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Osterreich Ungarns Truppen in Palastina waren im Ersten Weltkrieg Teil der militarischen Unterstutzung des Osmanischen Reiches und wurden im Vorderen Orient eingesetzt k u k 149 mm Gebirgshaubitze in Feuerstellung irgendwo in Palastina 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Museale Rezeption 3 Filme 4 Literatur 5 Anmerkungen und FussnotenGeschichte BearbeitenOsterreich Ungarn war den deutsch turkischen Geheimvertragen vom 2 August 1914 und dem 11 Januar 1915 in Form eines Notenwechsels beigetreten Man wollte auf wirtschaftspolitischem Gebiet gegenuber der Turkei dem deutschen Bundnispartner nicht nachstehen Um den politischen Einfluss in der Turkei zu starken wurden ahnlich dem deutschen Levantekorps kleinere Militarkontingente dorthin entsandt Hierbei handelte es sich um Artillerie technische Truppen und motorisierte Transportkolonnen Die k u k Truppen hatten bei den Turken einen besseren Stand als ihre deutschen Mitstreiter da sich die Offiziere stark um ein gutes Verhaltnis zu den Turken bemuhten und man diesbezuglich auch sonst alle moglichen Anstrengungen unternahm so z B dass sie in Konstantinopel eine Klinik eroffneten in der die armeren Schichten kostenlos behandelt wurden Dies machte sich dann in den Wirtschaftsbeziehungen positiv bemerkbar insbesondere was das Kriegsmaterial betraf Die Geschutze der Skoda Werke waren bei den Turken sehr begehrt Osterreich Ungarn lieferte allein im Jahre 1916 80 Gebirgsgeschutze und rustete insgesamt 50 Artilleriebatterien aus 2 Es wurden fur die Ausbildung eigens Instruktionsabteilungen gebildet Am 15 November 1915 traf die k u k 24 cm Morserbatterie Nr 9 als erster Festungsartillerie Verband in der Turkei ein und fand sogleich Verwendung an der Anaforta Front auf der Halbinsel Gallipoli Vier Wochen spater folgte die k u k 14 9cm Haubitzbatterie Nr 36 Auch diese wurde im gleichen Frontabschnitt eingesetzt Nachdem die Entente Truppen zum Abzug von der Halbinsel gezwungen worden waren verlegten die beiden Batterien zunachst nach Smyrna und dann nach Rumanien Dort blieben sie bis 1917 und kehrten anschliessend in die Turkei zuruck Hier ubernahm die 15 cm Haubitzbatterie Nr 36 einen Abschnitt gegenuber der Insel Tenedos Aus der Morserbatterie Nr 9 wurden zwei Geschutze ausgegliedert und als k u k Kanonenbatterie Nr 20 in Dienst gestellt Bei der Batterie Nr 9 verblieben damit nur noch zwei Geschutze Im Mai wurde von Enver Pascha beim k u k Militarattache Feldmarschallleutnant Josef Pomiankowski wegen der Unterstutzung mit zusatzlichen Gebirgshaubitzen angefragt man wollte damit einen weiteren Vorstoss zum Suezkanal unterstutzen Pomiankowski beantragte daraufhin beim k u k Oberkommando die Abstellung einer Gebirgshaubitzdivision 3 die mit zwei schiessenden Batterien im April 1916 unter Major Adolf Wilhelm Marno von Eichenhorst und Hauptmann Wladyslaw Anton Ritter von Truszkowski 1876 1917 in Palastina eintraf Die k u k Formation bestand zunachst aus 22 Offizieren und 813 Mannschaften 4 Als Kaiser Franz Joseph am 26 Januar 1916 von der Entsendung der beiden Batterien Gebirgshaubitzen erfuhr war er von dieser Entscheidung offenbar nicht uberzeugt denn er soll spater angemerkt haben Na ich glaub doch die sehn wir nimmer 5 was sich allerdings als Irrtum herausstellen sollte Die beiden ungarischen Gebirgsbatterien marschierten auf dem Vorstoss durch die Wuste 200 Kilometer in funf Tagen und deckten nach dem Scheitern der Offensive bei Bir Romani 3 5 August 1916 den Ruckzug der turkischen Infanterie Nach dem Abschluss des Ruckzuges lag die Haubitzdivision Ende Oktober 1916 in Bethlehem und war anschliessend hier am rechten Frontflugel eingesetzt Im Marz 1917 bewahrte sich die Haubitzdivison Nr 36 in der ersten Schlacht um Gaza ein weiteres Mal Die Batterie 2 4 der Division kampfte nachdem die Artilleriemunition verschossen war mit Handfeuerwaffen weiter und konnte die in die Stellung eingedrungenen Briten wieder hinauswerfen Dies war nur mit einem Verlust von sieben Offizieren darunter der Kommandant Hauptmann Truszkowski und 43 Unteroffizieren und Mannschaften zu erkaufen gewesen Im Juni 1917 wurde diesem Frontabschnitt zur Verstarkung die Kanonenbatterie Nr 20 zugewiesen Der ungeheuere Verlust an Zug und Tragtieren durch Unterernahrung und Erschopfung musste bei dieser Einheit durch Zuweisung der k u k Kraftwagenkolonne Turkei I ausgeglichen werden Die dritte Schlacht um Gaza im November 1917 sah wieder die k u k Batterien als festen Ruckhalt der hier kampfenden Truppe Letztendlich mussten sich die Artilleristen dann doch in Sicherheit bringen da britische Kavallerie die Front durchbrochen hatte und die Artilleriestellungen in der Flanke bedrohten Zum Jahreswechsel lagen die k u k Truppen auf Retablierung Erholung in Damaskus Im April 1918 wurde die k u k Artillerie wiederum zur Abwehr alliierter Angriffe im Ostjordanland eingesetzt Hier wurde die Batterie 2 der Haubitzdivision eingekesselt und wehrte sich im infanteristischen Nahkampf bis zwei turkische Divisionen die alliierten Truppen im Rucken angriffen und sich diese daraufhin zuruckzogen Der dann folgende Grossangriff der Alliierten konnte seitens der Mittelmachte mit den ihnen zur Verfugung stehenden artilleristischen Kraften nicht mehr wirksam aufgehalten werden Ab dem 19 September 1918 brach die Front zusammen und es begann ein allgemeiner Ruckzug in dem auch die k u k Truppen mitgerissen wurden Bis auf die Geschutze der Gebirgskanonenbatterie Nr 1 4 die ihr Material retten konnte ging alles schiessende Gerat verloren Die Gebirgskanonenbatterie Nr 1 4 wurde dann in Aleppo beim Aufbau der neugebildeten 7 turkischen Armee eingesetzt Der Etappengruppenkommandant von Aleppo Oberleutnant Harry Spanner 6 ein Ingenieur nahm im September 1918 eine archaologische Bauaufnahme der Ruinenstadt Resafa vor die nach dem Krieg veroffentlicht wurde 7 Nach dem Waffenstillstand am 30 Oktober 1918 sammelten sich die Reste der k u k Truppen in Konstantinopel Istanbul Es war auch dem 200 Mann starken Instruktionsdetachement fur turkische Kraftwagenkolonnen gelungen sich nach Konstantinopel durchzuschlagen ebenso das Ski Ausbildungsdetachement geleitet von dem Biologen und Reserveoffizier Victor Pietschmann aus Erzerum das fur die Ski Ausbildung der turkischen Kaukasus Armee verantwortlich zeichnete Nach dem Bekanntwerden des Zusammenbruchs der k u k Monarchie machten sich auch bei den Soldaten im Orient Veranderungen bemerkbar Die Disziplin liess teilweise stark nach etwa 200 Mann des Kraftfahrersatzdepots versuchten am 4 November einen Umsturz durch die Schaffung von Soldatenraten Dies wurde durch den Militarattachee Pomiankowski verhindert der die Turken zu Hilfe rief und die Aufruhrer durch ein Halbbataillon entwaffnen liess Anschliessend wurden sie nach Odessa abgeschoben Eine Anzahl von tschechisch rumanisch und kroatischstammigen Soldaten lief zur Entente uber Die loyalen Angehorigen der Armee 200 Offiziere und 1050 Unteroffiziere und Mannschaften wurden zunachst auf die asiatische Seite des Marmarameeres verbracht von wo aus dann die Repatriierung erfolgte Am 6 Januar 1919 verliess der letzte k u k Soldat die Turkei Die osterreichischen Ruckkehrer trafen uber Triest am 24 Januar 1919 in Wien ein Insgesamt waren in der Turkei stationiert die k u k 24 cm Motor Morser Batterie No 9 mit 24 cm M 98 Morser beide Geschutze fielen im August 1918 aus die k u k 14 9 cm Haubitzbatterie No 36 mit Skoda 149 mm Gebirgshaubitzen die k u k Gebirgshaubitzbatterie No 1 4 aus Budapest mit 7 5 cm Gebirgs Kanonen M 15 die k u k Gebirgshaubitzbatterie No 2 6 aus Kaschau mit 7 5 cm Gebirgs Kanonen M 15 die k u k Kanonenbatterie No 20 mit 10 4 cm Feldkanonen Transport Einheiten Sanitats Einheiten Ausbildungsdetachements das k u k Etappengruppenkommandando sowie das k u k Feldpostamt Nr 452 in Aleppo Gegenuber den arabischen Fursten vertrat der Orientalist und Theologe Alois Musil die Interessen Osterreich Ungarns indem er als Gegenspieler von T E Lawrence auftrat und hierbei recht erfolgreich war Zur 1917 1918 geplanten Entsendung eines k u k Orient Korps kam es nicht mehr obwohl es dringend gebraucht worden ware Es war zwar mit 400 Offizieren und 8000 Unteroffizieren und Mannschaften bereits in Belgrad aufgestellt worden wurde dann jedoch an die Front nach Albanien verlegt Nichtsdestoweniger wurden die Truppen 1918 mit der k u k Telegraphen Kompanie Nr 266 k u k Telegraphen Baukompanie Nr 49 u a noch einmal verstarkt Die Masse der eingesetzten Soldaten kamen aus Ungarn und Oberungarn 8 Kriegsgraber der gefallenen Soldaten befinden sich insbesondere in Jerusalem Aleppo Damaskus Istanbul und auf englischen Soldatenfriedhofen Museale Rezeption BearbeitenIn der Dauerausstellung des Wiener Heeresgeschichtlichen Museums ist im Bereich des Ersten Weltkrieges unter der Thematik An fremden Fronten den osterreichischen Truppen in Palastina ein eigener Bereich eingeraumt Darin sind die charakteristischen und seltenen osterreichischen Tropenuniformen sowie Ausrustungsgegenstande Auszeichnungen und Bewaffnungen ausgestellt 9 Filme BearbeitenDie k u k 24 cm Motormorser Batterie No 9 in Kleinasien Sascha Messter Wochenbericht Serie 132A vom 27 Mai 1917 Wien Sascha Messter Film Filmarchiv Austria Literatur BearbeitenArthur Breycha Vauthier Osterreich in der Levante Herold Wien Munchen 1972 Peter Jung Der k u k Wustenkrieg Osterreich Ungarn im Vorderen Orient 1915 1918 Styria Graz u a 1992 ISBN 3 22212 149 4 Robert Tarek Fischer Osterreich Ungarns Kampf um das Heilige Land Kaiserliche Palastinapolitik im Ersten Weltkrieg Peter Lang Bern Frankfurt a M u a 2004 ISBN 978 3 631 52268 4 Hans Werner Neulen Feldgrau in Jerusalem Das Levantekorps des kaiserlichen Deutschland Universitas Munchen 1991 2 Aufl 2002 ISBN 3 8004 1437 6 Albert Ottenbacher Kunstgeschichte in ihrer Zeit Hans Sedlmayr Kap Orientarme 2001 PDF 49 kB vgl Ders Kunstgeschichte in ihrer Zeit Zu Hans Sedlmayrs abendlandischer Sendung In kritische berichte 29 3 2001 S 71 86 kurzere Fassung Anmerkungen und Fussnoten Bearbeiten Hochstwahrscheinlich eine gestellte Aufnahme Somit ca 200 Geschutze In der k u k Armee wurde mit Division ein Verband in Bataillonsstarke bezeichnet Richtige Divisionen hiessen dagegen Truppendivision Vgl Jan Christoph Reichmann Tapfere Askers und Feige Araber Der osmanische Verbundete aus der Sicht deutscher Soldaten im Orient 1914 1918 diss phil Munster 2009 S 189 P Jung Der k u k Wustenkrieg S 45 Aus Wien 1908 Mitbegrunder der Aerosektion des Osterreichischen Automobil Klubs Wiener Luftschiffer Zeitung 7 1908 S 95 auch als Portratmaler bekannt vgl Arthur Breycha Vauthier Osterreich in der Levante Herold Wien Munchen 1972 S 91 Harry Spanner Samuel Guyer Ruṣafa Die Wallfahrsstadt des Heiligen Sergios Forschungen zur islamischen Kunst 4 hrsg von Friedrich Sarre Dietrich Reimer Verlag Berlin 1926 H W Neulen Feldgrau in Jerusalem Kap XIII k u k Truppen in der Wuste S 144 151 Heeresgeschichtliches Museum Militarhistorisches Institut Hrsg Das Heeresgeschichtliche Museum im Wiener Arsenal Verlag Militaria Wien 2016 ISBN 978 3 902551 69 6 S 115Militarwesen Osterreich Ungarns Ministerielle FuhrungOberkommandierender der Streitkrafte Osterreich Ungarns k u k Kriegsministerium k k Ministerium fur Landesverteidigung k u Honvedministerium StreitkrafteStreitkrafte von Osterreich Ungarn Landstreitkrafte Osterreich Ungarns 1867 1914 Osterreich Ungarns Heer im Ersten Weltkrieg Teilstreitkrafte Gemeinsame Armee k k Landwehr k u Landwehr Stabsdienste k u k Generalitat k u k Stabswesen k u k Militarjustizwesen k u k Adjutanten k u k Armeestand Infanterie k u k Infanterie Feldjager Bosnisch hercegovinische Infanterie k k Landesschutzen k u k Kaiserjager k k Gebirgstruppe inkl Hochgebirgskompanien k k Bergfuhrerkompanien k k Standschutzen Kavallerie k u k Husaren k u k Ulanen k u k Dragoner Reitende Tiroler Landesschutzen Artillerie Osterreichisch Ungarische Artillerie Garde K k Trabantenleibgarde k u k Leibgardeinfanteriekompanie K u k Leibgardereitereskadron Arcieren Leibgarde Koniglich ungarische Leibgarde Technische Truppen k u k Sappeure k u k Pioniere k u k Technisches Militarkomitee Trainwesen der Osterreichisch Ungarischen Streitkrafte k u k Militar Automobilwesen k u k Telegraphentruppe k u k Verkehrstruppenbrigade Gendarmerie k u k Polizeiwachkorps k k Gendarmerie k u Gendarmerie StrafuniBehorden Okonomische Verwaltung der k u k Streitkrafte K u k Militargeographisches Institut k u k Kriegspressequartier k u k Heeresmuseum Ausbildungswesen Theresianische Militarakademie Kriegsschule Franz Joseph Militarakademie Ludovika Akademie Technische Militarakademie Marineakademie Armeeschiessschule Fecht und Turnlehrerinstitut Artillerie Schiessschule Sonstige Marschbataillone Sanitatswesen der Osterreichisch Ungarischen Streitkrafte k u k Militarseelsorge Militarinvalidenversorgungsstand Staatspferdezuchtanstalten Evidenzburo k u k Kundschaftsdienst Verbande und Stutzpunkte Liste der k u k Kampftruppen im Juli 1914 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