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Johann II von Rosenberg der Friedfertige tschechisch Jan II z Rozmberka Pokojny 1434 8 November 1472 in Ortenburg Reichsgrafschaft Ortenburg war Landeshauptmann der Erbfurstentumer Breslau und Schweidnitz Jauer sowie hochster Kammerer im Konigreich Bohmen Er entstammte dem bohmischen Adelsgeschlecht Rosenberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeine Eltern waren Ulrich II von Rosenberg und Katharina von Wartenberg Von Marz 1445 bis April 1446 hielt sich Johann mehrmals am Hof des bayerischen Herzogs Heinrich von Bayern Landshut auf Noch zu Lebzeiten hatte der Vater 1451 resigniert und die Besitzungen an seine Sohne ubertragen wobei der alteste Sohn Heinrich die jungeren Sohne Jost und Johann vertreten sollte Da der zweitgeborene Jost dem geistlichen Stand angehorte gelangte die Regentschaft des Hauses Rosenberg nach Heinrichs Tod 1457 an Johann Konig Ladislaus ubertrug ihm im selben Jahr das durch Heinrich frei gewordene Amt des Landeshauptmanns des Erbfurstentums Breslau sowie von Schweidnitz Jauer 1 Diese Amter bekleidete er auch nach dem Tod Ladislaus unter dessen Nachfolger Georg von Podiebrad Da Johann dessen Wahl unterstutzte kam es obwohl er weiterhin glaubiger Katholik blieb zu Auseinandersetzungen mit seinem Vater Ulrich II Es wurde vermutet Konig Georg habe Johanns Wahlstimme gekauft da er ein Hauptglaubiger der rosenbergischen Besitzungen war Auf Georgs Bitte hin beteiligte sich Johann mit seinem Heer 1458 an der Schlacht bei Iglau die am 15 November mit dem Abschluss eines Friedensvertrags endete und mit dem sich die Iglauer zur Huldigung Georgs verpflichteten Durch andauernde kriegerische Auseinandersetzungen war Johann auch durch die wahrend der Regentschaft seines Vaters gefuhrten Kriege derart verschuldet dass er mehrere Besitzungen verpfanden oder verkaufen musste Am 4 Marz 1458 verpfandete er fur funf Jahre Burg und Herrschaft Helfenburg an Johann Popel von Lobkowitz danach an Mikulas Prechov von Cestic von dessen Familie er es wieder zuruckkaufte 1464 folgte Rosenberg Einen Grossteil des Vermogens hatte er am 31 August 1459 an seinen Bruder Jost verpfandet Dabei soll es sich moglicherweise um eine fingierte Transaktion gehandelt haben mit der die Zahlungsfahigkeit der Rosenberger bestatigt werden sollte 2 Im April 1459 nahm Johann als Berater des Konigs an der Egerer Versammlung teil an der u a Albrecht von Brandenburg Friedrich I von der Pfalz Wilhelm und Friedrich von Sachsen teilnahmen und in der u a die Besitzrechte der Krone Bohmen in Deutschland erortert wurden Nach dem Tod des Papstes Pius II der im Interesse des europaischen Friedens den bohmischen Konig gewahren liess erklarte der neu gewahlte Papst Paul II Georg von Podiebrad zum Ketzer Wegen der nachfolgenden politischen und religiosen Auseinandersetzungen versammelten sich sechzehn der bedeutendsten katholischen Adeligen unter ihnen auch Johann auf der Burg Grunberg die im Besitz des Zdenek von Sternberg war Unter dessen Fuhrung grundeten sie die Grunberger Allianz und verfassten ein Dekret mit dem sie den Konig der Verletzung von Landesrechten bezichtigten Am 25 September 1465 uberreichten sie ihm das Dekret in der Sitzung des Bohmischen Landtags worauf Georg mit einer entsprechend scharfen Antwort reagierte Es ist nicht bekannt warum sich Johann auf die Seite der Opponenten stellte Es wird vermutet dass er von seinem Bruder dem Breslauer Bischof Jost entsprechend beeinflusst wurde Nachdem Johann die Uneinsichtigkeit und geringe Kompromissbereitschaft seitens der katholischen Allianz gegenuber dem Konig erkannte schloss er sich 1466 wieder den Konigstreuen an Im Mai 1466 wurde er von seinem Bruder Jost aufgefordert sich wieder der katholischen Allianz anzuschliessen ansonsten sehe er sich gezwungen seine Anspruche auf das Familienvermogen geltend zu machen Zur Ruckkehr forderte ihn auch Hilarius von Leitmeritz auf der Administrator des Erzbistums Prag Zdenek von Sternberg und Heinrich IV von Neuhaus die seit dem Fruhjahr 1467 dem Konig den Krieg erklart hatten verlangten von Johann im Mai 1467 sich auf deren Seite zu schlagen Er lehnte ab und vertrat im gleichen Jahr den Konig als Gesandter beim Kaiser Friedrich Nachdem Johann im Juli 1467 Neuhaus belagerte und vom Konig keine Unterstutzung erhalten hatte kam es zu weiteren Verwustungen seiner Guter Deshalb willigte er Mitte September 1467 in Verhandlungen uber einen Friedensvertrag mit der katholischen Allianz ein und bat auch den Papst um Aufhebung des Kirchenbanns Anfang Oktober kam es zu einem befristeten Frieden zwischen Johann und seinen scharfsten Konkurrenten Zdenek von Sternberg und Heinrich von Neuhaus Mit einem Schreiben vom 13 April 1468 griff Johann den Kaiser Friedrich an und drohte seine Besitzungen auch weiterhin gegen die osterreichischen Angriffe zu verteidigen 3 Die fortdauernden Angriffe der katholischen Allianz gegen die Rosenberger wurden auch vom Kaiser und vom Papst unterstutzt Nachdem Johanns Armee geschwacht war und seine Finanzen zur Neige gingen willigte er im Sommer 1468 in Friedensverhandlungen mit der Allianz Am 31 August 1468 verpflichtete er sich schliesslich die in Olmutz am 22 August 1468 unter Anwesenheit des ungarischen Konigs Matthias Corvinus ausgehandelten Bedingungen einzuhalten und sich von Konig Georg loszusagen Bereits im September und Oktober 1468 verwusteten die koniglichen Heere Georgs von Podiebrad zahlreiche Besitzungen Johanns Aber auch andere Adelige sahen hier die Moglichkeit sich zu bereichern und uberfielen Johanns Landereien Bis 1470 verlor Johann umfangreiche Besitzungen andere musste er verpfanden um mit dem Erlos seine Verteidigungskriege zu finanzieren Auch sein Erzfeind Zdenek von Sternberg zog weiter gegen ihn und eroberte die Burg Choustnik und Sobieslau Dort siedelte er polnische Soldner an die von dort rauberische Zuge in die Umgebung unternahmen Die von Johann 1464 an den Konigstreuen Johann Popel von Lobkowitz verpfandete Burg Rosenberg wurde 1469 von Zdenek von Sternberg erobert Johann Popel von Lobkowitz und sein Sohn Depolt wurden festgenommen und auf der Burg Krumau gefangen gehalten Am 3 Mai 1469 ernannte sich Matthias Corvinus zum bohmischen Konig Im selben Monat berief er Johann II von Rosenberg zu seinem hochsten Kammerer Nach dem Tod Georgs von Podiebrad 1471 erhielt Johann 1472 von Matthias Corvinus die Herrschaften Bechin Moldaugebiet und Kourim Bereits 1457 verfasste Johann ein erstes Testament dem 1467 eine Neufassung folgte Das dritte Testament errichtete er am Tag seines Todes am 8 November 1472 im bayerischen Ortenberg Darin bestimmte er Reinprecht von Walsee und Bernhard von Schaunberg zu Vormundern seiner noch nicht volljahrigen Kinder In Ortenberg besuchte er hochstwahrscheinlich die Grafen von Ortenburg Johanns Sohn und Nachfolger Wok II von Rosenberg heiratete zehn Jahre nach Johanns Tod Margarete Tochter des hochsten Kammerers des Konigreichs Bohmen Burian II von Guttenstein Burian II z Gutnstejna und der Sidonie von Ortenburg Johanns Leichnam wurde in der Familiengruft in der Klosterkirche von Hohenfurth bestattet Familie BearbeitenJohann war mit Anna von Glogau Anna Hlovoska 17 Dezember 1483 einer Tochter des Herzogs Heinrich IX von Glogau verheiratet Der Ehe entstammten vier Sohne und sechs Tochter Heinrich V von Rosenberg 1489 Katharina Katerina 1521 verheiratet mit Peter Holicky von Sternberg Petr Holicky ze Sternberka Wok II von Rosenberg 1505 Peter IV von Rosenberg 1523 Barbara 8 Juni 1460 verheiratet mit Johann von Biberstein Jan z Bibrsteina Margarete Marketa 8 Juni 1460 Abtissin in Krumau Hedwig Hedvika 1520 verheiratet in erster Ehe mit Wolf von Grafeneck Volf z Grafeneku in zweiter Ehe mit Tobias von Boskowitz und Cernahora und in dritter Ehe mit Gregor von Starhemberg Rehor ze Staremberka Elisabeth Alzbeta 14 Februar 1466 verheiratet mit Heinrich Pruschenk von Stettenberg Graf von Hardegg Jindrich Pruschenk z Stettenberka a z Hardeka Johanna Johanka 1482 Ulrich III von Rosenberg 1513 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Rosenberg Johann von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 27 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1874 S 10 Digitalisat Anna Kubikova Rozmberske kroniky Kratky a summovni vytah od Vaclava Brezana Veduta Ceske Budejovice 2005 ISBN 80 86829 10 3 Einzelnachweise Bearbeiten Ludwig Petry Josef Joachim Menzel Winfried Irgang Hrsg Geschichte Schlesiens Band 1 Von der Urzeit bis zum Jahre 1526 5 durchgesehene Auflage Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 6341 5 S 211 Blazena Rynesova Josef Pelikan Hrsg Listar a listinar Oldricha z Rozmberka 1418 1462 4 Bande Nakladem Ministerstvo Skolstvi a Narodni Osvety Prag 1929 1954 Matthaus Klimesch Hrsg Norbert Heermann s Rosenberg sche Chronik Verlag der Koniglich Bohmischen Gesellschaft der Wissenschaften Prag 1897 Normdaten Person VIAF 306144783182445841393 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 23 April 2019 PersonendatenNAME Johann II von RosenbergALTERNATIVNAMEN Jan II z RozmberkaKURZBESCHREIBUNG bohmischer Adliger Landeshauptmann von SchlesienGEBURTSDATUM 1434STERBEDATUM 8 November 1472STERBEORT Ortenburg Reichsgrafschaft Ortenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann II von Rosenberg amp oldid 235432766