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Das Schweizer Reduit franzosisch reduit national aus dem Franzosischen fur Verschlag oder Raum ist ein System aus militarischen Verteidigungsanlagen in den Schweizer Alpen Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde es zum Inbegriff des Widerstands der Schweiz gegen das Deutsche Reich zum einen wegen ihres Widerstandswillens zum anderen aufgrund der militarischen Widerstandsfahigkeit der Schweizer Armee im Alpenraum Das Schweizer Reduit die blaue Linie Zone zeigt das eigentliche Ruckzugsgebiet Getarnte 10 5 cm Turmkanone des Artilleriewerks San Carlo im Hintergrund die LucendrostaumauerGetarnte Schiessscharten der Festung Euschels CH FR Zitat Die Werke auf dem Euschels gehoren zum Besten was im Raum der 1 Div gebaut wurde Personlicher Stab des Generals 19 Juni 1944 Das Reduit war der wichtigste Teil des mit dem Operationsbefehl Nr 13 Reduitbefehl vom 14 Mai 1941 abgeschlossenen neuen Verteidigungsdispositivs das auf dem Prinzip der Abschreckung Dissuasionsstrategie beruhte 1 Die Staffelung der Verteidigung in der Tiefe mit den Grenztruppen den vorgeschobenen mobilen Truppen im Mittelland und der stark befestigten Zentralraumstellung in den Alpen sollte zusammen mit der vorgesehenen Zerstorung der wichtigen Nord Sud Verbindungen und der Aussicht auf einen langwierigen verlustreichen Kampf im schwer zuganglichen Gebirge eine abschreckende Wirkung auf den potentiellen Angreifer ausuben Inhaltsverzeichnis 1 Anfange 2 Zweiter Weltkrieg 2 1 Errichtung neuer Befestigungen ab 1937 1939 2 2 Erste Armeestellung 2 3 Planung 2 4 Reduit national als Antwort der Schweiz auf die Einkreisung von 1940 2 5 Auftrage und Einsatzraume wahrend der Reduit Besetzung Operationsbefehl Nr 13 vom 24 Mai 1941 2 6 Mobilisierung der Schweizer Armee 1939 1945 2 7 Akzentuierung der Reduit Strategie im Mai 1941 2 8 Starkung des Widerstandswillens in der Armee und der Bevolkerung 2 9 Grenze des Reduits 2 9 1 Reduit Nordfront 2 9 2 Reduit Sudfront 2 10 Wichtigste Festungen und weitere Ausstattung 2 11 Militarflugplatze im Reduit 2 12 Baukosten bis 1945 2 13 Beurteilung des Reduits durch die Kriegsparteien 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg 3 1 Baumangel Der Bunkerprozess 1950 3 2 Anderung der Reduit Strategie seit 1990 1995 3 3 Mythos Reduit und Beurteilung der wirtschaftlichen Faktoren 4 Ruckbau des Schweizer Reduits und Nutzung in der Neuzeit 4 1 Hotels und Eventgastronomie 4 2 Kulturelles im Bergmassiv 4 3 Pilzzuchten und Kasekeller 4 4 Datencenter und Edelmetalllagerung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAnfange BearbeitenDie Idee eines Reduits im Schweizer Alpenraum entstand spatestens im 18 Jahrhundert und wurde in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts wiederholt diskutiert 2 Der Bau einer Festung am Alpenubergang uber den Gotthard begann 1886 kurz nach Eroffnung der Gotthardbahn Fort Hospiz Diese Alpenfestung nach den Planen von Generalstabschef Max Alphons Pfyffer von Altishofen wurde bis 1920 erweitert in den Raumen Airolo Andermatt Oberalppass sowie Furka und Grimselpass Forte Airolo Festung Motto Bartola Fort Stockli Fort Buhl Fort Bazberg Der Schweizer Generalstab sah nach dem Ende des Ersten Weltkrieges jedoch keine Notwendigkeit mehr sich auf einen grossen Angriff vorzubereiten In der Zwischenkriegszeit wurde mehrheitlich die Meinung vertreten Befestigungen hatten ihre militarische Bedeutung verloren Die Errichtung der franzosischen Maginot Linie von der Schweizer Grenze bis nach Belgien ab dem Jahr 1930 und ahnlicher Anlagen in der Tschechoslowakei Tschechoslowakischer Wall den Niederlanden und Belgien Fort Eben Emael liess beim Schweizer Militar den Festungs gedanken wieder aufleben 1934 folgte die Aufforderung an den Bundesrat der Befestigungs frage mehr Beachtung zu schenken Dies fiel zeitlich mit einem Arbeitsbeschaffungsprogramm zusammen das der Bundesrat 1934 vorbereitete Mit dem Bau neuer Befestigungen konnte indes nicht sofort begonnen werden weil das Wissen um den Bau solcher Anlagen nicht mehr auf dem Stand der damaligen Waffentechnik und Strategie war 1935 wurde darum das Buro fur Befestigungsbauten wieder ins Leben gerufen mit dem Auftrag entsprechende Baugrundlagen und Techniken zu erarbeiten und zu testen Ab 1937 war die Schweiz wieder bereit dem Stand der Technik angepasste Befestigungsanlagen in Serie zu errichten Die spatere Konzentration der Befestigungen auf den Alpenraum war damals noch nicht vorgesehen Der Glaube an die kriegsverhindernde Kraft des Volkerbundes hatte einen Stillstand in der Entwicklung des Schweizer Wehrwesens bewirkt Man hoffte auf einen Erfolg der Genfer Abrustungskonferenz 2 Februar 1932 bis zum 11 Juni 1934 mit Unterbrechungen Das Militarbudget war jahrelang so niedrig dass es nicht einmal zur Durchfuhrung aller vom Gesetz vorgeschriebenen Ausbildungskurse ausreichte und fur Ausrustung und Bekleidung die Reserven angegriffen werden mussten Fur die notwendige Erneuerung und Vermehrung der Waffen stand kein Geld zur Verfugung 3 Deshalb konnte erst zu Beginn des Zweiten Weltkrieges mit dem Bau der Limmatstellung und dem Ausbau von weiteren Festungen begonnen werden Ein Vorteil dieser fur die Schweiz gefahrlichen Situation war dass beim Bau der Verteidigungslinien neue Entwicklungen der Kriegsfuhrung Blitzkrieg Panzerschlachten Luftlandetruppen laufend berucksichtigt dynamische und tief gestaffelte Verteidigung Ausnutzung des hindernisreichen Gelandes werden konnten Zweiter Weltkrieg BearbeitenErrichtung neuer Befestigungen ab 1937 1939 Bearbeiten nbsp Artilleriewerk Ebersberg A5438 am Rhein bei Rudlingen Geschutzstand 1 mit Tarnung nbsp Bunker der Limmatstellung ab Juli 1940 als vorgeschobene Stellung im WasserschlossKurz vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden zunachst neue Festungen im Schweizer Grenzgebiet wie etwa in Vallorbe und am Rhein Diese Grenzbefestigungen gehoren wie auch die Befestigungen im Mittelland nicht zum Reduit Neue Anlagen wurden am Gotthard und in den bestehenden Festungen von St Maurice und weitgehend neu im Festungsgebiet Sargans errichtet Bis zur Kapitulation Frankreichs hatte sich der Befestigungsbau auf die Grenzzonen Artilleriewerke Reuenthal Festung Ebersberg Festung Heldsberg Sargans nordlicher Jura sowie Saint Maurice und die Limmatstellung konzentriert Die Bauarbeiten umfassten neben eigentlichen Festungen auch Infanteriestande Geschutzstellungen Panzerhindernisse Kommandoposten Militarstrassen Unterkunfte usw Die Festungswerke von Sargans St Maurice Gotthard und der Linthebene Infanteriefestung Grynau gehorten spater zum Reduit die ubrigen Bereiche wurden zur vorgeschobenen Stellung die den grossten Teil des Mittellandes umfasste Diese vorgeschobene Stellung verlief von Sargans im Nordosten dem Zurichsee und der Limmat entlang bis in den Raum Hauenstein von dort weiter zur Fortifikation Murten dann westwarts uber den Jura zum Jolimont zwischen Neuenburgersee und Bielersee weiter uber den Wistenlacherberg und anschliessend von Murten an die Saane Die vorgeschobene Stellung war deutlich weniger ausgebaut als das Reduit Erste Armeestellung Bearbeiten Am 28 August 1939 abends bot der Bundesrat mittels Radio die Teilmobilmachung der Grenztruppen 80 000 Mann auf den 29 August auf zwei Tage vor dem deutschen Uberfall auf Polen Die Bundesversammlung wahlte am 30 August Henri Guisan zum General Am Mittag des 1 Septembers dem Tag des Kriegsausbruchs ordnete der Bundesrat mittels Plakatanschlag die allgemeine Mobilmachung Generalmobilmachung auf den 2 September 1 Mobilmachungstag an Am 2 September ruckten 630 000 Mann 430 000 Soldaten und 200 000 Hilfsdienstpflichtige ein und bezogen eine Bereitschaftsaufstellung im Mittelland Mit dem Operationsbefehl Nr 2 vom 4 Oktober 1939 ordnete der General die Besetzung und den Ausbau der Limmatstellung als erste Armeestellung der Schweizer Armee an um einen Angriff aus dem Norden und eine Umgehung der Maginot Linie durch die Schweiz aufhalten zu konnen Am 23 Juni 1940 einen Tag nach der faktischen Kapitulation Frankreichs gab Guisan den Befehl zur Einstellung der Befestigungsarbeiten in den bisherigen Stellungen Nur noch letzte Fertigstellungsarbeiten sollten durchgefuhrt werden Planung Bearbeiten Ab Fruhjahr 1940 wurden verschiedene Plane fur das Reduit erstellt Die Hauptunterschiede bestanden in der vorgesehenen Grosse wobei zwei Losungen zu engeren Auswahl standen Die konsequenteste Losung stellte der Plan von Oscar Adolf Germann 1889 1979 dar Ein kompaktes Reduit das durch Gebirgstruppen verteidigt werden sollte Der Plan Gonard der schliesslich verwirklicht wurde umfasste hingegen ein ausgedehnteres System das die drei befestigten Zonen Sargans Gotthard und St Maurice einschloss Der Plan war nach Oberstleutnant Samuel Gonard 1896 1975 benannt damals Chef des personlichen Stabes des Generals und der eigentliche operative Kopf der Schweizer Armee General Guisan und sein Generalstabschef mussten entscheiden bis zu welchem aussersten Grad der Konsequenzen in Bezug auf das Reduit sie unter Umstanden gehen mussten Die Anordnungen bauten sodann auf Uberlegungen strategischer und taktischer Natur auf Diese bestanden darin schrittweise in eine Verteidigungsstellung im Zentralraum uberzugehen und damit einer Taktik der Verteidigung in der Tiefe zu folgen Reduit national als Antwort der Schweiz auf die Einkreisung von 1940 Bearbeiten nbsp Weisungen an die Zivilbevolkerung 1942 Mit der Kapitulation Frankreichs entstand fur die Verteidigung der Schweiz eine vollig neue Situation Sie war nun rundum von den Achsenmachten eingekreist Aufgrund des Verlaufs des Westfeldzugs musste mit einem raschen Durchbruch Blitzkrieg und einem darauf folgenden Zusammenbruch gerechnet werden Bei einem Verbleib in den vorgeschobenen Stellungen waren viele Truppen nutzlos geopfert worden 4 Die Debatte uber die Reduitlosung begann am 22 Juni 1940 Am 25 Juli 1940 informierte General Guisan anlasslich des Rutlirapportes samtliche hoheren Offiziere uber den Plan im Falle eines Angriffs der Achsenmachte die Verteidigung der Schweiz auf das Gebiet der Hochalpen mit den wichtigen Passubergangen vor allem dem Gotthardmassiv zu konzentrieren und alle Zufahrten zu den Bergen notfalls zu zerstoren Mit dem Operationsbefehl Nr 12 vom 17 Juli 1940 wurden drei Divisionen Div 1 3 8 in die Voralpen Alpen verschoben Zusammen mit den zwei Divisionen Div 7 9 die bereits im Reduitbereich waren befanden sich nun funf Divisionen im Reduit Mit dem Operationsbefehl vom 17 August 1940 kam noch die 6 Division dazu Nachdem dort Festungen gebaut und fur sechs Monate Vorrate fur die Truppe und die dortige Bevolkerung angelegt waren wurden mit dem Operationsbefehl Nr 13 vom 24 Mai 1941 auch die ubrigen drei Div 2 4 5 Divisionen in den Zentralraum verlegt 5 Das Gros der Zivilbevolkerung und die Schlusselindustrien waren wahrend den beiden allgemeinen Mobilmachungen nur noch durch die nicht mehr stark dotierten 6 Grenztruppen leichten Truppen Territorialtruppen und die Ortswehren geschutzt Diese hatten auch die Aufgabe Industrieanlagen Verkehrsnetz Brucken Tunnels und Kommunikationseinrichtungen fur den Fall eines Einmarsches zur Zerstorung vorzubereiten Taktik der verbrannten Erde Operationsbefehl Nr 11 vom 12 Juli 1940 GEHEIM V Ich habe folgenden Entschluss gefasst Die Verteidigung des Landes wird nach einem neuen Grundsatz organisiert werden demjenigen der Staffelung in der Tiefe Die Widerstandsstaffeln werden sein die Grenztruppen eine vorgeschobene oder Sicherungsstellung eine Alpen oder Zentralraumstellung reduit national die im Osten Westen und Suden durch die einbezogenen Befestigungen von Sargans St Maurice und des Gotthard flankiert wird Die diesen drei Widerstandsstaffeln zugewiesenen Auftrage sind die folgenden derjenige der Grenztruppen bleibt aufrecht die vorgeschobene oder Sicherungsstellung sperrt die Einfallsachsen in das Innere des Landes die Truppen der Alpen oder Zentralraumstellung halten mit grosstmoglichen Vorraten versehen ohne jeden Gedanken an Ruckzug IV Aber es ist vor allen Dingen wichtig dass die Bevolkerung auf keinen Fall in der Richtung auf das Reduit zuruckstromt wo sie den Erfolg der Operation in Frage stellen und nicht uber genugend Vorrate verfugen wurden Schreiben des Generals an den Bundesrat vom 12 Juli 1940 Auftrage und Einsatzraume wahrend der Reduit Besetzung Operationsbefehl Nr 13 vom 24 Mai 1941 Bearbeiten Einheit Kommandant Truppenstarke 3 Auftrag Einsatzraum1 Armeekorps Jules Borel 94 000 Verteidigt das Reduit mit Nordfront sperrt das obere Aaretal schutzt den Zugang zum Reduit in den westlichen Voralpen Rochers de Naye bis Hohgant1 Division Leonard Combe 20 000 Verteidigt das Reduit zwischen Rochers de Naye und Kaiseregg und mit Schwergewicht entlang der Achsen welche von Bulle ins Simmental fuhren Rochers de Naye bis Kaiseregg2 Division Jules Borel 24 000 Verteidigt das Reduit zwischen Stockhorn und Kaiseregg Kaiseregg bis Stockhorn3 Division Geb Berner Division Rene von Graffenried 16 000 Stockhorn Thunersee HohgantGebirgsbrigade 10 Br mont 10 Schwarz 11 000 UnterwallisGebirgsbrigade 11 Simplonbrigade Buhler 13 000 Simplonpass oberes Rhonetal1 Leichte Brigade Charriere 10 000 Verzogerungskraft im Mittelland Genferseegebiet Kanton FreiburgFestungsgebiet Saint Maurice St Maurice2 Armeekorps Friedrich Prisi 46 000 Verteidigt das Reduit mit Nordfront sperrt Zugang zum Brunig linkes Ufer des Vierwaldstattersees Hohgant bis Burgenstock8 Division Geb Alfred Gubeli 16 000 Hohgant bis Stillaub Finsterwald 4 Division Emil Scherz 20 000 Stillaub bis Stansstad Burgenstock2 Leichte Brigade Koller 10 000 Verzogerungskraft im Mittelland Berner Mittelland4 Armeekorps Jakob Labhardt 80 000 Verteidigt das Reduit mit Nordfront sperrt den Zugang zum Gotthard von Norden Burgenstock bis Linthebene5 Division Eugen Bircher Rudolf von Erlach 22 000 Burgenstock bis Rigi6 Division Herbert Constam Marius Corbat 26 000 Sperrt Zugange zum Talkessel von Schwyz Rigi Zugerberg Etzel7 Division Herbert Fluckiger Hans Frick 22 000 Sperrt Zugang Wagital Sihlseeraum halt Oberegg Etzel verzogert Vordringen in Linthebene Etzel Stocklichruz Linthebene3 Leichte Brigade Wirth 10 000 Verzogerungskraft im Mittelland NordostschweizFestungsgebiet Sargans Gubler Sargans3 Armeekorps Renzo Lardelli Constam 40 000 Verteidigt das Reduit mit Sudfront sperrt den Zugang zum Gotthard von Sudwesten Suden und Osten Oberwallis Gotthard Tessin Graubunden9 Division Geb Edouard Tissot 18 000 Oberwallis und GotthardGebirgsbrigade 9 Gotthardbrigade 11 000 GotthardGebirgsbrigade 12 Hold 11 000 GraubundenFestungsgebiet Gotthard Gotthardmassiv GrimselGrenzbrigaden 90 000 GrenzraumeGrenzbrigaden 1 5 je 10 000 Genfer bis Aargauer JuraGrenzbrigade 6 10 000 SchaffhausenGrenzbrigade 7 10 000 ThurgauGrenzbrigade 8 10 000 RheintalGrenzbrigade 9 10 000 Tessin Becken von BellinzonaDie Tabelle zeigt die eigentlichen Kampftruppen Infanterie Leichte Truppen Diese wurden von der Artillerie 52 000 Mann den Genietruppen 30 000 Mann den Flieger und Flabtruppen 30 000 Mann der Sanitat 30 000 Mann den Verpflegungstruppen 7 000 Mann den Motortransporttruppen 9 000 Mann dem Train 14 000 Mann dem Hilfsdienst 200 000 Mann und dem FHD 15 000 Frauen unterstutzt Das 1 Armeekorps war am starksten dotiert Es verfugte uber die 1 2 und 3 Division die 10 Gebirgsbrigade die 1 Leichte Brigade und uber die Festung St Maurice Ab dieser Zeit bildete die Luftwaffe die einzige Reserve des Generals Auch die Armeekorps konnten nicht mehr als ein Regiment als taktische Reserve abstellen nbsp Steinadler der Gebirgsbrigade 11 auf der SimplonpasshoheMobilisierung der Schweizer Armee 1939 1945 Bearbeiten Das schweizerische System der Mobilisierung galt als das weltweit schnellste Da die Milizsoldaten Waffe und Munition zu Haus aufbewahrten konnten die Grenztruppen innerhalb 4 Stunden die ganze Armee innerhalb 24 Stunden mobilisiert werden 7 Im Zweiten Weltkrieg ordnete der Bundesrat zwei allgemeine Mobilmachungen der ganzen Armee mit 430 000 Diensttuenden Kampftruppen und 200 000 Hilfsdienstpflichtigen an Die erste am 1 September 1939 Uberfall auf Polen mit sukzessiver Reduktion der Diensttuenden auf 170 000 bis Februar 1940 und von da an mit einem sukzessiven Aufbau bis zur zweiten allgemeinen Mobilmachung am 10 Mai 1940 Westfeldzug und anschliessender Reduktion auf 150 000 bis September 1940 Von Juli bis August 1940 bezogen sechs Divisionen und drei Gebirgsbrigaden das Reduit und im Mai 1941 folgten die restlichen drei Divisionen Die Grenzbrigaden 90 000 Mann verblieben in ihren Grenzraumen die drei leichten Brigaden 30 000 Mann die Territorialtruppen der 13 Territorialkreise 90 000 Mann Infanterie die Ortswehren 127 000 Mann im Mittelland Neben dem Verzogerungskampf hatten sie die Aufgabe die Sprengung und Zerstorung der Kommunikationen Brucken Tunnels Lager und Produktionsstatten vorzunehmen die Gotthard und Lotschbergverbindungen zu unterbrechen sowie Luftlandetruppen zu bekampfen Mit dem Bezug des Reduits wurde eine Teilmobilisierung verbunden und eine periodische Ablosung der Truppen eingeleitet Die Reduitzugange blieben standig besetzt da es deutsche Plane gab diese mit Luftlandetruppen einzunehmen Durch die Einfuhrung der stillen Mobilmachung mittels Marschbefehlskarten war eine graduelle Mobilmachung moglich die von den Nachrichtendiensten nicht so leicht bemerkt werden konnte 4 Von September 1940 bis Kriegsende gab es 80 Teilmobilmachungen und es waren standig um die 100 000 Diensttuende im Einsatz mit vier Spitzen von 150 000 200 000 Mann im November 1942 Oktober 1943 Alliierte Invasion in Italien Juli 1944 Invasion in der Normandie und Oktober 1944 alliierte Truppen an der Schweizer Grenze Akzentuierung der Reduit Strategie im Mai 1941 Bearbeiten nbsp Panzersperre aus Natursteinblocken auf dem Julierpass von 1939Mit dem Operationsbefehl Nr 13 vom 24 Mai 1941 wurde die Konzentration auf die Verteidigung des Reduit noch verstarkt Mit diesem Befehl wurde die vorgeschobene Stellung als operative Armeestellung aufgegeben die endgultige Aufstellung praktisch der gesamten noch mobilisierten Schweizer Armee zwei Drittel der Bestande waren nach dem Waffenstillstand in Frankreich demobilisiert worden 8 sollte fortan im Reduit erfolgen Diese Konzentration der Verteidigung stand unter dem Eindruck des Balkanfeldzugs vom April 1941 Dabei hatte die deutsche Wehrmacht in nur 23 Tagen Jugoslawien und Griechenland uberrannt der Vorgang bestatigte einerseits die modernen militarischen Fahigkeiten des nationalsozialistischen Deutschlands andererseits aber den geringen Verteidigungswert von Mittelgebirgen als Hindernisse gegen angreifende Panzertruppen Die Schweizer Armeefuhrung die noch uber keine nennenswerte eigene Panzerwaffe verfugte zog mit der weitestgehenden Konzentration der Landesverteidigung auf das Hochgebirge die logische Konsequenz Von der Grenze durchs Mittelland sollte im Kriegsfall also nur noch ein Verzogerungskampf gefuhrt werden Das dichtbevolkerte Mittelland und damit alle wirtschaftlichen Zentren des Landes hatten gegenuber einem ubermachtigen Feind nicht gehalten werden konnen Die Reduitstrategie war deshalb umstritten Starkung des Widerstandswillens in der Armee und der Bevolkerung Bearbeiten Auf das 1935 vom sozialdemokratischen Basler Nationalrat Fritz Hauser eingereichte Postulat reagierte der Bundesrat mit der Schaffung der Kulturstiftung Pro Helvetia um die geistige Unabhangigkeit der Kultur in der Schweiz angesichts der Bedrohung durch das nationalsozialistische Deutschland und dessen faschistischer Propaganda zu bewahren 9 Mit dem Armeebefehl vom 3 November 1939 ordnete General Henri Guisan an aus der Gruppe Armee der Pro Helvetia die der Generaladjutantur unterstellte Sektion Heer und Haus eine Art psychologischen Dienst zu bilden Diese hatte die Aufgabe den Wehrwillen der Truppe durch Vortrage und Unterhaltung auch wahrend langeren Militardiensten aufrechtzuerhalten Im Armeebefehl schrieb er Es ist unbedingt erforderlich dass die Truppe trotz langer Dienstdauer und ungeachtet von Trennung von Familie und Beruf eine gehobene Geistesverfassung behalt Frei von qualenden Zweifeln und Entmutigungen soll der Soldat Gleichmut und Zuversicht behalten 10 Nach dem unerwartet raschen Zusammenbruch Frankreichs und der Umschliessung der Schweiz durch die Achsenmachte wurde der Widerstandswillen der Schweizer Bevolkerung neben den kriegswirtschaftlichen Massnahmen Anbauschlacht Rationierung zum entscheidenden Faktor fur die Widerstandsfahigkeit der Armee Weil auf die Grundsatzerklarung des Bundesrates von 1938 von ziviler Seite nichts unternommen wurde erteilte Guisan in seinem Tagesbefehl vom 1 August 1941 mit der Formel Schweizerisch denken und schweizerisch handeln der Generaladjutantur den Befehl Heer und Haus um den Aufklarungsdienst Zivil zu erweitern und eine Kampagne zur Aufklarung der Zivilbevolkerung zu lancieren Dazu wurden aus dem Umfeld des Nachrichtenburos Hans Hausamanns und den Widerstandsorganisationen Offiziersbund Aktion Nationaler Widerstand Kader rekrutiert Fur den Historiker Peter Durrenmatt und andere zeitgenossische Beobachter hat Heer und Haus von 1941 bis 1945 entscheidend zur Erhaltung und Starkung der geistigen Widerstandskraft Geistige Landesverteidigung beigetragen So darf man sagen dass es nie zuvor in der Geschichte der Eidgenossenschaft eine Bewegung von nur annahernd gleicher schopferischer Eintracht gegeben hat wie jene die sich um den Aufklarungsdienst der Armee um die Idee von Heer und Haus herum gebildet hatte 11 Grenze des Reduits Bearbeiten nbsp Getarnte Schiessscharte Pak der verbunkerten Sperre Jaun CH FR Verlauf und Abgrenzung des Schweizer Reduits unterlagen bis Mitte der 1990er Jahre der Geheimhaltung Seit jeher war aber bekannt dass das Reduit rund ein Viertel des Schweizer Territoriums umfasste auch der Umriss war im Grossen und Ganzen schon lange offentlich bekannt Die Zentralraumstellung umfasste im Wesentlichen den Alpenraum ohne den grosseren Teil Graubundens und weitgehend auch ohne das Tessin Reduit Nordfront Bearbeiten Die Nord und Westgrenze des Reduits verlief ausgehend von der Festung Sargans im Nordosten und gegen den Uhrzeigersinn folgendermassen Entlang der Landesgrenze mit Liechtenstein nach Norden bis etwa Sevelen von dort nach Westen uber den Fulfirst zum Walensee an dessen Sudufer entlang durch die Linthebene bis zum Ostende des Zurichsees an dessen sudlichem Ufer entlang bis etwa Wollerau Richterswil von dort ungefahr entlang der Linie Schindellegi Raten Oberageri Walchwil quer durch den Kanton Zug weiter nach Kussnacht zum Vierwaldstattersee diesen nutzend bis etwa Hergiswil NW von dort weiter in Richtung Sudwesten uber die Berge Pilatus Mittaggupfi Risetestock Schafmatt Schrattenfluh und Hohgant nach Heiligenschwendi und Oberhofen am Thunersee Quer durch den See bis Einigen Spiez von dort weiter in Richtung Sudwesten entlang der Stockhornkette vom Stockhorn bis zur Kaiseregg Weiter uber den befestigten Euschelspass 1567 m uber die Dents Verts zur Sudspitze des Greyerzersees Lac de la Gruyere bei Broc Dem Schutz dieses Abschnitts dienten die Artilleriewerke Jaunpass und Gross Tosse Von Broc aus verlief die Grenze des Reduits im weiten Bogen uber die Berge Le Moleson Dent de Lys zum ostlichen Ende des Genfersees bei Montreux Reduit Sudfront Bearbeiten Schliesslich quer durch die ostliche Spitze des Sees westlich Port Valais zur franzosischen Grenze am Tour de Don und weiter nach Suden bis zum Grossen St Bernhard Pass 2469 m der die sudwestliche Ecke des Reduit markierte Die Sudgrenze des Reduit verlief von diesem Punkt aus gut 100 Kilometer weit in Richtung Osten bis zum Griespass entlang der Landesgrenze mit Italien und folgte damit weitestgehend dem Alpenhauptkamm der in den Walliser Alpen am Monte Rosa 4634 Meter Seehohe erreicht Grossere Gelandebefestigungen erubrigten sich hier die wenigen hoch gelegenen Alpenubergange von denen bis heute nur der Simplonpass ausgebaut ist waren leicht zu sperren Der im Zweiten Weltkrieg und in den Jahrzehnten danach gefurchtete massive Angriff mit Panzern motorisierter Infanterie und schweren Waffen war von dieser Seite her nicht zu gewartigen Vom Griespass aus verliess die Grenze des Reduits die Landesgrenze und fuhrte in Richtung Nordosten zum Nufenenpass und weiter am Alpenhauptkamm entlang uber den Pizzo Rotondo zum Gotthardpass Die Gotthardfestung der Festungskomplex um den Gotthardpass war das Zentrum des gesamten Reduits und markierte zugleich dessen Sudgrenze Der vorgelagerte Kanton Tessin war zwar ebenfalls in weiten Teilen stark befestigt und sollte intensiv verteidigt werden er gehorte aber nicht zum Reduit Rund acht Kilometer ostlich des St Gotthards verliess die Grenze des Reduits den Alpenhauptkamm und wandte sich nach Norden entlang der Bundner Kantonsgrenze zum Oberalppass Dieser Grenze folgte die Sudgrenze des Reduits weiter uber den Oberalpstock und die Glarner Alpen bis zum Ringelspitz und Kunkelspass von dort weiter im Bogen nach Nordosten an Chur vorbei uber den Vilan zur Liechtensteiner Grenze Wichtigste Festungen und weitere Ausstattung Bearbeiten nbsp Festung Furggels einer der 7 6 km langen Gange in der Festung nbsp Furggels Mannschaftsunterkunft nbsp Furggels teilweise enttarnter Panzerturm mit 10 5 cm Turmkanone nbsp Furggels zerlegte 15 cm Bunker Kanone und Schiessscharte von Innen nbsp Furggels Treppe zum Panzerturm mit Paternoster MunitionsaufzugZu den wichtigsten Festungen des Reduits gehorten die Festungswerke Sargans und St Maurice sowie der Gotthard als Zentrum St Maurice Dailly Les Planaux Gotthard Airolo Foppa Grande Gotthard San Carlo und Festung Sasso da Pigna Andermatt Gutsch Furka Festung Fuchsegg Sargans Festung Magletsch Festung Castels Festung FurggelsDiese Anlagen waren mit aller notwendigen Infrastruktur ausgerustet Neben den Waffensystemen wurden auch Unterkunfte Kuchen Operationsstellen Krankenzimmer und Backereien in die Festungen mit eingebaut Die durch naturliche Hindernisse nicht oder nur unzureichend geschutzten Teile der Reduit Linie wurden mit mehreren Tausend kunstlichen Hindernissen und Gelandebefestigungen aller Art etwa Strassensperren Panzergraben und betonierten Hockersperren Toblerone Sperren befestigt Uferhindernisse an den Seegrenzen und massive Gebaudemauern in Siedlungen an der Reduit Grenze komplettierten die Abwehr Vorbereitungen Im Kriegsfall waren zahlreiche Minenfelder Stacheldrahtverhaue und kunstliche Uberflutungen namentlich der Linthebene hinzugekommen Fest zur Reduit Strategie gehorte ausserdem die Vorbereitung der Sprengung vieler Brucken und Tunnel so zum Beispiel der Rheinbrucken in Basel aber auch die Sprengung normaler Strassen und Eisenbahnabschnitte um mogliche Einfallwege fur einen potenziellen Angreifer unbenutzbar zu machen Militarflugplatze im Reduit Bearbeiten Mit der Reduit Strategie standen wichtige Militarflugplatze im Mittelland plotzlich ausserhalb der zur Verteidigung vorgesehenen Reduitgrenzen im zentralen Alpenraum Unter grossem Zeitdruck wurden im Berner Oberland sieben neue Militarflugplatze geschaffen Ganz im Westen des Reduit mit dem Flugplatz Saanen im Simmental die beiden Militarflugplatze Sankt Stephan und Zweisimmen im Kandertal Reichenbach und Frutigen schliesslich im Zentrum der Flugplatz Interlaken und der Militarflugplatz Meiringen Im Wallis wurden gleichzeitig die Militarflugplatze Turtmann Raron Ulrichen Munster und in der Innerschweiz Alpnach Kagiswil und Mollis gebaut Zusammen mit den bereits im Reduitgebiet vorhandenen Flugplatzen Sion und Buochs verfugte die Armee uber sechzehn Reduitflugplatze Ende November 1941 meldete das Kommando der Flieger und Fliegerabwehrtruppen dass die Flugplatze Reichenbach Frutigen und Zweisimmen mit Pisten von jeweils 90 bis 100 m Breite und 800 bis 1000 m Lange jederzeit verwendungsfahig seien Tatsachlich war zu diesem Zeitpunkt noch keiner der Platze ganz fertiggestellt nur Reichenbach war fur alle Flugzeugtypen benutzbar Anfang der 1940er Jahre schatzte der Bundesrat die Kosten fur die neu zu errichtende Flugplatzgruppe im Berner Oberland mit den funf Platzen Frutigen Reichenbach Zweisimmen St Stephan und Saanen auf 1 88 Millionen Franken Geplant waren sogenannte Feldstutzpunkte mit Rasenrollfeldern und pisten sowie einem kleinen Hangar Auf Flugzeughallen Tanklager und Munitionsdepots wurde verzichtet Die Topographie im Berggebiet machte Entwasserungen Entfernen von Flughindernissen Herstellung der Planie und Umgebungsarbeiten erheblich schwieriger und teurer als die bisher gebauten Flugplatze im Mittelland Im November 1942 hiess es die Platze seien bei anhaltendem Regenwetter noch etwas weich und mussten geschont werden 12 1942 ordnete das Armeekommando an Kriegsflugplatze schlechtwetterfest zu machen und Flugzeuge und Personal gegen Feindeinwirkungen besser zu schutzen In der Folge wurden 18 Hartbelagpisten von 900 Meter Lange 152 Betonunterstande U 43 und sieben Retablierstollen mit Rollweg verbundene Tunnels im Berg anstelle einzelner weniger geschutzten Hangars gebaut Von den insgesamt 24 Militarflugplatzen werden heute noch sieben betrieben Die Anlagen Frutigen Reichenbach Zweisimmen St Stephan und Saanen wurden im Zuge der Armeereform von 1995 entweder aufgelassen oder werden seitdem zivil genutzt Das Inventar historisch bedeutender Luftwaffeninfrastruktur dient dem Schutz historisch wertvoller Anlagen So sollen zum Beispiel die beiden Systemflugplatze Alpnach und Meiringen in ihrer Gesamtheit erhalten bleiben um ihre historische Entwicklung verfolgen zu konnen 13 Baukosten bis 1945 Bearbeiten Die Baukosten des Reduit bis zum Kriegsende 1945 beliefen sich laut einem Bericht der Luzerner Zeitung vom 10 Juni 2006 auf 657 Millionen Franken das sind in heutiger Kaufkraft etwa 3 4 Milliarden Franken Ein grosser Teil der dabei errichteten Bauten wurde im Zuge der Armeereformen seit 1995 aufgegeben und ihre Geheimhaltung aufgehoben einige werden aber weiterhin militarisch genutzt Beurteilung des Reduits durch die Kriegsparteien Bearbeiten Grossbritannien erliess am 13 Juni 1940 eine Exportsperre fur samtliche Sendungen in die Schweiz weil es das Land als verloren betrachtete Am 4 Juni 1941 nach dem Bezug des Reduits sandte der britische Gesandte in Bern folgende Depesche an seinen Aussenminister Anthony Eden Insgesamt lasst sich sagen dass wenn alle geographischen wirtschaftlichen und militarischen Umstande in Rechnung gestellt werden diese kleine aber tatkraftige und hochgebildete Nation in den vergangenen zwolf Monaten Wurde und Besonnenheit an den Tag gelegt hat Erhalt sie eine faire Chance ist ihr zuzutrauen sich tapfer zu schlagen wenn ihre historische Unabhangigkeit angegriffen wird David Victor Kelly 14 Der britische General Montgomery bezeichnete das Reduit als undurchfuhrbaren Unsinn Um die Schweizer Armee aus ihrer Deckung in den Bergen zu locken musste Hitlers Armee lediglich gegen die schutzlos zuruckgelassene Bevolkerung vorgehen 15 Der deutsche Generalstab des Heeres meinte am 1 September 1942 zum Zustand des Schweizer Heeres Es ist bei starkem Ausbau der naturlichen Hindernisse des Landes in der Lage auch gegen einen uberraschenden Angriff an den Grenzen zeitlich begrenzten Widerstand zu leisten und sich im Hochgebirge langere Zeit zu halten Die Entschlossenheit von Regierung und Volk die schweizerische Neutralitat gegen jeden Angreifer zu verteidigen steht ausser Zweifel Kleines Orientierungsheft Schweiz fur die deutschen Truppen im Felde 4 Im Sommer 1943 schrieb der deutsche General der Gebirgstruppe Franz Bohme in seiner fur die SS erstellten Angriffsplanung Die Schweizer Landesverteidigung verfugt uber ein Heer dass schon wegen seiner zahlenmassigen Starke ein ausserst beachtlicher Faktor ist Die Bezwingung der sich erbittert verteidigenden Truppen im Hochalpenreduit wird eine schwer zu losende Aufgabe darstellen Franz Bohme 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg BearbeitenBaumangel Der Bunkerprozess 1950 Bearbeiten Hauptartikel Bunkerprozess Kurz nach dem Krieg 1946 fuhrte die Armee Testbombardierungen einiger Stellungen durch die dabei wider Erwarten vollig zerstort wurden Eine Untersuchung der EMPA ergab dass beim Bau des Reduit in grossem Umfang Pfusch am Bau begangen worden war Sechs Prozent der Bauten erwiesen sich als ungenugend und zehn Prozent als unbrauchbar weil minderwertiges Material verbaut aber hochwertiges Material verrechnet worden war Die Ergebnisse wurden zunachst geheim gehalten und sickerten erst 1949 an die Medien durch Die Information der Behorden Anfang 1950 uber die Untersuchungsergebnisse loste eine offentliche Welle der Emporung aus Im so genannten Bunkerprozess wurden im Oktober 1950 hohe Offiziere der Genietruppen der 2 Division und in den Pfusch verwickelte Bauunternehmer der Pflichtvernachlassigung angeklagt Nach vier Monaten endete der Prozess fur die meisten der Angeklagten die angaben sich nicht mehr erinnern zu konnen und in guten Treuen gehandelt zu haben mit Freispruchen drei Offiziere und sechs Unternehmer erhielten milde in der Regel bedingte Strafen Anderung der Reduit Strategie seit 1990 1995 Bearbeiten Die grossen Festungswerke hatten Besatzungen von 100 bis 600 Mann Diese grosse Zahl der fur den Betrieb notwendigen Leute stand ab ca 1990 in keiner Relation mehr zur Waffenwirkung aus den Anlagen vor allem aber zur vollig veranderten Bedrohungslage seit dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts Viele der Anlagen wurden vor allem seit der Armeereform von 1995 zuruckgebaut Einige wenige wurden in Museen umgewandelt und konnen besichtigt werden Neben jenen Werken in denen Waffen platziert waren wurden auch Anlagen gebaut um Verbrauchsguter aufzunehmen In diesen Werken wurden und werden zum Teil noch heute Waren und Einrichtungen wie Lebensmittel Ersatzteile fur die Armee Treibstoff Reparaturwerkstatten Produktionsanlagen fur Medikamente Anlagen fur die Erstellung von Zeitungen eingelagert oder eingebaut Mythos Reduit und Beurteilung der wirtschaftlichen Faktoren Bearbeiten Das Bild der von allen Seiten eingeschlossenen aber sich tapfer verteidigenden Schweiz wie es durch das Reduit symbolisiert wird wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zum nationalen insbesondere von der Aktivdienstgeneration gepflegten Mythos Bei der verbrecherischen Politik Hitlers gab es fur ein Land nichts Wichtigeres als die eigene Unabhangigkeit zu wahren Der Schweiz war dies trotz aussichtsloser Lage gelungen Der Kriegsgeneration gab das Reduit das Gefuhl auch aus eigener Kraft den Krieg glucklich uberstanden zu haben 16 Im Rahmen der Geistigen Landesverteidigung lebte der Mythos im Kalten Krieg weiter So diente bei der Schweizerischen Landesausstellung 1964 in Lausanne ein riesiger Igel aus Beton als Sinnbild fur die Schweiz im fortdauernden Reduit Von heutigen Historikern wird die Bedeutung des Reduits relativiert Neuere Erkenntnisse wurden darauf hindeuten dass NS Deutschland nicht primar durch das Reduit von einem Angriff auf die Schweiz abgehalten wurde Es waren gemass z B Jurg Fink Die Schweiz aus der Sicht des Dritten Reiches 1985 diverse Faktoren militarischer und ziviler Natur Der wichtigste davon wohl dass bei einem deutschen Einmarsch die vorbereiteten Sprengungen an den schweizerischen Rustungsfabriken aktiviert worden waren die ab August 1940 gemass einem von Deutschland erpressten Handelsabkommen zuweilen fast nur fur die deutsche Wehrmacht und fur das faschistische Italien arbeiteten Die Umzingelung der Schweiz fuhrte einerseits dazu dass die Schweiz ihre Verteidigungsstellung mit dem Bezug des Reduits massiv verstarkte und andererseits dass sie wirtschaftlich erpressbar wurde Obwohl die Schweizer Rustungslieferungen im Vergleich zur Produktion in NS Deutschland wahrend der gesamten Kriegsdauer nie mehr als 1 17 erreichten versuchten beide Kriegsparteien mit je nach Kriegslage mehr oder weniger starkem Druck die Lieferungen an die Gegenseite zu verhindern Der britische Gesandte in Bern David Victor Kelly erhielt vom Schweizer Delegierten fur Handelsvertrage einen taglichen Bericht uber die Verhandlungen mit den Deutschen Der Uberseehandel wurde fur die Schweiz zur Lebensfrage weil sie sowohl von den Achsenmachte eine Bewilligung fur den Transport zum Hafen und von den Briten wegen deren Seeblockade fur den Transport Navicert uber das Meer benotigten 14 Ende des 20 Jahrhunderts wurde die Meinung dass die neutrale Schweiz bei internationalen Organisationen wie der UNO nicht Mitglied werden sollte in negativem Sinne als Ausdruck des Reduit Denkens gebrandmarkt 18 Ruckbau des Schweizer Reduits und Nutzung in der Neuzeit BearbeitenDie mehr als 8 000 Bunker des Schweizer Reduits haben nicht ausgedient Im Laufe der Jahrzehnte nach dem Kalten Krieg erhielten die ehemaligen Militaranlagen mehr und mehr eine Neuinterpretation fur unterschiedlichste Zwecke So bietet die Schweizer Armee jedes Jahr eine Anzahl an Bunkern zum Verkauf an und das Interesse an den Felsenkammern ist gross Seit den 1970er Jahren dienen sie als Hotel Museum Datenspeicher oder zur Goldlagerung Zudem haben findige Kopfe entdeckt dass sich die Schutzraume ideal zur Reifung von Kase oder zur Anzucht von Pilzen eignen Doch nur etwa zehn Prozent der Bunker waren und sind tatsachlich marktfahig Der Rest soll nach und nach zuruckgebaut werden so der Schweizer Bundesrat Dazu gehort die Ausserdienststellung der gesamten Kampfinfrastruktur mit ihren Festungskanonen Minenwerfern Sperrstellen und Sprengobjekten ein Millionenaufwand Daneben gibt es Uberlegungen die vorhandenen Festungsanlagen des Reduits zu erhalten Durch den Angriffskrieg in der Ukraine stellt die Schweizer Armee ihre zukunftige Verteidigungsstrategie in Frage In ihrem Bericht Zielbild und Strategie fur den Aufwuchs vom 11 August 2023 gab sie ihre neue Doktrin bekannt Darin ist festgehalten dass die Armee pruft ob auf die zur Ausserdienststellung vorgesehenen Anlagen tatsachlich verzichtet werden kann 19 Und nicht nur innerhalb des Bunkernetzes wurde eine Abrustung erforderlich So entfernte das Schweizer Militar erst zwischen 2014 und 2017 die letzten Sprengsatze aus Brucken oder Strassen Im Zweiten Weltkrieg sollten sie den Feind aufhalten und das Reduit schutzen Gleiches galt fur etliche Panzersperren deren massive Stahlfundamente in vielen Zufahrtsstrassen verbaut wurden und nunmehr einer modernen Infrastruktur weichen mussen Hotels und Eventgastronomie Bearbeiten Unter dem Projektnamen Progetto San Gottardo hielt 2004 der Erlebnistourismus Einzug in die Reduit Befestigungsanlage Mehr als 2 000 Meter uber dem Meeresspiegel wurde das Felsenhotel La Claustra in der stillgelegten Artilleriefestung San Carlo des Gotthardmassivs eroffnet Das Seminar und Eventhotel bietet Zimmer fur 30 Gaste ohne Handyempfang oder TV Gerate inmitten karger Felsen und moderner Architektur 20 Nicht weit entfernt liegt die Anlage Sasso da Pigna mit ihrem 2012 eroffneten multimedialen Themenpark Sasso San Gottardo welcher den Mythos Gotthard und die nachhaltige Nutzung seiner naturlichen Ressourcen in den Mittelpunkt stellt Die Kaverne zahlt zu den grossten Festungsanlagen der Schweiz Im unterirdischen Kommandoposten Selgis der Stiftung Schwyzer Festungswerke in Ried Muotathal konnen Besucher im Rahmen einer Fuhrung Wandbilder des Fusiliers und St Galler Kunstmalers Willi Koch besichtigen und an Nachtessen teilnehmen Kulturelles im Bergmassiv Bearbeiten Das Artilleriewerk Faulensee im Berner Oberland war zu Kriegszeiten als landwirtschaftliche Einrichtung getarnt Nach seiner Ausmusterung wurde es 2001 zu einem Museum mit Bistro umgewandelt Dort sind Besichtigungen des unterirdischen Verbindungsstollens moglich sowie gefuhrte Rundgange Auch das Artilleriewerk Reuenthal zwischen Koblenz und Leibstadt ist heute ein Militarmuseum Das Festungsmuseum Reuenthal bietet Zeitgeschichte zum Anfassen Vom unterirdischen Kongresssaal wandelte sich 2019 das ursprunglich geplante Projekt zur Andermatt Konzerthalle Um das Akustikvolumen zu steigern wurde die Decke angehoben sodass Tageslicht eintreten konnte Gleichzeitig konnen Besucher den Panoramablick auf die Berglandschaft geniessen Die Bunkerhalle wird seither fur Konzert und Kulturveranstaltungen genutzt Pilzzuchten und Kasekeller Bearbeiten Die alten Gotthard Stollen eignen sich aufgrund ihres feucht warmen Klimas ebenfalls zur Reife von Nahrungsmitteln und Heilpflanzen In den ehemaligen Munitionsstollen von Erstfeld Stansstad und Oberdorf wachsen heute japanische Shiitake Pilze Heilpilze und Austern Seitlinge Speisepilze Die Bunker besitzen ideale klimatische Vorteile weil sie eine konstante Luftfeuchtigkeit und Temperatur bieten 21 Was fur Pilze gilt trifft auch auf Kase zu Im Hohlenkeller unter dem einstigen Militarstollen Giswilerstock ruhen bis zu 90 000 Kaselaibe der Seiler Kaserei AG in einem zwolfmonatigen Reifeprozess In der stabilen klimatischen Umgebung der unterirdischen Kavernen reifen unterschiedliche Kasespezialitaten unter optimalen Bedingungen 22 Datencenter und Edelmetalllagerung Bearbeiten Ihrer ursprunglichen Bedeutung als Sicherungsanlagen werden die Reduit Bunker der Schweiz wohl am ehesten zur Unterbringung wichtiger Dokumente oder wertvoller Gegenstande gerecht So lagern in einem ehemaligen Armeebunker im Berner Oberland zahlreiche elektronische Daten sowie IT Systeme Server Akten und Archive Ein weiteres Datencenter befindet sich im einstigen Militarspital von Nottwill im Kanton Luzern Der Bunker gilt als erdbeben und uberflutungssicher und besitzt kontrollierbare Zugange 23 Die Hochsicherheitsbunker der Gotthardregion dienen ebenfalls zur geschutzten Lagerung von Edelmetallen und anderen Vermogenswerten Wie zum Beispiel der bombensichere Bundesratsbunker bei Amsteg im Kanton Uri der mehr als 3 000 Quadratmeter umfasst 24 In den Gotthard Tresoren befinden sich Inlandslager und Zollfreilager die von spezialisierten Firmen unterhalten werden 25 Siehe auch BearbeitenDie Schweiz im Zweiten Weltkrieg Festungsartillerie Schweiz Raumverteidigung Operationsentwurf gegen die Schweiz Plane der Wehrmacht zur Eroberung der Schweiz Literatur BearbeitenHansjakob Burkhardt Gotthardfestung Fortificazione del San Gottardo Foppa Grande Koller Druck und Kopie Meggen 2004 Digitalisat Hansjakob Burkhardt Die Gotthardfestung San Carlo der Prototyp aller Artilleriewerke mit 10 5 cm Turm Kanonen Mod 1939 L52 Meggen 2003 Digitalisat Hans Rudolf Maurer Hrsg Geheime Kommandoposten der Armeefuhrung im Zweiten Weltkrieg Projekte Bauten und der Mobile Kommandoposten Verlag Merker im Effingerhof Lenzburg 2001 ISBN 3 85648 120 6 Willi Gautschi General Henri Guisan Die schweizerische Armeefuhrung im Zweiten Weltkrieg 4 durchges Aufl Verlag NZZ Zurich 2001 ISBN 3 85823 516 4 Roberto Bernhard Das Reduit Mythen und Fakten Militarischer Notbehelf Rettungsanker der Nation Mythos Gegenmythos Institut Libertas in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Vereinigung fur Militargeschichte und Militarwissenschaft sowie dem Centre d histoire et de prospective militaires und dem Arbeitskreis fur Gelebte Geschichte Biel Bienne 2007 ISBN 978 3 9521464 4 6 26 Inventar der Kampf und Fuhrungsbauten Eidg Dep fur Verteidigung Bevolkerungsschutz und Sport Bereich Bauten Bern 11 teiliges Werk erschienen zwischen 1999 und 2006 Die einzelnen Teile sind online als PDF verfugbar bei armasuisse 1 Hand Rudolf Fuhrer Walter Luem Jean Jacques Rapin Hans Rapold Hans Senn Die Geschichte der schweizerischen Landesbefestigung Orell Fussli Zurich 1992 ISBN 3 280 01844 7 Stefanie Frey Switzerland s Defence and Security Policy during the Cold War 1945 1973 Verlag Merker im Effingerhof Lenzburg 2002 ISBN 3 85648 123 0 Weblinks BearbeitenDie Festungsmuseen der Schweiz Liste Schweizer Artilleriewerke mit Geschutzen Kal 105 und 150 mm Memento vom 21 Mai 2009 im Internet Archive PDF 100 kB Literaturverzeichnis Schweizer Befestigungen bei Schweizerische Gesellschaft fur militarhistorische Studienreisen Stand 24 Dezember 2006 Archiv Militarische Denkmaler ADAB und HOBIM bei armasuisse Alpenfestung Leben im Reduit Living History Projekt des Schweizer Fernsehens 2009 Video Reduit National Ein Film uber die Schweiz im Zweiten Weltkrieg Interviews mit Zeitzeugen YouTube Hans Senn Reduit In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Hans Senn Der schweizerische Generalstab Band 7 Anfange einer Dissuasionsstrategie wahrend des Zweiten Weltkrieges Basel 1995 Hans Rapold Die Entwicklung der schweizerischen Landesbefestigung von 1815 bis 1921 In Die Geschichte der schweizerischen Landesbefestigung Zurich 1992 S 11 54 hier S 39 a b Truppenordnung 1938 a b c d Gotthard Frick Hitlers Krieg und die Selbstbehauptung der Schweiz 1933 1945 Bottmingen 2011 ISBN 978 3 033 02948 4 Edgar Bonjour Geschichte der schweizerischen Neutralitat Vier Jahrhunderte eidgenossischer Aussenpolitik Band 9 Dokumente 1939 1946 Helbing und Lichtenhahn Basel u a 1976 ISBN 3 7190 0677 8 Hans Rudolf Kurz Blick auf die Generals Karten In Andri Peer Der Aktivdienst Ringier Zofingen 1975 ISBN 3 85859 016 9 S 28 Stephen P Halbrook Die Schweiz im Visier Die bewaffnete Neutralitat der Schweiz im Zweiten Weltkrieg Novalis Verlag Schaffhausen 2000 ISBN 3 907160 61 4 Jakob Tanner Reduit national und Aussenwirtschaft Wechselwirkungen zwischen militarischer Dissuasion und okonomischer Kooperation mit den Achsenmachten In Philipp Sarasin Regina Wecker Hrsg Raubgold Reduit Fluchtlinge Zur Geschichte der Schweiz im Zweiten Weltkrieg Chronos Zurich 1998 ISBN 3 905312 56 5 S 81 103 Botschaft zum Bundesgesetz uber die Stiftung Pro Helvetia vom 8 Juni 2007 PDF 553 kB Armeebefehl Betrifft Geist der Truppe General Guisan 3 November 1939 BAr E27 9049 Philipp Wanner Oberst Oscar Frey Stadtarchiv Schaffhausen Schaffhauser Biographien Band III 46 1969 S 73 82 Hans Rudolf Schneider 70 Jahre Reduit Flugplatz St Stephan Broschure zum Flugplatzfest vom 25 August 2012 mit Kurzbeschreibung der Berner Oberlander Reduit Flugplatze Herausgeber Hunterverein Obersimmental mit HS Publikationen Frutigen 2012 David Kulling Manfred Hildebrand Maurice Lovisa Militarische Denkmaler im Bereich der Luftwaffe VBS 2008 Memento vom 22 Juli 2012 im Internet Archive a b Stamm Frey Greminger Wanner Dignity and Coolness Verlag Merker Lenzburg 2004 ISBN 3 85648 126 5 Markus Heiniger Dreizehn Grunde Warum die Schweiz im Zweiten Weltkrieg nicht erobert wurde Limmat Zurich 1989 S 171 Markus Somm General Guisan Widerstand nach Schweizer Art Verlag Stampfli Bern 2010 ISBN 978 3 7272 1346 5 Unabhangige Expertenkommission Schweiz Zweiter Weltkrieg Schlussbericht PDF 1 8 MB Zurich 2002 S 194 Bundesrat Leuenberger im Dez 2001 Memento vom 15 Juni 2010 im Internet Archive Schweizer Armee PDF Zielbild und Strategie fur den Aufwuchs vom 11 August 2023 unter Kapitel 4 5 Infrastruktur Seite 37 Felsenhotel La Claustra in der Artilleriefestung San Carlo 20 Minuten Artikel In alten Armee Bunkern spriessen Shiitake Pilze Die Seiler Kaserei AG im Militarstollen Giswilerstock PCtipp Artikel Datensicherheit dank Bunker vom 25 September 2020 Jost auf der Maur Die Schweiz unter Tag Eine Entdeckungsreise Echtzeit Verlag 2017 ISBN 978 3 906807 03 4 Swiss Gold Safe Artikel Das Gotthardgebiet Ideales Hochsicherheitslager fur Valoren Roberto Bernhard Das Reduit und die Zivilbevolkerung Neue Zurcher Zeitung vom 1 September 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweizer Reduit amp oldid 239327094