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Fort Eben Emael ist eine belgische Festung aus dem 20 Jahrhundert Sie war die belgische Antwort auf die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs eines Durchstossens Belgiens durch deutsche Truppen mit dem Ziel Frankreich und erganzte so auch die franzosische Maginot Linie Die Lage des Forts an der belgischen GrenzeBeobachtungskuppel Eben 3 auf Kasematte Maastricht 2Modell des FortsAlbert Kanal bei Maastricht 1940 links das Fort mit den beiden Kanalstreichen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Strategische Lage 3 Dimensionen und Bewaffnung 3 1 Primarbewaffnung 3 2 Nahbewaffnung 3 3 Passive Bewaffnung 4 Bewertung 5 Bildergalerie 6 Weblinks 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas gewaltige Sperrfort wurde in den Jahren 1932 bis 1939 als nordlichste Anlage des Festungsringes Luttich erbaut und nach dem direkt angrenzenden kleinen Ort gleichen Namens benannt Das Fort wurde am 10 und 11 Mai 1940 im Zuge des Westfeldzuges von einem deutschen Kommando gelandet mit Lastenseglern mittels neuartiger Hohlladungen der deutschen Luftlande Pioniere erobert Die Festung wurde eingenommen und ebenso wie die drei Brucken von denen eine bereits gesprengt war gegen belgische Gegenangriffe verteidigt bis die Spitzen der deutschen 18 Armee aus Richtung Aachen eintrafen Der Kampf war ein entscheidender Sieg fur die deutschen Truppen Die Luftlandetruppen erlitten zwar Verluste es gelang aber die Brucken bis zur Ankunft der deutschen Krafte zu halten Der Besitz des Forts trug massgeblich zum Erfolg des Westfeldzugs bei Hauptartikel Schlacht von Fort Eben EmaelSeit 1999 ist Eben Emael ein Museum das einmal im Monat sonntags besichtigt werden kann Es finden auch Fuhrungen auf Deutsch statt Die Aussenanlagen sind frei zuganglich Die Spuren des zeitweise sehr heftigen Kampfes um das Fort sind immer noch unubersehbar so sind noch alle zerstorten Kanonen und Panzerteile vorhanden Strategische Lage BearbeitenDas Fort liegt am Albert Kanal was fur die Verteidigung von Ostbelgien ein strategischer Punkt war Seine Hauptaufgabe war es die Passage uber den Albert Kanal und die Maas unmoglich zu machen Sie schutzte ebenfalls die Trouee de Vise Pforte von Vise d h das Maastal zwischen Vise und Maastricht Die strategische Aufgabe des Forts war es einem eventuellen Angreifer aus dem Osten langere Zeit Widerstand entgegenzusetzen bis der Beistand der Alliierten wirken konnte Dazu sollte es mit seinen Kanonen die Brucken uber den Albert Kanal der drei aus Maastricht nach Belgien herausfuhrenden Strassen sichern Das Fort befindet sich zehn Kilometer sudlich der niederlandischen Stadt Maastricht auf dem St Pieter Berg oberhalb des westlichen Ufers der Maas Unterhalb des Forts zweigt der Albert Kanal von der Maas in Richtung Antwerpen ab Der Kanal durchbricht den St Pieter Berg in einem 65 m tiefen Einschnitt und bildet damit einen der Festungsgraben In gewisser Weise ahnelt das Fort den gleichzeitig errichteten Anlagen der franzosischen Maginot Linie wahrend es in anderen Details wiederum davon abweicht Den Grundriss des Forts bildet ein unregelmassiges Funfeck mit einer Flache von 0 75 km mit der Form des Grundrisses wurde die Tradition der franzosischen Festungsbauer des 16 und 17 Jahrhunderts fortgefuhrt Etwa 0 45 km bilden das Dach des Forts Diese Ausdehnungen machen Eben Emael zum bis dahin grossten gebauten Fort Dimensionen und Bewaffnung BearbeitenMit mehreren Geschutzturmen Kasematten mehr als funf Kilometern unterirdischer Gange einer Besatzung von rund 1 200 belgischen Soldaten und einem oberirdischen Dach von fast einem halben Quadratkilometer galt Eben Emael als die bis dahin grosste Einzelfestung der Welt Das belgische Sperrfort ubertraf sogar die zeitgleich entstandenen Bunkerwerke der franzosischen Maginot Linie 1 nbsp Kasematte Vise 2 nbsp Kasematte Maastricht 2Primarbewaffnung Bearbeiten Die Kuppel 120 als drehbare Panzerkuppel mit einer Gesamtmasse von 450 t und zwei Kanonen vom Kaliber 120 mm Die beiden Kuppeln Nord und Sud die bei Nichtgebrauch unter die Oberflache des Forts versenkt werden konnten Beide Kuppeln waren drehbar und mit je zwei Kanonen vom Kaliber 75 mm bewaffnet Die zwei nach Norden wirkenden Kasematten Maastricht 1 und 2 sowie die beiden nach Suden wirkenden Kasematten Vise 1 und 2 Alle diese Kasematten waren mit je drei Kanonen vom Kaliber 75 mm bewaffnet Ausserdem waren noch drei Scheinkuppeln aus Blech in der Grosse von Kuppel 120 aufgestellt Zwei befanden sich im Nordteil des Festungsplateaus und eine sudlich der Kuppel Nord ausserhalb des Panzergrabens Sie sollten das Fort noch starker bewaffnet wirken lassen als es war Nahbewaffnung Bearbeiten Block I als Haupteingang Block II Block IV Block V Block VI Kanal Nord Kanal Sud Maschinengewehrbunker Mi Nord Maschinengewehrbunker Mi Sud und dem sudlich ausserhalb des Forts liegenden Block 01Der letztgenannte Block war durch einen unterirdischen Gang mit dem Fort verbunden Alle diese Blocke hatten gepanzerte Beobachtungsstande Scheinwerfer und Kanonen mit Kaliber 60 mm In dreien der Blocke waren grossere Beobachtungsstande fur die Gefechtsleitung eingebaut Dies waren die Spahkuppeln Eben 1 auf Block 01 Eben 2 auf Werk Mi Nord und Eben 3 auf der Kasematte Maastricht 2 Passive Bewaffnung Bearbeiten nbsp Haupteingang des FortsNeben dem Einschnitt des Albert Kanals im Osten gab es weitere teilweise wassergefullte Graben Mauern zur Panzerabwehr und weitere Annaherungshindernisse Die unterirdische Ausdehnung der Gange innerhalb des Forts betrug uber 5 3 km bei einer Tiefe von bis zu 55 m Die gesamte Luftzufuhr des Forts fuhrte uber spezielle Filter da den Planern die Erfahrungen aus dem Ersten Weltkrieg zum Einsatz von Giftgas noch sehr gegenwartig waren Die Besatzung des Forts bestand aus 1200 Soldaten von denen die eine Halfte 500 Dienst im Fort hatte und die andere Halfte ebenfalls 500 in den umliegenden Kasernen stationiert war Die restlichen 200 bestanden aus der permanenten Besatzung des Forts Arzten Krankenschwestern Kochen usw Der Dienstwechsel erfolgte alle sieben Tage am Freitag Nur im Kriegsfalle waren alle 1200 Soldaten gleichzeitig innerhalb der Festung stationiert gewesen Bewertung BearbeitenDie neue Technik der Hohlladung durch Pioniere zeigte im Jahre 1940 auf dass jeder Festungsbau uberwunden werden kann Insbesondere Militars in der Schweiz zeigten sich angesichts des Falls von Eben Emael besturzt weil sie ihre Defensiv Strategie mit Befestigungsanlagen Schweizer Reduit gefahrdet sahen Der militarische Nutzen der von Frankreich mit grossem Aufwand gebauten Maginot Linie war damit in Frage gestellt Im zweiten Teil des Westfeldzuges zeigte sich dass die Maginot Linie militarisch fragwurdig war weil an ihr viele franzosische Divisionen gebunden waren Bildergalerie Bearbeiten nbsp Abluftkamin nbsp Block 01 nbsp Bunker Kanal Nord von Norden nbsp Bunker Kanal Nord von Osten nbsp Detailansicht Bunker Kanal Nord von Osten nbsp Ventilationsschacht zum Albert Kanal nbsp Kuppel Nord nbsp Kuppel Sud nbsp Abdeckung einer Scheinkuppel die heute vor dem Eingang liegt nbsp Kasematte Maastricht 1 nbsp Mi Nord Vise 2 Kuppel 120 v l nbsp Kasematte Vise 1 nbsp 75 mm Geschutz in Vise 2 nbsp Eingang nbsp Maschinengewehrbunker Sud nbsp BunkerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Eben Emael Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Homepage des Forts Eben Emael auf der Seite von jinxed Fort Eben Emael BewaffnungLiteratur BearbeitenMilan Blum Martin Rabon Uwe Szerator Der Uberfall Band 1 287 S Verein der Freunde der Tschechoslowakischen Befestigung Brunn Brunn 2007 ISBN 80 86463 23 0 detaillierte Beschreibung von Vorbereitung Ausfuhrung und Auswirkung des Angriffs sehr viele Fotos Karten und Originaldokumente Milan Blum Martin Rabon Uwe Szerator Der Uberfall Band 2 354 S Verein der Freunde der Tschechoslowakischen Befestigung Brunn Brunn 2008 ISBN 80 86463 28 1 detaillierte Beschreibung der Anlage und der Baugeschichte des Forts Einsatz und Gefechtsberichte Fotos Originaldokumente Simon Dunstan Fort Eben Emael The key to Hitler s victory in the West Fortress Band 30 Oxford New York 2005 ISBN 1 84176 821 9 Ekkehardt Tautz Das belgische Sperrfort Eben Emael In Mars Jahrbuch fur Wehrpolitik und Militarwesen 6 2000 S 363 397 Rene Vliegen Fort Eben Emael Depot legal D 1990 5224 05 deutsche Ausgabe Belgien 1990 Jens Oebser Deutsche Luftlandungen am 10 Mai 1940 Fort Eben Emael und die Brucken am Albert Kanal Jena 2009 ISBN 978 3 9813160 0 1 Gunther Schalich Eben Emael Teil I II als IBA Sd Hefte 7 8 Aachen 1984 85 Einzelnachweise Bearbeiten Florian Stark Eben Emael 1940 82 Fallschirmjager gegen das grosste Fort der Welt In DIE WELT 13 Mai 2015 welt de abgerufen am 5 Februar 2020 50 797222222222 5 6808333333333 Koordinaten 50 47 50 N 5 40 51 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fort Eben Emael amp oldid 234993479