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Gregor XVI 18 September 1765 in Belluno Republik Venedig 1 Juni 1846 in Rom burgerlicher Name Bartolomeo Alberto Cappellari war von 1831 bis zu seinem Tod Papst Er ist der bislang letzte Papst der zum Zeitpunkt seiner Wahl zwar Kardinal aber kein Bischof war Zudem war er bis zur Wahl von Papst Franziskus im Jahre 2013 der letzte Ordensangehorige und ist bis heute der letzte Monch der zum Papst gewahlt wurde Gemalde von Paul Delaroche 1844 Abbildung Gregors aus den Effigies Pontificum Romanorum Dominici Basae 1842 Silberner Scudo mit dem Bildnis Gregors XVI 1834 Grabmal im Petersdom von Luigi Amici ungefahr 1850 Wappen Gregors XVI moderne Nachzeichnung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und kirchliche Laufbahn 1 2 Pontifikat 1 3 Tod 1 4 Kardinalskreierungen 2 Publikationen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und kirchliche Laufbahn Bearbeiten Bartolomeo Cappellari Sohn des Notars Giovanni Battista Cappellari trat 1783 gegen den Widerstand seiner Eltern als Fra Mauro 1 in den Orden der Kamaldulenser ein als Monch des Klosters San Michele di Murano in der Lagune von Venedig Er studierte Philosophie Theologie und Kirchenrecht 1787 folgte die Priesterweihe und 1790 wurde er Lesemeister des Ordens 1795 ging Cappellari nach Rom 1799 als Papst Pius VI sich in franzosischer Gefangenschaft befand veroffentlichte er eine Schrift namens Il trionfo della Santa Sede e della Chiesa contro gli assalti dei novatori Darin bekraftigte Cappellari das monarchische Wesen der Kirche sowie den Primat und die Unfehlbarkeit des Papstamtes 1805 wurde er zum Abt des Klosters San Gregorio auf dem Monte Celio in Rom gewahlt Zwischen 1809 und 1814 wahrend der Besetzung Italiens durch napoleonische Truppen und der von Napoleon befohlenen Auflosung der Orden arbeitete er als Laienlehrer auf Murano und in Padua 1814 nachdem Napoleons Einfluss in Italien beendet worden war kehrte er in das Kloster San Gregorio in Rom zuruck 1818 wurde er zum Generalprokurator und 1823 zum General seines Ordens gewahlt Im Marz 1825 kreierte ihn Leo XII zum Kardinal und im Folgejahr zum Prafekten der Kongregation de Propaganda Fide Vor allem in China sah Cappellari eine klare Trennung zwischen Mission und Politik So gestand er den dortigen Glaubigen zu an burgerlichen Zeremonien ohne religiose Inhalte teilzunehmen Im preussischen Mischehenstreit siehe auch Kolner Wirren hingegen beharrte er auf der Position dass Kinder aus interkonfessionellen Ehen auf jeden Fall katholisch erzogen werden mussen So ermahnte er diesbezuglich in einem Schreiben vom 18 Januar 1839 den Breslauer Furstbischof Graf Sedlnitzky wegen dessen zu laxem Verhalten bei der Verteidigung der Rechte und Lehren der Kirche 2 Pontifikat Bearbeiten Am 2 Februar 1831 wurde er uberraschend nach einem 54 Tage wahrenden Konklave zum Nachfolger des am 30 November 1830 verstorbenen Pius VIII zum Papst gewahlt Nach seiner Bischofsweihe vom 3 Februar in St Peter 3 wurde er am 6 Februar gekront Gregor XVI spielte eine wichtige Rolle bei der Neufindung des kirchlichen Selbstverstandnisses nachdem die Kirche die Sturme der Franzosischen Revolution mit dem Umsturz beinahe aller Verhaltnisse uberstanden hatte Das Erstarken des geistlichen Charakters kann als Folge der Zuruckdrangung des weltlichen Einflusses der Kirche und als Folge insbesondere der Sakularisationen verstanden werden Gregor XVI hat an der Durchsetzung der neuen Spiritualitat in den Verhaltnissen zu den europaischen Staaten wesentlichen Anteil In Preussen etwa unterstutzte er den Kolner Erzbischof Clemens August Freiherrn Droste zu Vischering 1773 1845 in der Durchfuhrung der kirchlichen Selbstverwaltung 4 Mit seiner Allokution gegen die preussische Regierung verkundete er den modernen Anspruch der Kirche auf Unabhangigkeit in spiritualibus Auch die Berufung von Johann Nepomuk von Tschiderer zum Bischof von Trient machte seine Forderung der geistlichen Erneuerung deutlich Kritisch wird mancherorts die grosse Nahe des Papstes zum osterreichischen Staatskanzler Metternich bewertet So liess er mit Hilfe osterreichischer Truppen im Jahr 1831 Aufstande der liberalen Carboneria niederschlagen Als erster Papst seit Benedikt XIV veroffentlichte Gregor XVI in grosserem Umfang papstliche Lehrschreiben in Form der Enzyklika eigentlich ein Rundschreiben an die Bischofe Der mitunter aggressive Ton dieser gelehrten Dokumente reizte Kritiker dazu sie haufig als Bestatigung fur ein bestimmtes antimodernes Verstandnis des Papsttums zu zitieren Beispielsweise verurteilte Gregor XVI in seiner ersten Enzyklika Mirari vos vom 15 August 1832 nicht nur Naturalismus Rationalismus und religiose Indifferenz sondern auch Gewissensfreiheit und Meinungsfreiheit Auch die Ernennung der Kardinalstaatssekretare Tommaso Bernetti amtierend 1831 1836 und insbesondere Luigi Lambruschini amtierend 1836 1846 der unnachgiebig gegenuber modernen Tendenzen war legt einen kirchenpolitischen Konservatismus Gregors nahe Tod Bearbeiten Gregor XVI starb am 1 Juni 1846 nach einwochiger Krankheit an den Folgen eines Erysipels 5 Der Schweizer Kulturhistoriker Jacob Burckhardt der sich 1845 1846 in Rom aufgehalten hatte berichtet dass die romische Bevolkerung ohne Andacht und Trauer auf die Todesnachricht und die Begrabnisfeierlichkeiten reagiert habe 6 Kardinalskreierungen Bearbeiten Hauptartikel Liste der Kardinalskreierungen Gregors XVI Publikationen BearbeitenIl trionfo della Santa Sede e della Chiesa contro gli assalti dei novatori 1799 als Bartolomeo Alberto Cappellari Sanctissimi Domini Nostri Gregorii Divina Providentia Papae XVI Allocutio Habita in Consistorio Secreto IV idus decembres anni MDCCCXXXVII Reichel Augsburg 1838 Digitalisat Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Cappellari Bartholomaus Albert In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 2 Theil Verlag der typografisch literarisch artistischen Anstalt L C Zamarski C Dittmarsch amp Comp Wien 1857 S 275 f Digitalisat Friedrich Wilhelm Bautz Gregor XVI In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 327 330 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Giacomo Martina Gregorio XVI In Massimo Bray Hrsg Enciclopedia dei Papi Band 3 Innocenzo VIII Giovanni Paolo II Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2000 treccani it Giacomo Martina Gregorio XVI papa In Mario Caravale Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 59 Graziano Grossi Gondi Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2002 verweist fur die Bibliographie auf den Artikel desselben Verfassers in der Enciclopedia dei Papi Text nicht vollig identisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gregorius XVI Sammlung von Bildern Literatur von und uber Gregor XVI im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Nach dem am gleichen Ort im 16 Jahrhundert lebenden Fra Mauro Michael Sachs Furstbischof und Vagabund Geschichte einer Freundschaft zwischen dem Furstbischof von Breslau Heinrich Forster 1799 1881 und dem Schriftsteller und Schauspieler Karl von Holtei 1798 1880 Nach dem Originalmanuskript Holteis textkritisch herausgegeben In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 35 2016 2018 S 223 291 hier S 274 f Bischofsweihe am 3 Februar 1831 in St Peter Tagspost fur die Kreishauptstadt Augsburg 14 Februar 1831 S 191 abgerufen am 23 November 2021 Die Biographie uber Droste zu Vischering von Markus von Hansel Hohenhausen 1991 ist die jungste Darstellung zur Regierungszeit Gregor XVI Artikel uber die letzten Tage von Papst Gregor XVI im Diario di Roma vom 2 Juni 1846 in deutscher Ubersetzung in der Wiener Zeitung vom 8 Juni 1846 abgerufen am 23 November 2021 Jacob Burckhardt Werke Kritische Gesamtausgabe Bd 9 S 501 f VorgangerAmtNachfolgerGiulio Maria della SomagliaPrafekt der Kongregation De Propaganda Fide 1826 1831Carlo Maria PediciniPius VIII nbsp Papst 1831 1846Pius IX Normdaten Person GND 118541897 lobid OGND AKS LCCN nr92022200 VIAF 79049872 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gregor XVI ALTERNATIVNAMEN Bartolommeo Alberto Cappellari Fra MauroKURZBESCHREIBUNG italienischer Ordensgeistlicher Papst 1831 1846 GEBURTSDATUM 18 September 1765GEBURTSORT Belluno Republik VenedigSTERBEDATUM 1 Juni 1846STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gregor XVI amp oldid 237621650