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Die k u k 7 Armee war ein Grossverband der osterreichisch ungarischen Armee im Ersten Weltkrieg Der Armeeoberkommando 7 ging Anfang Mai 1915 direkt aus Armeegruppe Pflanzer Baltin hervor und war von der Aufstellung bis zur Auflosung im April 1918 ausschliesslich an der Ostfront eingesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Einsatz 1 1 1914 1 2 Armeegruppe Pflanzer Baltin 1 3 1915 1 4 Aufstellung des Armeeoberkommando 7 1 5 1916 1 6 1917 18 2 Oberbefehlshaber 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEinsatz Bearbeiten nbsp Karl von Pflanzer Baltin Zeichnung von Oskar Bruch1914 Bearbeiten Zu Kriegsbeginn im August 1914 ruckte die russische 8 Armee auf breiter Front uber den Grenzfluss Zbrucz nach Galizien vor Bei Halicz hielt die Gruppe des FML Karg 38 Honved Division und 102 Landsturm Brigade einen ostlichen Dnjestr Bruckenkopf Uber den oberen Pruth drang das russische Kosakenkorps Pawlow in die Bukowina ein Die Provinzstadte Stryi und Stanislau wurden im September vom russischen XXIV Korps besetzt K k Landwehr konnten die nordostlichen Teile der Bukowina noch einige Zeit erfolgreich halten Armeegruppe Pflanzer Baltin Bearbeiten Erst ab 26 September etablierte sich zum Schutz der Dnjestr Linie die Armeegruppe des General der Kavallerie Karl von Pflanzer Baltin die zumeist aus dort ansassigem Landsturm gebildet worden war 55 Division FML Peter von Hofmann 56 Division FML Wilhelm von Attems Petzenstein 54 Division FML Emil Schultheisz von Devecser 52 Division FML Franz Schreitter von Schwarzenfeld 2 Polnische Legion FML Karl Durski von Trzasko Oberstleutnant Jozef Haller Die an der Sereth Linie operierende Gruppe des Oberstleutnant Eduard Fischer umfasste neben Gendarmerieeinheiten auch zahlreiche Freiwillige verschiedener Ethnien Die Hauptstutzpunkte dieser Landsturmgruppe lagen in Gurahumora und Kimpolung Mitte Oktober 1914 deckte die polnische Brigade unter Oberstleutnant Haller im Bereich der Gruppe des FML Attems 56 Honved Division den Eingang zum Pantyr Pass im Raum Rafailowa gegenuber russischen Kraften bei Nadworna Am 22 Oktober fuhrte die Gruppe Durski einen entlastenden Vorstoss in Richtung auf Dolina und Stryj aus Fischers Truppen konnten die russischen Angriffe fur kurze Zeit aufhalten Erst der verstarkten russischen Dnjestr Gruppe unter General Seliwanow gelang es am 20 November 1914 Czernowitz zu besetzen 1915 Bearbeiten Im Fruhjahr 1915 wurde die Armeegruppe Pflanzer durch deutsche Truppen verstarkt Das im Laborcza Tal sichernde Korps Hofmann 55 Division und 131 Brigade wurde der neugebildeten deutschen Sudarmee unterstellt Dagegen etablierte sich bei der Armeegruppe Pflanzer das kombinierte Korps Marschall k u k 30 Division k u k 10 und deutsche 5 Kav Division Infolge der Angriffe der k u k 3 Armee in der Karpatenschlacht unterstutzte auch Pflanzer ab 1 Februar 1915 die Offensive durch taktische Vorstosse zur Dnjestrlinie Im Februar 1915 wurde das Korps Czibulka formiert es umfasste die 36 Division FML Schreitter und die 15 Division GM Benigni Die Gruppe des Generalmajor von Lilienhoff drang uber Kirlibaba und Jakobeny in die verlorene Bukowina ein Die aus Serbien eingetroffene 36 Division ging uber den Tartarenpass entlang nach Delatyn vor am 17 Februar konnte Czernowitz wieder genommen werden Czibulkas Truppen erreichten am 18 Februar Ottynia Bis zum 26 Februar musste der linke Flugel der russischen 8 Armee durch das XXII Korps verstarkt werden Aus Polen wurde die russische 9 Armee unter General Letschizki 8 Infanterie und 5 Kavallerie Divisionen an die Dnjestrfront verlegt um den Vormarsch der Armeegruppe Pflanzer zu stoppen In kurzer Zeit war dadurch der Stellungskrieg am linken Flugel der russischen Sudwestfront wieder erzwungen Aufstellung des Armeeoberkommando 7 Bearbeiten nbsp Das bedrohte Kronland BukowinaDie Armeegruppe Pflanzer fuhrte ab 1 Mai 1915 mit 20 Bataillonen Angriffe gegen Dolina um die Russen vom vorbereiteten Angriff in Westgalizien abzulenken Zur Verstarkung Pflanzers wurde auch das III Grazer Korps mit der 22 Schutzen und der 28 Infanterie Division von den Karpaten kurzfristig an den Dnjestr geworfen Die am Dnjestr mit wechselvollen Geschick kampfende Armeegruppe Pflanzer wurde am 8 Mai 1915 in k u k 7 Armee umbenannt und aufgewertet Als Chef des Generalstabes wurde Oberst von Zeynek bestimmt Am 8 Mai gelang k u k Kaiserschutzen Zaleszczyki am Dnjestr zu uberrumpeln und 3000 Russen gefangen zu nehmen Schon am 9 Mai setzte ein starker Gegenangriff der russischen 9 Armee mit sechs Armeekorps ein der alle Erfolge Pflanzers zunichtemachte Bis zum 12 Mai musste die 7 Armee wieder an den Pruth und bis Nadworna zuruckweichen die Ruckzugskampfe brachten besonders den steirischen Karntner und schlesischen Truppenteile schwere Verluste Danach wirkte sich der Durchbruch der deutschen 11 Armee zwischen Gorlice und Tarnow auch gunstig fur die k u k 7 Armee aus Die russische 9 Armee musste mehrere Korps zur Stutzung der zusammenbrechenden 3 Armee zum San Abschnitt abgeben Nach der Schlacht am Dnjestr 13 bis 19 Juli 1915 konnte die 7 Armee im engen Zusammenwirken mit der links angreifenden deutschen Sudarmee Stanislau und Kolomea zuruckerobern Am 9 August gelang es bei Czernelica einen ostlichen Bruckenkopf am Dnjestr zu schlagen und die Front bis Ende August uber die Strypa nach Osten vorzuschieben Nach einer neuerlichen Gegenoffensive der russischen 9 Armee aus dem Raum Czortkow musste der zwischen 9 und 12 September 1915 in der Schlacht am Sereth geschlagene Nordflugel der 7 Armee XIII Korps und 30 Division uber Dzurym Abschnitt auf die Strypa zuruckweichen wo man in den Stellungskrieg uberging Im Oktober 1915 unterstanden der 7 Armee 106 5 Bataillone 13 680 Reiter und 375 Geschutze gegliedert in funf Korpsgruppen VI Korps unter Arz von Straussenburg 12 und 39 Division 5 Kavalleriedivision XIII Korps unter Rhemen zu Barensfeld 36 und 15 Division Korps Johann von Henriquez 30 Division 8 Kavalleriedivision Korps Benigni 5 und 6 Division Brigade Bekesi 3 Kavalleriedivision 5 und 6 Kavalleriedivision XI Korps Korda 42 Division poln 2 Brigade Brigade Papp 1 1916 Bearbeiten Nach den Erfolgen der russischen Brussilow Offensive in Wolhynien folgte ab 4 Juni 1916 auch der Angriff der russischen 7 Armee unter General Tscherbatschew Das russische II XVI und XXXIII Korps warf den Nordflugel der k u k 7 Armee VI Korps in der Schlacht an der Strypa zuruck Das russische XVI Korps griff mit der 41 Division uber die Strypa auf Buczacz an das am 10 Juni von der k u k 36 Division geraumt werden musste Nach dem Verlust von Buczacz musste die deutsche Sudarmee ihre Front nach Suden verlangern und das k u k VI Korps Arz stutzen Am 12 Juni musste der Sudflugel Bothmers auf Koropiec und Nazniow zuruckgenommen werden Hier trafen bald deutsche Verstarkungen ein welche bis Monatsende in schweren Kampfen bei Tlumatsch die Front vorlaufig wiederherstellen konnten Gleichzeitig mit der russischen 11 Armee griff am 4 Juni auch die russische 9 Armee gegen den sudlichen Abschnitt der k u k 7 Armee an Die Front der k u k 15 Division unter Generalmajor Weiss Tihany konnte den Druck des russischen II Korps bei Jaslowez nicht standhalten Am 7 Juni brach die russische 43 Division sudlicher bei Dulibty ebenfalls durch Am 9 Juni wurde die Front der 15 Division XIII Korps am Dnjestr aufgerissen der Korpskommandant General von Rhemen wurde deshalb am 6 Juli durch FML Csicserics ersetzt General Pflanzer spielte schon mit dem Gedanken die 7 Armee auf den Pruth zuruckzunehmen ein Unterfangen welches die noch haltende deutsche Sudarmee nach dem gleichzeitigen Zusammenbruch der k u k 1 Armee an ihrer Nordflanke ebenfalls zum Ruckzug gezwungen hatte Auch die Dnjestrlinie der im Zentrum der Armee Pflanzer stehenden Korpsgruppen Hadfy und Benigni wurde vom russischen XXXIII und XXXXI Korps uberrannt Nachdem auch die Front das k u k XI Korps bis 9 Juni in der Schlacht bei Okna zusammengebrochen war geriet die Front der 7 Armee vollstandig ins Wanken Der Ruckzug des XI Korps auf die Linie Sniatyn Horodenka artete in Flucht aus Die k u k 7 Armee loste sich fast vollstandig auf sie verlor wahrend des 50 Kilometer tiefen Einbruches der Russen rund 100 000 Mann Czernowitz war am 18 Juni wieder verloren gegangen Horodenka fiel an das russische XXXIII Korps Kolomea ging bis 29 Juni verloren Ende Juni wurde die deutsche 119 Infanterie Division bei Stanislau ausgeladen und begann sofort mit Gegenstossen in Richtung auf das bereits verlorene Obertyn Um die drohende Lucke zur Sudarmee zu schliessen wurde bis Mitte Juli die deutsche Korpsgruppe Kraewel 105 und 119 Infanterie Division in die Frontlucke eingefuhrt Das k u k Armeekommando 3 unter General Kovess ubernahm die Befehlsfuhrung die Reste der 7 Armee hielten jetzt nur mehr den Abschnitt sudlich des Pruth in der Bukowina Am 9 August entriss das russische XI Korps der k u k 59 Division die beherrschende Hohenstellung von Pirs Dora Das russische XII Korps drang fast ungehindert in den Raum ostlich von Nadworna vor das k u k XIII Korps musste zwischen Mariampol und Dubienko zuruckgehen Die wieder an der Flanke entblosste 7 Armee musste sich auf die Linie Ottynia Tysmjenica und hinter die Bistritza zuruckziehen In den folgenden Kampfen ging am 10 August Stanislau wieder verloren die neue Front bildete sich zwischen Marjampol Nadworna Anfang September begann die russische 9 Armee eine neue Offensive in der westlichen Bukowina General Letschizki stand wieder am Rande der Karpaten aber dieses Gebirge war wie im Kriegswinter 1914 15 ein unuberwindliches Hindernis fur die russischen Truppen Am 8 September 1916 wurde General Pflanzer Baltin durch Karl von Kirchbach als neuem Oberbefehlshaber der 7 Armee abgelost Am 17 September fuhrte das deutsche Korps Gerok einen entlastenden Gegenangriff an der Narajowka der auch die Front der 7 Armee stabilisierte 1917 18 Bearbeiten nbsp Karl KritekWahrend der Kerenski Offensive im Sommer 1917 unterstand die 7 Armee dem Generalobersten Kovess in den Waldkarpaten und hielt gegenuber der russischen 8 Armee die Frontlinie Pantyr Pass Ludowagebirge Kirlibaba bis Vatra Dornei XVII Korps unter FML Ludwig von Fabini 8 Kavallerie Division 30 und 34 Division deutsches Karpatenkorps unter General Richard von Conta 1 und 200 Infanterie Division k u k 40 H I D Kavalleriekorps unter FML Samuel Apor 5 und 6 Kavalleriedivision Gruppe Pichler FML Kletus von Pichler 11 und 59 Division XI Korps unter FML Hugo von Habermann 51 und 74 Division Gruppe Krauss deutsche 117 Infanterie DivisionInfolge der in Ostgalizien erfolgten Tarnopol Offensive Juli August 1917 konnte die k u k 3 und 7 Armee fast die gesamte Bukowina zuruckerobern Bis Ende Juli gelang der Gruppe Litzmann die Ruckeroberung von Stanislau und Nadworna am 3 August fiel auch Czernowitz an die Mittelmachte zuruck Vor der Front der 7 Armee musste die neu eingefuhrte russische 1 Armee XI XXIII und XVII Armeekorps auf die Linie Radautz Gurahumora zuruckgehen Nach dem Waffenstillstand mit Russland Dezember 1917 verblieb die 7 Armee vorerst bis zum Friedensschluss in ihren Stellungen Mitte Marz 1918 besetzte die 7 Armee das zur Bukowina gehorende Dreieck Sereth Gurahumora Suczawa und die benachbarte 1 Armee IX und XXI Korps die Grenze von Siebenburgen Am 11 Marz 1918 musste die Heeresgruppe Kovess die 39 40 und 51 Honved Division ins innere Ungarn abgeben weil sie die Getreideaufbringung gebraucht wurden Am 5 April 1918 wurde die Heeresgruppe Kovess aufgelost zehn Tage spater auch die Armeekommandos 1 und 7 aufgelassen Zur Sicherung des jetzt befriedenden Gebietes traten das Korpskommando VIII Gen der Inf Hadfy als neugegrundetes Generalkommando 1 in Kronstadt und das Korpskommando XI FZM Hugo von Habermann als Generalkommando 7 in Czernowitz Oberbefehlshaber BearbeitenGeneral der Kavallerie Karl von Pflanzer Baltin 8 Mai 1915 8 September 1916 General der Kavallerie Karl von Kirchbach auf Lauterbach 8 September 1916 20 Oktober 1916 Generaloberst Hermann Kovess von Kovesshaza 20 Oktober 1916 16 Januar 1918 Generaloberst Karl Kritek 16 Januar 1918 15 April 1918 Literatur BearbeitenOsterreichisches Bundesministerium fur Heereswesen vom Kriegsarchiv Osterreich Ungarns letzter Krieg 1914 1918 Sieben Text und Beilagenbande Verlag der Militarwissenschaftlichen Mitteilungen Wien 1930 Anton Wagner Der Erste Weltkrieg Truppendienst Reihe Carl Ueberreuter Verlag 1981Weblinks BearbeitenAustro Hungarian Army Higher Commands and Commanders englisch Einzelnachweise Bearbeiten Osterreich Ungarns Krieg Band III Wien 1932 S 23 Heeresgruppen und Armeen der Osterreichisch Ungarischen Monarchie im Ersten Weltkrieg Heeresgruppen Bohm Ermolli Erzherzog Joseph Tirol SudwestArmeen 1 2 3 4 5 6 7 10 11 Isonzo Armee Ost Albanien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 7 Armee Osterreich Ungarn amp oldid 239048947