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Schaunberg war der Name einer Grafschaft im Erz Herzogtum Osterreich ob der Enns im Hausruckviertel wo die Stammburg die heutige Ruine Schaunberg in Hartkirchen steht Das Geschlecht der Schaunberger starb 1559 in mannlicher Linie aus 1 Die Grafschaft Schaunberg 1250 Die hellen Gebiete entsprechen ungefahr dem anachronistischen Osterreichischer Reichskreis Sie sind nur fur Kontext Die Grafschaft Schaunberg im Heiligen Romischen Reich etwa 1385 Siegel von Heinrich von Schaunberg 1375 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Schaunberger 2 Stammliste der Grafen von Schaunberg ab 1382 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte der Schaunberger BearbeitenDie Schaunberger die von den hochfreien Herren von Julbach am Inn abstammten erhielten von Kaiser Friedrich Barbarossa Mitte des 12 Jahrhunderts die Maut zu Aschach an der Donau als eintragliches Reichslehen und schon wenige Jahre spater errichtete Heinricus de Scovenberch so urkundlich 1160 unweit von Aschach eine Burg die namengebender Mittelpunkt des Territoriums wurde das die Schaunberger besonders mit Hilfe von Hochgerichtsbarkeit Vogtei etwa uber das Zisterzienserkloster Wilhering und Kirchenpatronat im Laufe des 13 Jahrhunderts im Wesentlichen zwischen Kurnberg und Sauwald sowie Donau und Hausruck schufen Die bereits 1316 urkundlich Grafen genannten Schaunberger sprachen von diesem Territorium als terra nostra es war eine Grafschaft mit eigenem Landrecht und Sonderstellung im Herzogtum Osterreich ob der Enns Die Stadt Eferding welche die Schaunberger 1367 vom Bischof von Passau kauften nahm unter ihrer Herrschaft bedeutenden Aufschwung Am Hohepunkt der Macht stand die Familie mit Ulrich I von Schaunberg einem engen Vertrauten von Herzog Rudolf IV der von 1369 bis 1373 Landeshauptmann ob der Enns war 1380 beschloss Herzog Albrecht III von Osterreich dem Streben der Schaunberger nach einem unabhangigen Land ein Ende zu setzen In der Schaunberger Fehde 1380 1390 besetzte er alle ihre Donauburgen und auch die Stadt Eferding die Burg Schaunberg belagerte er allerdings vergeblich Heinrich von Schaunberg musste sich unterwerfen und seine Besitzungen von Osterreich zu Lehen nehmen Diese Niederlage wurde mit einer Reihe von Vertragen unter anderen dem Schiedsspruch vom 28 Februar 1383 durch ein Gericht von Reichsfursten besiegelt 1388 fuhlte sich Graf Heinrich jedoch wieder stark genug um sich gegen Habsburg aufzulehnen nach wechselnden Erfolgen unterwarf er sich schliesslich und musste 1390 dem Herzog endgultig Urfehde schworen Die Schaunberger konnten noch etwa ein Jahrhundert lang eine gewisse Sonderstellung behaupten Unter anderem war Friedrich V von Schaunberg von 1489 bis 1494 Salzburger Erzbischof Erst unter den Kaisern Friedrich III und Maximilian I gelang es den Habsburgern die schaunbergischen Sonderrechte endgultig zu beschneiden 1548 verloren die in der Reformation lutherisch gewordenen Schaunberger ihre Reichsstandschaft 1559 starben sie mit Graf Wolfgang von Schaunberg aus und wurden uber dessen Schwester Anna von den Starhembergern beerbt Von der Grafschaft der Schaunberger leitet sich auch der Begriff Landl ab der bis ins 18 Jahrhundert die Bezeichnung fur das heutige Hausruckviertel war Stammliste der Grafen von Schaunberg ab 1382 BearbeitenDie Grafen von Schaunberg leiten sich von den Edlen von Julbach ab Diese nannten sich seit Heinrich IV 1316 auch von Schaunburg Henricus comes de Scounberch Durch den Zuwachs ihrer Guter im heutigen Innviertel verlagerten die Julbach Schaunberger ihren Hauptsitz auf die Schaunburg 1382 verkaufte Graf Heinrich von Schaunberg die verpfandete Feste und Herrschaft Julbach den Stammsitz an die Wittelsbacher ab wann das Geschlecht nurmehr von Schaunburg genannt wird NN 2 Heinrich VII von Julbach Schaunberg 1355 9 Oktober 1390 vor 9 Januar 1362 Ursula von Gorz zu Schoneck Neuhaus und Uttenstein nach 1383 Heinrich VIII 1380 82 1383 mehrere Tochter Ulrich II 1382 vor 18 Marz 1386 Elisabeth von Abensberg Tochter von Johann von Abensberg 1423 Georg I 1401 04 Johann II von Schaunberg alias Johann I zu Achau Eferding Erlach Rabensberg Lemberg Mistelbach und Peuerbach 1424 Landmarschall in Osterreich 1438 Marschall von Steier koniglicher Rat und Reichshofmeister 16 November 1453 um 1413 Anna von Pettau 29 Marz 1465 begraben im Franziskanerkloster Pupping Ulrich 1 Oktober Johann II 1421 nach 19 Oktober 1437 Bernhard von Weitenegg Kaiserlicher Rat 1447 Landmarschall in Osterreich 8 April 1473 vor 10 August 1430 Agnes von Wallsee 15 August 1479 Tochter von Reinprecht IV von Walsee und Katharina von Rosenberg Friedrich 13 Juni 1439 1449 in Siena 4 Oktober 1494 in Salzburg an der Wassersucht begraben im Kloster St Peter 1469 Domherr 1484 Stadtpfarrer von Salzburg 1485 Propst von St Andra im Lavanttal 1489 Elekt 1490 Erzbischof von Salzburg Siegmund III 1536 Ladislaus 16 Juli 1475 Georg II zu Frankenburg Kammer Neuattersee Seisenegg und Neumarkt 7 Marz 1491 auf Schaunburg begraben in Wilhering vor 12 November 1484 Maria Margareta von Starhemberg 1469 1522 Tochter den Hans von Sprinzenstein und der Elisabeth von Hohenberg Elisabeth 1491 30 August 1512 vor 26 Mai 1503 Johann Prueschenk Graf zu Hardegg und im Machland 27 Juli 1535 in Liegnitz Albrecht 1448 immatrikuliert in Wien 1451 in Bologna Dr jur utr 1430 15 August 1473 durch Sturz vom Pferd 1444 Domherr zu Passau 1445 61 Propst von St Stephan zu Wien Wolfgang I 1448 immatrikuliert in Wien kaiserlicher Feldhauptmann 30 Juli 1484 begraben in Pupping Ludwig 9 August 1427 Ludwig 1448 immatrikuliert in Wien 19 Juni 1453 Elisabeth 1437 August 1461 vor 25 Februar 1444 Ulrich Graf von Oettingen zu Flochberg 28 Mai 1477 Barbara nach 1492 vor 24 Juni 1457 Duyn Frangepan comes de Vegilia etc nach 14 Juni 1487 Agnes 1457 begraben zu Pupping vor 24 September 1453 Heinrich IV Herr von Rosenberg in Wien 25 Marz 1457 Siegmund I kaiserlicher Feldhauptmann 1489 Obersterbmarschall in Osterreich 2 Oktober 1498 begraben in Pupping Barbara von Wallsee in Niederwallsee 15 November 1505 Tochter des Reinprecht V von Walsee und der Margareta von Starhemberg Friedrich jung Bernhard jung Wolfgang jung Ulrich III zu Frauenheim Klein Solk Rabensberg und Lemberg 1449 Oberster Landmarschall in Steier 1460 1463 Landeshauptmann in Krain 27 Dezember 1484 1 Ehe Barbara Margareta von Kraig 6 Juni 1492 Tochter von Andreas und Katharina von Rohr 22 Oktober 1488 in 2 Ehe mit Wilhelm der Reiche von Auersperg zu Krumau am Grosssen Kamp 1506 Johann III 1478 1490 Siegmund jung Werner jung Genoveva 1486 1519 1498 Johann von Liechtenstein Herr zu Niklasburg Georg III zu Mistelbach Peuerbach Erlach Stauff Aschach Neumarkt etc Obersterbmarschall in Osterreich und Steir 1544 Augsburger Bekenntnis 1472 nach 10 April 1554 in Eferding Genoveva Grafin von und zu Arco nach 1554 Tochter von Graf Andreas I von Arco und Barbara di Martinengo Johann IV Augsburger Bekenntnis in Linz 31 Mai 1551 in Wels Begina von Polheim 30 Januar 1522 2 Oktober 1572 in Wels Tochter des Siegmund Ludwig zu Perg und Steinhaus und der Anna Eckertsau zu Bockfliess in 2 Ehe 30 Juli 1553 mit Erasmus d A von Starhemberg zu Wildberg Augsburger Bekenntnis 3 September 1560 Andreas 1527 39 um 1540 Susanna Wolfgang II zu Eferding und Oberwallsee 1512 11 12 Juni 1559 1 in Eferding in Wien am 13 Februar 1539 Anna de Salamanca von Ortenburg 26 Juli 1569 in Eferding Tochter von Gabriel I von Salamanca Graf von Ortenburg und Elisabeth von Eberstein Anna 1513 1551 in Linz am 25 November 1529 1540 Erasmus d A von Starhemberg zu Wildberg Augsburger Bekenntnis 3 September 1560 Magdalena 1560 oder Dezember 1563 4 August 1537 Kaspar Pflug von Rebenstein zu Petschau Tachau Schluckenau und Kuttenplan Augsburger Bekenntnis Falkenau 1585 Itha 1554 59 1568 ElisabethNach dem Aussterben der Schaunberger im Mannesstamm werden durch einen Vergleich vom 10 August 1572 mit Kaiser Maximilian II die Starhemberger und die Liechtensteiner mit den Schaunberger Lehen beliehen mussen dafur aber 45 000 Gulden bezahlen und das Landgericht und denn Wildbann im Donautal abtreten Literatur BearbeitenRoland Forster Das mittelalterliche Franziskanerkloster zu Pupping und die ehemalige Grablege der Grafen von Schaunberg in Gesellschaft fur Landeskunde und Denkmalpflege Oberosterreich Hrsg Festschrift fur Georg Heilingsetzer zum 70 Geburtstag Jahrbuch der Gesellschaft fur Landeskunde und Denkmalpflege Band 160 Linz 2015 S 147 177 Michael Hintermayer Wellenberg Die Anfange der Herren von Schaunberg und die Herren von Aschach im ausgehenden 11 und im 12 Jahrhundert In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Band 153 2008 S 23 35 zobodat at PDF Othmar Hageneder Die Grafschaft Schaunberg Beitrage zur Geschichte eines Territoriums im spaten Mittelalter In Mitteilungen des Oberosterreichischen Landesarchivs Band 5 Bohlau Graz Koln 1957 ISSN 0259 4145 S 189 264 S 189 209 ooegeschichte at PDF S 210 233 ooegeschichte at PDF S 234 244 ooegeschichte at PDF S 245 264 ooegeschichte at PDF Othmar Hageneder Das Land der Abtei und die Grafschaft Schaunberg In Mitteilungen des oberosterreichischen Landesarchivs Band 7 Bohlau Graz Koln 1960 S 252 295 S 252 275 ooegeschichte at PDF S 276 295 ooegeschichte at PDF Othmar Hageneder Uber das Burgrecht in der Grafschaft Schaunberg In Mitteilungen des oberosterreichischen Landesarchivs Band 8 Bohlau Graz Koln 1964 S 402 415 ooegeschichte at PDF Roland Forster Inschriften und archivalische Quellen zum spatmittelalterlichen Kirchenbau im Kernland der Grafschaft Schaunberg In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Band 157 2012 S 201 226 zobodat at PDF Siegfried Haider Schaunberg In Lexikon des Mittelalters Band 7 Planudes bis Stadt Rus Lexma Verlag Munchen 1995 ISBN 3 7608 8907 7 Sp 1444 Manfred Mohr Red Die Schaunberger in Oberosterreich Adelsgeschlecht zwischen Kaiser und Landesfurst Katalog der Sonderausstellung im Stadtmuseum Eferding Eferding 1978 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 Jodok Stulz Zur Geschichte der Herren und Grafen von Schaunberg Wien 1862 Digitalisat Gerhard Taddey Hrsg Lexikon der deutschen Geschichte bis 1945 Ereignisse Institutionen Personen Von den Anfangen bis zur Kapitulation 1945 3 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 81303 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schaunberger Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Norbert Grabherr Der hl Wolfgang als Namenspatron beim oberosterreichischen Adel im 15 Jahrhundert In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Band 117a 1972 S 113 zobodat at PDF Stammliste auf Basis von Detlev Schwennike Hrsg Europaische Stammtafeln Stammtafeln zur Geschichte der Europaischen Staaten Neue Folge Band 16 Bayern und Franken J A Stargardt Marburg 1995 ISBN 3 465 02741 8 Tafel 38 39 Normdaten Geografikum GND 1073228819 lobid OGND AKS VIAF 316509286 Territorien und Stande des Osterreichischen Reichskreises im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation 1500 1806 Erzherzogtum Osterreich mit Osterreich unter der Enns und Osterreich ob der Enns Herzogtum Steiermark Herzogtum Karnten Gefurstete Grafschaft Gorz Herzogtum Krain Stadt Triest Gefurstete Grafschaft Tirol Markgrafschaft Istrien Vorderosterreichische Herrschaften Hochstift Brixen Hochstift Chur Hochstift Trient Ballei Osterreich des Deutschen Ordens Deutschordensballei An der Etsch und im Gebirge Herrschaft TaraspGrafschaft Schaunberg bis 1548 Kurfurstentum Salzburg ab 1803 zuvor als Erzstift Salzburg beim Bayerischen Reichskreis Siehe auch Osterreichischer Reichskreis und Heiliges Romisches Reich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafschaft Schaunberg amp oldid 229278351