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In den Jahren 1880 bis 1890 wurden zwolf moderne Festungen um die belgische Stadt Luttich gebaut sechs grosse und sechs kleine Ihre Errichtung geht auf den belgischen General Henri Alexis Brialmont zuruck Die Festungen wurden als Forts mit einem Abstand von etwa sieben Kilometer von der Lutticher Innenstadt ausgefuhrt Samtliche dieser Forts wurden mit Beton gebaut und mit den damals modernsten Waffen ausgestattet Karte des Festungsringes Luttich in blau die Situation um 1914 in rot die Situation von 1940Eine zerstorte Haubitze des Fort Loncin Das Geschutz wurde mitsamt der Panzerkuppel aus der Verankerung gerissen und liegt seit 1914 auf dem Kopf in seiner ehemaligen Bettung Inhaltsverzeichnis 1 Liste der zwolf Forts vor dem Ersten Weltkrieg 2 Die Kampfe im Ersten Weltkrieg 3 Zwischenkriegszeit 4 Die Kampfe im Zweiten Weltkrieg 5 Die Forts heute 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksListe der zwolf Forts vor dem Ersten Weltkrieg BearbeitenBeginnend im Norden auf dem rechten Ufer der Maas Barchon als grosses Fort Evegnee als kleines Fort Fleron als grosses Fort Chaudfontaine als kleines Fort Embourg als kleines Fort Boncelles als grosses Fort Flemalle als grosses Fort Hollogne als kleines Fort Loncin als grosses Fort Lantin als kleines Fort Liers als kleines Fort Pontisse als grosses FortAussehen Bewaffnung und Besatzung siehe Fort Loncin Die Kampfe im Ersten Weltkrieg BearbeitenSiehe auch Eroberung von Luttich 1914 Die Forts galten noch zu Beginn des Ersten Weltkrieges als unuberwindbar dennoch wurden sie von den deutschen Angreifern innerhalb kurzer Zeit zusammengeschossen Am 15 August 1914 gegen 17 20 Uhr explodierte Fort Loncin nach einem Volltreffer in die Munitionskammer in der 12 Tonnen Sprengstoff lagerten danach wurde es von deutschen Truppen besetzt Am Abend des 15 August hatten neun Forts kapituliert am 16 August kapitulierte als letztes das kleine Fort Hollogne sudlich vom Fort Loncin Zwischenkriegszeit BearbeitenIn diesen Zeitrahmen fiel der Wiederaufbau der acht nach Suden Osten und Norden ausgerichteten Forts Die nach Westen ausgerichteten Werke wurden aus dem aktiven Dienst genommen An einen Wiederaufbau von Loncin war nicht zu denken Stattdessen wurden im Osten vier weitere Werke errichtet diesmal in einem Abstand von 20 Kilometern von der Lutticher Innenstadt Beginnend im Norden Fort Eben Emael Aubin Neufchateau Battice Tancremont oder Pepinster Sougne Remouchamps nur projektiert Waides bei Manaihant Herve nur projektiert Ausserdem wurden viele kleinere Bunkeranlagen gestaffelt in mehreren Linien entlang der Grenze gebaut oder projektiert zum Beispiel die Deveze Linie Auch der 1930 bis 1939 gebaute 129 5 km lange Albert Kanal vom Fort Eben Emael bis zum Hafen Antwerpen hatte eine defensive Funktion Die Kampfe im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Eine zerstorte Kanone des Forts Eben Emael Das Rohr wurde durch die Wucht der Explosion verbogen Die belgische Generalitat hatte dem Fort Eben Emael die wichtige Aufgabe der strategischen Sicherung der Nordgrenze des Landes zugedacht die Wehrmacht hatte grosstes Interesse daran das Fort zu schwachen oder zu erobern Der Westfeldzug begann am 10 Mai 1940 um 5 35 Uhr mit Aktionen des Luftlandekorps Heeresgruppe B unter seinem Kommandierenden General Kurt Student Neben Fort Eben Emael Teil der Grenzbefestigungen der Belgier am Albert Kanal griffen sie vor allem Brucken und Flugplatze in der Tiefe des Raumes an und besetzten sie Der rasche Zugriff sollte zumindest in Holland ein Eingreifen der Alliierten unterbinden und die Verteidigungskrafte aufsplittern Die Inbesitznahme der Ziele gelang fast uberall oft aber unter schweren Verlusten Zahlreiche strategisch wichtige Brucken in Belgien und den Niederlanden konnten durch Kommandoeinsatze kleiner Trupps kurz vor Beginn des Uberraschungsangriffs bis zum Eintreffen regularer deutscher Bodentruppen gesichert werden Brandenburg Spezialeinheit nbsp Modell des FortsEin Kommandounternehmen siehe Schlacht von Fort Eben Emael von 56 Fallschirmjagern der 7 Flieger Division Kampfgruppe Granit Oberleutnant Witzig konnte das sehr grosse Fort innerhalb von Stunden einnehmen Sie landeten mit sieben Lastenseglern der Luftwaffe auf dem unverminten Dach des Forts Die Angreifer konnten es sich nach der Eroberung erlauben den Festungsring Luttich zu umgehen Gleichwohl fielen bald weitere Werke in die Hande der Angreifer so am 22 Mai 1940 nach funf Tagen Belagerung die Forts Battice und Aubin Neufchateau Wahrend des weiteren Verlaufes des Zweiten Weltkrieges diente Eben Emael der NS Propaganda in einigen der ubrigen Forts wurden neuartige Waffen erprobt Die Forts heute BearbeitenFort Loncin ist heute Soldatenfriedhof und Gedenkstatte mit angegliedertem Museum Die anderen Forts sind teilweise uberbaut z B Fleron Pontisse und daher nicht mehr sichtbar andere dienen noch als Lagerplatz fur das belgische Militar teilweise in Eben Emael Auch die anderen Forts sind noch Militarbesitz deshalb stehen dort noch den Zutritt verbietende Schilder die Zaune wurden aber teilweise entfernt und das Gelande anderweitig genutzt z B Battice Bei manchen Forts wurden die Stahlteile verschrottet und die Forts sind einfach uberwachsen z B Aubin Neufchateau In Eben Emael befindet sich ebenfalls ein Museum das Gelande ist ansonsten landwirtschaftlich genutzt Die Stahlkuppeln und Geschutze sind teilweise noch vorhanden Battice beherbergt heute neben Weideland einen Modellflugplatz und einen privaten Schiessstand die Innenanlagen konnen gefuhrt besichtigt werden Dies gilt auch fur Tancremont Barchon Liers und andere Siehe auch BearbeitenListe von Schlachten Liste von FestungenLiteratur BearbeitenClayton Donnell The forts of the Meuse in World War I Osprey Oxford u a 2007 ISBN 978 1 84603 114 4 Fortress 60 J E Kaufmann Robert M Jurga Fortress Europe European fortifications of World War II Da Capo Press Cambridge MA 2002 ISBN 0 306 81174 X S 99 126 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Festungsring Luttich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Festungsring Luttich amp oldid 232073361