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Der Name der Grafen zu Hardegg stammt von der niederosterreichischen Stadt und Burg Hardegg Hardeck die fruher mit Retz gegen Ende des 15 Jahrhunderts die reichsunmittelbare Grafschaft Hardegg bildete Der Titel Graf von Hardegg wurde nacheinander von verschiedenen Besitzerfamilien gefuhrt zuletzt seit 1499 von den Freiherren von Pruschenk die den Namen Hardegg bis heute tragen Von 1501 bis 1534 besassen die Hardegg Pruschenk als Reichsgrafen auch die Grafschaft Glatz Familienwappen der Grafen zu Hardegg Inhaltsverzeichnis 1 Stamm der Grafen von Plain 1145 1260 2 Graf Heinrich von Dewin 1262 1270 und Graf Berthold von Rabenswald 1277 1312 3 Stamm der Burggrafen von Magdeburg 1314 1481 4 Stamm der Freiherren von Pruschenk seit 1493 5 Die Bautatigkeit der Grafen zu Hardegg 6 Erwerb der Herrschaften Stetteldorf und Seefeld Verlust von Hardegg 7 Die Linien Stetteldorf und Seefeld 1703 8 Die Familie Hardegg und der Protestantismus 9 Feldmarschalle Generale und Juristen 10 Schloss Juliusburg 11 Schloss Seefeld 12 Sonstige Familienmitglieder 13 Die Hardegghohle 14 Quellen 15 Literatur 16 Weblinks 17 EinzelnachweiseStamm der Grafen von Plain 1145 1260 Bearbeiten nbsp Burg Hardegg der Stammsitz der Grafen zu HardeggErstmals wurde 1145 in einer Urkunde Otto de Hardeck angefuhrt auf der gleichnamigen aus dem 10 Jahrhundert stammenden Burg Hardegg die an der heutigen niederosterreichischen Nordgrenze liegt Wahrscheinlich war Otto de Hardeck ein Gefolgsmann der Grafen von Plain Liupolt von Plain der im Auftrag von Kaiser Friedrich Barbarossa Salzburg eingenommen hatte stammte aus dem Adelsgeschlecht der Grafen von Plain 1187 88 wurde er Graf von Hardegg seine Nachfolger nannten sich daher Grafen von Plain und Hardegg 1190 wird Liutpold auch als Vogt von Berchtesgaden erwahnt Nach seinem Tod 1193 ubernahm sein jungerer Bruder Heinrich I 30 Oktober 1193 97 die Amtsgeschafte und wurde auch Vogt von Herrenchiemsee ihm folgte sein Sohn Konrad I 1180 4 April 1250 Dessen Nachfolger Otto II um 1225 26 Juni 1260 wird als Graf von Plain 1250 1260 sowie ab 1251 auch als Graf von Hardegg genannt Sein jungerer Bruder Konrad III 1230 26 Juni 1260 war auch Vogt von Hoglworth 1254 belehnte Konig Ottokar II von Bohmen Otto und Konrad mit der bis 1383 reichsunmittelbaren Grafschaft Hardegg Beide fielen jedoch 1260 im Krieg Konig Ottokars gegen Konig Bela IV von Ungarn in der Schlacht bei Staatz Mit Otto und Konrad erlosch 1260 das Geschlecht der Grafen von Plain im Mannesstamm Graf Heinrich von Dewin 1262 1270 und Graf Berthold von Rabenswald 1277 1312 BearbeitenWilbirg bzw Wilbergis 27 August 1314 geborene Grafin von Helfenstein die Witwe des 1260 gefallenen Grafen Otto II von Plain und Hardegg hatte sich 1261 in zweiter Ehe mit dem Thuringer Grafen Heinrich von Dewin 1270 vermahlt der sich 1262 Heinricus comes de Hardecke benannte Ihre Ehe blieb kinderlos Grafin Wilbirg ehelichte nach dem Tode ihres Gemahls Heinrich von Dewin vor dem 4 Marz 1277 in dritter Ehe Berthold I 7 August 1312 Graf von Rabenswalde aus dem Geschlecht der Thuringer Grafen von Kevernburg der 1276 mit Rudolf von Habsburg ins Land gekommen war und der sich schon 1277 comes de Hardegge nannte Berthold bzw Berchtold soll 1278 vom romisch deutschen Konig Rudolf I mit der reichsunmittelbaren Grafschaft Hardegg und Gutern in Osterreich und Bohmen belehnt worden sein Stamm der Burggrafen von Magdeburg 1314 1481 BearbeitenDa auch die Ehe Bertholds mit Wilbirg vermutlich kinderlos blieb folgte ihm 1314 in der Herrschaft sein gleichnamiger Gross Neffe Berthold 5 Juni 1328 Burggraf von Maidburg Magdeburg 1 ein Sohn vermutlich eher Enkel seiner verwitweten Schwester Gisela geborener Grafin von Rabenswalde und des Burghard II Burggraf von Maydburg 1273 aus dem Geschlechte der Edlen von Querfurt Katharina von Habsburg Tochter von Leopold I heiratete 1348 in zweiter Ehe Konrad II von Hardegg Magdeburg Querfurt Bertholds Nachkommen waren nicht nur reich sondern auch tapfer und erlangten beim kaiserlichen Hof hohes Ansehen Der kinderlos gebliebene letzte Vertreter dieser dritten Hardeggschen Linie Burggraf Michael 1483 ubergab zu Weihnachten 1481 seinen ganzen Besitz an Kaiser Friedrich III gegen eine jahrliche Leibrente von 1000 Goldgulden und gegen die Ubernahme des Forstmeisteramtes Stamm der Freiherren von Pruschenk seit 1493 Bearbeiten nbsp Stechen gegen Graf Sigmund von Hardegk Turnierbuch Maximilians I Suddeutsch 1515 19 nbsp Epitaph des Ulrich von Reicheneck um 1410 Seine Tochter Margarethe war mit Stephan von Pruschenk verheiratet Ihre Sohne Sigmund und Heinrich Pruschenk erhielten am 9 Marz 1484 zu Graz die Wappenvermehrung v ReicheneckDie Pruschenk waren ein altes Ministerialengeschlecht und tauchen seit dem 11 und 12 Jahrhundert sowohl in der Steiermark als auch in Oberosterreich auf Die zwei Bruder Sigmund Kaiserlicher Rat und Hofmarschall und Heinrich Kaiserlich Oberster Feldhauptmann Pruschenk Freiherrn von Stettenberg waren treue Gefolgsleute von Kaiser Friedrich III und spater von Maximilian I wobei sie immer auch ihre eigenen Interessen zu wahren wussten Sie halfen beiden Kaisern wiederholt in politischer und finanzieller Hinsicht aus wobei sie nichts gaben ohne sich durch eintragliche Pfandschaften abzusichern und sie erwarben fur ihre Zeit grosse Reichtumer Nachdem die Bruder zunachst die Grafschaft und Burg Hardegg 1493 gekauft hatten wurden sie 1499 in den Reichsgrafenstand als Grafen zu Hardegg und im Machlande erhoben Gleichzeitig verfolgte die Familie eine gezielte Heiratspolitik So heiratete Heinrich Pruschenk spaterer Graf zu Hardegg Elisabeth eine Tochter des sudbohmischen Adeligen und Landeshauptmanns von Schlesien Johann II von Rosenberg Aus dieser Ehe entsprangen zahlreiche Kinder und Heinrich und Elisabeth wurden zu den Ahnen der heute noch lebenden Mitglieder der Familie 1515 vermahlte sich Heinrichs jungerer Sohn Ulrich von Hardegg mit Sidonie Zdenka einer Tochter des Munsterberger Herzogs Heinrich d A und Enkelin des bohmischen Konigs Georg von Podiebrad Deren Bruder hatten ihm schon 1501 die damals unmittelbar zu Bohmen gehorende Grafschaft Glatz verkauft 1503 wurde die ganze Familie zu Grafen von Glatz erhoben wobei der Familie 1507 das silberne Munzrecht fur die Glatzer Munze verliehen wurde Trotzdem liess er 1512 eine Goldmunze pragen die auf dem Avers eine Madonna und auf dem Revers das Grafschafter Wappen zeigt Es wird vermutet dass diese Munze die Marienstatue aus dem Hochaltar der Glatzer Pfarrkirche Maria Himmelfahrt darstellt die als Mirakelmadonna des Ernst von Pardubitz bekannt wurde 2 Graf Ulrich wurde von spateren Forschern als eifriger Nachprager der Munzen seiner Nachbarn bezeichnet Unter dem Wappen der Grafen von Hardegg war auf dem Hardeggschen Pfennig ein kleines H fur Hardegg angebracht Graf Sigmund I hatte ein fast freundschaftliches Verhaltnis zu Kaiser Maximilian I Dies geht aus zahlreichen noch erhaltenen Briefen hervor Zum Arger der grossen Familien der damaligen Zeit wurden die Bruder Sigmund und Heinrich mit Ehren uberhauft zum Beispiel wurden sie 1482 zu Erbtruchsessen in der Steiermark und 1486 zu Erbmundschenken in Osterreich unter der Enns ernannt Zahlreiche Stadte Burgen und Schlosser waren damals im Besitz der Familie um nur die wichtigsten zu nennen Grein an der Donau Hardegg Weitra Marchegg Weitenegg Schloss Grafenegg Burg Kreuzenstein Persenbeug Burg Forchtenstein und Eisenstadt Johann und Julius I zu Hardegg schutzten 1529 mit ihrem eigenen Kriegsvolk das Donauufer vor turkischen Einfallen Dazu ist im Heimatbuch Korneuburg Bd I Aufsatz Schmida zu lesen 1529 setzten die Turken an mehreren Stellen uber die Donau wurden aber durch die Grafen Johann und Julius zu Hardegg die mit den Herren von Kuenring auf Seefeld den Donauuferschutz ubernommen hatten vernichtet Heinrichs Sohn Julius I war von 1539 bis 1543 Landeshauptmann von Oberosterreich Die Bautatigkeit der Grafen zu Hardegg Bearbeiten nbsp Die Greinburg nbsp Julius II Graf zu Hardegg im Jahre 1583 im Alter von 36 JahrenDie Familie Hardegg entwickelte eine grosse Bautatigkeit Davon zeugen die vielen Schlosser die durch die Familie errichtet wurden Es sind dies die heute noch bestehenden Schlosser Greinburg Juliusburg in Stetteldorf am Wagram erbaut 1594 auf grunem Wasen Schloss Schmida der Haghof in Wolfpassing Schloss Grafenegg Schloss Seefeld und Schloss Riegersburg bei Hardegg Die grosszugige Anlage des ab 1488 errichteten Schlosses Greinburg in Oberosterreich ist insofern eine kulturhistorische Besonderheit als erstmals in Osterreich eine Burg nicht vornehmlich zu kriegerischen Zwecken errichtet worden war sondern gezielt zu Reprasentationszwecken Heinrichs Sohn Johann I genannt der Prachtige bewohnte diese neuerrichtete Burg Grein damals Heinrichsburg genannt und fuhrte dort das Leben eines mittelalterlichen Burgherren umgab sich mit Knappen und Burgfraulein hatte Adelige zu seiner Bedienung eine Leibwache zu Fuss und zu Pferd wahrlich ein furstlich Geprange Daher der Beiname der Prachtige Die Greinburg blieb bis 1534 im Besitz der Familie Graf Georg Friedrich Hardegg liess 1596 den beruhmten Schlossgarten von Stetteldorf anlegen und das Schloss an drei Seiten mit einem Wehrgraben umgeben Sudlich davon legte er 1602 den Hofgarten an Darin standen laut Schweickhardt BUMB VI ein Lusthaus ein Jagerhaus und eine Einsiedelei Zum Lustwandeln gab es bekieste Spazierwege Wasserbecken und Springbrunnen mit Statuen Eine Mauer die mit Rundturmen mit Spitzdach und Portalen ausgestattet war diente als Einfriedung Ein Stich aus dem Jahre 1672 und das Fresko im Festsaal des Schlosses von Johann Melchior Thalmann aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts geben uns jetzt noch Zeugnis davon 1675 wurde dieser prachtige Garten von Kaiser Leopold I und seiner Gattin besichtigt Graf Georg Friedrich unterhielt auch ein mit hohen Kosten verbundenes Gestut in Schmida Erwerb der Herrschaften Stetteldorf und Seefeld Verlust von Hardegg BearbeitenGraf Julius II zu Hardegg erwarb 1582 die Herrschaft und den Markt Stetteldorf am Wagram im sudwestlichen Weinviertel von der Familie Starhemberg und liess dort 1588 das Schloss Juliusburg erbauen Graf Hans Wilhelm ein Urenkel von Stammvater Graf Heinrich I erwarb 1632 die alte Kuenringerherrschaft Seefeld Gross Kadolz die seit Ende des 13 Jahrhunderts ein Lehen der Burggrafen von Nurnberg aus dem Hause Zollern war Es war eine schwierige Zeit denn Hans Wilhelm lebte im Streit nicht nur mit seiner Familie sondern vor allem mit Kaiser Ferdinand II gegen den er angeblich eine Rebellion angezettelt hatte Diese endete damit dass die Acht uber Hans Wilhelm verhangt wurde Spater wurde er zwar begnadigt er starb aber 1636 tief verschuldet hat aber letzten Endes durch den Kauf der Herrschaft Seefeld mit ihrer grossen Landwirtschaft der Familie ein bis in die heutige Zeit bedeutendes Vermogen geschaffen Die Verbindung mit der Herrschaft und Burg Hardegg ging allerdings mit ihm zu Ende Sein Schwiegersohn Julius III Hans Wilhelms Tochter heiratete ihren Cousin zweiten Grades musste zur Beendigung des Konkurses der Verlassenschaft Burg und Herrschaft Hardegg 1656 an die Grafen Saint Julien verkaufen wobei dieser Verkauf durch eine Eheschliessung zumindest vorbereitet wurde Julius III Schwester Sidonia heiratete 1635 in Fronsburg Heinrich Gyard Grafen von Saint Julien einen langjahrigen Freund von Julius III Julius III wurde 1594 geboren und trat fruhzeitig in den Dienst des Kaisers 1629 wurde er schon in verhaltnismassig jungen Jahren Geheimer Rat des Erzherzogs Ferdinand und erschien als solcher bei der Huldigung der niederosterreichischen Stande Noch im selben Jahr stellte er ein Regiment Fusssoldaten auf und wurde 1631 Obrist Stallmeister Albrecht Wallensteins des Herzogs von Friedland Dass zwischen Wallenstein und Graf Julius III zu Hardegg ein gutes Verhaltnis bestand geht daraus hervor dass der grosse Feldherr zusagte Taufpate eines Sohnes des Grafen zu werden Graf Julius III erreichte ein hohes Alter und starb 1684 Ein Jahr davor hatte er noch Polenkonig Jan Sobieski der zur Befreiung Wiens gegen die Turken herangeeilt war in seinem Schloss Juliusburg empfangen und beherbergt Am 4 September 1683 hielten hier der Konig von Polen der nominell den Oberbefehl uber die Entsatzarmee fur das von den Turken belagerte Wien fuhrte und Herzog Karl von Lothringen als tatsachlicher Leiter der Operationen Kriegsrat ab Aus seinem Titel Graf Julius III zu Hardegg Glatz und im Machland Obrist Erbschenk in Osterreich und Erbtruchsess in Steiermark Herr der Herrschaften Schmida Wolfpassing Oberrussbach Stetteldorf und Absdorf furstlich brandenburgischer Rat und Lehenstrager in Osterreich kann man ersehen welche Bedeutung dieser Mann hatte Die Linien Stetteldorf und Seefeld 1703 BearbeitenNach dem Tod seines Nachfolgers Johann Friedrich II von Hardegg 1703 erfolgte die Teilung der Familie Hardegg in die Linien Stetteldorf am Wagram und Seefeld nbsp Schloss Juliusburg in StetteldorfDer Stifter der Linie zu Stetteldorf am Wagram Graf Johann Julius IV war seit 1698 mit Grafin Maria Barbara von Hohenfeld vermahlt Er war nicht nur Inhaber hoher Orden und Titel sondern unterstutzte seine Dorfer und Besitzungen nach besten Kraften In diesem Zusammenhang ist zu erwahnen dass er nach dem Umbau der Nordfront des Schlosses zu einer prachtigen Renaissance Fassade 1703 1707 auch als Patronatsherr die Hauptlast des Kirchenbaus in Stetteldorf am Wagram 1713 1726 trug Seine Gattin stiftete 100 000 Gulden zum Fertigbau der Pfarrkirche 1725 liessen Graf Julius IV und seine Gattin Barbara oberhalb der Schwemme Teich das aus Sandstein gehauene Standbild des heiligen Nepomuk errichten 1731 liess er anlasslich der Hochzeit seines Sohnes und Nachfolgers Johann Karl II mit der Grafin Elisabeth von Sinzendorf das Eingangstor am Wall und vor allem den Haupteingang des Schlosses von Johann Lucas von Hildebrandt mit je einem prunkvollen Barockportal mit Volutengiebel Saulenportikus und Wappen mit Girlanden versehen 1716 erwarb er Oberzogersdorf und Oberolberndorf Er war Oberster Erbmundschenk in Osterreich unter der Enns und Oberster Erbtruchsess in der Steiermark k k Geheimer Rat Kammerer und k Obersthof und Landesjagermeister Im Jahre 1732 erbaute er den Meierhof und die barocke Vorderfront des Kornerkastens Ihm folgte von 1746 bis 1752 sein Sohn Graf Johann Karl II Dieser sah sich genotigt den durch ein Erdbeben schwer beschadigten Turm des Hauptgebaudes des Schlosses abtragen zu lassen Seine Witwe Grafin Maria Elisabeth geborene Grafin von Sinzendorf liess 1762 auf dem kurz vorher geweihten Friedhof eine in Stein gehauene Kreuzigungsgruppe errichten Dem nach nur zweijahriger Majoratsinhabung verstorbenen Sohn Johann Karl III 1754 folgte dessen Bruder Graf Johann Franz de Paula Josef I Er kam 1741 zur Welt wurde 1761 grossjahrig gesprochen und starb am 17 Marz 1808 An Titeln fuhrte er die gleichen wie sein Vater Seit 1768 war er mit Maria Ludovica Grafin von Canale verheiratet Im Jahre 1791 trug Johann Franz de Paula Josef Graf zu Hardegg die Hauptlast der Kosten am Bau der neuen Volksschule Die alte Volksschule war 1791 neben 20 anderen Hausern abgebrannt Als nachster Gutsherr trat bis 1818 beider Sohn Graf Johann Ferdinand II auf Er war seit 1797 mit Grafin Aloisia von Althann vermahlt Diese liess sich 1829 das Kleine Schloss Luisenschlossel als Witwensitz erbauen Auf Johann Ferdinand II folgte Graf Franz dieser war mit Pauline Grafin Choiseul D Aillecourt verheiratet Die Familie Hardegg und der Protestantismus Bearbeiten nbsp Ferdinand Graf zu Hardegg nbsp Die Hinrichtung von Ferdinand Graf zu HardeggUm die Mitte des 16 Jahrhunderts hielt der Protestantismus in Niederosterreich Einzug Viele Mitglieder der Familie Hardegg wurden Anhanger dieser Glaubensrichtung nicht immer zu ihrem Vorteil So wurde Graf Ferdinand Hardegg der Besitzer der Burg Kreuzenstein und Verteidiger der Festung Raab gegen die Turken auf Grund einer militarischen Intrige des Hochverrates bezichtigt und in einem dramatischen Spektakel am Hof in Wien 1595 gekopft Es ging damals Kreuzenstein verloren Endgultig katholisch wurde die Familie erst 1697 Feldmarschalle Generale und Juristen Bearbeiten nbsp Furstgrossprior Fra Johann Maximilian Rudolf zu Hardegg auf Glatz und im Machlande 1851 1939 Die Hardeggs stellten zahlreiche Militars zum Beispiel bei der 1 Turkenbelagerung 1529 hatte Graf Johann der schon bekannte Prachtige das Rotenturmtor verteidigt verewigt auf dem beruhmten Rundbild uber die erste Turkenbelagerung von Nikolaus Meldemann Wien Museum Karlsplatz Zusammen mit seinem Bruder Julius I hatten die beiden auch den Auftrag das Viertel ober dem Manhartsberg Waldviertel gegen die Turken zu verteidigen Es gab durch die Jahrhunderte zahlreiche Feldmarschalle und Generale vor allem in den Turkenkriegen Im Dreissigjahrigen Krieg war Julius III Obrist Stallmeister von Wallenstein Besonders hervorzuheben sind die drei Bruder Ignaz Heinrich und Anton Hardegg die in den Schlachten bei Aspern und Deutsch Wagram im Kampf gegen Napoleon als Generale den Militar Maria Theresien Orden verliehen bekommen hatten In einem zeitgenossischen Bericht wird erwahnt General Ignaz zu Hardegg habe die Franzosen bis Raasdorf gejagt Nach den drei Brudern ist seit mehr als hundert Jahren die Hardegggasse im heutigen 22 Wiener Gemeindebezirk benannt Grosse Bedeutung hatten die Hardeggs im osterreichischen Jagdwesen sie waren zweimal Obersthofjagermeister Kaiser Karl VI der Vater Maria Theresias war ofters zur Jagd in Schmida Grossen Bezug hatte die Familie Hardegg zum Recht Nachdem die Maidburger Hardeggs schon im Mittelalter Oberste Landrichter in Niederosterreich waren wurde die Tradition durch die Pruschenker Hardeggs fortgesetzt Ein Johann Friedrich I war Landrichter der Markgrafschaft Mahren und Heinrich Graf zu Hardegg bestimmte am Ende des 19 Jahrhunderts sein Vermogen in eine wohltatige Stiftung einzubringen deren Ertragnisse der Forderung der wissenschaftlichen Ausbildung von Juristen bestimmt sind Diese Stiftung besteht noch heute und schuttet jahrlich betrachtliche Stipendien aus Den Vorsitz der Stiftung hat derzeit Friedrich Hardegg Seine Schwester Elisabeth Lovrek geborene Hardegg ist seit 2018 Prasidentin des Obersten Gerichtshofs in Wien Johann Rudolf Graf zu Hardegg war Botschafter des Malteser Ritter Ordens am Kaiserhof und ab 1914 Furstgrossprior von Bohmen und Osterreich Heute sind Mitglieder der Familie Hardegg erfolgreich als Juristen Land und Forstwirte und in der Wirtschaft tatig nbsp Epitaph Heinrich II Graf zu Hardegg 1538 13 April 1577 Gruft in der Pfarrkirche Ober hautzen tal NO nbsp Epitaph des Wolf Dietrich Graf zu Hardegg gestiftet im Jahre 1566 von der Witwe Regina geborene Grafin Fugger von Weissenhorn 1537 1584 nbsp Epitaph des Johann Friedrich Graf zu Hardegg und seiner Gemahlin Elisabeth de Monesis 1575 nbsp Wappenschild des Johann Friedrich Graf zu Hardegg ca 1575 nbsp Junger Graf Hardegg Blue Boy um 1730 Schloss Stetteldorf nbsp Oberst hof jager meister Johann Ferdinand Graf zu Hardegg nbsp Heinrich Graf zu Hardegg ist Grunder der Heinrich Graf Hardegg schen Stiftung nbsp Wappen der Grafen zu Hardegg am Portal der Hardegg Stiftung nbsp Hof kriegs rats prasident Ignaz Graf Hardegg Trager des Militar Maria Theresien Ordens nbsp Johann Heinrich Graf zu Hardegg Feld marschal leutnant und General remont ierungs inspektor Trager des Militar Maria Theresien Ordens nbsp Johann Anton Graf zu Hardegg Trager des Militar Maria Theresien OrdensSchloss Juliusburg Bearbeiten nbsp Schloss JuliusburgDas 1588 vollendete Schloss Juliusburg war das Zentrum der alteren Stetteldorfer Linie Graf Johann Friedrich III war der letzte Majoratsherr auf Stetteldorf Dieser fiel im Zweiten Weltkrieg im Jahre 1945 bei Ibbenburen in Westfalen Da seine Ehe kinderlos geblieben war kam es nach seinem Ableben zu langjahrigen Erbschaftsverhandlungen wobei die Hardegger Verlassenschaft zwischen der Schwester Johann Friedrichs Grafin Maria die das Schloss Schmida erbte bzw ihrem Adoptivkind Constantin Tino Gariboldi und Grafin Mechthild Hardegg geb Freiin von Sturmfeder Brand der Witwe von Johann Friedrich die das Gut Stetteldorf und den Haghof in Wolfpassing ubernahm geteilt wurde 1978 kaufte Georg Stradiot vormals Maier adoptiert von einem Herrn von Stradiot Enkel der Grafin Maria Enzenberg geborene Grafin Hardegg aus der Stetteldorfer Linie eine ideelle Halfte von Schloss und Gutsbesitz Stetteldorf auf Leibrente von Mechthild Hardegg 1994 die zweite Halfte Zudem erwarb er den Haghof und von Tino Gariboldi das Schloss Schmida Der letzte mannliche Nachkomme der alteren Stetteldorfer Linie war Graf Hubert Hardegg 1901 1961 Schloss Seefeld Bearbeiten nbsp Schloss SeefeldDas 1710 1715 von Johann Jakob Castelli auf den Grundmauern der alten Kuenringerburg in Seefeld Kadolz errichtete Schloss Seefeld wurde 1991 von Johannes Hardegg an seinen im Kindesalter adoptierten Enkel Maximilian Bulgarini vererbt Es ist heute Zentrum der Gutsverwaltung Hardegg eines der grossten landwirtschaftlichen Betriebe Osterreichs Zum Betrieb gehort das Schlossweingut Graf Hardegg das mit 43 ha eines der grossten Privatweinguter in Osterreich ist Im Jahr 1992 wurde das Schloss zur Ganze renoviert Sonstige Familienmitglieder BearbeitenJulius Egghard 1834 1867 osterreichischer Pianist und Komponist wird haufig falschlich als Pseudonym fur Julius Graf Hardegg 1833 1900 bezeichnet Maximilian zu Hardegg auch Miki Graf zu Hardegg von Stettenberg 26 November 1906 28 Juni 1931 bei Baden Baden Deutschland war ein osterreichischer Adliger und Automobilrennfahrer Die Hardegghohle BearbeitenDie Hardegghohle ist eine Durchgangshohle in den Turnitzer Alpen in Niederosterreich Sie liegt im von Friedrich Hardegg verwalteten Isbary Bioland Naturresort der Familie Hardegg Sie wurde von den Forschern Reinhard Fischer Eckart Herrmann und Herman Leb am 16 November 2019 vermessen und der Plan wurde 2020 von E Hermann im Landesverein fur Hohlenkunde erstellt Die Hohle liegt in 947 Metern Seehohe in den Geiermauern sudostlich von Schwarzenbach an der Pielach UTM 33N 530 503 5 309 140 Katasternummer im Hohlenkataster 1873 68 a c Quellen BearbeitenMaximilian Weltin Das Land und sein Recht Ausgewahlte Beitrage zur Verfassungsgeschichte Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2006 Adolf Holzhausen Erlauterungen zum historischen Atlas der osterreichischen Alpenlander Akademie der Wissenschaften in Wien 1917 Genealogisches Handbuch des Adels 2000 Literatur BearbeitenJacob A F Hyrtl Die furstlichen graflichen und freiherrlichen familien des osterreichischen Kaiserstaates Mittheilungen uber ihren Ursprung Adel Geschlechtsfolge und Wappen Wien 1851 S 126 130 Digitalisat S 125ff Constantin von Wurzbach Hardegg die Grafenfamilie Genealogie In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 7 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1861 S 346 351 Digitalisat Constantin von Wurzbach Hardegg die Grafenfamilie Wappen In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 7 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1861 S 354 f Digitalisat Joseph von Bergmann Das Munzrecht und die Munzen der Grafen von Hardegg Glatz In Numismatische Zeitschrift 5 1873 S 154 160 Arno Herzig Malgorzata Ruchniewicz Geschichte des Glatzer Landes Hamburg Wroclaw 2006 ISBN 3 934632 12 2 S 59 62 und 96 als Hardeck Franz von Krones Hardegg Ferdinand Graf zu In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 10 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 555 Franz von Krones Bruschenk Heinrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 455 f Maximilian Weltin Hardegg In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 4 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1989 ISBN 3 7608 8904 2 Sp 1932 Friedrich Hausmann Das Regiment hochdeutscher Knechte des Grafen Julius von Hardegg seine Geschichte Fahnen und Uniform In Der Dreissigjahrige Krieg Beitrage zu seiner Geschichte Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien 7 Wien 1976 S 79 167 Patrick Schicht Burg Hardegg Entstehung Gestalt Geschichte der bedeutendsten Grafenburg Niederosterreichs Verlag Gunther Hofer ISBN 978 3 902111 27 2 Roman Zehetmayer Das Urbar des Grafen Burkhard III von Maidburg Hardegg aus dem Jahre 1363 Verlag Bohlau Wien ISBN 3 205 99394 2 Gunter Marian Aspekte adeligen Lebens im konfessionellen Zeitalter Bemerkungen zur Geschichte des Hauses Pruschenk Hardegg im Zeitalter der Reformation In Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises fur die Stadt und den Bezirk Tulln 17 2003 S 78 99 Gunter Marian Eur genaden wolen ja vest pey dem liewen wartt Gottes halten Eustach Enenkels Briefe aus Sachsen an Julius I Graf zu Hardegg 1537 1540 In Mitteilungen aus dem Niederosterreichischen Landesarchiv 12 2005 S 58 83 Alexandra Zehetmayer Die Bautatigkeit der Grafen Hardegg im nordlichen Niederosterreich in der Renaissance Diplomarbeit Universitat Wien 2009 Online PDF Gothaisches genealogisches Taschenbuch der graflichen Hauser 1916 S 285f Historisch heraldisches Handbuch zum genealogischen Taschenbuch der graflichen Hauser 1855 S 300ff Historischer AbrissWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hardegg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Palais Hardegg In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 5 Marz 2022 Burg Hardegg Hardegg StiftungEinzelnachweise Bearbeiten Zum Namenswechsel von Magdeburg auf Maidburg Maydburg Das Geschlecht der Querfurt Mannsfeld verkaufte 1261 ihr Burggrafenamt von Magdeburg an den Herzog von Sachsen durften aber weiterhin den Titel Burggraf von Maidburg weiterfuhren siehe Roman Zehetmayer Das Urbar des Grafen Burkhard III von Maidburg Hardegg aus dem Jahre 1363 Mit einer Einleitung zur Struktur der Grafschaft Hardegg im 14 Jahrhundert Fontes Rerum Austriacarum Osterreichische Geschichtsquellen 3 Abteilung Fontes Iuris Band 15 Bohlau Wien 2001 ISBN 978 3 205 99394 0 S 45 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Franz Albert Die Glatzer Munze Archivalische Studien zur Geschichte des Munzwesens der Grafschaft Glatz Glatzer Heimatschriften Band XXIV Glatz 1932 Normdaten Person GND 1155024389 lobid OGND AKS VIAF 9468152200808314400007 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hardegg Adelsgeschlecht amp oldid 238744639