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Sergiopolis ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Fur das Titularerzbistum siehe Titularerzbistum Sergiopolis Resafa arabisch الرصافة DMG ar Ruṣafa ist eine Ruinenstadt in der Wuste im Norden Syriens die in der Spatantike den Namen Sergiopolis trug Aus dieser Zeit stammen die erhaltenen Gebaude und die Stadtmauer Resafa war seit dem 4 Jahrhundert ein bedeutendes christliches Pilgerziel und im 6 Jahrhundert ein militarischer Posten der ostlichen syrischen Provinzen Nordtor der Umfassungsmauer von aussen Das am aufwendigsten gestaltete reprasentative Stadttor hat einen grosseren mittleren Durchgang Vor die drei Eingange wurde eine Arkade gestellt die durch korinthische Saulen getragen wird Seitliche Turme bilden einen Vorhof Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Forschungsgeschichte 4 Stadtbild 4 1 Stadtmauer 4 2 Kirchen 4 2 1 Basilika A 4 2 2 Basilika B 4 2 3 Zentralbau 4 2 4 Basilika C 4 3 Profanbauten 4 4 Bauten extra muros 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage Bearbeiten35 629011111111 38 757952777778 Koordinaten 35 37 44 N 38 45 29 O nbsp nbsp Resafa Resafa liegt sudlich des Euphrats 25 Kilometer vom Abzweig der Euphrat Fernstrasse in al Mansura entfernt am Nordrand der syrischen Wuste Die von diesem Dorf nachstgelegene Stadt ist 30 Kilometer ostlich Ar Raqqa In romischer Zeit lag der Ort auf der Ende des 3 Jahrhunderts n Chr errichteten Strata Diocletiana einer Militar und Karawanenstrasse die den Limes Arabicus bildete Dieser war die ostliche Grenze der romischen Provinz Syria und diente der Abwehr von Angriffen der Parther und spater der Sassaniden Die Strasse verband die Festung Sura am Euphrat uber Resafa und Palmyra mit Damaskus und fuhrte uber Bostra weiter bis Philadelphia Amman Geschichte BearbeitenIm 9 Jahrhundert v Chr war ein Resafa ein assyrischer Verwaltungsort Der assyrische Name lautete Rasappa In der Bibel wird ein Rezeph II Konige 19 12 Jesaja 37 12 erwahnt 1 Der Ortsname kommt aber haufig vor und ein Zusammenhang mit dem hier beschriebenen Ort ist nicht belegt Die fruhesten archaologischen Funde im nordsyrischen Resafa stammen aus fruhflavischer Zeit Wahrscheinlich wurde der Ort um das Jahr 70 n Chr als romischer Wachposten gegrundet Zum ersten Mal erwahnt ist er rund 100 Jahre spater von Claudius Ptolemaus Wesentlich fur die weitere Entwicklung der Stadt war das Martyrium des spater heiliggesprochenen romischen Soldaten Sergios um das Jahr 312 n Chr vor den Toren des Kastells Seit Anfang des 5 Jahrhunderts war Resafa Bischofssitz Am Ende dieses Jahrhunderts war das Grab des Sergios ein bedeutendes Wallfahrtsziel geworden Dieser Pilgerverkehr wurde von Kaiser Anastasios I genutzt um das Kastell zu einer Stadt auszubauen denn in den Auseinandersetzungen zwischen Rom und Persien lag Resafa oft auf dem Weg der sich bekampfenden Truppen Die neu gegrundete Stadt verlieh der Grenze zusatzliche Stabilitat und erhielt den Namen Sergiupolis Innerhalb kurzer Zeit wurden eine gewaltige Stadtmauer und mehrere Kirchen errichtet Procopius der Hofschriftsteller Justinians schildert den Bau der Umfassungsmauer von Hausern Wandelhallen und die Anlage von Wasserspeichern Er erwahnt nicht dass sein Kaiser auch Sakralbauten finanzierte Das lasst den Schluss zu dass der Klerus durch Einkunfte der Wallfahrer reich genug war um die Basiliken mit eigenem Geld zu finanzieren 2 Im 8 Jahrhundert war Resafa Residenz des umayyadischen Kalifen Hischam ibn Abd al Malik regierte 724 743 der sich vor den Toren der Stadt mehrere Palaste errichten liess Die Grosse Moschee von Rusafat Hisham wie die Stadt nun in den Quellen genannt wird baute der Kalif an die Pilgerkirche sodass der Schrein mit den Reliquien von Christen und Muslimen gleichzeitig verehrt werden konnte ein Zeichen fur die Koexistenz beider Religionen 1269 flohen die Bewohner vor den Mongolen nach Salamiyya Ende des 13 Jahrhunderts wurde Resafa letztmals erwahnt Der Euphrat bildete nach dem Mongolensturm die Grenze zwischen dem Reich der Ilchane im Osten und dem Reich der Mamluken im Westen Der Euphrat ubergreifende Handel die Lebensgrundlage Resafas war unterbrochen Seither gab es in Rusafa bis in die Gegenwart keine grosseren Siedlungen mehr Forschungsgeschichte BearbeitenDie erste Beschreibung der grossen Basilika Basilika A stammt von dem englischen Geistlichen William Halifax der 1691 in den Ruinen eine Kirche erkannte 3 1896 veroffentlichte X A Siderides eine in der Kirche gefundene bilinguale Inschrift Friedrich Sarre und Ernst Herzfeld begannen 1907 mit der zeichnerischen und fotografischen Dokumentation Ihr erster Bericht erschien 1909 Die Gesamtergebnisse der bisherigen Forschungen wurden 1920 von Samuel Guyer publiziert Unabhangig davon fuhrte Harry Spanner 1918 Vermessungen durch die er 1926 zusammen mit Samuel Guyer als zusammenfassende Monographie publizierte Anfang der 1950er Jahre fuhrte Georges Tchalenko erste planmassige Grabungen durch bei denen er das Bema im Mittelschiff der grossen Basilika freilegte und unabgedeckt anschliessend der Witterung uberliess Ab 1952 gruben vom Deutschen Archaologischen Institut finanziert Johannes Kollwitz und Katharina Otto Dorn Kollwitz hatte bis zu seinem Tod 1968 die Leitung uber sieben Grabungskampagnen deren Schwerpunkte neben der Basilika B und dem Zentralbau auch die Bereiche aus islamischer Zeit ausserhalb der Stadtmauer mit dem Palast des Hisam waren An der Basilika A wurde nicht gegraben da ihre hochanstehenden Wande zu dieser Zeit einsturzgefahrdet waren Dies wurde 1968 bis 1976 von syrischen Archaologen nachgeholt die am Nordtor der Stadt und an der Basilika Restaurierungen durchfuhrten Sie trugen teilweise die hohen Mauern ab und stellten mit dem Material andere Wandteile wieder her Mit schwerem Gerat wurde das verschuttete Innere der Basilika freigeraumt Thilo Ulbert beklagte spater die dabei an den Wanden und Bodenplatten entstandenen Schaden Er begann seine Arbeit im unmittelbaren Anschluss nach dem Abzug der Syrer 1976 und fuhrte bis 1994 an der Basilika Grabungen durch 4 In den folgenden Jahren untersuchte unter anderem Dorothee Sack die Grosse Moschee 2004 05 befestigte das Grabungsteam Teile der Mauerkronen Stadtbild BearbeitenStadtmauer Bearbeiten nbsp Basilika C Wie bei allen Kirchen liegt die Apsis des Altarraumes im Osten Die Grundmauer des Eingangsportals ist links erkennbar Die Stadtmauer ist in diesem Bereich bis in die Hohe des von Rundbogen gebildeten unteren Wehrganges erhalten nbsp Basilika A An den Rundbogen der beiden Mittelschiffswande lassen sich zwei Bauphasen erkennen Die Weitarkadenbogen zwischen den massiven Pfeilern mussten spater durch saulengestutzte Doppelarkaden untergliedert werden nbsp Basilika A Eine Mittelwand im ostlichen Chorraum Reste von Holzbalken die den Boden des Obergeschosses bildeten Als Bodenbelag werden aufliegende Steinplatten angenommen Nur im oberen Bereich dieser Wand wurden Ziegel verwendet nbsp Basilika A von Nordosten mit den Resten der im 8 Jahrhundert angebauten Moschee In einer spateren Bauphase konnten die mit 60 cm zu gering dimensionierten einsturzgefahrdeten Aussenmauern der Kirche nur noch durch massive schrage Steinhaufen gestutzt werden nbsp Zentralbau Blick auf die Apsis des einst abgeteilten Chores im OstenIn der flachen Steppenwuste ist die bis zu 15 Meter hohe und insgesamt uber 1800 Meter lange Umfassungsmauer von weitem zu erkennen Resafa war als Teil des Limes Arabicus in den Verlauf befestigter Strassen eingebunden welche die Ostgrenze des Romischen Reiches gegen die Parther absichern sollten Aus diesen militarischen Uberlegungen legten die Romer die erste Umfassungsmauer fur ein bescheidenes Kastell an in dem ein Kamelreiterheer Dienst tat das aus Beduinen der Umgebung bestand Die Aufgabe von Resafa war im Bereich zwischen Euphrat Station Sura und Palmyra die Karawanenstrasse zu kontrollieren Die heute noch sichtbaren Mauern und unterschiedlich grossen Bastionen stammen aus der Zeit Kaiser Justinians sie wurden im fruhen 6 Jahrhundert zum Schutz gegen die Sassaniden neu errichtet und bis zur arabischen Besetzung 636 erganzt Die 3 Meter dicke Umfassungsmauer bildet seither ein unregelmassiges Rechteck von 536 Meter im Norden 350 Meter im Osten 411 Meter an der West und 549 Meter an der Sudseite An jeder Seite liegt ein monumentales Tor mit seitlichen Eckturmen Es sind 50 Bastionen in unterschiedlicher Form teilweise erhalten Von der Mauerinnenseite waren zwei Wehrgange uber breite Freitreppen zuganglich der untere Wehrgang lag knapp 6 Meter uber dem ursprunglichen Bodenniveau der obere in 12 Metern Hohe Die Brustung des oberen Gangs ist fast uberall verschwunden Die byzantinische Stadtmauer unterscheidet sich von der in romischer Zeit ublichen Stadtanlage da die Tore nicht in der Mitte liegen die Abstande zwischen den Turmen ungleich sind und auch sonst keine Symmetrie eingehalten wurde An allen Seiten war der Umfassungsmauer ein Erdwall vorgelagert 5 Als Baumaterial verwendete man Quader aus hartem aber sprodem Gipsstein der in der Umgebung vorkommt Kalkstein diente fast ausschliesslich zum Bau der Gewolbe die fruhere Holzboden in den Turmen ersetzten Ansonsten kamen Kalkstein und Ziegel bei einigen Reparaturen zum Einsatz Die in waagrechten Lagen geschichteten Quader sind durchschnittlich 60 Zentimeter hoch 6 Kirchen Bearbeiten Durch die Pilgerstrome nach dem Martyrertod von Sergios vergrosserte sich die Bevolkerungszahl Die grossen offentlichen Gebaude entstanden im 5 und 6 Jahrhundert Dazu zahlen als Kultbauten vier Kirchen die Basilika A nahe dem Sudtor in der Sudostecke des 21 Hektar grossen Mauergevierts die Basilika B in der sudlichen Mitte der sogenannte Zentralbau eine Bischofskirche um 520 und die kleinere Basilika C am Osttor Die vom Nordtor in die Stadtmitte fuhrende Strasse mit Laden und Wohngebauden wurde teilweise freigelegt sie fuhrte am Zentralbau vorbei Sudlich von diesem liegt ein rechteckiger Ziegelbau der als Han gedeutet wurde Das fruhbyzantinische Gebaude war somit ein Vorlaufer der spateren islamischen Karawansereien die als Warenlager Handelsplatz und Herberge dienten Alle grossen Gebaude innerhalb der Stadt wurden wie die Umfassungsmauer aus weissem oder grauem Gipsstein errichtet bei einigen spateren Anbauten wurde ein etwas leichteres Sedimentgestein verwendet das ebenfalls in der Umgebung vorkommt Material fur die Dachdeckung waren Ziegel die in fruhbyzantinischer Tradition auch gelegentlich mit grossen Lagerfugen als obere Wandschichten verbaut wurden An der grossen Zisterne bilden Ziegel im Wechsel mit Sedimentsteinquadern das Gewolbe Die Wande waren verputzt innen waren sie wie an Dubellochern zu erkennen ist teilweise mit Steinplatten verkleidet 7 Basilika A Bearbeiten Die Basilika A wurde nach der Bauplastik und nach Munzfunden im Fussboden vermutlich im spaten 5 Jahrhundert erbaut Die von Thilo Ulbert entdeckte Inschrift mit der Jahreszahl 559 bezieht sich demnach nicht auf die Kirchenweihung sondern auf eine spatere Renovierungsmassnahme 8 Vorbild war die im nordsyrischen Kalksteinmassiv gelegene Weitarkadenbasilika von Qalb Loze um 470 fertiggestellt von der auch die grosse Basilika in Ruweiha beeinflusst wurde Das Hauptgebaude mass 42 34 Meter ohne die zahlreichen Anbauten die als Monchsunterkunfte oder fur liturgische Zwecke genutzt wurden Teile der Mauern standen vor der Ausraumung des Kirchenschiffes durch die syrische Antikenbehorde in den 1970er Jahren noch bis zu einer Hohe von 15 Metern Aus statischen Grunden mussten einige Meter abgetragen werden Es ist gemessen an der Spannweite der Arkaden die grosste erhaltene Weitarkadenbasilika Syriens die Spannweite im Mittelschiff betragt 10 7 Meter Nur die vermutlich um die Mitte des 5 Jahrhunderts erbaute Basilika im Tempelhof von Baalbek hatte mit 12 6 Metern eine grossere Bogenweite Die Reste dieser Kirche wurden um 1900 ausgegraben und 1935 vollstandig entfernt 9 Die Bodenoberflache der Basilika A bestand nicht aus den heute sichtbaren Gipsquadern sondern aus daruberliegenden farbigen Steinplatten Das Gebaude hatte neun gleich grosse Eingange an der Nord West und Sudseite vermutlich alle mit einem Vorbau 10 In der Mitte des Kirchenraums befand sich das grosste bekannte Bema des Landes Auf dieser fur viele fruhbyzantinische Kirchen in Syrien charakteristischen erhohten Plattform nahm der Klerus wahrend des Wortgottesdienstes Platz Das Bema der Basilika A fullte fast die gesamte Breite des Mittelschiffs aus und bot Platz fur den Bischof 24 Geistliche sowie einen holzernen Altar zum Ablegen des Evangeliars Nordlich angrenzend an die Basilika A lag ein geschlossener rechteckiger Hof Peristyl der bei den Zeremonien am Todestag Sergios 6 Oktober von den europaischen und christlich arabischen Pilgern aufgesucht wurde Die aussen angebrachten Stutzmauern am sudlichen Kirchenschiff wurden vermutlich zur Stabilisierung nach einem Erdbeben im 11 Jahrhundert erforderlich Mitte des 8 Jahrhunderts liess Kalif Hischam im Nordhof der Basilika eine Moschee einbauen die bis ins 13 Jahrhundert genutzt wurde In einem Nebenraum des Peristyl wurde ein Teil des Kirchenschatzes entdeckt der von den Kreuzfahrern Mitte des 13 Jahrhunderts vor den Mongoleneinfallen 1247 und 1259 1260 versteckt worden war Basilika B Bearbeiten Die Basilika B wurde laut einer Bauinschrift im Jahr 518 begonnen also im letzten Regierungsjahr von Kaiser Anastasios I reg 491 518 11 Hier wurden laut derselben Inschrift die Reliquien des Heiligen Sergios verehrt bevor man sie in die Basilika A umbettete Die Kirche wurde bisher nur teilweise ausgegraben Erhalten ist nur im Osten ein Teil des sudlichen Langhauses der als 18 5 Meter hoher Turm aufragt Die dreischiffige Saulenbasilika war 53 Meter lang und 25 7 Meter breit einschliesslich der Seitenschiffe mit jeweils 5 Meter Die Wandstarke betrug 95 Zentimeter Im Osten befanden sich an den Seiten des Altarraumes zwei aufwendig ausgestattete Apsiden Nebenraume 12 Zentralbau Bearbeiten Der Zentralbau aus dem Anfang des 6 Jahrhunderts war eine Vierkonchenanlage Tetrakonchos dessen Konchen halbrund in den Mitten der Langswande und an den Stirnseiten aus einem rechteckigen inneren Kirchenraum ragten Abgesehen von der massiv gemauerten Altarapsis im Osten waren die drei anderen Konchen offen als Exedren mit vier Saulen ausgebildet Den zentralen Baukorper umgab ein ausserer Umgang der an drei Seitenmitten polygonal erweitert war Im Osten endete der Umgang an rechteckigen Nebenraumen zu beiden Seiten der Altarapsis Die Nebenraume besassen halbrunde Apsiden und waren durch Turen mit dem Umgang und mit dem Altarraum verbunden Die mutmassliche Kathedrale weicht vom Bauprinzip des Zentralbaus ab da das Kirchenschiff als Langhaus konstruiert und uber einer oberen Fensterzone mit einem offenen Dachstuhl Satteldach geschlossen war 13 Teile der Aussenmauern sind bis in die Hohe der Tursturze erhalten die Ostseite steht bis zum zweiten Obergeschoss aufrecht Die Grundmasse betrugen 42 2 34 Meter Das Mittelschiff war 22 Meter lang und 10 5 Meter breit mit vier winkelformigen Pfeilern im Zentrum der Gesamtanlage Das Gebaude wurde zu einer Zeit gebaut und blieb bis zu seiner allmahlichen Zerstorung die im 9 Jahrhundert begann nahezu unverandert Teile der Kirche konnten noch bis ins 13 Jahrhundert fur Gottesdienste genutzt worden sein 14 Andere Zentralbauten mit Tetrakonchos in Syrien die vermutlich alle als Kathedrale dienten standen in Seleukia Pieria und Apameia beide aus der zweiten Halfte des 5 Jahrhunderts Die Kirche der Heiligen Sergius Leontius und Bacchus in Bosra ein ebenfalls zentraler Tetrakonchos der von einer rechteckigen Aussenmauer umgeben war stammt aus dem Jahr 512 Sie werden als mogliche Vorlaufer einer Reihe armenischer Tetrakonchen mit Umgang diskutiert die von der Kathedrale von Swartnoz bis zur Rundkirche von Bana fuhrte 15 Basilika C Bearbeiten Die Basilika C besass nach einigen ausgegrabenen Fragmenten zu urteilen eine mit farbigen Mosaiken verkleidete Apsis Nach der Zerstorung durch ein Erdbeben diente die Ruine bis ins Mittelalter als Wohnraum Im Nordwesten gab es eine weitere Basilika Basilika D von der Teile des Portals und der Apsis erhalten sind Sie wurde um 2000 vom Deutschen Archaologischen Institut freigelegt Profanbauten Bearbeiten Im Sudwesten befanden sich die Zisternenanlagen Sie dienten der Trinkwasserversorgung fur geschatzte 6000 Einwohner in einer Region ohne Quellen oder fliessenden Gewassern und bei einem durchschnittlichen Jahresniederschlag von nur 150 Milliliter Es gab vier grosse unterirdische Zisternen mit Ziegelgewolbe Die grosste Zisterne konnte bei einer Lange von 50 Metern und einer Scheitelhohe von 15 Metern 15 000 bis 16 000 Kubikmeter Wasser speichern Sie wurde zur Zeit Justinians gebaut und Anfang des 7 Jahrhunderts ausgebessert Die beiden anderen Zisternen werden in das 7 Jahrhundert datiert Das Wasser wurde von einem Damm an einem Wadi im Westen der Stadt der die im Winter und Fruhjahr fallenden Niederschlage zuruckhielt uber einen 4 7 Meter breiten Hauptkanal hergeleitet Von diesem fuhrten mehrere abgedeckte Zuleitungskanale bis zu den Zisternen Vor ihrem Bau konnte nur nicht zum Trinken geeignetes Grundwasser aus etwa 40 Meter tiefen Brunnen gehoben werden das allein fur die Bewasserung der Felder und zum Tranken des Viehs geeignet war 16 Trinkwasser sammelte man zuvor in privaten flaschenformigen Hauszisternen waren diese leer mussten Diener das Trinkwasser mit Eseln vom Euphrat herbeischaffen 17 nbsp Innenhof des Chan Die fur Resafa seltene Verwendung von flachen Ziegeln ist im oberen Bereich der Wand zu sehenVom Nordtor fuhrte eine 4 6 Meter breite Hauptstrasse mit an jeder Seite 2 Meter breiten Gehwegen an Ladengeschaften und Wohnhausern vorbei nach Suden Sie war mit gestampftem Gips und Steinbrocken befestigt Wo diese Strasse auf eine Ost West Verbindung traf befinden sich die Ruinen eines als Chan bezeichneten Gebaudes Sechs Raume waren um einen Hof orientiert Die Gewolbe waren aus Ziegeln gemauert Es handelt sich wahrscheinlich um ein seltenes Beispiel einer vorislamischen Karawanserei Die Oberflache im Stadtinneren ist heute eine Kraterlandschaft Die meisten dieser Krater sind ehemalige Raubgrabungslocher die zwischen 1910 und 1920 entstanden sein mussen da die Aufnahmen der fruhesten Expeditionen Sarre Herzfeld A Musil die Stadt noch ungestort zeigen Bauten extra muros Bearbeiten nbsp Kriegsbanner des arabisch christlichen Konigreichs der Ghassaniden mit dem Bild des Heiligen Sergius 100 Meter ausserhalb vor dem Nordtor stehen die gut erhaltenen Reste eines quadratischen Gebaudes das um 570 bis 580 erbaut wurde und moglicherweise als Kirche und Versammlungsraum der christlich arabischen Ghassaniden gedient hatte sogenannter Al Mundir Bau 18 Der Bau wurde in den 1990er Jahren von Thilo Ulbert und Michaela Konrad archaologisch untersucht Weitere 100 Meter nordlich davon befindet sich ein turmartiger kleiner Bau mit Gurtbogen an den Innenwanden Im Westen wurde eine spatantike Badeanlage aus dem 6 Jahrhundert untersucht 19 Das sich ausserhalb der Stadtmauern extra muros vor allem nach Suden ausdehnende grosse Siedlungsgebiet wurde kartografiert aber nur punktuell freigelegt Hier wurden die geringen Reste eines 77 72 Meter grossen Bauwerktyps gefunden der wegen seiner massiven Bauweise oder eines machtigen Eingangsportals allgemein als Scheinkastell bezeichnet wird dessen luftgetrocknete Ziegel fast vollstandig zerfallen sind Das Bauwerk gehorte zusammen mit einigen Nebengebauden und einer Gartenanlage zum Palastbereich Hishams In diesem Garten wurden 1990 von Thilo Ulbert etwas erhoht gelegene Mauerreste freigelegt und von ihm als Pavillon gedeutet Von der umayyadischen Residenz im Suden der Stadt ist ansonsten kaum etwas zu erkennen 20 Literatur BearbeitenGeorg Beer Resapha In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I A 1 Stuttgart 1914 Sp 620 Samuel Guyer Rusafah In Friedrich Sarre Ernst Herzfeld Archaologische Reise im Euphrat und Tigris Gebiet Band 2 Dietrich Reimer Berlin 1920 S 1 45 Harry Spanner Samuel Guyer Ruṣafa Die Wallfahrtsstadt des Heiligen Sergios Forschungen zur islamischen Kunst 4 Dietrich Reimer Berlin 1926 Walter Karnapp Die Stadtmauer von Resafa in Syrien Denkmaler antiker Architektur 11 de Gruyter Berlin 1976 ISBN 3 11 006535 5 Resafa Band 1 Michael Mackensen Eine befestigte spatantike Anlage vor den Stadtmauern von Resafa Ausgrabungen und spatantike Kleinfunde eines Surveys im Umland von Resafa Sergiupolis Philipp von Zabern Mainz 1984 ISBN 3 8053 0741 1 Band 2 Thilo Ulbert Die Basilika des Heiligen Kreuzes in Resafa Sergiupolis Philipp von Zabern Mainz 1986 ISBN 3 8053 0815 9 Band 3 Thilo Ulbert Der kreuzfahrerzeitliche Silberschatz aus Resafa Sergiupolis Philipp von Zabern Mainz 1990 ISBN 3 8053 1061 7 Band 4 Dorothee Sack Die Grosse Moschee von Resafa Ruṣafat Hisam Philipp von Zabern Mainz 1996 ISBN 3 8053 1790 5 Band 5 Michaela Konrad Der spatromische Limes in Syrien Archaologische Untersuchungen an den Grenzkastellen von Sura Tetrapyrgium Cholle und in Resafa Philipp von Zabern Mainz 2001 ISBN 3 8053 2600 9 Band 6 Gunnar Brands Die Bauornamentik von Resafa Sergiupolis Studien zur spatantiken Architektur und Bauausstattung in Syrien und Nordmesopotamien Philipp von Zabern Mainz 2002 ISBN 3 8053 2800 1 Band 7 Thilo Ulbert Hrsg Forschungen in Resafa Sergiupolis de Gruyter Berlin 2016 ISBN 978 3 11 046746 8 darin Thilo Ulbert Michaela Koch Al Munḏir Bau und Nekropole vor dem Nordtor Thilo Ulbert Basilika C Digitalisat Band 9 1 Catherine Hof Die Stadtmauer Harrassowitz Wiesbaden 2020 ISBN 978 3 447 11280 2 Digitales Supplement Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Resafa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Resafa beim Deutschen Archaologischen Institut Artikel in archaeologie onlineEinzelnachweise Bearbeiten Walter Karnapp Die Stadtmauer von Resafa in Syrien de Gruyter Berlin 1976 ISBN 3 11 006535 5 S 4 Thilo Ulbert Rusafa Sergiupolis Wallfahrtsort und Residenz In Kay Kohlmeyer Eva Strommenger Hrsg Land des Baal Syrien Forum der Volker und Kulturen Philipp von Zabern Mainz 1982 S 356 360 William Halifax A Relation of a Voyage from Aleppo to Palmyra in Syria London 1753 Volltext Relation of a Voyage to Tadmor in 1691 In Palestine Exploration Quarterly 22 1890 S 273 303 Thilo Ulbert Die Basilika des Heiligen Kreuzes in Resafa Sergiupolis Philipp von Zabern Mainz 1986 ISBN 3 8053 0815 9 S 1 4 Georg Gerster Ralf Bernhard Wartke Flugbilder aus Syrien Von der Antike bis zur Moderne Philipp von Zabern Mainz 2003 ISBN 3 8053 3249 1 S 133 Catherine Hof Masonry Techniques of the Early Sixth Century City Wall of Resafa Syria In Proceedings of the Third International Congress on Construction History Cottbus Mai 2009 siehe jetzt Catherine Hof Die Stadtmauer Resafa Bd 9 1 Harrassowitz Wiesbaden 2020 ISBN 978 3 447 11280 2 Thilo Ulbert Die Basilika des Heiligen Kreuzes in Resafa Sergiupolis Philipp von Zabern Mainz 1986 ISBN 3 8053 0815 9 S 117 120 Gunnar Brands Die Bauornamentik von Resafa Sergiupolis Studien zur spatantiken Architektur und Bauausstattung in Syrien und Nordmesopotamien Philipp von Zabern Mainz 2002 ISBN 3 8053 2800 1 S 48 56 Stephan Westphalen Vom Tempel zur Basilika Das Heiligtum in byzantinischer Zeit In Margarete van Ess Thomas Maria Weber Hrsg Baalbek Im Bann romischer Monumentalarchitektur Philipp von Zabern Mainz 1999 ISBN 3 8053 2495 2 S 71 Thilo Ulbert Die Basilika des Heiligen Kreuzes in Resafa Sergiupolis Philipp von Zabern Mainz 1986 ISBN 3 8053 0815 9 S 120f Pierre Louis Gatier Thilo Ulbert Eine Tursturzinschrift aus Resafa Sergiupolis In Damaszener Mitteilungen 5 1991 S 169 182 Gunnar Brands Die Bauornamentik von Resafa Sergiupolis Studien zur spatantiken Architektur und Bauausstattung in Syrien und Nordmesopotamien Philipp von Zabern Mainz 2002 ISBN 3 8053 2800 1 S 93 97 Johannes Odenthal Syrien Hochkulturen zwischen Mittelmeer und Arabischer Wuste DuMont Koln 1983 S 283 288 Gunnar Brands Die Bauornamentik von Resafa Sergiupolis Studien zur spatantiken Architektur und Bauausstattung in Syrien und Nordmesopotamien Philipp von Zabern Mainz 2002 ISBN 3 8053 2800 1 S 122 128 W Eugene Kleinbauer Zvart nots and the Origins of Christian Architecture in Armenia In The Art Bulletin Bd 54 1972 S 245 262 Thilo Ulbert Resafa Pilgerzentrum und Grenzbefestigung In Mamoun Fansa Beate Bollmann Hrsg Die Kunst der fruhen Christen in Syrien Zeichen Bilder und Symbole vom 4 bis 7 Jahrhundert Philipp von Zabern Mainz 2008 S 69 77 Werner Brinker Zur Wasserversorgung von Resafa Sergioupolis In Damaszener Mitteilungen 5 1991 S 117 146 Gunnar Brands Der sogenannte Audienzsaal des al Munḏir in Resafa In Damaszener Mitteilungen 10 1998 S 211 235 Elizabeth Key Fowden An Arab building at al Ruṣafa Sergiupolis In Damaszener Mitteilungen 12 2000 S 303 324 Georg Gerster Ralf Bernhard Wartke Flugbilder aus Syrien Von der Antike bis zur Moderne Philipp von Zabern Mainz 2003 ISBN 3 8053 3249 1 S 133 Axel Schuhmann Resafa Rusafat Hisham Syrien Bereich Mitte Archaologische Untersuchungen an der Residenz des Kalifen Hisham b Abd al Malik In Jahrbuch MSD 2006 08 Berlin 2008 S 81 Digitalisat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Resafa amp oldid 234410657