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Dieser Artikel behandelt die Genfer Abrustungskonferenz des Volkerbunds 1932 1934 fur die ebenfalls in Genf tagende UN Konferenz fur Abrustung Conference on Disarmament CD siehe UNCD Die Genfer Abrustungskonferenz war eine internationale Konferenz die vom 2 Februar 1932 bis zum 11 Juni 1934 mit Unterbrechungen in Genf tagte Das Bestreben der Konferenz die im Anschluss an die seit 1925 im Jahresturnus tagende Vorbereitende Abrustungskommission einberufen wurde bestand darin das Rustungsniveau ihrer Teilnehmer in dem hochsten mit der jeweiligen nationalen Sicherheit vereinbaren Masse zuruckzufahren Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Organisation 3 Verlauf 3 1 Chronologie der Konferenz 4 Teilnehmer 4 1 Mitglieder der offiziellen Delegationen 4 2 Weitere Teilnehmer 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie Genfer Abrustungskonferenz wurde nachdem sie mehrfach vertagt worden war nach einer internationalen Absprache zum 2 Februar 1932 einberufen Von den gescheiterten fruheren Versuchen eine Konferenz zu organisieren ist besonders der Versuch des Volkerbundes von Ende 1925 zu nennen mit Hilfe seiner Abrustungskommission das Wettrusten zu beenden Dieser Versuch scheiterte jedoch an den gegenlaufigen Interessen der Vereinigten Staaten Grossbritanniens und Frankreichs Nach den Vertragen von Locarno und dem Volkerbundbeitritt Deutschlands nahm 1926 die Vorbereitende Abrustungskonferenz des Volkerbundes in Genf ihre Arbeit auf die die anfangs weit auseinanderliegenden Vorstellungen einander annahern sollte Diese setzte ihre Arbeit bis zum Beginn der Hauptkonferenz 1932 fort Organisation BearbeitenAn der Konferenz nahmen knapp 4000 Personen aus 64 Landern darunter auch funf Nichtmitgliedsstaaten des Volkerbundes Agypten Saudi Arabien Brasilien Costa Rica USA teil 1 Die wichtigsten Organe der Konferenz waren der Hauptausschuss und das Prasidium Der Hauptausschuss bestand dabei aus je einem Vertreter jeder Delegation ferner aus dem Prasidenten dem Vizeprasidenten und einem Berichterstatter Das Prasidium setzte sich zusammen aus dem Prasidenten der Konferenz dem Briten Arthur Henderson dem Ehrenprasidenten Giuseppe Motta der 1932 Bundesprasident der Schweiz war und aus den 14 Vizeprasidenten der Konferenz namlich den Delegierten von Argentinien Belgien dem Deutschen Reich Frankreich Grossbritannien Italien Japan Osterreich Polen Schweden der Tschechoslowakei der UdSSR und den Vereinigten Staaten Ferner gehorten dem Prasidium an der Vizeprasident des Ausschusses und die Prasidenten der vier Ausschusse fur Rustungen zu Lande zur See in der Luft und fur Wehrausgaben Hauptsitzungssaal war der grosse Saal des Batiment Electoral Wahrend die Delegierten im Parterrebereich sassen konnten Zuschauer und Journalisten das Geschehen von der Tribune aus beobachten Innerhalb des Hauptsitzungssaales waren die Delegationen nach dem Alphabet geordnet Verlauf BearbeitenDie Konferenz scheiterte letztlich ebenso wie die Anstrengungen in den 1920er Jahren Das Deutsche Reich als Verlierer des Ersten Weltkrieges wurde noch immer nicht gleichbehandelt und hatte schon seit 1919 gemass den Bestimmungen des Versailler Vertrages abgerustet Erst nach Deutschlands Drohung die Konferenz zu verlassen willigten die Grossmachte in die grundsatzliche Anerkennung der militarischen Gleichberechtigung des Deutschen Reiches ein Anfang 1933 schlug Grossbritannien fur Deutschland ein 200 000 Mann Heer bei Abrustung der Nachbarn vor Als Frankreich dies ablehnte und eine weitere vierjahrige Frist fur die Existenz des 100 000 Mann Heeres verlangte verliess das Deutsche Reich die Konferenz am 14 Oktober 1933 worauf insbesondere Hitlers konservativer Bundnispartner gedrangt hatte Gleichzeitig kundigte Deutschland am 19 Oktober 1933 seine Mitgliedschaft im Volkerbund auf 2 Der Reichsverband der Deutschen Eisenindustrie erklarte in einer Denkschrift zu den Verhandlungen an den Chef des Heereswaffenamtes Alfred von Vollard Bockelberg vom 16 Januar 1933 dass die deutsche Privatwirtschaft jede Kontrolle von Kriegswaffenherstellung und Kriegswaffenhandel grundsatzlich ablehnen musse 3 Nach dem Tod des Vorsitzenden Arthur Henderson am 20 Oktober 1935 wurde die Konferenz nicht fortgesetzt Angesichts der Aufrustung der Wehrmacht mit der das nationalsozialistische Deutschland am 16 Marz 1935 offiziell begonnen hatte erschien eine Abrustung der anderen Machte nicht mehr sinnvoll Chronologie der Konferenz Bearbeiten Die erste Sitzungsperiode der Konferenz in der die Teilnehmer mit der Behandlung verschiedener Abrustungsvorschlage vor allem mit einem Vorschlag des US Prasidenten Herbert Hoover befasst waren befurwortete am 23 Juli 1932 eine wesentliche Herabsetzung der Rustung sowie ein Verbot bestimmter kriegerischer Massnahmen Bombenabwurf aus der Luft chemischer Brand und bakteriologischer Krieg Des Weiteren wurden Verteidigungs und Angriffswaffen begrifflich gegeneinander abgegrenzt bestimmte Angriffswaffen sollten abgeschafft werden grosskalibrige Geschutze Panzerwagen von grosserem als einem festzusetzenden Gewicht usw Die Ausfuhrung des geplanten zukunftigen Abrustungsabkommens sollte durch eine standige Abrustungskommission uberwacht werden Am 14 September 1932 gab die deutsche Delegation bekannt dass sie erst nach Anerkennung des Grundsatzes der Gleichberechtigung aller Nationen wieder an den Arbeiten der Konferenz teilnehmen konnte Am 11 Dezember anerkannten die Vertreter Grossbritanniens der USA Frankreichs Italiens und Deutschlands den Grundsatz der Gleichberechtigung im Rahmen eines Systems das allen Nationen ihre Sicherheit gewahrleisten sollte Daraufhin kehrte das Reich am 14 Dezember wieder in die Konferenz zuruck Diese begann nun einen von Frankreich vorgelegten Plan und sowjetische Vorschlage uber die Sicherheit sowie verschiedene Gesichtspunkte des Abrustungsproblems zu prufen Am 16 Marz 1933 legte die britische Delegation einen Abkommensentwurf MacDonald Plan benannt nach dem britischen Premier Ramsay MacDonald vor der den Beschlussen und vorgegangenen Erorterungen der Konferenz Rechnung trug und am 27 Marz als Verhandlungsgrundlage angenommen wurde Am 8 Juni wurde dieser Entwurf nach Prufung in erster Lesung angenommen Die angestrebte Einigung kam jedoch nicht zu Stande Das Deutsche Reich zog sich am 14 Oktober erneut von der Konferenz zuruck da es nicht gewillt war auf den inzwischen eingebrachten Plan einzugehen dem zufolge es eine mehrjahrige Bewahrungsperiode durchlaufen musste bis die anderen Machte rustungsmassig mit ihm gleichziehen wurden Dieser Plan war als Reaktion auf die Ereignisse in Deutschland nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und aus Sorge uber die schrillen Tone der deutschen Presse und staatsoffiziellen aussenpolitischen Verlautbarungen eingebracht worden Der Meinungsaustausch zwischen den Regierungen wurde indessen noch bis zum Mai 1934 fortgesetzt Am 6 Juni 1934 beauftragte der Hauptausschuss der Konferenz in einer Entschliessung des Prasidiums eine Losung der noch schwebenden Fragen zu suchen und die Aufstellung eines vollstandigen Abkommensentwurfes in die Wege zu leiten Ferner wurden in derselben Entschliessung Studienausschusse fur gewisse wichtige Fragen eingesetzt Drei dieser Ausschusse die sofort zusammentraten Sicherheit Gewahrleistung fur Ausfuhrung und Uberwachung Waffenherstellung und handel einigten sich uber gewisse Grundfragen Am 20 November des Jahres billigte das Prasidium einen Vorschlag der unter Beachtung der bis dahin bezuglich des Endzweckes der Konferenz gefassten Beschlusse eine Anzahl von Fragen auswahlte die als Gegenstand von Sonderabkommen in Betracht kamen Diese letzteren sollten gegebenenfalls jedes fur sich in Kraft treten konnen ohne dass die Konferenz darum die Vollendung des Gesamtabkommens abzuwarten hatte Teilnehmer BearbeitenMitglieder der offiziellen Delegationen Bearbeiten In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch wichtige Informationen Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Deutsches Reich Werner von Blomberg Vizeadmiral Albrecht von Freyberg Geheimrat Hans Frohwein Heinrich Goppert Geheimrat Hermann Katzenberger Presse Erich Kordt Rudolf Nadolny Leiter der deutschen Delegation Werner von Rheinbaben Stellvertretender Leiter der deutschen Delegation Vertreter in der Marinekommission General Curt Schonheinz Legationsrat Schwendemann Propaganda Graf Welczek Ernst von Weizsacker Dolmetscher waren Schmidt und Norden 4 Frankreich Charles Dumont Marinekommission Vereinigte Staaten Norman Davis Delegationsleiter Hugh S Gibson Claude A Swanson Mitglied des Marineausschusses des Senats Arthur Japy Hepburn Richmond K Turner Japan Matsui Iwane Schweiz Max Huber Delegationsleiter 5 Otto Bridler 6 Ernest Perrier 7 Henry Vallotton 8 Weitere Teilnehmer Bearbeiten Zu den weiteren Personen die bei der Konferenz auftraten gehorten Heinrich Bruning Deutsches Reich 1932 Bernhard Wilhelm von Bulow 1932 Konstantin von Neurath 1932 1933 Joseph Goebbels Deutsches Reich 1933 Robert Cecil Grossbritannien Henry L Stimson USA 1933 Emile Vandervelde Belgien 1932 1933 Alfred Jansa Osterreich 1933 9 Literatur BearbeitenSten Nadolny Abrustungsdiplomatie 1932 33 Deutschland auf der Genfer Konferenz im Ubergang von Weimar zu Hitler tuduv Studien Bd 10 tuduv Verlagsgesellschaft Munchen 1978 ISBN 3 88073 066 0 Zugleich Berlin Freie Universitat Dissertation 1978 Weblinks BearbeitenGeneva Conference 1932 1934 In globalsecurity org englisch Disarmament discussions 1932 1934 In mtholyoke edu englisch Einzelnachweise Bearbeiten Rudolf Nadolny Mein Beitrag Erinnerungen eines Botschafters des Deutschen Reiches Herausgegeben und eingeleitet von Gunter Wollstein dme Verlag Koln 1985 ISBN 3 922977 18 9 Klaus Hildebrand Das Dritte Reich Oldenbourg Grundriss der Geschichte Bd 17 4 Auflage Nachdruck der 3 uberarbeiteten und erweiterten Auflage Oldenbourg Munchen 1991 ISBN 3 486 49094 X S 17 Richard J Evans Das Dritte Reich Band 2 II Diktatur Deutsche Verlagsanstalt Munchen 2006 ISBN 3 421 05653 6 S 748 f Dietrich Eichholtz Wolfgang Schumann Hrsg Anatomie des Krieges Berlin 1969 S 102 Delegationszusammensetzung nach Nadolny Verdiana Grossi Huber Max In Historisches Lexikon der Schweiz 30 Oktober 2007 abgerufen am 12 Januar 2019 Christoph Zurcher Bridler Otto In Historisches Lexikon der Schweiz 30 Dezember 2002 abgerufen am 12 Januar 2019 Jean Pierre Dorand Perrier Ernest In Historisches Lexikon der Schweiz 1 Dezember 2009 abgerufen am 12 Januar 2019 Marc Perrenoud Vallotton Henry In Historisches Lexikon der Schweiz 21 Februar 2013 abgerufen am 12 Januar 2019 Marian Zgorniak Europa am Abgrund 1938 Dokumente und Schriften der Europaischen Akademie Otzenhausen 100 LIT Munster u a 2002 ISBN 3 8258 6062 0 S 94 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Genfer Abrustungskonferenz amp oldid 239087494