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Das Simmental Freiburger Patois le Chebeto ist ein Tal im westlichen Berner Oberland im Kanton Bern in der Schweiz Simmental vom Niesen aus gesehen rechts die Stockhornkette links der Auslaufer des Diemtigtals Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Namensherkunft 3 Geschichte 4 Tourismus 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Simmental erstreckt sich von der Lenk bis Boltigen ungefahr in Sud Nord Richtung Obersimmental um von dort bis zum Talausgang bei Wimmis in der Nahe von Spiez eine West Ost Orientierung anzunehmen Niedersimmental Es umfasst die Gemeinden Lenk St Stephan Zweisimmen Boltigen Oberwil Darstetten Erlenbach Diemtigen und Wimmis Das Tal wird von der Simme durchflossen Ein Nebental des Simmentals ist das Diemtigtal Namensherkunft BearbeitenDer Name kommt von septem valles Sieben Taler welches schon 1175 urkundlich ist 1 Die Bezeichnung Siebnethal ist bis 1694 noch Amtssprache 1 und Siebent h al findet sich noch bis in das fruhere 19 Jahrhundert 2 Nach dem Simmental wurde die Rinderrasse Simmentaler benannt Geschichte BearbeitenDas Simmental wurde bereits in prahistorischer Zeit begangen als Durchgangsgebiet vom Aaretal uber den Kaltwasserpass den Rawilpass oder das Schnidejoch ins Wallis was durch bronzezeitliche und romische Funde belegt ist Im Mittelalter war es zuerst Teil des hochburgundischen Konigreichs mit den Hofen Wimmis und Matten die 994 erwahnt wurden Es gab auch Reichslehen im Obersimmental Einheimische oder benachbarte Herren wie der Freiherr von Strattligen Weissenburg Raron Brandis und die Grafen von Greyerz regierten vor Ort Etwa 20 Burgruinen zeugen von deren Wehranlagen und Verwaltungsbauten Mittelalterliche Kirchen waren Zentren grosser Kirchspiele Ab 1300 wurde das Tal in die beiden Verbande Obersimmental und Niedersimmental mit eigenem Landrecht und Landesvenner geteilt Ende des 14 Jahrhunderts erwarb die Stadt Bern das Simmental von einheimischen Adeligen und Bernburgern und wurde ab 1386 und 1449 in den Kastlaneien Obersimmental und Niedersimmental aufgeteilt Das Niedersimmental schloss sich bereits 1527 der Reformation an das Obersimmental mit Widerstand 1528 Etwa zur gleichen Zeit gingen die Bauern dank gesicherter Getreidemarkte zur Viehwirtschaft im Tal Maiensass und Sommeralp uber Danach wurde Mastvieh uber die Passe nach Italien exportiert nach 1600 wurden auch Erlenbacherpferde verkauft Handler besuchten die Markte in der Lenk und in Boltigen und ab 1644 auch in Erlenbach und Zweisimmen Im 19 Jahrhundert lag der Schwerpunkt bei der Viehzucht den Simmentaler Rotschecken oder Fleckvieh die sich sowohl als Milch und Fleischrasse eigneten 1798 bis 1803 gehorte das Simmental zum helvetischen Kanton Oberland Niedersimmental und Obersimmental bildeten je einen Distrikt Diese Einteilung wurde auch 1803 ubernommen als die gleichnamigen Berner Oberamter eingerichtet wurden mit den Hauptorten Wimmis und Zweisimmen Erst 2010 bei der unpopularen Bezirksreform mussten diese Verwaltungszentren geschlossen und an Saanen und Frutigen abgegeben werden die ausserhalb des Simmentals liegen Im 17 Jahrhundert nahm der Badertourismus mit den Badern in Weissenburg Lenk Rotbad und Grimmialp seinen Anfang Er wurde zum wichtigen Erwerbszweig und Vorlaufer des modernen Tourismus der seinen Durchbruch aber erst nach dem Ausbau von Strasse und Eisenbahn erlebte Die Simmentalstrasse wurde 1815 bis 1828 die Saanenstrasse 1835 und die Strasse uber den Jaunpass 1874 bis 1878 verbreitert und ausgebaut Die Spiez Erlenbach Bahn wurde 1897 die Erlenbach Zweisimmen Bahn 1902 und die Montreux Oberland Bernois Bahn die durchs Saanenland nach Zweisimmen fuhrte 1905 eroffnet Seit 1971 besteht in Wimmis der Anschluss ans nationale Autobahnnetz Das Projekt einer Autoschnellstrasse durch das Simmental und eines Rawiltunnels ins Wallis scheiterte um 1980 am Widerstand der Bevolkerung Seit den 1960er Jahren investierten Gemeinden und Privatunternehmer in den Bau von Bergbahnen Skipisten Wanderwege Hotels und Ferienwohnungen 3 Tourismus BearbeitenDiverse Ortschaften nehmen eine wichtige Rolle insbesondere im Wintertourismus des Berner Oberlands ein wie z B Lenk oder Zweisimmen Von Zweisimmen aus gelangt man nach Gstaad und Chateau d Oex Weitere Ubergange sind der Jaunpass uber den man von Boltigen aus nach Bulle im Kanton Freiburg gelangt sowie das Hahnenmoos das die Lenk mit Adelboden verbindet Der Simmentaler Hausweg ist ein Kulturwanderweg des Berner Heimatschutzes der an den Simmentaler Bauernhausern als Zeugen der Baukultur vorbei fuhrt nbsp Blick uber das obere Simmental nach Suden nbsp Bauernhaus bei Erlenbach nbsp Bauernhaus Argel in Darstetten nbsp Aussicht oberhalb Boltigen Jaunpassstrasse und das SimmentalLiteratur BearbeitenDavid Andrist u a Das Simmental zur Steinzeit 1964 Barner Visite A la rencontre des districts 1991 Armin Bratschi Rudolf Trub u a Simmentaler Wortschatz Worterbuch der Mundart des Simmentals Berner Oberland Mit einer grammatischen Einleitung und mit Registern Hrsg vom Verein Schweizerdeutsch Ott Thun 1991 Der letzte Kastrager vom Talberg Erzahlung aus dem Simmental Blaukreuz Bern 1987 ISBN 978 3 85580 197 8 Anne Marie Dubler Simmental In Historisches Lexikon der Schweiz Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen II Abteilung Die Rechtsquellen des Kantons Bern Zweiter Teil Rechte der Landschaft Band 1 Das Statutarrecht des Simmentales bis 1798 bearbeitet und herausgegeben von Ludwig Samuel von Tscharner 1 Halbband Das Obersimmental Sauerlander Aarau 1912 online 2 Halbband Das Niedersimmental Sauerlander Aarau 1914 online Simmentaler Heimatbuch 1938 Ernst Zbaren Simmental und Diemtigtal 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Simmental Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Simmental In Julius Studer Schweizer Ortsnamen ein historisch etymologischer Versuch F Schulthess Zurich 1896 S 234 Google eBook eingeschrankte Vorschau einer Neuauflage 2015 z B K Kasthofer Wanderung in das Siebenthal Alpenrosen ein Schweizer Almanach auf das Jahr 1813 Anne Marie Dubler Simmental In Historisches Lexikon der Schweiz 46 55 7 3666666666667 Koordinaten 46 33 N 7 22 O CH1903 594480 155415 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Simmental amp oldid 227791103