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Dieser Artikel handelt vom Erzbischof von Koln Zum gleichnamigen Domherrn von Munster siehe Clemens August Droste zu Vischering Domherr der furstlich munstersche Amtsdrost findet sich unter Clemens August Maria Droste zu Vischering Clemens August Freiherr Droste zu Vischering auch kurz Clemens August zu Droste Vischering oder Clemens August Droste zu Vischering genannt 21 Januar 1773 im Erbdrostenhof zu Munster 1 und am Folgetag in St Servatii getauft 2 19 Oktober 1845 in Munster 3 war von 1835 bis 1845 als Clemens August II Droste zu Vischering Erzbischof von Koln Erzbischof Clemens August Droste zu Vischering im so genannten Legatenpurpur das die Erzbischofe von Koln auch tragen durfen wenn sie wie Droste keine Kardinale sindWappen der Freiherren von Droste zu Vischering Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Werdegang 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Familie Bearbeiten Clemens August entstammte als Sohn der Eheleute Clemens August Maria Droste zu Vischering 1742 1790 und Sophia Alexandrina Droste zu Fuchten 1748 1817 der Adelsfamilie der Reichsfreiherrn Droste zu Vischering eine der altesten und bedeutendsten westfalischen Familien Er wuchs auf mit seinen zehn Geschwistern zwei Schwestern darunter Rosine 1777 1819 Maximilian Anton von Boeselager und acht Brudern darunter Adolf Heidenreich Erbdroste und Erbauer des Erbdrostenhofs Kaspar Maximilian Bischof von Munster Franz Otto katholischer Theologe und Publizist Maximilian Heidenreich Landrat in Brilon und Joseph Obersthofmeister und k k Feldmarschallleutnant Im Elternhaus wurde er vom Hauslehrer Johann Theodor Katerkamp unterrichtet mit dem er und sein Bruder Franz Otto vor 1796 eine zweijahrige Bildungsreise durch Deutschland Schweiz Italien und Sizilien unternahmen Werdegang Bearbeiten Er bereitete sich in Munster wie seine beiden Bruder Kaspar Maximilian und Franz Otto auf ein Leben im geistlichen Stand vor Durch seinen Bruder Kaspar Maximilian der 1795 Weihbischof geworden war empfing er am 14 Mai 1798 in Munster die Priesterweihe und wurde Domkapitular Als solcher grundete er am 1 November 1808 die Kongregation der Barmherzigen Schwestern von der allerseligsten Jungfrau und schmerzhaften Mutter Maria nach dem Vorbild der Vinzentinerinnen Vinzenz von Paul Die nach ihm zumeist nur als Clemensschwestern bezeichneten Ordensfrauen haben sich der Krankenpflege verschrieben 4 Am 16 September 1810 avancierte er zum Generalvikar des Bistums Munster Bereits am Anfang seiner Kirchenkarriere widersprach er strikt jedem Kompromiss mit der preussischen Regierung in der umstrittenen Frage der Erziehung von Kindern aus interkonfessionellen Ehen Als ihn diese Haltung auch in offenen Konflikt mit auf Ausgleich bedachten Amtstragern der Kirche brachte legte Droste zu Vischering im Sommer 1820 sein Amt als Generalvikar nieder und widmete sich in Zuruckgezogenheit der karitativen Arbeit Sein Bruder Kaspar Maximilian der 1825 Bischof von Munster geworden war spendete ihm im Jahr 1827 die Bischofsweihe nachdem er zum Titularbischof von Calama ernannt worden war In den folgenden Jahren war er als Weihbischof im Bistum Munster tatig Das Kolner Domkapitel wahlte ihn am 1 Dezember 1835 in erster Linie auf Wunsch des preussischen Kronprinzen und spateren Konigs Friedrich Wilhelm IV zum Erzbischof von Koln und Nachfolger Ferdinand August von Spiegels Seine Inthronisierung folgte am 29 Mai 1836 Im Amt begann der neue Erzbischof sofort einen dem Ultramontanismus nahestehenden Kurs zu verfolgen was sich zunachst in seinem energischen Vorgehen gegen den Hermesianismus unter den Priestern seiner Erzdiozese zeigte Am 17 und 18 September 1837 verhandelten der Regierungsprasident von Dusseldorf und der preussische Gesandte am papstlichen Hof mit ihm personlich wegen der Berliner Konvention von 1834 die sein Vorganger von Spiegel mit Preussen als Kompromissregelung in der Mischehen Frage abgeschlossen hatte Clemens August weigerte sich die Konvention anzuerkennen Am Abend des 20 November 1837 wurde der Erzbischof verhaftet und zusammen mit seinem Sekretar Eduard Michelis in Minden unter Hausarrest gestellt Er bewohnte ein angemietetes Quartier mit standiger Bewachung im Hause des katholischen Kaufmanns Vogeler Papst Gregor XVI erhob lauten Protest gegen die Verhaftung des Erzbischofs Droste zu Vischering wurde als Bekennerbischof unter den deutschen Katholiken popular was ihn zu einer Kristallisationsfigur des politischen Katholizismus machte Das Domkapitel unter Koadjutor Johannes von Geissel fuhrte die Geschafte des Verhafteten weiter Am 17 April 1839 wurde er wegen seines schlechten Gesundheitszustandes aus der Haft nach Darfeld entlassen und lebte dann zuruckgezogen in Munster Verhandlungen der Kurie und des Erzbischofs mit dem preussischen Staat machten dem Kolner Kirchenstreit 1842 ein Ende Sein Grab befindet sich im Hochchor des St Paulus Doms zu Munster Siehe auch BearbeitenKolner WirrenLiteratur BearbeitenStimme aus Bayern an die Berliner Protestanten Regensburg 1837 online Johann Friedrich Benzenberg Der Erzbischof in Coln 1838 Digitalisierte Ausgabe Clemens August der grosse Bekenner und Martyrer unserer Zeit ein Wort des Trostes Kollmann Augsburg 1838 Digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Bernhard Joseph Hilgers Beurtheilung der Thatsachen durch welche die Massnahmen der preussischen Regierung gegen den Erzbischof von Coln Clemens August Freiherrn Droste zu Vischering herbeigefuhrt worden sind nach staatsrechtlichen kirchenrechtlichen und rein theologischen Principien Osterrieth Frankfurt am Main 1838 Digitalisierte Ausgabe Clemens A Droste zu Vischering Uber den Frieden unter der Kirche und den Staaten Nebst Bemerkungen uber die bekannte Berliner Darlegung Munster 1843 Anton Joseph Binterim Des Herrn Erzbischofs von Coln Clemens August Freiherrn Droste zu Vischering Schrift Uber den Frieden unter der Kirche und den Staaten mit einer Rechtfertigung gegen den Verf der Personen und Zustande aus den politischen Wirren in Preussen u mit mehrern noch unbekannten Documenten Halenza Mainz 1844 Digitalisierte Ausgabe 1 1844 2 Dr A J Binterim s Zurechtweisung der Lobredner Luthers und Rechtfertigung gegen den Verfasser der Schrift Personen und Zustande aus den politischen Wirren in Preussen 1846 Clemens August Freiherr von Droste zu Vischering Erzbischof von Coln nebst einem Anhange Interessante Charakterzuge und einige bisher ungedruckte Gedichte des Verstorbenen Theurer Xanten 1845 Digitalisierte Ausgabe Markus Hansel Clemens August Freiherr Droste zu Vischering Erzbischof von Koln 1773 1845 Verlag Haensel Hohenhausen Hohenhausen 1991 ISBN 3 89349 003 5 Online Leonard Ennen Droste zu Vischering Clemens August Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 420 431 Walter Lipgens Droste zu Vischering Clemens August Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 133 Digitalisat Carl Mirbt Droste Vischering Clemens August Freiherr von In Realencyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche RE 3 Auflage Band 5 Hinrichs Leipzig 1898 S 23 38 Marianne Nordsiek Der Martyrer von Minden Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins Jahrgang 45 1973 S 107 126 Friedrich Wilhelm Bautz DROSTE VISCHERING Clemens August In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 1391 1395 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Clemens August Droste zu Vischering Quellen und Volltexte Eintrag zu Klemens August Droste zu Vischering auf catholic hierarchy org Literatur von und uber Clemens August Droste zu Vischering im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Clemens August Droste zu Vischering im Lexikon Westfalischer Autorinnen und AutorenEinzelnachweise Bearbeiten Geburtsstelle Abgerufen am 21 Mai 2022 Taufen KB001 2 Munster St Servatii Munster rk Bistum Deutschland Matricula Online Abgerufen am 12 Juni 2020 Sterbefalle KB008 Munster St Paulus Dom Munster rk Bistum Deutschland Matricula Online Abgerufen am 12 Juni 2020 Webseite der ClemensschwesternVorgangerAmtNachfolgerFerdinand August von SpiegelErzbischof von Koln 1835 1845Johannes Kardinal von GeisselListe der Erzbischofe und Bischofe von Koln seit 1801 Vorganger Maximilian Franz von Osterreich Sedisvakanz 1801 1822 Johann Hermann Joseph von Caspars zu Weiss Kapitularvikar Ferdinand August von Spiegel Clemens August II Droste zu Vischering Johann Husgen Apostolischer Generalvikar Johann Jakob Iven Apostolischer Administrator Johannes von Geissel Paulus Melchers Philipp III Krementz Hubert Theophil Simar Antonius II Fischer Felix von Hartmann Karl Joseph Schulte Joseph Frings Joseph Hoffner Hubert Luthe Weihbischof Diozesanadministrator Joachim Meisner Stefan Hesse Generalvikar Diozesanadministrator Rainer Maria Woelki Normdaten Person GND 118680846 lobid OGND AKS LCCN n92071650 VIAF 7382261 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Droste zu Vischering Clemens AugustALTERNATIVNAMEN Droste zu Vischering Clemens August Freiherr Droste Vischering Clemens August zu Droste zu Vischering Klemens AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher Erzbischof des Erzbistums Koln 1835 1845 GEBURTSDATUM 21 Januar 1773GEBURTSORT MunsterSTERBEDATUM 19 Oktober 1845STERBEORT Munster Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Clemens August Droste zu Vischering amp oldid 238178639