreich Ungarns Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien MilAk Wiener Neustadt Technische Militarakademie Modling Ansichtskarten Offizierstochtererziehungsinstitut im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien k u k Officierstochter Erziehungs Institut zu Hernals in Wien Bilder k u k Officierstochter Erziehungs Institut in Odenburg Bilder Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Militarschulwesen Osterreich 1900 amp oldid 198289670