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Franz Valery Marie Cumont 3 Januar 1868 in Aalst Belgien 20 August 1947 in Woluwe Saint Pierre bei Brussel war ein belgischer Klassischer Archaologe und Religionshistoriker Philologe und Epigraphiker der diese Spezialdisziplinen fur die Erforschung der synkretistischen Mysterienreligionen der Spatantike vor allem des Mithraskultes vereinte Franz Cumont Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFranz Cumont wurde 1887 an der Universitat Gent promoviert Nachdem er Forschungsstipendien erhalten hatte unternahm er archaologische Forschungen Ausgrabungen in Pontos und Armenien veroffentlicht 1906 und in Syrien Bekannt ist er vor allem fur seine Studien uber den Einfluss der ostlichen Mysterienreligionen besonders des Mithraismus auf das Romische Reich Diese Werke sind bis heute grundlegend fur die Erforschung der ostlichen Mysterienreligionen auch wenn die Forschung heute in vielen Punkten von seinen Ergebnissen abweicht Insbesondere sah er einen persischen Ursprung der Mithrasreligion zuerst dargelegt in einem Buch von 1896 Er befasste sich auch mit der Geschichte der Astrologie wo er an Handschriftenkatalogen mitarbeitete wie dem ersten Teil von Catalogus Codicum Astrologorum Graecorum 1898 mit Franz Boll Cumonts internationales Ansehen war brillant aber sein offentliches Auftreten war unvorsichtig 1910 weigerte sich Baron Edouard Descamps der katholische Minister der Wissenschaften und Kunste Belgiens die einstimmige Empfehlung der Fakultat der Universitat Gent fur Cumont fur den Lehrstuhl fur Romische Geschichte zu genehmigen Cumont war dort seit 1906 Professor Es gab eine lebhafte Pressekampagne und Studentenbewegung zugunsten von Cumont weil die Ablehnung als offenkundige religiose Einmischung in das Universitatsleben galt Als ein anderer Kandidat ernannt wurde legte Cumont seine Amter an der Universitat Gent nieder 1912 gab er auch seine Stellung am Koniglichen Museum in Brussel auf verliess Belgien und lebte kunftig abwechselnd in Paris und Rom Er lieferte Beitrage zu vielen Standardenzyklopadien publizierte viele Bucher und fuhrte 1922 unter schwierigen politischen Bedingungen Grabungen am Ufer des Euphrat an der bis dahin unbekannten Statte von Dura Europos durch er veroffentlichte diese Forschungsergebnisse 1926 Er war Mitglied der meisten europaischen Akademien So wurde er 1913 zum auswartigen Mitglied associe etranger der Academie des Inscriptions et Belles Lettres gewahlt 1 1936 wurde Franz Cumont der Francqui Preis fur Humanwissenschaften verliehen Von mehreren europaischen Universitaten erhielt er die Ehrendoktorwurde 1947 schenkte Franz Cumont seine Bibliothek der Academia Belgica in Rom 1997 feierte die Konigliche Bibliothek in Brussel den funfzigsten Todestag von Cumont mit einem Kolloquium uber den Synkretismus im Mittelmeerraum der Antike Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenTextes et monuments figures relatifs aux mysteres de Mithra 2 Bande Lamertin Brussel 1896 1899 Les mysteres de Mithra Lamertin Brussel 1900 Die Mysterien des Mithra Ein Beitrag zur religionsgeschichtlichen Kaiserzeit Deutsche Ausgabe von Georg Gehrich Teubner Leipzig 1903 Die Mysterien des Mithra Ein Beitrag zur Religionsgeschichte der romischen Kaiserzeit Autorisierte deutsche Ausgabe von Georg Gehrich 5 Auflage Unveranderter Nachdruck der von Kurt Latte besorgten dritten vermehrten und durchgesehenen Auflage von 1923 Teubner Leipzig 1981 Studia Pontica 3 Bande Lamertin Brussel 1903 1910 Les religions orientales dans le paganisme romain Conferences faites au College de France en 1905 Leroux Paris 1906 Die orientalischen Religionen im romischen Heidentum Vorlesungen am College de France gehalten von Franz Cumont Teubner Leipzig 1910 Die orientalischen Religionen im Romischen Heidentum Nach der 4 franzosischen Auflage unter Zugrundelegung der Ubersetzung Gehrichs bearbeitet von August Burckhardt Brandenberg 3 Auflage Teubner Leipzig 1931 Astrology and religion among the Greeks and Romans Putnam New York 1912 Dover New York 1960 mit Joseph Bidez Juliani imperatoris epistulae leges poematia fragmenta varia Les belles lettres Paris 1922 Afterlife in Roman paganism Lectures delivered at Yale University on the Silliman Foundation Yale University Press New Haven 1922 Dover New York 1959 Le temple aux gradins decouvert a Salihiyeh et ses inscriptions Geuthner Paris 1923 Les fouilles de Salihiyeh sur l Euphrate Geuthner Paris 1923 Les Syriens en Espagne et les Adonies a Seville Geuthner Paris 1927 Deux autels de Phenicie Geuthner Paris 1927 Un sarcophage d enfant trouve a Beyrouth Geuthner Paris 1929 L Egypte des Astrologues Fondation egyptologique Reine Elisabeth Brussel 1937 mit Joseph Bidez Les mages hellenises Zoroastre Ostanes et Hystaspe d apres la tradition grecque 2 Bande Les belles lettres Paris 1938 Recherches sur le symbolisme funeraire des Romains Geuthner Paris 1942 Arno Press New York 1975 Lux perpetua Geuthner Paris 1949 Bibliotheca Cumontiana Lux perpetua Hrsg von Bruno Rochette und Andre Motte Brepols Turnhout 2010 ISBN 978 88 8419 423 7 Les religions orientales dans le paganisme romain Hrsg von Corinne Bonnet und Francoise Van Haeperen Brepols Turnhout 2010 ISBN 978 88 8419 289 9 Literatur BearbeitenMelanges Franz Cumont 2 Bande Secretariat de l institut Universite Libre de Bruxelles Brussel 1936 Corinne Bonnet La correspondance scientifique de Franz Cumont conservee a l Academia Belgica de Rome Etudes de philologie d archeologie et d histoire anciennes Band 35 Institut historique belge de Rome Brussel Rom 1997 ISBN 90 74461 25 5 Corinne Bonnet Le Grand Atelier de la Science Franz Cumont et l Altertumswissenschaft Heritages et emancipations Etudes de philologie d archeologie et d histoire anciennes Band 41 Institut historique belge de Rome Brussel Rom 2005 ISBN 978 90 74461 58 0 Danny Praet Cumont Franz In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 260 262 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Franz Cumont Quellen und Volltexte Literatur von und uber Franz Cumont im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Academia Belgica Franz Cumont nl Academia Belgica Franz Cumont fr Valery Marie Cumont Franz Cumont bei der Academie royale de Belgique F Cumont Eintrag bei der Koniglich Niederlandischen Akademie der WissenschaftenWerke von Franz Cumont online Mysteries of Mithra von Franz Cumont englische Ubersetzung bei sacred texts com The Oriental Religions in Roman Paganism von Franz Cumont englische Ubersetzung bei sacred texts com Astrology and Religion Among the Greeks and Romans von Franz Cumont englische Ubersetzung bei sacred texts comEinzelnachweise Bearbeiten Mitglieder seit 1663 Cumont Franz Valerie Marie Academie des Inscriptions et Belles Lettres abgerufen am 5 Januar 2021 franzosisch mit Kurzbiografie Normdaten Person GND 118670697 lobid OGND AKS LCCN n50018732 VIAF 71408810 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cumont FranzALTERNATIVNAMEN Cumont Franz Valery Marie vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG belgischer Archaologe Religionshistoriker Philologe und EpigraphikerGEBURTSDATUM 3 Januar 1868GEBURTSORT Aalst BelgienSTERBEDATUM 20 August 1947STERBEORT Woluwe Saint Pierre bei Brussel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Cumont amp oldid 233332003