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Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar Bitte hilf uns dabei die Situation in anderen Staaten zu schildern Operationsart ist ein von der Bundeswehr verwendeter Begriff und umfasst diverse militarische Handlungen fur die Form des Gefechts Bis 2007 wurde hierfur der Begriff Gefechtsart benutzt 1 Diese unterscheidet man in der Fachsprache je nach der Truppengrosse bei einem Verband im taktischen und bei einem Grossverband im operativen Sinne in Angriff Verteidigung und Verzogerung die durch jede Kampftruppe in dem fur sie gunstigen Gelande vollumfanglich bedingt auch in nur bedingt geeigneten Gelande sowie nur sehr eingeschrankt im ungunstigen Gelande gefuhrt werden kann Heute wird unter den Begriff Operationsarten auch der Jagdkampf gefasst vormals eine Besondere Gefechtshandlung Dieser kann jedoch nur durch die Infanterie durchgefuhrt werden da wesentliches Element der Panzertruppen ihre Gefechtsfahrzeuge sind die in dieser Operationsart nicht eingesetzt werden konnen und diese Kampftruppen nicht dafur ausgebildet sind Der Truppenfuhrer ab Brigade aufwarts fuhrt das Gefecht unter Nutzung des Gelandes so dass er seinen Auftrag optimal erfullen kann Je nach Auftrag Krafteverhaltnis und Gelande konnen wahrend des Gefechts die Gefechtsarten wechseln Neben den Gefechtsarten stehen die Allgemeinen Aufgaben im Einsatz und die Besonderen Gefechtshandlungen Unterhalb der taktischen Fuhrungsebene eines Gefechtsverbandes fuhren unterhalb der Kompanie die Kampftruppenzuge das Gefecht durch Feuerkampf mit Feuer und Bewegung Inhaltsverzeichnis 1 Angriff 2 Verteidigung 3 Verzogerung 4 Uberwachung 5 Jagdkampf 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseAngriff BearbeitenKennzeichnend fur den Angriff ist dass sich eigene Krafte aktiv auf den Standort des Feindes gegen dessen Widerstand zubewegen und feindbesetztes Gelande nehmen Fur den Angriff werden den angreifenden eigenen Kraften Gefechtsstreifen zugewiesen und Angriffsachsen befohlen sowie in der Regel neben dem Angriffsziel ein bis zwei Zwischenziele befohlen um das Gefecht in Phasen zu gliedern und die angreifenden Verbande zu koordinieren Im Sinne der Auftragstaktik ist von besonderer Bedeutung nicht passiv im Angriffsziel zu verbleiben sondern das Heft des Handelns weiter in der Hand zu behalten Insbesondere sind zumindest kampfstarke Aufklarungskrafte voranzutreiben um Gelegenheiten der handstreichartigen Inbesitznahme von beherrschendem Schlusselgelande oder Gelandeengstellen wie Brucken oder Engen oder zur Vernichtung ruckwartiger feindlicher Kommandostellen und Logistikeinrichtungen nutzen zu konnen Die Infanterie fuhrt den Angriff im abgesessenen Kampf in Stosstruppgliederung durch Im Angriff wie in der Verteidigung und der Verzogerung wird die Kampftruppe durch die Kampfunterstutzungstruppen in allen Operationsarten durch das Feuer der Artillerie und in der Verteidigung durch Pioniere mit Minensperren unterstutzt Im Angriff machen die Pioniere schwierige Gelandestellen gangbar so unter anderem Gewasser durch Ubersetzmittel Historisch war eine besondere Art des Angriffs der Kavallerie mit dem sogenannten Chok Dabei lief eine Reiterlinie mit grosster Wucht auf die feindlichen Linien zu Der Anlauf zum Chok in voller Karriere begann erst etwa 80 m vor den gegnerischen Linien Die Reiter hielten den Degen oder Sabel weit vorgestreckt Auslage vorwarts Die deutsche Kavallerie fuhrte den Chok mit eingelegter Lanze aus Verteidigung BearbeitenZiel der Verteidigung ist es eigenes Gelande gegen feindliche Angriffe zu behaupten Der endgultige Erfolg ist dann erreicht wenn der Feind im oder vor dem eigenen Verteidigungsraum zerschlagen worden ist das heisst seinen Angriff nicht weiter fortsetzen kann Das aktive Zerschlagen von in den eigenen Verteidigungsraum eingedrungenem Feind erfolgt durch vorgeplante Gegenangriffe der Reserve oder improvisierte Gegenstosse durch vor Ort verfugbare Krafte Verzogerung BearbeitenVerzogerung ist eine Abfolge von zeitlich begrenzten Verteidigungslinien schwacherer eigener Krafte die fur eine vorbestimmte Zeit oder auch entsprechend dem Feinderfolg beim Angriff verteidigt werden und den Feind abnutzen um der eigenen Operationsfuhrung Zeit fur weitere Massnahmen wie der Organisation einer Verteidigungslinie zu verschaffen sowie angreifenden Feind auch in Gelande hineinzulenken in der die eigene Operationsfuhrung die Entscheidung herbeifuhren will Verzogerung wird beweglich durch Feuer und schnelles Ausweichen gefuhrt Der Feind lauft dabei immer wieder auf neue Verzogerungslinien als zeitlich begrenzte Verteidigungslinien auf Daher ist die Infanterie dazu nicht befahigt da sie nicht zum mechanisierten Ausweichen befahigt ist Kennzeichnend ist dass die eigenen Krafte dem Angreifer unterlegen sind und daher sehr beweglich kampfen mussen um nicht selbst gestellt und vernichtet zu werden Sie geben nach Aufnahme des Feuerkampfes hierzu Gelande unter bestimmten Auflagen oder auf Befehl auf und setzen sich ruckwarts zur zeitlich begrenzten Verteidigung erneut fest und lassen Feindkrafte erneut auf die eigenen Truppe zum zeitlich befristeten Kampf auflaufen Die Verzogerungskrafte haben den Auftrag den Feind abzunutzen das heisst zu schwachen Hierzu wird der Feind nach Moglichkeit an geeigneten Stellen wie Engen gestaut und mit Feuer uberfallen Um das feindliche Vorgehen zu verlangsamen gehen die Verzogerungskrafte in gunstigem Gelande zur zeitlich begrenzten Verteidigung uber zerschlagen feindliche Aufklarungskrafte und Vorauskrafte zwingen die Hauptkrafte zur Entfaltung und nutzen den Feind ab Um die eigene Kampfkraft nicht zu gefahrden mussen Verzogerungskrafte eine enge Verzahnung mit dem Feind vermeiden und rechtzeitig ausweichen Der verantwortliche Truppenfuhrer befiehlt mehrere Verzogerungslinien hintereinander um den Raum in dem verzogert werden soll zu gliedern und das Verzogerungsgefecht zu strukturieren Das Ausweichen auf eine neue ruckwartige Verzogerungslinie erfolgt standig kampfend oder in einem Zuge auf Befehl des die Operation fuhrenden Kommandeurs Die Verzogerung endet mit der Besonderen Gefechtshandlung Aufnahme der Verzogerungskrafte durch eigene Krafte im ruckwartigen Stellungsraum Insbesondere irregulare Krafte und Territorialkrafte sowie Infanterie konnen im Jagdkampf Feindkrafte im Angriff durch Hinterhalte auf deren Logistikkrafte verzogern Uberwachung BearbeitenDie Uberwachung dient der Beobachtung von Gelande und dessen Sicherung gegen feindliche Aufklarungskrafte Die Uberwachungskrafte sind in der Regel so schwach wie moglich um eine klare Schwerpunktbildung der eigenen Gesamtkrafte an anderer Stelle zu ermoglichen Bei Auftreten starkerer Feindkrafte muss der verantwortliche Truppenfuhrer rechtzeitig entscheiden ob das entsprechende Gelande aufgegeben werden soll oder ob die eigenen Krafte so verstarkt werden dass sie zur Verzogerung oder gar zur Verteidigung ubergehen konnen Jagdkampf BearbeitenJagdkampf ist ein infanteristisches Einsatzverfahren welches der Erfullung allgemeiner militarischer Aufgaben im Einsatz mit dem Zweck der Feindabnutzung sowie zum Zerschlagen und Vernichten schwacherer Krafte hinter den feindlichen Linien dient Der Jagdkampf zielt darauf ab im vom Feind kontrollierten Gelande diesem maximalen Schaden zuzufugen Eigene Krafte konnen im Jagdkampf in ruckwartigen Gebieten auch gegen feindliche Spezialkrafte die in geringer Starke eingesetzt werden sowie gegen irregulare Krafte Partisanen oder Guerilla hinter den eigenen Linien oder in nicht befriedetem Gebiet eingesetzt werden Zum Einsatz kommen dabei die Gefechtshandlungen Hinterhalt Handstreich Sprengen Kampf gegen irregulare Krafte Der Jagdkampf wird in den infanteristischen Truppen ausgebildet In der Bundeswehr erfolgt die Ausbildung zum Fuhrer und Ausbilder im Jagdkampf im Einzelkampferlehrgang 2 Die Ausbildung der Mannschaften erfolgt in der Truppe Siehe auch BearbeitenKampf um Sperren Kampf um GewasserEinzelnachweise Bearbeiten Heeresdienstvorschrift 100 900 Fuhrungsbegriffe Bonn 2007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Operationsart amp oldid 235313175