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Moritz Erwin Freiherr von Lempruch 23 April 1871 in Rudolfswerth 19 Februar 1946 in Krems war ein osterreichisch ungarischer Generalmajor und Ingenieur Von 1916 bis zum Kriegsende im November 1918 befehligte er mit der Ortlerfront den am hochsten gelegenen Frontabschnitt des Ersten Weltkrieges Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Privatleben 2 Auszeichnungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Kaiser Karl I bei der Truppenabnahme am 16 September 1917 im Lempruchlager bei der Dreisprachenspitze Oberst Freiherr von Lempruch unmittelbar links des KaisersMoritz wurde als dritter Sohn des Ehepaars Anton Freiherr von Lempruch und Alice Pober von Raccogliano auf Schloss Neuhof in Rudolfswerth in der Krain geboren wo sein Vater als Offizier der k u k Armee Dienst tat Da sein Vater den Garnisonsstandort mehrmals wechselte besuchte Moritz verschiedene Schulen so die Volksschule in Theresienstadt und Wien bevor er auf die Militar Unterrealschule in St Polten ging Aus letzterer wurde er wegen einer Disziplinverletzung ausgeschlossen Danach kam er in die Unterrealschule nach Wien und ging anschliessend auf die Oberrealschule in Salzburg auf der er 1887 die Matura ablegte Mit 16 Jahren war er der bei weitem jungste Maturant der Schule 1 Obwohl Moritz lieber Architektur studiert hatte liess sein Vater ihn die militarische Karriere einschlagen Von 1887 bis 1890 besuchte er die Genie Abteilung der k u k Technischen Militarakademie in Wien Er galt als fleissig mit einer schnellen Auffassungsgabe 1890 schloss er die Akademie als Leutnant ab und wurde in das Eisenbahn und Telegraphenregiment in Korneuburg versetzt 2 1892 wurde er zum Oberleutnant befordert und von 1894 bis 1895 war er Bataillons Adjutant 1899 wurde er nachdem er mehrere Weiterbildungskurse besuchte hatte dem Geniestab des Genie Bataillons Trient zugeteilt In Trient war es bis 1901 tatig Er arbeitete dort unter anderem an den Sperren Moena und Paneveggio und stieg in dieser Zeit zum Hauptmann auf Danach kehrte er nach Korneuburg zuruck und war dort bis 1903 Kommandant der Baukompanie 3 Bis zum Ersten Weltkrieg war Lempruch als Genieoffizier an mehreren Standorten darunter Krakau und Theresienstadt mit verschiedenen Aufgaben betraut Nach Kriegsausbruch im August 1914 wurde er mittlerweile zum Oberstleutnant befordert zur Geniedirektion Brixen abkommandiert und beschaftigte sich dort mit der Ausrustung der Sperre Buchensteintal und dem Werk Tre Sassi Vom Dezember 1914 bis zum italienischen Kriegseintritt im Mai 1915 hielt er sich an der Ostfront in Galizien im Bereich der k u k IV und VII Armee auf und war mit Befestigungsarbeiten beschaftigt In diese Zeit fiel sein erster Fronteinsatz Nach der italienischen Kriegserklarung vom 23 Mai 1915 kehrte er zur Geniedirektion Brixen zuruck und war dort bis September 1915 Befestigungsreferent des Deutschen Alpenkorps Im Sommer 1915 erkrankte er an der Ruhr so dass er keinen Fronteinsatz leisten konnte Im September 1915 wurde er zum Oberst befordert 4 Im Oktober 1915 gelangte er als Kampfgruppenkommandant auf die Hochebene von Folgaria Diese Aufgabe musste er bereits im Februar 1916 wider Willen aufgeben als er zum Kommandant des Subrayons I ernannt wurde und damit die Nachfolge des verstorbenen Oberst Abendorf antrat Lempruch zeigte sich nicht begeistert von seinem neuen Aufgabengebiet da er den Frontabschnitt zwischen Stilfserjoch und Cevedale als seiner Meinung nach zu ruhig und die Verlegung fast als Strafe betrachtete 5 Im Marz 1916 traf er in Prad im Vinschgau ein Bis zum Kriegsende im November 1918 verblieb er Kommandant des Frontabschnittes in der Ortler Gruppe In dieser Zeit gelang ihm die Verteidigung der sogenannten Ortlerfront die sich entlang des Ortler Hauptkammes auf Hohen bis zu 3900 m entlang zog Er musste dabei je langer der Krieg dauerte mit immer knapper werdenden Ressourcen auskommen Unter seinem Oberbefehl gelangen einige spektakulare Aktionen deren militarischer Erfolg zwar lokal begrenzt war die aber aufgrund der ausseren widrigen Bedingungen Widerhall fanden wie die standige Besetzung des Ortlergipfles der Konigspitze sowie die Eroberung und Verteidigung der Hohen Schneide und die vorubergehende Einnahme der Trafoier Eiswand mit Hilfe eines 2000 m langen Gletscherstollens nbsp Ortlerstellung mit dahinter Thurwieserspitze Backmanngrat Trafoier Eiswand und Grosse SchneeglockeWahrend seiner Zeit in Prad ging er auch seinen Hobbys Architektur und Malerei weiter nach So entwarf er mehrere Kapellen wie die Herz Jesu Kapellen im Ortsteil Gragitz oder bei der Zufallhutte fur die er ebenfalls die Altarbilder schuf 6 Lempruch war stets darum bemuht die Belastungen der Zivilbevolkerung die zu Hilfsdiensten fur den Kriegseinsatz hinzugezogen wurden so gering wie moglich zu halten Dafur und fur die Grenzverteidigung wurde er in Glurns Taufers Prad und Stilfs zum Ehrenburger ernannt 7 In den chaotischen Ruckzugstagen am Ende des Krieges gelang es ihm seine Truppe geordnet bis nach Landeck zu fuhren und so der Gefangennahme zu entziehen 5 Zum 1 Januar 1919 wurde Lempruch in den Ruhestand versetzt Damit stand er nach Ende des Ersten Weltkrieges und der Monarchie vor einer vollig neuen Situation Er musste sich ganzlich neu orientieren und war gezwungen aufgrund seiner geringen Pension eine neue Beschaftigung zu finden Bis 1922 hielt er sich in Innsbruck auf und arbeitete dort als zweiter Direktor in einer technischen Firma Anschliessend trat er eine Stelle als Bauingenieur in Wien an bevor er in der Folgezeit in die Porzellanmanufaktur Augarten wechselte und dort vom Porzellanmaler bis in die Direktion aufstieg In der Nachkriegszeit begann er auch an seinen Kriegserinnerungen am Ortler Der Konig der Deutschen Alpen und seine Helden zu arbeiten die er 1925 veroffentlichte Im Marz 1926 wurde er nachtraglich zum Generalmajor befordert Anfang 1930 zog er sich auf sein Landgut Marienschlossl in Wiedendorf heute Teil der Gemeinde Strass im Strassertale in den Ruhestand zuruck 8 Privatleben Bearbeiten Moritz Erwin Freiherr von Lempruch der es vorzog Erwin genannt zu werden war seit 1905 mit Maria Viktoria Grafin Sizzo Noris verheiratet Letztere entstammte einer alten Adelsfamilie aus Trient aus der unter anderem der Furstbischof Cristoforo Sizzo de Noris 1706 1776 hervorgegangen war Aus der Ehe gingen zwei Kinder eine Tochter und ein Sohn hervor Die Familie lebte bis zum Ersten Weltkrieg in Wien und auf ihrem Landgut in Wiedendorf 9 Wahrend seiner Zeit als Rayonskommandant in Prad ging er eine Beziehung mit seiner Haushalterin ein aus der ein unehelicher Sohn entsprang 10 Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kehrte er zu seiner Frau und seinen zwei Kindern zuruck Als seine Frau im Marz 1930 an Lymphdrusenkrebs starb nahm Lempruch wieder Kontakt mit seiner ehemaligen Wirtschafterin aus Prad auf fur die er 1937 in Wiedendorf ein Hauschen kaufte 11 Nach dem Anschluss Osterreichs 1938 dem Lempruch positiv gegenuberstand wurde sein Sohn von der SS wegen Mitgliedschaft in der Vaterlandischen Front verhaftet Nur mit Muhen gelang es ihm wieder freizukommen und nach Schweden zu seiner Verlobten auszureisen 12 Kurz vor Kriegsende 1945 fiel sein in der Wehrmacht dienender unehelicher Sohn Von dem Tod erfuhr Lempruch erst Ende 1945 Seine ehemalige Wirtschafterin hatte 1941 geheiratet und nur noch sporadischen Kontakt mit ihm Die Nachricht traf Lempruch schwer Auch sein Gesundheitszustand hatte sich in der Zwischenzeit wesentlich verschlechtert Am 19 Februar 1946 verstarb er nach kurzer schwerer Krankheit in Krems im Krankenhaus und wurde auf dem Friedhof in Elsarn ebenfalls ein Ortsteil der Gemeinde Strass im Strassertale beigesetzt 13 Die familieneigene Burg Albrechtsberg an der Grossen Krems hatte er seinem Sohn Karl ubertragen der sie in den 1950er Jahren verkaufte Auszeichnungen BearbeitenOrden der Eisernen Krone II Klasse mit Kriegsdekoration und Schwertern Orden der Eisernen Krone III Klasse mit Kriegsdekoration Leopold Orden mit Kriegsdekoration Militarverdienstkreuz III Klasse mit Kriegsdekoration Militar Verdienstmedaille in Bronze am Bande 14 Schriften Auswahl BearbeitenDer Konig der deutschen Alpen und seine Helden Ortlerkampfe 1915 1918 Ch Belser Stuttgart 1925 Die Eroberung der Hohen Schneid im Ortlergebiet am 17 Marz 1917 In Osterreichisches Bundesministerium fur Heerwesen Hrsg Militarwissenschaftliche und technische Mitteilungen LVIII Jahrgang 1927 Heft September Oktober Wien 1927 Literatur BearbeitenHelmut Golowitsch Hrsg Ortlerkampfe 1915 1918 Der Konig der Deutschen Alpen und seine Helden Von Generalmajor Freiherrn von Lempruch erganzt durch historische Beitrage Buchdienst Sudtirol Nurnberg 2005 ISBN 978 3 923995 28 8 Heinz Konig Gedenke O Wanderer biographisches Mosaik uber Ing Moritz Erwin Freiherr von Lempruch Generalmajor a D Autonome Region Trentino Sudtirol o O 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Heinz Konig Gedenke O Wanderer biographisches Mosaik uber Ing Moritz Erwin Freiherr von Lempruch Generalmajor a D S 7 18 Heinz Konig Gedenke O Wanderer biographisches Mosaik uber Ing Moritz Erwin Freiherr von Lempruch Generalmajor a D S 18 19 Heinz Konig Gedenke O Wanderer biographisches Mosaik uber Ing Moritz Erwin Freiherr von Lempruch Generalmajor a D S 21 23 Heinz Konig Gedenke O Wanderer biographisches Mosaik uber Ing Moritz Erwin Freiherr von Lempruch Generalmajor a D S 23 25 a b Helmut Golowitsch Hrsg Ortlerkampfe 1915 1918 Der Konig der Deutschen Alpen und seine Helden von Generalmajor Freiherrn von Lempruch erganzt durch historische Beitrage S 104 106 Heinz Konig Gedenke O Wanderer biographisches Mosaik uber Ing Moritz Erwin Freiherr von Lempruch Generalmajor a D S 51 56 Heinz Konig Gedenke O Wanderer biographisches Mosaik uber Ing Moritz Erwin Freiherr von Lempruch Generalmajor a D S 41 45 Heinz Konig Gedenke O Wanderer biographisches Mosaik uber Ing Moritz Erwin Freiherr von Lempruch Generalmajor a D S 87 107 Heinz Konig Gedenke O Wanderer biographisches Mosaik uber Ing Moritz Erwin Freiherr von Lempruch Generalmajor a D S 26 30 Heinz Konig Gedenke O Wanderer biographisches Mosaik uber Ing Moritz Erwin Freiherr von Lempruch Generalmajor a D S 50 Heinz Konig Gedenke O Wanderer biographisches Mosaik uber Ing Moritz Erwin Freiherr von Lempruch Generalmajor a D S 105 121 Heinz Konig Gedenke O Wanderer biographisches Mosaik uber Ing Moritz Erwin Freiherr von Lempruch Generalmajor a D S 128 Heinz Konig Gedenke O Wanderer biographisches Mosaik uber Ing Moritz Erwin Freiherr von Lempruch Generalmajor a D S 148 Heinz Konig Gedenke O Wanderer biographisches Mosaik uber Ing Moritz Erwin Freiherr von Lempruch Generalmajor a D S 84 Normdaten Person GND 127735089 lobid OGND AKS VIAF 72424347 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lempruch Moritz Erwin vonALTERNATIVNAMEN Lempruch Moritz Erwin Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG osterreichisch ungarischer Oberst und IngenieurGEBURTSDATUM 23 April 1871GEBURTSORT Novo mestoSTERBEDATUM 19 Februar 1946STERBEORT Krems an der Donau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moritz Erwin von Lempruch amp oldid 232742799