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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Namur Begriffsklarung aufgefuhrt Namur naˈmyːɐ deutsch auch Namur 1 franzosisch Namur namyʁ niederlandisch Namen wallonisch Nameur ist eine Stadt in Belgien mit 112 559 fast ausschliesslich franzosischsprachigen Einwohnern Namur ist die Hauptstadt der Wallonischen Region und der gleichnamigen Provinz und ausserdem romisch katholischer Bischofssitz sowie Universitatsstadt Universitat von Namur NamurNamur Namur NamurStaat Belgien BelgienRegion WallonienProvinz NamurBezirk NamurKoordinaten 50 28 N 4 52 O 50 463888888889 4 8602777777778 Koordinaten 50 28 N 4 52 OFlache 175 69 km Einwohner 112 559 1 Jan 2022 Bevolkerungsdichte 641 Einwohner je km Postleitzahl 5000 5001 5002 5003 5004 5020 5021 5022 5024 5100 5101Vorwahl 081Burgermeister Maxime Prevot CDH Adresse derKommunalverwaltung Hotel de VilleRue de Fer5000 NamurWebsite www namur belblelslh Zitadelle Wallonisches Parlament und die Maas Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Bevolkerungswachstum 4 Sehenswurdigkeiten 5 Bildung 6 Wirtschaft 7 Verkehr 7 1 Strassenverkehr 7 2 Bahn 7 3 Hafen 8 Stadtepartnerschaften 9 Personlichkeiten 10 Literatur 11 Einzelnachweise 12 WeblinksGeografie BearbeitenNamur liegt an der Einmundung der Sambre in die Maas etwa 65 Kilometer sudostlich der belgischen Hauptstadt Brussel Geschichte BearbeitenDie in vorchristlicher Zeit von den Kelten errichtete Siedlung wurde im 7 Jahrhundert erstmals erwahnt Die Merowinger erbauten dort eine erste Festung Im 10 Jahrhundert wurde Namur eine Grafschaft Die Grafen von Namur erhielten allerdings nur das Nordufer der Maas als Lehen das Sudufer unterstand dem Bischof von Luttich dementsprechend entwickelte sich der Stadtkern nur an einem Ufer am anderen die Ortschaft Jambes nbsp Eroberung von Namur 16951262 fiel Namur an die Grafschaft Flandern 1421 erwarb Philipp der Gute von Burgund die Stadt Im 17 Jahrhundert wurde die Festung 2 der nunmehr zu den Spanischen Niederlanden gehorenden Stadt angesichts der aggressiven Expansionspolitik des franzosischen Konigs Ludwig XIV Devolutionskrieg 1667 1668 verstarkt 1692 eroberte und annektierte Frankreich die Stadt Die Zitadelle wurde von Vauban ausgebaut dennoch gelang es Wilhelm von Oranien im Pfalzer Erbfolgekrieg nur drei Jahre spater 1695 Namur fur die Alliierten zuruckzuerobern Nach dem Frieden von Rijswijk 1697 erhielt Namur zugleich eine spanische und niederlandische Besatzung die aber auf Veranlassung Maximilians II Emanuel von Bayern 1701 nach dem Tod Karls II von Spanien abziehen musste Daraufhin besetzten franzosische Truppen Namur wieder 1704 wurde die Stadt vergebens von den Alliierten beschossen 1709 wurde die Herrschaft der Niederlander uber die Festung bestatigt im Frieden von Utrecht 1713 wurde allerdings auch die habsburgische Herrschaft uber die nunmehr Osterreichischen Niederlande bestatigt So ergab sich die paradoxe Situation dass die Zitadelle von den Niederlandern die Stadt jedoch von den Osterreichern kontrolliert wurde 1715 wurde Namur durch den Barrieretraktat den Barriereplatzen beigesellt und von niederlandischen Truppen besetzt 1746 eroberten franzosische Truppen unter Louis de Bourbon comte de Clermont Namur und nahmen das Fort ein Frankreich musste beide aber 1748 im Aachener Frieden zuruckgeben Kaiser Joseph II liess 1784 die Werke von Namur mit Ausnahme der Zitadelle schleifen 1794 wurde Namur von franzosischen Revolutionstruppen eingenommen und wie die gesamten linksrheinischen Gebiete besetzt und spater annektiert Von 1795 bis 1814 war Namur Verwaltungssitz chef lieu des franzosischen Departements Sambre et Meuse Nach der Schlacht bei Waterloo wurde die Stadt im Juni 1815 von den Franzosen auf ihrem Ruckzug besetzt und rucksichtslos ohne Hilfsmittel selbst ohne Geschutz vom preussischen zweiten Armeekorps auf Befehl des Generals Pirch gesturmt Namur konnte aber erst nach dem Abzug der Franzosen erobert werden Mit dem Wiener Kongress wurde die Stadt Teil des Vereinigten Konigreiches der Niederlande nach der Belgischen Revolution 1830 des Konigreichs Belgien Seit 1866 wurden die Festungswerke Namurs mit Ausnahme der Zitadelle geschleift Das belgische Militar baute 1888 bis 1892 nach den Planen des Generals Henri Alexis Brialmont um Namur einen Ring von neun starken Aussenfestungen wie es ihn auch um Luttich gab Die Stadt galt als uneinnehmbar bis um 1890 die Brisanzgranate erfunden wurde Man fullte die Granaten nun mit Pikrinsaure bzw spater TNT was ihre Sprengkraft vervielfachte Gemauerte Festungen konnten nun zerschossen werden nur sehr dicker besonders harter Beton konnte den Granaten widerstehen nbsp NAMUR L Ecluse de la Sambre Postkarte 1914 Das deutsche Heer eroberte im August 1914 in der Anfangsphase des Ersten Weltkriegs zunachst Luttich Anschliessend war Namur knapp 60 km Maas aufwarts gelegen eines der Hauptangriffsziele des Deutschen Heeres Einige der Forts wurden mit schwerer Artillerie beschossen und zerstort Namur fiel nach nur drei Tagen Auch im Zweiten Weltkrieg erlitt Namur schwere Zerstorungen Es lag beim deutschen Westfeldzug 1940 3 beim alliierten Vormarsch im Herbst 1944 bei der deutschen Ardennenoffensive ab dem 16 Dezember 1944 und bei der Gegenoffensive der US Truppen an der Frontlinie Nach dem Zweiten Weltkrieg wandelte sich Belgien schrittweise zu einem Bundesstaat mit drei Regionen Namur wurde Sitz der Behorden der Wallonischen Region Bei einer Gebietsreform 1977 wurden zahlreiche Gemeinden der Umgebung eingemeindet darunter auch Marche Les Dames das sich 8 km flussaufwarts am linken Maasufer befindet Dort starb Konig Albert I am 17 Februar 1934 bei einem Klettersturz Bevolkerungswachstum BearbeitenHeute leben in Namur rund 110 000 Menschen Das Bevolkerungswachstum liegt mit 0 2 Prozent unter dem belgischen Durchschnitt von 0 6 Prozent Sehenswurdigkeiten BearbeitenZitadelle Saint Aubain Kathedrale des Bistums Namur 1751 1759 nach Planen von Gaetano Matteo Pisoni erbaut klassizistisch Elysette Sitz der wallonischen Regierung Hospice Saint Gilles Sitz des Wallonischen Parlaments nbsp Stadtansicht nbsp Kirche Saint Aubain nbsp Maas und wallonisches Parlament nbsp Porte de Graviere nbsp Tour Marie Spilar nbsp Bahnhof Namur nbsp Zitadelle nbsp Alte Kommerzkammer nbsp Sambre nbsp FleischmarktBildung BearbeitenUniversitat von NamurWirtschaft BearbeitenNamur ist ein bedeutendes Industriezentrum Vor allem metallverarbeitende Betriebe und der Maschinenbau sind hier angesiedelt aber auch Unternehmen der Porzellan und Lederindustrie zudem eine Brauerei Am Rande des Ortes gibt es einen Steinbruch aus dem seit Jahrhunderten ein blauer Naturstein geschlagen wird Dieser diente vor allem zur Verzierung von Fassaden und ist auch unter dem Begriff Namurstein bekannt Verkehr BearbeitenStrassenverkehr Bearbeiten Nahe der Stadt verlaufen die Autobahnen 4 und 15 welche sich am nahegelegenen Kreuz Daussoulx uberschneiden Bahn Bearbeiten Die Stadt ist an das Thalysnetz von Luttich nach Paris Gare du Nord angebunden und hat Verbindungen nach Brussel Luxemburg Lille und Dinant sowie an die Athus Meuse Linie Uber den Bahnhof Namur fahren taglich etwa 360 Zuge Hafen Bearbeiten Der Hafen von Namur franzosisch Port autonome de Namur liegt mitten im dichtesten schiffbaren Wasserstrassennetz der Welt dem grossen Rhein Maas Schelde Mosel Becken 20 000 Kilometer Stadtepartnerschaften BearbeitenVereinigte Staaten nbsp Belmont Kalifornien Vereinigte Staaten Frankreich nbsp Bourg en Bresse Frankreich Italien nbsp Empoli Italien Vereinigte Staaten nbsp Lafayette Louisiana Vereinigte Staaten Japan nbsp Ōgaki Japan Kanada nbsp Quebec City Kanada Serbien nbsp Subotica Serbien Kosovo nbsp Pristina KosovoDas 1977 eingemeindete Wepion sur Meuse fuhrt seit 1974 eine Partnerschaft mit Biedenkopf Deutschland nbsp Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Remy Belvaux 1966 2006 Schauspieler Filmregisseur und Drehbuchautor Maria Theresia Isabella von Blumenthal 1712 1782 geborene Grafin d Harscamp Philanthropin und Oberhofmeisterin von Wilhelmine von Preussen Denis Bodart 1962 Comiczeichner Francy Boland 1929 2005 Jazz Pianist und Arrangeur Henry Bredemers um 1472 1522 Organist Orgelspezialist und Musikpadagoge Jeremy Burton 1984 Strassenradrennfahrer Ludovic Capelle 1976 Radrennfahrer Eliott Crestan 1999 Mittelstreckenlaufer Hans Fleming auch Hans Fleminck um 1545 1623 flamischer Baumeister Steinmetz und Bildhauer Cecile de France 1975 Schauspielerin Pierre Joseph Celestin Francois 1759 1851 Historienmaler Friedrich Hermann Otto 1776 1838 Furst von Hohenzollern Hechingen Yves Heck 1971 franzosischer Theater und Filmschauspieler Ludivine Henrion 1984 Radrennfahrerin Pierre Jonckheer 1951 Politiker MdEP Philippe Kirsch 1947 kanadischer Jurist und Diplomat ehemaliger Prasident des IStGH Nicolas Kummert 1979 Jazzmusiker Jeanne Maubourg 1875 1953 kanadische Sangerin und Musikpadagogin Henri Michaux 1899 1984 franzosischsprachiger Dichter und Maler Charles Michel 1975 belgischer Politiker Eric Paul Paques 1954 Chemiker Forschungsleiter Behringwerke und CEO Grunenthal Benoit Poelvoorde 1964 Schauspieler Christophe Rochus 1978 Tennisspieler Olivier Rochus 1981 Tennisspieler Felicien Rops 1833 1898 Graphiker und Illustrator Symbolismus Charles Louis de la Vallee Poussin 1827 1903 Geologe und Hochschullehrer Eugene Vandeur 1875 1967 belgisch franzosischer romisch katholischer Priester Liturgiewissenschaftler und Benediktiner der Abtei Maredsous Thierry Zeno 1950 2017 Regisseur und DrehbuchautorLiteratur BearbeitenBelgien Baedeker Ostfildern 3 Auflage 1998 ISBN 3 87504 417 7 S 317 322 Baedeker Allianz Reisefuhrer Einzelnachweise Bearbeiten Die Schreibung Namur wird in deutschsprachigen Medien Ostbelgiens regular verwendet Beispiel abgerufen am 7 November 2016 Historische Karte als Digitalisat der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Karl Heinz Frieser Blitzkrieg Legende Der Westfeldzug 1940 4 Auflage 2012 2 Aufl 1996 eingeschrankte Vorschau in der Google BuchsucheWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Namur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Namur Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikivoyage Namur Reisefuhrer nbsp Wikisource Namen in der Topographia Circuli Burgundici Mathaus Merian Quellen und Volltexte Website der Stadt Namur franzosisch Gemeinden in der belgischen Provinz Namur Andenne Anhee Assesse Beauraing Bievre Cerfontaine Ciney Couvin Dinant Doische Eghezee Fernelmont Floreffe Florennes Fosses la Ville Gedinne Gembloux Gesves Hamois Hastiere Havelange Houyet Jemeppe sur Sambre La Bruyere Mettet Namur Ohey Onhaye Philippeville Profondeville Rochefort Sambreville Sombreffe Somme Leuze Viroinval Vresse sur Semois Walcourt Yvoir Normdaten Geografikum GND 4117763 0 lobid OGND AKS LCCN n81073788 VIAF 168959365 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Namur amp oldid 236495113