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Apameia am Orontes Apamea Qal at al Mudik arabisch أفاميا oder آفاميا DMG Afamya griechisch Apameia ths Syrias ist eine antike Statte im Norden Syriens am Fluss Orontes gelegen sie war die Hauptstadt der Landschaft Apamene spater der romischen Provinz Syria secunda Apameia Saulenstrasse 2008 Apameia 2008 Apameia 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Archaologie 3 Zerstorungen seit 2012 4 Romische Auxiliareinheit 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprunglich hiess die Stadt Pharnakes nach der Eroberung durch Alexander den Grossen kurzzeitig Pella Neugegrundet wurde die Stadt vom ersten Seleukidenkonig Seleukos I Nikator 312 281 v Chr und nach seiner Frau Apame einer Tochter des Spitamenes benannt Hier befand sich eine Munzstatte der Seleukiden Kurz vor der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr zerstorte Pompeius die Festung und Apameia wurde 63 v Chr Teil der neuen romischen Provinz Syria Im 1 Jahrhundert n Chr wurde die Stadt unter dem Namen Colonia Claudia Apamea zur romischen Burgerkolonie erhoben Laut der Volkszahlung des syrischen Statthalters Publius Sulpicius Quirinius im Jahr 6 7 n Chr lebten in Apameia 117 000 freie Manner das heisst die Stadt hatte nebst ihrem grossen Umland insgesamt wohl etwa eine halbe Million Einwohner und war eine der grossten Stadte des Orients die Berechnung ist allerdings umstritten In der Spatantike war sie Sitz einer beruhmten Philosophenschule und verfugte uber ein grosses Hippodrom Unter Kaiser Justinian wurde sie neu befestigt nachdem sie sich im Jahr 540 kampflos den Persern unter Chosrau I ergeben hatte der im Circus Wagenrennen abhalten liess Gut siebzig Jahre spater 613 fiel die Stadt fur mehrere Jahre an die Perser Schliesslich wurde sie wahrend der muslimischen Eroberung Syriens im 7 Jahrhundert 636 638 geplundert und zerstort Lediglich die Festung blieb fortan besiedelt Archaologie BearbeitenDie Stadt liegt auf einem Plateau oberhalb des Orontestales und umfasst eine Flache von mehr als 200 ha die von einer Stadtmauer eingeschlossen wird Die gut erhaltene Saulenstrasse aus dem 2 Jahrhundert n Chr ist eine der wichtigsten und am besten erhaltenen Ruinen Syriens Die Strasse war mit einer Lange von fast 1600 m und einer Breite von knapp 40 m die grosste ihrer Art Zum Stadtbild gehorten ausserdem zahlreiche Tempel ein Nymphaum eine Palastanlage romische Prachtvillen und mehrere Kirchenbauten Im Westen der Stadt wurde ein Theater errichtet das mit einem Durchmesser von 139 m das Grosste in Syrien war Der Stadtgrunder Seleukos liess auf einem nahe gelegenen Hugel ausserdem eine Zitadelle errichten die heute Qal at al Mudiq genannt wird Diese wurde Anfang des 12 Jahrhunderts Sitz der Kreuzfahrer wurde jedoch 1149 von Nur ad Din zuruckerobert In den Jahren 1930 38 1947 und 1953 fanden Grabungen unter Leitung des Belgiers Franz Cumont statt seit 1965 fanden neue Grabungen unter der Leitung von Jean Charles Balty statt Aus den fruhen Grabungen finden sich zahlreiche Funde besonders Mosaike in den Musees royaux d art et d histoire in Brussel Zerstorungen seit 2012 BearbeitenIm syrischen Burgerkrieg wurde die Saulenstrasse am 15 Marz 2012 unter Artilleriefeuer genommen 1 Im Fruhjahr 2013 zeigten bei GoogleEarth zugangliche Luftbilder eine starke Zerstorung der archaologischen Fundstelle durch grosse Raubgrabungslocher die gezielt angelegt wurden um den illegalen Antikenmarkt Antikenhehlerei mit neuer Ware zu versorgen 2 Als verantwortlich hierfur gelten uberwiegend schwer bewaffnete organisierte Banden mit internationalen Kontakten 3 Romische Auxiliareinheit BearbeitenIn der romischen Kaiserzeit wurde die Auxiliareinheit Cohors I Apamenorum aus der Stadt Apameia und ihrer Umgebung rekrutiert Personlichkeiten BearbeitenDie Philosophen Numenios von Apamea um 150 und Sopatros von Apameia um 335 sowie dessen sich ebenfalls philosophisch betatigender Sohn gleichen Namens um 370 wurden hier geboren Die fruhchristlichen Heiligen Antoninus von Apamea um 310 und Marcellus von Apamea um 390 erlitten in oder bei der Stadt ihr Martyrium Literatur BearbeitenJanine Balty Hrsg Apamee de Syrie Bilan des recherches archeologiques 1965 1968 Actes du colloque tenu a Bruxelles les 29 et 30 Avril 1969 Brussel 1969 Janine Balty Hrsg Apamee de Syrie Bilan des recherches archeologiques 1973 1979 aspects de l architecture domestique d Apamee Actes du colloque tenu a Bruxelles les 29 30 et 31 mai 1980 Brussel 1984 Jean Charles Balty Guide d Apamee Brussel 1981 Immanuel Benzinger Apameia 1 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I 2 Stuttgart 1894 Sp 2663 f Jean Paul Rey Coquais Apamea Qalaat al Mudik Syria In Richard Stillwell u a Hrsg The Princeton Encyclopedia of Classical Sites Princeton University Press Princeton NJ 1976 ISBN 0 691 03542 3 englisch perseus tufts edu Mohammed El Zein Geschichte der Stadt Apameia am Orontes von den Anfangen bis Augustus Dissertation Ruprecht Karls Universitat Heidelberg 1972 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Apameia am Orontes Album mit Bildern Videos und Audiodateien Apameia auf der Vorschlagsliste zum UNESCO Welterbe Homepage der belgischen Ausgrabungen Uberreste der Stadt Apameia in Syrien Memento vom 30 November 2010 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten New Report on Damage to Syria s Cultural Heritage Memento vom 24 Dezember 2014 im Internet Archive deutsch Archaeologik Feuer auf Apameia Luftbild mit Raubgrabungslochern auf Google Maps deutsch Rainer Schreg Die vollige Zerstorung von Apameia am Orontes Syrien im April 2013 Online auf Archaeologik vom 30 April 2013 35 422035 36 401696 Koordinaten 35 25 19 3 N 36 24 6 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Apameia am Orontes amp oldid 235193404