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Vallorbe ist eine politische Gemeinde im Distrikt Jura Nord vaudois des Kantons Waadt in der Schweiz VallorbeWappen von VallorbeStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Waadt Waadt VD Bezirk Jura Nord vaudoiswBFS Nr 5764i1f3f4Postleitzahl 1337UN LOCODE CH VALKoordinaten 518990 173965 46 711959 6 379167 750 Koordinaten 46 42 43 N 6 22 45 O CH1903 518990 173965Hohe 750 m u M Hohenbereich 604 1482 m u M 1 Flache 23 19 km 2 Einwohner 3958 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 171 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 31 0 31 Dezember 2022 4 Website www vallorbe chVallorbe VallorbeLage der GemeindeKarte von Vallorbeww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Bevolkerung 3 Wirtschaft 3 1 Tourismus 4 Verkehr 5 Kultur Bildung und Sport 6 Geschichte 7 Sehenswurdigkeiten 8 Personlichkeiten 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Luftbild von Walter Mittelholzer 1931 Vallorbe liegt auf 750 m u M 12 km westlich von Orbe und 21 km sudwestlich der Bezirkshauptstadt Yverdon les Bains Luftlinie Die Industriegemeinde erstreckt sich in einem Talkessel der Orbe im Waadtlander Jura zwischen den Hohen von Dent de Vaulion im Suden und Mont d Or im Norden unmittelbar an der Grenze zu Frankreich Die Flache des 23 2 km grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Waadtlander Juras Das Gebiet wird von Westen nach Osten von der Orbe durchflossen die in einer Karstquelle am Fuss eines Felsenkessels entspringt Ihr Wasser bezieht sie aus den unterirdischen Abflussen der Seen Lac de Joux und Lac Brenet Im Bereich von Vallorbe weist die Orbe eine bis zu 500 m breite flache Talniederung auf Ostlich des Ortes ist sie im Lac des Rosiers aufgestaut und nimmt von links die Jougnena auf welche die nordostliche Grenze bildet Unterhalb des Stausees fallt der Fluss wieder in ein tiefes Kerbtal Die Talweitung von Vallorbe wird von steilen dicht bewaldeten und teilweise felsigen Hangen flankiert Im Suden reicht das Gebiet auf die Dent de Vaulion mit 1483 m u M der hochste Punkt von Vallorbe und auf die ostliche Fortsetzung dieses Kamms Sur Grati im Norden fast bis auf den Mont d Or bis 1400 m u M Nach Westen erstreckt sich der Gemeindeboden in das stark reliefierte Gebiet im Bereich des Col du Mont d Orzeires dem Passubergang in das Vallee de Joux Von der Gemeindeflache entfielen 1997 8 auf Siedlungen 68 auf Wald und Geholze 22 auf Landwirtschaft und etwas weniger als 2 war unproduktives Land Zu Vallorbe gehoren der Weiler Le Day 787 m u M auf einem Gelandevorsprung sudlich des Lac des Rosiers die neuere Wohnsiedlung Les Grands Marais am unteren Hang des Mont d Or nordostlich des Ortes sowie einige Einzelhofe Nachbargemeinden von Vallorbe sind Ballaigues Les Clees Premier Vaulion L Abbaye und Le Lieu im Kanton Waadt sowie Rochejean Longevilles Mont d Or und Jougne im angrenzenden Frankreich Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsentwicklung Jahr Einwohner Jahr Einwohner1703 925 1970 40281850 1491 1980 33751900 3279 1990 32711920 4621 2000 32471941 3592 2010 33121950 3896 2020 38631960 3990Mit 3958 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 gehort Vallorbe zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Waadt Von den Bewohnern sind 85 5 franzosischsprachig 3 5 italienischsprachig und 2 4 sprechen Albanisch Stand 2000 Mit der Industrialisierung stieg die Bevolkerungszahl von Vallorbe stark an und erreichte 1920 mit 4621 Einwohnern einen Hochststand Im Lauf des 20 Jahrhunderts schwankte die Einwohnerzahl stark und war von den Wirtschaftskrisen abhangig Allein zwischen 1970 und 1980 nahm die Bevolkerung von Vallorbe um 16 ab Wirtschaft BearbeitenSeit dem Mittelalter entwickelte sich Vallorbe zu einem bedeutenden Standort der Eisenindustrie Der erste Eisenschmelzofen wurde bereits 1285 bei La Dernier nahe der Quelle der Orbe auf Veranlassung des Priors von Romainmotier gegrundet 1485 kam eine Hammerschmiede dazu und in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts wurden die ersten Hochofen in Betrieb genommen Im 18 Jahrhundert gab es auf dem Boden von Vallorbe entlang der Orbe etwa 20 eisenverarbeitende Betriebe in denen hauptsachlich Werkzeuge Nagel und Feilen hergestellt wurden Die Erzvorkommen wurden im Bereich des Mont d Orzeires ausgebeutet Die Holzkohle die fur den Betrieb der Schmelzofen benotigt wurde stammte aus dem Vallee de Joux insbesondere aus Les Charbonnieres Als Rohstofflieferant dienten die weiten Walder des Risoux Die eigentliche Industrialisierung von Vallorbe setzte zu Beginn des 19 Jahrhunderts mit der Grundung einer Werkzeugfabrik 1812 ein In der Folgezeit diversifizierte sich die Industrie allmahlich Neu kamen eine Zementfabrik 1870 1933 eine Chlorfabrik bis 1972 die weltfuhrenden Prazisionsfeilenhersteller Usines Metallurgiques de Vallorbe seit 1899 und eine Fabrik die Kunststoffartikel fur die Industrie produziert hinzu Durch die Wirtschaftskrisen der 1930er und 1970er Jahre wurde Vallorbe schwer getroffen was sich jeweils auch massiv auf die Bevolkerungszahl auswirkte Zahlreiche Betriebe mussten geschlossen werden Heute haben neben der Metallverarbeitung insbesondere Herstellung von Spezialfeilen auch der Maschinenbau die Feinmechanik sowie die Fertigung von Elektronikelementen Angelgeraten und Miniatursagen eine wichtige Bedeutung In La Dernier gibt es ein Kraftwerk Vallorbe gilt auch als Handels und Bankzentrum und weist zahlreiche Grenzganger aus Frankreich auf Tourismus Bearbeiten Erst in letzter Zeit konzentriert sich Vallorbe vermehrt auch auf den Tourismus Die bedeutendste Touristenattraktion auf dem Gemeindegebiet ist die Grotte de l Orbe eine seit 1974 der Offentlichkeit zuganglich gemachte Hohle mit Hohlenrundweg und Mineralienausstellung im Bereich der Orbequelle Auch die Museen ziehen Touristen an und die umliegenden Jurahohen eignen sich fur Sommerwanderungen Am Mont d Or kann auf der franzosischen Seite Wintersport betrieben werden Verkehr Bearbeiten nbsp Der internationale Bahnhof Vallorbe ist ein Kulturgut von nationaler Bedeutung Die Gemeinde ist verkehrstechnisch gut erschlossen Sie liegt an der Hauptstrasse 9 von Lausanne zur franzosischen Grenze in Richtung Pontarlier eine Strasse zweigt in das Vallee de Joux ab Fruher fuhrte die Hauptstrasse von Lausanne zum Col de Jougne durch Vallorbe Mit der Eroffnung der Autobahn und Autostrasse A9 im Jahr 1989 bis kurz vor die franzosische Grenze wird Vallorbe heute vom Transitverkehr auf dieser Achse links liegen gelassen erhielt gleichzeitig aber einen schnellen Anschluss ins Schweizer Mittelland Der Bahnhof Vallorbe ist ein Eisenbahnknotenpunkt und wichtiger Grenzbahnhof Die erste Bahnlinie erreichte die Industriegemeinde am 1 Juli 1870 mit der Eroffnung des Abschnitts Cossonay Vallorbe der Strecke Lausanne Vallorbe 1875 wurde die Fortsetzung der Linie nach Pontarlier eingeweiht die heute stillgelegt ist Am 31 Oktober 1886 wurde schliesslich die Bahnlinie von Vallorbe nach Le Pont im Vallee de Joux in Betrieb genommen Bis 1915 blieb Vallorbe ein Kopfbahnhof danach wurde durch den 6096 m langen Tunnel du Mont d Or eine Verbindung mit der Strecke nach Frankreich geschaffen die einen niedrigeren Scheitelpunkt besitzt als die Linie nach Pontarlier Diese Linie bildete fortan eine wichtige internationale Bahnverbindung von Paris nach Lausanne und weiter nach Italien Ein Teil der Strecke nach Pontarlier wurde wahrend des Zweiten Weltkriegs abgebaut Ein kleines Stuck der ehemaligen Strecke bei Les Hopiteaux Neufs Frankreich wurde fur den Museumsbetrieb wieder aufgebaut Le Coni Fer Fur die Feinverteilung im offentlichen Verkehr sorgen die Autobuslinien von Vallorbe nach Orbe sowie eine Direktverbindung uber die Autobahn nach Yverdon les Bains Kultur Bildung und Sport BearbeitenVallorbe verfugt seit 1908 uber ein Casino mit Musik und Theatersaal seit 1984 uber ein grosses Schul und Sportzentrum sowie im Winterhalbjahr uber eine Kunsteisbahn Eine neue Festhalle wurde 1987 eroffnet Ferner gibt es im Ort seit 1980 ein Eisenmuseum und seit 1990 ein Eisenbahnmuseum Das Fort von Vallorbe Fort de Pre Giroud bestehend aus Befestigungsanlagen aus dem Zweiten Weltkrieg ist seit 1988 auch fur die Offentlichkeit zuganglich Am 19 Juni 2009 war Vallorbe mit einer Bergankunft Zielort der siebten Etappe der Tour de Suisse 2009 Geschichte Bearbeiten nbsp Eisen und Eisenbahn museumDas Tal von Vallorbe wurde vermutlich um 1100 von Monchen aus dem Kloster Romainmotier gerodet und urbar gemacht Erstmals wird der Ort 1139 in einer Urkunde von Papst Innozenz II unter dem Namen de valle urbanensi erwahnt 1148 erschien die Bezeichnung Valle Orbe 1228 Valorbes und noch 1837 wurde oft die Schreibweise Valorbe verwendet Um 1139 wurde in Vallorbe ein Tochterpriorat von Romainmotier gegrundet das gesamte Tal gehorte dem Kloster Die weitere Entwicklung des Ortes war durch die Eisenverhuttung gepragt Mit der Eroberung der Waadt durch Bern im Jahr 1536 kam Vallorbe unter die Verwaltung der Landvogtei Romainmotier und bildete darin einen eigenen Gerichtshof Nach dem Zusammenbruch des Ancien Regime gehorte das Dorf von 1798 bis 1803 wahrend der Helvetik zum Kanton Leman der anschliessend mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt aufging 1798 wurde es dem Bezirk Orbe zugeteilt Im Jahr 1883 wurde ein Teil von Vallorbe durch einen Grossbrand schwer in Mitleidenschaft gezogen Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Reformierte KircheSiehe auch Liste der Kulturguter in Vallorbe Die reformierte Pfarrkirche wurde 1712 erbaut daneben steht ein Pfarrhaus aus dem Spatmittelalter 1890 wurde die katholische Kapelle errichtet ein weiteres Gotteshaus stammt von 1976 Ausser dem alten Ortskern an der Orbe weist Vallorbe ein stadtisches Geprage mit zahlreichen Mietshausern und Industrieanlagen auf Ein beliebtes Fotosujet ist die 1870 in Betrieb genommene Eisenbahnbrucke Viadukt von Le Day uber den Stausee Lac des Rosiers Der Brunnen von Sankt Pankraz seit dem 12 Jahrhundert bestehend aber verwahrlost wurde 2003 restauriert Weitere Touristenattraktionen in der naheren Umgebung sind die Grotten von Vallorbe franz Grottes de l Orbe die Source de l Orbe und der Juraparc beim Chalet du Mont d Orzeires mit Baren Wolfen und Bisons Sehenswert ist ebenfalls das Musee de Fer in welchem die Geschichte der Eisenverarbeitung sowie der Eisenbahn in Vallorbe dokumentiert ist Unter der Bezeichnung Fort de Pre Giroud 39 45 wurde ein Artilleriewerk der Schweizer Armee aus dem Zweiten Weltkrieg als Museum eingerichtet 5 Diese Stellung war auf den Col de Jougne ausgerichtet von dem ein potentieller Angriff der deutschen Wehrmacht befurchtet wurde Personlichkeiten BearbeitenVallorbe ist der Geburtsort des international erfolgreichen Dirigenten Marcello Viotti Der Schriftsteller Benjamin Vallotton 1877 1962 wurde 1958 Ehrenburger Der franzosische General und Politiker Philippe Petain stellte sich am Bahnhof nach seiner Flucht in die Schweiz am 26 April 1945 den franzosischen Behorden Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vallorbe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde Vallorbe franzosisch Jean Philippe Depraz Vallorbe In Historisches Lexikon der Schweiz Luftaufnahmen Grottes de Vallorbe Juraparc VallorbeEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Militarisches Festungswerk und Schweizer Museum in Vallorbe Fort de Pre Giroud 39 45Politische Gemeinden im District du Jura Nord vaudois L Abbaye L Abergement Agiez Arnex sur Orbe Ballaigues Baulmes Bavois Belmont sur Yverdon Bioley Magnoux Bofflens Bonvillars Bretonnieres Bullet Chamblon Champagne Champvent Chavannes le Chene Chavornay Chene Paquier Le Chenit Cheseaux Noreaz Les Clees Concise Corcelles pres Concise Cronay Croy Cuarny Demoret Donneloye Ependes Fiez Fontaines sur Grandson Giez Grandevent Grandson Juriens Le Lieu Lignerolle Mathod Mauborget Molondin Montagny pres Yverdon Montcherand Mutrux Novalles Onnens Orbe Orges Orzens Pomy La Praz Premier Provence Rances Romainmotier Envy Rovray Sainte Croix Sergey Suchy Suscevaz Tevenon Treycovagnes Ursins Valeyres sous Montagny Valeyres sous Rances Valeyres sous Ursins Vallorbe Vaulion Villars Epeney Vugelles La Mothe Vuiteboeuf Yverdon les Bains YvonandEhemalige Gemeinden Arrissoules Chaneaz Corcelles sur Chavornay Envy Essert Pittet Essert sous Champvent Fontanezier Gossens Gressy Mezery pres Donneloye Prahins 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