www.wikidata.de-de.nina.az
Die Thurwieserspitze italienisch Punta Thurwieser ist ein 3652 Meter hoher Berg im Kristallkamm einer vom Stilfser Joch bis zum Ortlerpass verlaufenden Bergkette der westlichen Ortler Alpen einem Gebirge der sudlichen Ostalpen Er liegt genau auf der Grenze zwischen den italienischen Provinzen Bozen Sudtirol und Sondrio im Nationalpark Stilfserjoch Seinen Namen hat er in den 1860er Jahren von dem Wiener Geologen und Mitbegrunder des Osterreichischen Alpenvereins Edmund von Mojsisovics erhalten zu Ehren des Alpinisten Meteorologen und Priesters Karl Thurwieser Der Berg erscheint von Osten her als eine ebenmassig geformte Firnpyramide und sendet in Ost West Richtung ausgepragte Grate aus die den Kristallkamm bilden Der Gipfel der Thurwieserspitze ist mit der westlich gelegenen Trafoier Eiswand durch den knapp einen Kilometer langen Backmanngrat benannt nach dem Petersburger Naturforscher und Staatsrat Carl Backmann verbunden Zuerst bestiegen wurde die Spitze am 20 August 1869 durch den Stuttgarter Alpinisten Theodor Harpprecht und dem Bergfuhrer Josef Schnell aus Kals am Grossglockner nachdem ein erster Versuch durch einen Leutnant Scheibler aus dem k k Pioniercorps von Sulden aus mit dem Bergfuhrer Johann Pinggera fehlgeschlagen war Als erste Bergsteigerin erreichte Rose von Rosthorn Friedmann am 22 Juli 1888 den Gipfel 1 Heute wird die Thurwieserspitze vom sudlich gelegenen Rifugio Quinto Alpini Alpinihutte aus begangen ThurwieserspitzeThurwieserspitze etwa 1890Hohe 3652 m s l m Lage Grenze Sudtirol Sondrio ItalienGebirge Ortler AlpenDominanz 1 6 km Monte ZebruSchartenhohe 299 m OrtlerpassKoordinaten 46 29 45 N 10 31 28 O 46 495833333333 10 524444444444 3652 Koordinaten 46 29 45 N 10 31 28 OThurwieserspitze Ortlergruppe Erstbesteigung 20 August 1869 durch Theodor Harpprecht und Josef SchnellNormalweg vom Rifugio V Alpini aus als Hochtour uber den Zebruferner das Thurwieserjoch und den Ostgrat zum Gipfel Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Umgebung 3 Stutzpunkte und Besteigung 4 Literatur und Karte 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeologie BearbeitenSiehe Monte ZebruUmgebung BearbeitenDie Thurwieserspitze ist im Norden und Osten von Gletschern umgeben Am Fuss der Nordwand liegt der spaltenreiche Zirkusferner Vedretta del Circo der zum sudostlichen Nahrgebiet des Nasenhornferners Vedretta del Naso gehort und im Osten erstreckt sich der Zebruferner Vedretta dello Zebru Der nachstgelegene Gipfel im Verlauf des Backmanngrats ist im Westen die 3565 Meter hohe Trafoier Eiswand Gegen Nordosten folgen im Gratverlauf nach dem Einschnitt des Thurwieserjochs zunachst der Grosse Eiskogel 3547 Meter und getrennt durch den nordostlich gelegenen Ortlerpass Passo dell Ortles auf 3353 Metern Hohe gelegen der Ortler Ortles mit einer Hohe von 3905 Metern Ostlich jenseits des Zebruferners liegt der Monte Zebru mit einer Hohe von 3735 Metern Das Dorf Trafoi im Trafoital liegt etwa sechs Kilometer Luftlinie in nordlicher Richtung Sulden im Suldental liegt etwa sechs Kilometer in nordostlicher Richtung Stutzpunkte und Besteigung BearbeitenDer Weg der Erstbesteiger im Jahr 1869 fuhrte von Trafoi im Norden her kommend in sudlicher Richtung an den Heiligen Drei Brunnen Santuario delle Tre Fontane vorbei auf den Niederen Ortlerferner Vedretta Bassa dell Ortles und hinauf zum Thurwieserjoch Passo Thurwieser auf 3480 Metern Hohe gelegen Uber den Ostgrat erreichte man den Gipfel in knapp 10 Stunden Nach einem Aufenthalt von sieben Minuten auf dem Gipfel bei klirrender Kalte begann man den Abstieg nach Suden uber den Zebruferner Hierfur waren gut funf Stunden bis hinunter zur Alpe Il Pastore 2168 m im oberen Zebrutal Val Zebru erforderlich Die Aufstiegsroute uber den scharf geschnittenen bis 50 geneigten im Sommer oft von Blankeis uberzogenen Ostgrat ist auch heute noch der Normalweg der aber nur als Hochtour mit entsprechender Ausrustung und Gletschererfahrung begangen werden kann Als Stutzpunkt fur diesen Weg dient das Rifugio V Alpini auf 2878 Metern Hohe ostlich oberhalb von Sant Antonio im Val Zebru Die Gehzeit betragt laut Literatur etwa drei Stunden Sehr schwierige kombinierte Fels Eis Kletterrouten in den Schwierigkeitsgraden UIAA II bis IV fuhren seit 1895 durch die Sudostwand UIAA II 1929 uber den Sudgrat UIAA III Sudwestwand Zsigmondyweg UIAA II und seit 1940 durch die Ostwand im UIAA Grad IV Eine klassische alpinistische Tour verlauft uber den Backmanngrat hinuber zur Trafoier Eiswand im UIAA Grad III bis IV und einer Eisneigung von 55 2 Literatur und Karte BearbeitenPeter Holl Alpenvereinsfuhrer Ortleralpen 9 Auflage Munchen 2003 ISBN 3 7633 1313 3 Jahrbuch des Oesterreichischen Alpenvereins Band I Wien 1869 S 42 Wilhelm Hammer Sammlung geologischer Fuhrer Band 22 Gebruder Borntraeger Berlin 1922 Casa Editrice Tabacco Tavagnacco Carta topografica 1 25 000 Blatt 08 Ortles Cevedale OrtlergebietEinzelnachweise Bearbeiten Louis Friedmann in Eduard Richter Die Erschliessung der Ostalpen II Band Berlin 1894 S 133 ff Peter Holl Alpenvereinsfuhrer Ortleralpen Munchen 2003 S 183 ff Rz 565 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Thurwieserspitze Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thurwieserspitze amp oldid 223443332