www.wikidata.de-de.nina.az
Das romisch katholische Bistum Chur lat Dioecesis Curiensis liegt im Osten der Schweiz und umfasst die Kantone Graubunden und Schwyz sowie provisorisch seit 1819 Uri 1 Glarus Obwalden Nidwalden und Zurich 2 Patron des Bistums Chur ist der heilige Luzius und die Bischofskirche ist die Churer Kathedrale St Maria Himmelfahrt Bistum ChurKarte Bistum ChurBasisdatenStaat SchweizKirchenprovinz ImmediatDiozesanbischof Joseph Maria BonnemainEmeritierter Diozesanbischof Vitus HuonderEmeritierter Weihbischof Marian Eleganti OSBFlache 12 272 km Pfarreien 309 31 Dezember 2019 AP 2020 Einwohner 2 041 680 31 Dezember 2019 AP 2020 Katholiken 679 946 31 Dezember 2019 AP 2020 Anteil 33 3 Diozesanpriester 347 31 Dezember 2019 AP 2020 Ordenspriester 173 31 Dezember 2019 AP 2020 Katholiken je Priester 1308Standige Diakone 60 31 Dezember 2019 AP 2020 Ordensbruder 278 31 Dezember 2019 AP 2020 Ordensschwestern 750 31 Dezember 2019 AP 2020 Ritus Romischer RitusLiturgiesprache DeutschItalienisch RatoromanischKathedrale St Maria HimmelfahrtAnschrift Hof 19Postfach 1337002 ChurWebsite www bistum chur chWappen des Bistums Chur Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprunge 1 2 Mittelalter 1 3 Reorganisation im 19 Jahrhundert 1 4 20 und 21 Jahrhundert 2 Liste der Bischofe des Bistums Chur 3 Wappen 4 Diozesankalender 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 AnmerkungenGeschichte BearbeitenUrsprunge Bearbeiten nbsp Die historische kirchliche Einteilung der Schweiz nbsp Die Kathedrale St Maria Himmelfahrt von Norden nbsp Links Der Bischofliche Hof in ChurDie Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Entwicklung der Mitgliederzahlen Das Bistum Chur entstand vermutlich im 4 Jahrhundert im Territorium von Churratien Ein Bischof der Diozese Chur wurde erstmals im Jahre 451 52 urkundlich erwahnt Bekannt durch sein Testament wurde Bischof Tello im 8 Jahrhundert Sitz des Bischofs von Chur ist der Bischofliche Hof in der Stadt Chur Die gegenwartige barocke Anlage das Bischofliche Schloss stammt aus den Jahren 1732 33 Oberhalb des Hofs lag die Stephanskapelle eine der ersten Friedhofskirchen Nordbundens Der Legende nach war Luzius von Chur der im 5 oder 6 Jahrhundert 3 in Chur als Martyrer hingerichtet worden sein soll der erste Bischof Seine Gebeine werden in der Kathedrale in Chur aufbewahrt und er gilt als Patron des Bistums Mittelalter Bearbeiten Der Bischof von Chur kontrollierte im Mittelalter als weltlicher Herrscher als Furstbischof des Heiligen Romischen Reiches grosse Teile des heutigen Graubundens Chiavenna Bormio und den Vinschgau Dabei stand er in standigen Fehden Kriegen und Rechtskonflikten mit seinen Ministerialen einerseits Freiherren von Vaz den Matsch Sax Misox Werdenberg Sargans u a und konkurrierenden Landesherrschaften andererseits Herzogtum Mailand Grafschaft Tirol Habsburger Bereits im 14 Jahrhundert gingen die Grafschaften Chiavenna und Bormio an Mailand verloren Auch der Vinschgau und das Unterengadin waren faktisch bereits in der Hand der Grafen von Tirol Darauf schlossen sich die Untertanen des Bischofs die so genannten Gotteshausleute 1367 zum Gotteshausbund zusammen um ihre Entfremdung vom zerfallenden Furstbistum zu verhindern Der Gotteshausbund war bis 1798 Teil des Freistaats der Drei Bunde Der Bischof von Chur gehorte als Reichsfurst dem Osterreichischen Reichskreis an Kirchlich gehorte das Bistum Chur zuerst zum Erzbistum Mailand Nach der Teilung des Frankischen Reiches im Jahre 843 unterstand es dem Erzbistum Mainz und seiner Kirchenprovinz seit 1803 direkt dem Papst Konig Otto I verlieh den Bischofen von Chur im Jahr 1958 das Munzrecht das diese aber bis in das 15 Jahrhundert hinein kaum genutzt haben Spater wurde es dafur intensiv ausgeubt 4 nbsp Einseitige 2 Pfennig Munze des Bistums Chur 17 JahrhundertReorganisation im 19 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahre 1819 erhielt das Bistum Chur mit Ob und Nidwalden Teile von Uri Schwyz Glarus und Zurich Teile des erloschenen Bistums Konstanz zur provisorischen Administratur 5 nachdem es zuvor allerdings den Vinschgau und Teile Vorarlbergs verloren hatte Mit der papstlichen Bulle Ecclesias quae antiquitate vom 2 Juli 1823 wurde das neu geschaffene Bistum Chur St Gallen gegrundet St Gallen war aber damit nicht einverstanden Um den jahrelangen Streit zu beenden teilte Papst Gregor XVI deswegen 1836 das Doppelbistum Chur St Gallen und errichtete ein apostolisches Vikariat fur St Gallen das 1847 in dem Bistum St Gallen aufging 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten Der Gebrauch des Titels Furstbischof sowie die Verwendung der damit verbundenen weltlichen Wurdezeichen wie Furstenhut und mantel wurde 1951 durch Papst Pius XII auch formell abgeschafft 6 In den 1990er Jahren war das Bistum Chur gepragt durch den Streit um den damaligen Bischof Wolfgang Haas Wahrend des Streites kam vielfach der Ruf nach Neuordnung des Bistums Chur auf da insbesondere der zum Kanton Zurich gehorende Teil des Bistums und Teile der staatskirchenrechtlich verfassten katholischen Landeskirche Graubundens in scharfer Ablehnung zur Churer Bistumsfuhrung stand Der Heilige Stuhl loste das Problem jedoch 1997 nicht durch eine Neuordnung des Bistums und damit der Grundung eines Bistums Zurich sondern durch die kirchliche Abtrennung des Furstentums Liechtenstein vom Bistum Chur Das Gebiet des Furstentums Liechtenstein wurde zum Erzbistum Vaduz erhoben und Wolfgang Haas wurde der erste Erzbischof Auf Haas folgte 1998 2007 Amedee Grab als Bischof er galt als Schlichter und es sei ihm gelungen das gespannte Verhaltnis zwischen dem Bischofssitz in Chur und der Kantonalkirche Zurich in erstaunlich kurzer Zeit zu entkrampfen 7 Mit dem Amtsantritt Vitus Huonder im September 2007 traten die Konflikte wieder hervor Im Februar 2011 traten innerhalb weniger Tage zunachst der Regens des Priesterseminars St Luzi in Chur Ernst Fuchs sowie der Generalvikar fur den Kanton Graubunden Andreas Rellstab von ihren Amtern zuruck Als Grund gaben sie jeweils nicht naher erlauterte Differenzen mit Bischof Vitus Huonder an 8 Zum Nachfolger von Fuchs wurde der Weihbischof des Bistums Marian Eleganti ernannt In einer am 24 Februar 2011 veroffentlichten Erklarung wandten sich 11 der 17 Dekane des Bistums gegen die Amtsfuhrung des Bischofs welche nach Ansicht der Unterzeichner immer mehr Seelsorgende in die innere Emigration treibe 9 Nachdem sich Huonder Ende Marz 2011 zu Konsultationen in Rom aufgehalten hatte teilte er in einem Brief an die Katholiken des Bistums vom 7 April 2011 mit dass er das volle Vertrauen von Papst Benedikt XVI geniesse und sein Amt als Bischof weiterfuhren wolle 10 Am 14 April 2011 gab Huonder die Ernennung von Andreas Fuchs zum neuen Generalvikar fur den Kanton Graubunden bekannt wobei Fuchs sein Amt erst im Sommer 2011 antreten sollte 11 Angesichts des 2017 anstehenden Rucktrittsgesuchs von Huonder forderte der Generalvikar fur die Urschweiz Martin Kopp eine Verschiebung der Bischofswahl in Chur und die Einsetzung eines auswartigen Apostolischen Administrators 12 13 Seit dem 20 Mai 2019 war Pierre Burcher Apostolischer Administrator des Bistums Chur 13 Eine am 23 November 2020 angesetzte Bischofswahl endete erfolglos Das aus 22 Domherren bestehende Wahlgremium lehnte die Terna mit drei vom Heiligen Stuhl vorgeschlagenen Kandidaten ab 14 Am 15 Februar 2021 ernannte Papst Franziskus nach fast zweijahriger Sedisvakanz Joseph Maria Bonnemain zum Bischof von Chur 15 Bonnemain wurde am 19 Marz 2021 zum Bischof geweiht Liste der Bischofe des Bistums Chur Bearbeiten Hauptartikel Liste der Bischofe von Chur450 bis heutevon bis Jahre Bischof1941 1962 22 Christian Caminada 1962 in Chur1962 1990 28 Johannes Vonderach1988 1998 10 Wolfgang Haas Konflikte Zurich will sich von Chur losen Liechtenstein wird abgetrennt und Haas nach Liechtenstein geschickt 1998 2007 9 Amedee Grab als Schlichter2007 2019 12 Vitus Huonder Konflikte und Rucktritte2019 2021 2 Vakanz drei Kandidaten wurden 2020 abgelehnt2021 Joseph Maria BonnemainWappen BearbeitenDas Wappen des Bistums Chur ist seit dem 13 Jahrhundert der aufrechte schwarze Steinbock auf silbernem Grund Das Wappen wurde spater auch vom Gotteshausbund ubernommen und fand im 19 Jahrhundert so Eingang in das Wappen des Kantons Graubunden 16 Diozesankalender BearbeitenIm Bistum Chur wird der Regionalkalender fur das deutsche Sprachgebiet um die folgenden Eigenfeiern erganzt dahinter jeweils der Rang und die liturgische Farbe Abkurzungen H Hochfest F Fest G Gebotener Gedenktag g Nichtgebotener Gedenktag GK Generalkalender RK Regionalkalender 2 Juni Kirchweihe der Kathedrale Chur in der Kathedrale H im ubrigen Bistum F weiss 16 Juni Sel Maria Theresia Scherer g 12 Juli Hll Placidus von Disentis Martyrer 7 8 Jh und Sigisbert von Disentis Monch 7 8 Jh vom Kloster Disentis G rot 16 Juli Hl Muttergottes von Einsiedeln G weiss 16 August Hl Theodor von Sitten Bischof von Octodurus Martinach Patron des Bistums Sitten um 390 g weiss 2 September Sel Apollinaris Morel Ordenspriester Martyrer 1792 g rot 11 September Hll Felix und Regula Martyrer um 300 g in Zurich H rot 22 September Hll Mauritius und Gefahrten Martyrer der Thebaischen Legion um 300 G RK g rot 25 September Hl Niklaus von Flue Einsiedler Friedensstifter Landespatron der Schweiz 1487 H RK g weiss 30 September Hll Ursus und Viktor Martyrer Patrone des Bistums Basel um 300 g rot Der Gedenktag an den Hl Hieronymus im GK G ist im Bistum Chur ein nichtgebotener Gedenktag 3 Oktober Hl Adalgott Bischof von Chur 1160 g weiss 3 Oktober Jahrestag der Weihe der Kirchen im Kanton Obwalden die ihren Weihetag nicht kennen H weiss 16 Oktober Hl Gallus Monch Einsiedler Glaubensbote am Bodensee Patron des Bistums Sankt Gallen um 645 G RK g weiss 16 November Hl Otmar von St Gallen Grunderabt von Sankt Gallen 759 G weiss 17 November Hl Florinus vom Vintschgau Pfarrer in Remus 7 Jh G weiss 2 Dezember Hl Luzius von Chur Bischof von Chur Martyrer Hauptpatron des Bistums 2 3 Jh H RK g rotSiehe auch BearbeitenListe der Bischofe von Chur Liste der Weihbischofe in Chur Theologische Hochschule Chur Romisch katholische Kirche in der Schweiz Schweizer Bischofskonferenz Liste der romisch katholischen DiozesenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bistum Chur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Bistum Chur auf catholic hierarchy org Offizielle Internetprasenz des Bistums Chur Portal Katholische Kirche Schweiz Lothar Deplazes Pierre Surchat Chur Diozese Furstbistum In Historisches Lexikon der Schweiz 9 Januar 2020 Anmerkungen Bearbeiten Das Urserental gehorte nicht zum Bistum Konstanz und hat deshalb einen definitiven Zugehorigkeitsstatus zum Bistum Chur Lothar Deplazes Pierre Surchat Chur Diozese Furstbistum In Historisches Lexikon der Schweiz Ernst Tremp Lucius In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 6 Herder Freiburg im Breisgau 1997 Sp 1086 Klaus Martin Reichenbach 3 Dezember In Martyrologium Romanum 21 November 2015 abgerufen am 28 November 2021 wiedergeben auf Heiligenlexikon de Joachim Schafer Lucius von Chur In Okumenisches Heiligenlexikon 23 April 2021 abgerufen am 28 November 2021 Jurg Richter und Ruedi Kunzmann Neuer HMZ Katalog Band 2 die Munzen der Schweiz und Lichtensteins 15 16 Jahrhundert bis Gegenwart S 199 Wobei nur der Kanton Schwyz inzwischen dem Bistum definitiv zugeschlagen worden ist wahrend die ubrigen ehemaligen Konstanzer Bistumsteile weiterhin wenn auch seit bald 200 Jahren provisorisch durchs Bistum verwaltet werden Franz Gall Osterreichische Wappenkunde Handbuch der Wappenwissenschaft 2 Aufl Bohlau Verlag Wien 1992 ISBN 3 205 05352 4 S 219 Georges Scherrer Bischof Amedee Grab war ein grosser Schlichter In kath ch 20 Mai 2019 abgerufen am 17 Juli 2019 Stefan Reis Schweizer Zweiter hochrangiger Geistlicher im Bistum Chur geht In NZZ ch 24 Februar 2011 archiviert vom Original am 9 Marz 2019 abgerufen am 28 November 2021 Mehrheit der Dekane sorgt sich um Zukunft des Bistums Chur In kipa apic ch 26 Februar 2011 archiviert vom Original am 4 September 2014 abgerufen am 28 November 2021 Bistum Chur Churer Bischof Huonder hat das Vertrauen des Papstes In Solothurner Zeitung 8 April 2011 abgerufen am 28 November 2021 Chur Andreas Fuchs neuer regionaler Generalvikar fur Graubunden In kath net 14 April 2011 abgerufen am 28 November 2021 Generalvikar Kopp fordert Verschiebung der Bischofswahl in Chur In srf ch 24 Oktober 2016 abgerufen am 28 November 2021 a b Vitus Huonder ist nicht mehr Bischof von Chur In tagesanzeiger ch 20 Mai 2019 abgerufen am 20 Mai 2019 Erich Aschwanden Simon Hehli Churer Wahlmanner widersetzen sich dem Papst In NZZ ch 25 November 2020 abgerufen am 25 November 2020 Nomina del Vescovo di Chur Svizzera In Tagliches Bulletin 15 Februar 2021 abgerufen am 15 Februar 2021 italienisch Louis Muhlemann Wappen und Fahnen der Schweiz Buchclub Ex Libris Zurich 1980 S 114 Territorien und Stande des Osterreichischen Reichskreises im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation 1500 1806 Erzherzogtum Osterreich mit Osterreich unter der Enns und Osterreich ob der Enns Herzogtum Steiermark Herzogtum Karnten Gefurstete Grafschaft Gorz Herzogtum Krain Stadt Triest Gefurstete Grafschaft Tirol Markgrafschaft Istrien Vorderosterreichische Herrschaften Hochstift Brixen Hochstift Chur Hochstift Trient Ballei Osterreich des Deutschen Ordens Deutschordensballei An der Etsch und im Gebirge Herrschaft TaraspGrafschaft Schaunberg bis 1548 Kurfurstentum Salzburg ab 1803 zuvor als Erzstift Salzburg beim Bayerischen Reichskreis Siehe auch Osterreichischer Reichskreis und Heiliges Romisches ReichBistumer und Abteien in der Schweizer Bischofskonferenz Bistum Basel Bistum Chur Bistum Lausanne Genf und Freiburg Bistum Lugano Bistum St Gallen Bistum Sitten Abtei Einsiedeln Abtei Saint Maurice Normdaten Korperschaft GND 1086403401 lobid OGND AKS LCCN no97053745 VIAF 268583642 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bistum Chur amp oldid 238400054