www.wikidata.de-de.nina.az
Eine Hochtour ist eine Bergtour die sich in der Hohenstufe ganzjahriger Eisbedeckung der Nivalzone bewegt Hochtouren erfordern besondere Vorbereitung und Ausrustung Kombiniertes Gelande am Ortler Hintergrat einer klassischen Hochtour Inhaltsverzeichnis 1 Begrifflichkeit und Abgrenzung 2 Besondere Erfordernisse 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBegrifflichkeit und Abgrenzung BearbeitenDer Begriff Hochtour stammt vor allem aus dem Alpenraum wo ab einer Hohe von etwa 3000 m viele Berge zumindest teilweise vergletschert sind Wichtige historische Eckpfeiler in der Entwicklung des Hochtourengehens in den Alpen waren die Erstbesteigung des Ankogels 3262 m im Jahr 1762 die des Mont Blanc 4805 m 1786 des Grossglockners 3798 m 1800 oder des Ortlers 3905 m 1804 sowie die Erschliessung vieler hoher Westalpengipfel wahrend des Goldenen Zeitalters des Alpinismus um die Mitte des 19 Jahrhunderts 1 In anderen Gebieten der Erde kann der Begriff irrefuhrend sein So sind in vielen ausseralpinen Gebieten etwa in den Polarregionen schon deutlich niedrigere Berge vergletschert Andererseits liegen die Gipfel deutlich hoherer Berge in den Tropen nicht immer in der nivalen Zone Deshalb kann deren Besteigung nicht automatisch als Hochtour bezeichnet werden auch wenn sie manche der Besonderheiten von Hochtouren wie etwa das Erfordernis einer gewissen Hohenakklimatisation mit diesen teilen Alpinistische Unternehmungen bei denen die Hohenanpassung eine besonders grosse Rolle spielt insbesondere solche ab etwa 7000 m werden nicht mehr als Hochtouren bezeichnet sondern fallen unter den Begriff Hohenbergsteigen 2 Besondere Erfordernisse Bearbeiten nbsp Der Beginn des Hochtourenbergsteigens Ende des 18 Jahrhunderts Zeitgenossische Darstellung von Horace Benedict de Saussure am Mont Blanc 1787Im vergletscherten Gelande erfordern aufgrund der Spaltensturzgefahr selbst technisch einfache Wanderungen den Gebrauch von Seil Steigeisen und Eispickel sowie Kenntnisse in Sicherungs und Bergungstechniken Techniken und Gerate deren Einsatz speziell bei Hochtouren bedeutsam sein kann sind etwa die Spaltenbergung der T Anker die Eisschraube oder der Firnanker Das Gehen am Seil erfordert die Bildung einer Seilschaft und macht Alleingange gefahrlich Auch eine gewisse Grundkondition und Hohenanpassung ist zudem oft unumganglich Vor allem fur Bergtouren in Hochgebirgen wie dem Himalaya dem Karakorum oder den Anden bei denen Hohen von uber 6000 m uber Meereshohe erreicht werden sind 1 2 Wochen fur die Akklimatisation einzurechnen 3 Auch niedrige Temperaturen konnen einen wichtigen Faktor darstellen Klassische Hochtouren hingegen erfordern neben Trittsicherheit und Schwindelfreiheit das Beherrschen grosserer technischer Schwierigkeiten im Fels und Eisklettern sowie dem Mixed Klettern in kombiniertem Gelande aus Fels und Eis 3 Die Gefahren und Probleme bei Hochtouren resultieren weniger als etwa beim Sportklettern aus der reinen klettertechnischen Schwierigkeit sie sind zudem in hoherem Ausmass von den haufig schnell wechselnden ausseren Verhaltnissen abhangig Die Darstellung der Anforderungen einer Tour mit Hilfe von Schwierigkeitsskalen ist daher schwieriger Solche Skalen versuchen daher in hoherem Masse etwa die Ernsthaftigkeit einer Route oder auch die konditionellen Anforderungen zu berucksichtigen Ein Beispiel eines etablierten Bewertungssystems fur Hochtouren ist die SAC Berg und Hochtourenskala 4 Auch Orientierungsfahigkeit sowie Wetterkunde konnen daher bei Hochtouren bedeutsam sein Bei Schneefallen sind ausserdem auch in den Sommermonaten Kenntnisse in Lawinenkunde notig Das hochalpine Gelande unterliegt in besonders hohem Mass Veranderungen durch Gletscherschwund und Klimawandel sowohl Schwierigkeit als auch Gefahren von Hochtouren konnen dadurch sowohl zu als auch abnehmen 5 Literatur BearbeitenStefan Winter Richtig Hochtouren BLV Munchen 2003 ISBN 3 405 16444 3 Einzelnachweise Bearbeiten Stefan Winter Richtig Hochtouren BLV Munchen 2003 ISBN 3 405 16444 3 S 10 11 Stefan Winter Richtig Hochtouren BLV Munchen 2003 ISBN 3 405 16444 3 S 161 a b Stefan Winter Richtig Hochtouren BLV Munchen 2003 ISBN 3 405 16444 3 S 12 16 Ueli Mosemann anspruchsvoll exponiert und heikel Bewertungssysteme fur klassische Bergsportarten In bergundsteigen Nr 2 Innsbruck 2005 S 30 34 bergundsteigen at PDF abgerufen am 30 November 2010 Dario Andri Schworer Klimaanderung und Alpinismus In bergundsteigen Nr 3 Innsbruck 2002 S 18 21 bergundsteigen at PDF abgerufen am 30 November 2010 Normdaten Sachbegriff GND 7635477 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hochtour amp oldid 238020253