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Die Operation im militarischen Sinn bezeichnet die nach Zielen Aufgaben Zeit und Ort koordinierten Kampf Handlungen der Streitkrafte Teilstreitkrafte im operativen und oder strategischen Massstab nach einheitlicher Idee und nach einheitlichem Plan Alternativ wird manchmal der Begriff Offensive synonym verwendet Schema Ungarn Operation 1849 Schema Buchara Operation 1920 Karte zur strategischen Operation Uran 1942 Schlacht um Stalingrad Schema zur Operationslage 1944 Gegenoffensive in den ArdennenZiel ist gegnerische Gruppierungen zu zerschlagen wichtige Raume Abschnitte von operativer bzw strategischer Bedeutung zu besetzen und oder zu behaupten Jede Teilstreitkraft ist in der Lage selbststandig oder im Zusammenwirken mit anderen Teilstreitkraften Operationen durchzufuhren 1 Fur die Theorie der Strategie und die Theorie der Operativen Kunst ist die Operation das Objekt und der Untersuchungsgegenstand Inhaltsverzeichnis 1 Begriffsgeschichte 1 1 Herkunft des Begriffs Operation 1 2 Entwicklung des Begriffs Operation 1 3 Operation und Entstehung einer Operativen Kunst 2 Wesensmerkmale der Operation 2 1 Bestandteile der Operation 2 2 Ziele Ausmass Kennziffern der Operation 2 3 Arten der Operation 2 3 1 Einteilung nach Kriterien 2 3 2 Luftoperation 2 3 3 Luftverteidigungsoperation 2 3 4 Seeoperation 3 Anwendungsvarianten zum Operationsbegriff 3 1 Varianten zum Ziel der Operation 3 2 Varianten zum Krafteeinsatz in der Operation 3 3 Begriffsanwendung im anglophonen Sprachraum 3 4 Begriffsabgrenzung in der Bundeswehr 3 5 Operationsarten in der Bundeswehr 3 6 Abgeleitete Begriffe in der Bundeswehr 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseBegriffsgeschichte BearbeitenHerkunft des Begriffs Operation Bearbeiten Das Wort operieren ist vor dem 16 Jahrhundert als schwaches Verb entlehnt aus lateinisch operari arbeiten verrichten pflegen bearbeiten und zu lateinisch opus Werk Arbeit Beschaftigung nachgewiesen Die zunachst medizinische Bedeutung folgte jener Auffassung die im Chirurgen einen guten Handwerker sah Daraus bilden sich lateinisch operatio Genitiv operationis mit der Bedeutung Arbeit Verrichtung Gewerbe sowie das Abstraktum Operation und ein Nomen Agentis Operateur gefolgt vom Adjektiv operativ sowie den Adjektiven der Moglichkeit in operabel Mit allgemeinerer Bedeutung versehen sind etwa Kooperation Zusammenarbeit und operationalisieren standardisieren 2 Entwicklung des Begriffs Operation Bearbeiten Wahrend der Begriff im medizinischen Zusammenhang schon seit dem fruhen 16 Jahrhundert benutzt wurde findet er sich in der Bedeutung einer zielgerichteten Bewegung eines militarischen Verbandes ab dem Ende des 17 Jahrhunderts 3 Im umfassenderen Sinne etabliert sich der Begriff erst um die Wende vom 18 zum 19 Jahrhundert In den Schriften Friedrichs des Grossen ist er nicht zu finden Sein Zeitgenosse Henry Lloyd gilt jedoch als Schopfer der Bezeichnung Operationslinie fur die Verbindungsstrange von der Armee im Felde zu ihren Versorgungsbasen im Hinterland 4 Das legt nahe dass bereits um 1780 dem Entstehungsjahr von Lloyds Abhandlung uber die allgemeinen Grundsatze der Kriegskunst der Operationsbegriff so verbreitet war dass sich die Ableitung der Operationslinie daraus anbot Um die Jahrhundertwende zum 19 Jahrhundert findet sich der Begriff bei allen bedeutenden Denkern der Kriegskunst Erzherzog Karl uberschreibt 4 seiner Grundsatze der hoheren Kriegskunst fur die Generale der osterreichischen Armee bereits 1806 mit dem Titel Von dem Operationsplan 5 Carl von Clausewitz verwendet die Begriffe Operationsbasis und Operationslinie in seinem in den 1820er Jahren entstandenen Buch Vom Kriege haufiger 6 Das funfzehnte Kapitel des funften Buches im zweiten Teil tragt sogar den Titel Operationsbasis 7 nbsp Carl von Clausewitz 1780 1831 nbsp Clausewitz Werk Vom Kriege hrsg Berlin 1957 SLUB Dresden nbsp Gerhard v Scharnhorst 1755 1813 nbsp Antoine Henri Jomini 1779 1869 Dass ausgerechnet Scharnhorst der von Tempelhoff dem Ubersetzer Lloyds erheblich gefordert wurde die Urheberschaft des Ausdrucks Operationslinie Jomini zuschreibt 8 ist vor diesem Hintergrund erstaunlich Wobei Jomini dessen Werk Precis de l Art de la Guerre etwa zehn Jahre nach Clausewitz Vom Kriege entstand den Begriff und das Verstandnis davon betrachtlich weiterentwickelte Er baute um den Operationsbegriff ein ganzes Gebaude neuer Termini die sich auf diesen bezogen oder von ihm abgeleitet waren 9 Jomini suchte das Wesen der Strategie in den Operationslinien und prufte die Vorzuge der inneren Operationslinie und der ausseren 10 Scharnhorsts Irrtum mag sich also auf diesen Umstand grunden Operation und Entstehung einer Operativen Kunst Bearbeiten Die bedeutendste Weiterentwicklung fur die Kriegskunst fallt in die zweite Halfte des 19 Jahrhunderts Mit dem Begriff Operation waren vordem bereits fruhzeitig eine Vielzahl anderer Begriffe beispielsweise Operationslinie Operationsbasis verbunden Die zentrale Bedeutung die er heute besitzt erhielt er jedoch erst gegen Ende des 19 Jahrhunderts als man von ihm in Deutschland das Adjektiv operativ ableitete mit dem eine vollig neue Fuhrungsebene zwischen Strategie und Taktik geschaffen wurde die operative Ebene nbsp Helmuth von MoltkeOb bereits Moltke in Anlehnung an den Begriff der Operation die operative Kriegskunst oder operative Fuhrungsebene zwischen Taktik und Strategie einschob oder erst sein Nachfolger Schlieffen ist unbekannt Es steht jedoch fest dass dieser neue Fuhrungsbegriff noch vor 1900 in Deutschland entstand Von dort wurde er zunachst in Russland als Operativnoe iskusstvo Operatiwnoje iskusstwo aufgenommen 11 Weiteres siehe Hauptartikel Operative KunstAusser in Russland wo das Konzept der Operativen Fuhrung zwischen 1923 und 1937 von Tuchatschewski und Triandafillow weiter ausgearbeitet wurde vgl Tiefe Operation tat man sich ausserhalb Deutschlands schwer die neue Idee zu ubernehmen Das war und ist zum grossen Teil der ablehnenden Haltung gegenuber einer Wehr oder Militarwissenschaft geschuldet Weiteres siehe Hauptartikel Militarwissenschaft WissenschaftsdebatteNach Boris Michailowitsch Schaposchnikow wurde an der russischen Generalstabsakademie vor dem Ersten Weltkrieg operative Kunst nach Sigismund von Schlichting Louis Loyzeau de Grandmaison und Heinrich Antonowitsch Leer gelehrt Wesensmerkmale der Operation BearbeitenBestandteile der Operation Bearbeiten Die Operation ist fur die Kriegskunst genauer ihre Bestandteile Militar Strategie und Operative Kunst eine Grundform Hauptform der Handlungen der Streitkrafte Die Operation im militarischen Sinn bezeichnet die Gesamtheit der nach Zielen Aufgaben Ort und Zeit abgestimmten und miteinander verbundenen Schlachten Schlage Gefechte und Manover verschiedenartiger Truppen Krafte die gleichzeitig oder aufeinanderfolgend nach einheitlicher Idee und nach einheitlichem Plan zur Erfullung von Aufgaben auf dem Kriegsschauplatz den Kriegsschauplatzen in einer strategischen Richtung oder Operationsrichtung in einem bestimmten Raum einer bestimmten Zone und in einer festgelegten Zeit durchgefuhrt werden 1 Fur die Theorie der Operativen Kunst ist sie das Objekt und ein Untersuchungsgegenstand Neben den Kampfhandlungen gehoren also auch alle anderen militarischen Massnahmen dazu zum Beispiel Verlegungen Marsche Transporte Manover oder Versorgung von Kraften Mitteln und sonstige Massnahmen jeder Art und jeden Umfangs Operationen setzen keinen fest bestimmten Krafteumfang voraus Operationen werden grundsatzlich von verschiedenen Truppengattungen und gewohnlich von verschiedenen Teilstreitkraften gemeinsam durchgefuhrt Ziele Ausmass Kennziffern der Operation Bearbeiten Ziel der Operation kann sein die gegnerischen Gruppierungen zu zerschlagen wichtige Raume Abschnitte von operativer bzw strategischer Bedeutung zu besetzen oder zu behaupten 1 12 Jede Operation wird durch ihre spezifischen Hauptkennziffern das Ausmass der Operation charakterisiert Dazu gehoren die Anzahl der an der Operation teilnehmenden Krafte Mittel die Breite und Tiefe des Handlungsstreifens der Handlungsraume in der Angriffsoperation die Tiefe und das mittlere Tempo der Angriffs Handlungen die Dauer der Operation die Auffullung mit materiellen Mitteln und Reserven die Moglichkeiten zur Sicherstellung der Kampf Handlungen der Charakter des Gelandes und andere Lagebedingungen Arten der Operation Bearbeiten Einteilung nach Kriterien Bearbeiten Nach dem Massstab und Umfang der beteiligten Krafte Mittel konnen unterschieden werden die Strategische Operation die Frontoperation Flotten Luftverteidigungsbezirks Armeegruppen Heeresgruppen Operationen sowie die Armeeoperation Flottillen Korps Geschwader Operation Zu den Arten der Operation nach einbezogenen Teilstreitkraften zahlen die allgemeine Operation der Landstreitkrafte die allgemeine Flottenoperation und die gemeinsame Operation von operativen Formationen mehrerer Teilstreitkrafte 1 Ausserdem konnen selbststandige Operationen der Teilstreitkrafte durchgefuhrt werden die Luftoperation die Luftverteidigungsoperation die Seeoperation ozeanische Operation 13 Arten der allgemeinen Operation bei den Landstreitkraften dem Heer werden unterschieden nach dem Charakter der Kampfhandlungen in der Operation in Offensiv Angriffsoperationen und Defensiv Verteidigungsoperationen Das Verstandnis von offensiven Operationen uberwiegt weil diese auf die Erringung der Initiative gerichtet sind und darauf ausgerichtet sind den Gegner zu schwachen oder in eine ungunstige Lage zu bringen indem ihm Gelanderaume abschnitte operativer oder strategischer Bestimmung abgenommen und gegnerische Handlungsfahigkeiten beschnitten werden Nach der Zeit und Reihenfolge werden Operationen unterteilt in Erste Operation und Folgende Operation en Luftoperation Bearbeiten Die Luftoperation ist eine Form der Kampfhandlungen der Luftstreitkrafte zur Erringung der Initiative in der Luft und zur Unterstutzung der Kampfhandlungen der Land und Seestreitkrafte Die operativen und taktischen Verbande der Luftstreitkrafte handeln in der Regel im Zusammenwirken mit militarischen Formationen anderer Teilstreitkrafte in einem festgelegten Zeitraum nach einheitlicher Idee und einheitlichem Plan zur Erreichung eines strategischen oder operativen Ziels 14 Die Luftoperation beinhaltet auch den Luftkampf d h die Gefechtshandlungen einzelner Flugzeuge oder Flugzeuggruppen die im Flugmanover zum Einsatz der Flugzeugbewaffnung bestehen um gegnerische Luftangriffsmittel zu bekampfen 15 Luftverteidigungsoperation Bearbeiten Die Luftverteidigungsoperation bezeichnet die Gesamtheit der nach Zielen Aufgaben Ort und Zeit abgestimmten und miteinander verbundenen Luft und Luftverteidigungsschlachten gefechte und schlage die nach einheitlicher Idee und nach einheitlichem Plan in einer festgelegten Zeit durchgefuhrt werden Ziel ist es die Luftoperation des Gegners durch Vernichtung der wesentlichen gegnerischen Fliegerkrafte in der Luft und auf Landeplatzen zu vereiteln sowie Schlage auf die eigene Gruppierung der Truppen Krafte und Objekte des Landes in festgelegten operativen Grenzen nicht zuzulassen 16 17 Seeoperation Bearbeiten Die Seeoperation ist eine Form der operativen Kampfhandlungen die von operativen und taktischen Verbanden der Seestreitkrafte selbststandig oder im Zusammenwirken mit militarischen Formationen anderer Teilstreitkrafte in einem festgelegten Zeitraum nach einheitlicher Idee und einheitlichem Plan zur Erreichung eines strategischen oder operativen Ziels durchgefuhrt werden Nach ihrem Charakter gliedern sich Seeoperationen in solche mit Angriffscharakter und solche mit Verteidigungscharakter 18 Als Bestandteile der Seeoperation gelten das Seegefecht 19 und die Seeschlacht 20 Anwendungsvarianten zum Operationsbegriff BearbeitenVarianten zum Ziel der Operation Bearbeiten Dem Gegner soll letztlich haufig im Rahmen eines langeren Feldzugs eine Fortsetzung des Kampfes unmoglich gemacht werden Defensivoperationen haben das Ziel durch geschickten und sparsamen Einsatz der eigenen Krafte gegnerische Offensivoperationen zu behindern zu vereiteln und die Einleitung eigener Offensivoperationen vorzubereiten Gewinn der Initiative Varianten zum Krafteeinsatz in der Operation Bearbeiten Militarische Operationen werden von der Fuhrungsebene eines Grossverbandes ab Brigadeebene gefuhrt und finden vor wahrend und nach Schlachten und Gefechten statt 21 Im Laufe einer Operation kann es zu mehreren Schlachten und Gefechten kommen Begriffsanwendung im anglophonen Sprachraum Bearbeiten Zu beachten ist dass sich bis Anfang der 1980er Jahre der Gebrauch des Begriffs Operation im deutschen Sprachraum erheblich von dem im angelsachsischen speziell US amerikanischen Sprachraum unterschied wo er nur ganz allgemein Kampfhandlungen 22 jedweder Art bezeichnet Demnach entspricht dt Operation zwar nicht en operation dt operativ jedoch dem englischen Begriff en operational Liddell Hart schlug noch Mitte der 1950er Jahre fur Grossbritannien und die ubrigen westlichen Staaten ein beinahe identisches Konzept allerdings unter dem ihm geeigneter erscheinenden Begriff grand tactics etwa Grosse Taktik vor 23 Kurz danach offnete sich mit dem franzosischen General Andre Beaufre erstmals ein prominenter Strategiedenker des Westens fur dieses Konzept unter der Bezeichnung Operative Strategie 24 Der Westen Deutschlands hat sich nie von der Operation und dem Operativen entfernt Der Operationsbegriff zieht sich durch alle Ausgaben der grundlegenden Fuhrungsvorschrift fur das Deutsche Heer 25 nbsp Marine Corps operations 2001 nbsp FM 3 07 100 20 2003 Stability operations and support operations nbsp Worterbuch 2001 2007 US Dept of Defense Dictionary of Military and Associated TermsIm Jahr 1982 26 fuhrte Edward Luttwak 27 den neuen Fuhrungsbegriff auch bei den US amerikanischen Streitkraften in der grundlegenden Vorschrift FM 100 5 ein Darin heisst es sinngemass dass der Krieg ein nationales Unterfangen sei das auf drei grundsatzlichen Ebenen koordiniert werde strategisch operativ und taktisch 28 Damit hatte sich der Begriff endgultig weltweit durchgesetzt auch wenn stellenweise noch bemangelt wird dass in einigen Landern der Begriff das Fuhrungssystem noch nicht durchdrungen hat 29 Begriffsabgrenzung in der Bundeswehr Bearbeiten Die vom Begriff Operation abgeleitete operative Ebene liegt zwischen der Strategie und der Taktik Strategie ist dabei als der Teil der Kriegskunst zu verstehen der sich mit der Gesamtkriegfuhrung befasst Im Gegensatz dazu befasst sich Taktik mit der Verwendung und dem Einsatz der Krafte und Mittel eines Verbandes fur und im Gefecht wahrend man bei der Operationsfuhrung von Grossverbanden von Schlacht spricht Taktik richtet damit den Fokus der Betrachtung auf das einzelne Gefecht und Strategie weit oberhalb dieser engen Betrachtungsweise auf alle Zusammenhange und Interessen des kriegfuhrenden Staates die Operative Ebene ist dazwischen angesiedelt Seitdem gibt es nicht mehr nur das Begriffspaar Strategie Taktik das von einer breiten Grauzone zwischen den Extremen gekennzeichnet war Die operative Ebene hat sich zwischen den beiden vermittelnd eingeschoben Freilich gibt es nun statt einer Grauzone zwei Denn so unklar fruher in Grenzbereichen die Zuordnung einer militarischen Massnahme zum Bereich der Taktik oder Strategie war so gross konnen heute die Unklarheiten sein wenn es um die Zuordnung zu Taktik oder Operativer Ebene einerseits oder Operativer Ebene und Strategie andererseits geht Taktische Massnahmen befinden sich daher in enger Abhangigkeit voneinander Eine Kompanie die eine Ortschaft verteidigt kann diese Absicht und ihren Auftrag nicht losgelost von ihren Nachbarn verfolgen Gehen die benachbarten Kompanien auf beiden Seiten zuruck wird auch die Einheit aus dem Dorf ausweichen mussen da ihr sonst die Gefahr droht abgeschnitten zu werden Andererseits wird sie nicht im Dorfe halten durfen wenn ihre Nachbarn vorgehen da sonst zwischen diesen Nachbarn eine Lucke klafft die diesen und schliesslich auch der Kompanie im Dorf zum Verhangnis werden konnte Der Fuhrer dieser Kompanie ist insofern nicht frei in seinen Entschlussen sondern muss sie am Verhalten anderer Truppenteile auf die er keinen Einfluss hat orientieren Das stellt sich auf operativer Ebene anders dar Verschiedene Operationen auf dem gleichen Kriegsschauplatz mussen zwar auf hoherer operativer Ebene aufeinander abgestimmt sein laufen fur sich jedoch meist weitgehend unabhangig vom Erfolg oder Misserfolg benachbarter Operationen und der Gesamtstrategie ab Als weitere Unterschiede werden haufig genannt dass Bewegungen in der Taktik nur insofern betrachtet werden als sie im Gefecht oder in Erwartung eines moglichen Gefechtes geplant und ausgefuhrt werden wahrend sie integraler Bestandteil von Operationen sind Auch Versorgungsmassnahmen werden in der Taktik lediglich hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf laufende oder mogliche Gefechte betrachtet wahrend sie dauernde Begleiter von Operationen sind Seltener findet man den Hinweis dass Taktik sich sehr stark an der Truppengattung orientiert wahrend Operationen grundsatzlich der Idee vom Einsatz verbundener Waffen folgen 30 Dem liegt die Idee zugrunde dass Panzertruppe Infanterie und Artillerie jeweils ihre eigenen Einsatzgrundsatze und damit ihre eigene Taktik haben Wo einzelne Truppentypen und ihre spezifischen Taktiken nicht mehr fur sich allein den Ausgang bestimmen weil andere Truppentypen und andere Arten von Taktik ebenso beteiligt sind befinden wir uns auf der nachsthoheren Ebene der operativen Ebene 31 Dem konnte entgegengehalten werden dass in heutigen Gefechtssituationen das Gefecht der verbundenen Waffen bereits auf sehr niedriger Fuhrungsebene praktiziert wird Bataillone haben im Einsatz fast immer abgegebene Teile fremder Truppengattungen fur den eigenen Gefechtsauftrag zur Verfugung Kompanien werden haufig durch Teileinheiten anderer Truppengattungen verstarkt Der Unterschied dass taktische Verbande zunachst reinrassig sind und erst durch Eingriffe der operativen Ebene die uber alle Truppengattungen verfugt Unterstellungen erhalten bleibt allerdings auch bei diesem Einwand bestehen Krafte anderer Truppengattungen werden einem Zug als Teileinheit selten unterstellt zu meist erfolgt eine Anweisung auf Zusammenarbeit Operationsarten in der Bundeswehr Bearbeiten Die Bundeswehr unterscheidet die Operationsarten 32 Angriff Verteidigung Verzogerung Stabilisierung Jagdkampf bei der InfanterieAbgeleitete Begriffe in der Bundeswehr Bearbeiten Mit dem Begriff der Operation hangt in heutigen deutschen Fuhrungsvorschriften eine Vielzahl abgeleiteter Begriffe zusammen Folgeoperation freie Operationen Gesamtoperation Operationen im ruckwartigen Gebiet Operationen in der Tiefe Operationen mit dem Ziel der Sabotage Operationen zur Infiltration Operationen zur Tauschung Operationsbasis Operationsgebiet Operationslinie Operationsplan operative Fuhrung operatives Konzept unmittelbare Operation verdeckte Operation Network Centric Warfare Tiefe OperationSiehe auch Ebenen der KriegsfuhrungSiehe auch BearbeitenKriegskunst Strategie Militar Operative Kunst Taktik Militar Gefecht Feuer und Bewegung Expedition Militar Entsatz Reserve Militarwesen Invasion Militar Literatur BearbeitenGerhard P Gross Mythos und Wirklichkeit Geschichte des operativen Denkens im deutschen Heer von Moltke d A bis Heusinger Paderborn 2012 ISBN 978 3 506 77554 2 Edward Luttwak Strategie Die Logik von Krieg und Frieden Luneburg 2003 ISBN 3 934920 12 8 Philipp Eder Die Entwicklung moderner operativer Fuhrungskunst In Osterreichische Militarische Zeitschrift OMZ 3 2003 online Autorenkollektiv Worterbuch zur deutschen Militargeschichte A Me Mi Z 2 durchgesehene Aufl zwei Bande Berlin 1987 ISBN 3 327 00478 1 1119 S Autorenkollektiv unter Leitung von S F Achromejew Militarenzyklopadisches Worterbuch ru Voennyj Enciklopedicheskij Slovar Wojennyj Enziklopeditscheskij Slowar Moskau 1986 863 S Werner Hahlweg Militarwissenschaft Militartheorie und Militargeschichte bei Marx und Engels In Osterreichische militarische Zeitschrift Wien 11 1973 Nr 6 S 454 458 Autorenkollektiv der Militarakademie Friedrich Engels der Nationalen Volksarmee u a Militarlexikon Hrsg Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik 2 Auflage Berlin 1973 576 S Max Jahns Geschichte der Kriegswissenschaften vornehmlich in Deutschland I III Munchen Leipzig 1889 1891 auf www archive org Carl von Clausewitz Vom Kriege Hinterlassenes Werk des Generals Carl von Clausewitz Eingeleitet von Prof Dr Ernst Engelberg und Generalmajor a D Dr Otto Korfes Verlag des MfNV Verlag des MfNV Berlin 1957 957 S Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Lemma Operation In Autorenkollektiv der Militarakademie Friedrich Engels der Nationalen Volksarmee u a Militarlexikon Hrsg Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik 2 Auflage Berlin 1973 S 281 Friedrich Kluge Etymologisches Worterbuch 23 erweiterte Auflage Bearbeitet von Elmar Seebold Berlin New York 1999 S 602 Wolfgang Pfeifer u a Etymologisches Worterbuch des Deutschen Berlin 1993 S 951 Rudolf Vierhaus Lloyd und Guibert In Werner Hahlweg Klassiker der Kriegskunst Darmstadt 1960 S 188 Erzherzog Karl Grundsatze der hoheren Kriegskunst fur die Generale der osterreichischen Armee Wien 1806 In Freiherr von Waldstatten Hrsg Erzherzog Karl Ausgewahlte militarische Schriften Berlin 1882 S 18 Stichwort Operationsbasis und Operationslinie In Carl von Clausewitz Vom Kriege Hinterlassenes Werk des Generals Carl von Clausewitz Verlag des MfNV Berlin 1957 S 163 375 379 659 803 807 Vom Kriege Hinterlassenes Werk des Generals Carl von Clausewitz Bd 1 3 bei Ferdinand Dummler Berlin 1832 1834 Hrsg von Marie von Clausewitz Scharnhorst schreibt Die Precis de l art de la guerre fassen die aus der Kriegsgeschichte und den napoleonischen Feldzugen abgeleiteten Lehren zusammen Es ist das Verdienst des devin de Napoleon der Kriegswissenschaft einen starken Auftrieb verschafft und sie durch die Begriffe der Initiative und der Operationslinien insbesondere der inneren und ausseren Linien bereichert zu haben Gerhard Johann David von Scharnhorst Nutzen der militarischen Geschichte Ursach ihres Mangels Ein Fragment aus dem Scharnhorst Nachlass Osnabruck 1973 ISBN 3 7648 0867 5 Jomini Precis de l Art de la Guerre Paris 1994 in englischer Ubersetzung The Art of War London 1992 Hans Delbruck Geschichte der Kriegskunst 4 Teil 4 Buch 4 Kapitel Hamburg 2006 ISBN 3 937872 42 6 S 597 Edward Luttwak Strategie Die Logik von Krieg und Frieden Luneburg 2003 S 156 Autorenkollektiv der Militarakademie Friedrich Engels der Nationalen Volksarmee u a Militarlexikon Hrsg Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik 2 Auflage Berlin 1973 S 192 193 Lemma selbststandige Operation ru samostoyatelnaya operaciya In Autorenkollektiv unter Leitung von S F Achromejew Militarenzyklopadisches Worterbuch ru Voennyj Enciklopedicheskij Slovar Wojennyj Enziklopeditscheskij Slowar Moskau 1986 S 653 Siehe Lemma Luftoperation In Autorenkollektiv der Militarakademie Friedrich Engels der Nationalen Volksarmee u a Militarlexikon Hrsg Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik 2 Auflage Berlin 1973 S 214 Siehe Lemma Luftkampf In Autorenkollektiv der Militarakademie Friedrich Engels der Nationalen Volksarmee u a Militarlexikon Hrsg Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik 2 Auflage Berlin 1973 S 214 Siehe Lemma Luftverteidigungsoperation der Truppen der Luftverteidigung In Autorenkollektiv der Militarakademie Friedrich Engels der Nationalen Volksarmee u a Militarlexikon Hrsg Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik 2 Auflage Berlin 1973 S 215 216 Lemma Luftverteidigungsoperation ru Protivovozdushnaya operaciya In Autorenkollektiv unter Leitung von S F Achromejew Militarenzyklopadisches Worterbuch ru Voennyj Enciklopedicheskij Slovar Wojennyj Enziklopeditscheskij Slowar Moskau 1986 S 596 Siehe Lemma Seeoperation In Autorenkollektiv der Militarakademie Friedrich Engels der Nationalen Volksarmee u a Militarlexikon Hrsg Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik 2 Auflage Berlin 1973 S 336 337 Seegefecht bezeichnet die von den Seestreitkraften angewandte Form taktischer Kampfhandlungen die von taktischen Schlagen Gegenschlagen Angriffen Gegenangriffen und den hierfur erforderlichen Sicherstellungsmassnahmen gekennzeichnet sind Im Seegefecht handeln Verbande Truppenteile und Einheiten einer oder mehrerer Waffengattungen der Seestreitkraftenach einer einheitlichen Idee und unter einheitlicher Fuhrung durchgefuhrt werden Siehe Lemma Seegefecht In Autorenkollektiv der Militarakademie Friedrich Engels der Nationalen Volksarmee u a Militarlexikon Hrsg Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik 2 Auflage Berlin 1973 S 333 Seeschlacht ist die im Altertum entstandene und noch bis Ende des Zweiten Weltkriegs gebrauchliche Form der Kampfhandlungen der Seestreitkrafte bei der die Hauptkrafte der Flotten mit dem Ziel aufeinandertrafen durch die Vernichtung des Gegners entweder den Seekrieg zu entscheiden Entscheidungsschlacht oder eine entscheidende Veranderung des Krafteverhaltnisses auf einem Seekriegsschauplatz zu erreichen Siehe Lemma Seeschlacht In Autorenkollektiv der Militarakademie Friedrich Engels der Nationalen Volksarmee u a Militarlexikon Hrsg Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik 2 Auflage Berlin 1973 S 337 Heeresdienstvorschrift 100 100 Truppenfuhrung Bonn 2000 Ziffer 406 ff und Heeresdienstvorschrift 100 900 Fuhrungsbegriffe Bonn 1998 Stichwort Operation und Verweise Edward Luttwak Strategie Die Logik von Krieg und Frieden Luneburg 2003 S 156 Basil Liddell Hart Strategie Wiesbaden 1954 Strategy London 1953 Andre Beaufre Totale Kriegskunst im Frieden Einfuhrung in die Strategie Berlin 1964 Introduction a la strategie Paris 1963 als Beispiel sei hier die Ausgabe von 1973 der Heeresdienstvorschrift 100 100 Fuhrung im Gefecht genannt Operationsbegriff dort im Field Manual 100 5 der US Army eingearbeitet Jahresangabe aus Jay Luvaas Napoleon on the Art of War New York 1999 ISBN 0 684 87271 4 S 127 Die Urheberschaft Luttwaks wird bestatigt in J J G MacKenzie und Brian Holden The British Army and the Operational Level of War London 1989 Jay Luvaas Napoleon on the Art of War New York 1999 ISBN 0 684 87271 4 S 127 so zum Beispiel in der Schweiz vergleiche dazu 1 Internetseite vom 30 April 2009 zum Beispiel Edward Luttwak in Edward Luttwak Strategie Die Logik von Krieg und Frieden Luneburg 2003 Edward Luttwak Strategie Die Logik von Krieg und Frieden Luneburg 2003 S 157 Heeresdienstvorschrift 100 900 Fuhrungsbegriffe Bonn 2007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Operation Militar amp oldid 233518427