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Das Schloss Juliusburg oder Schloss Stetteldorf steht in Stetteldorf am Wagram im sudwestlichen Weinviertel in Niederosterreich auf der Wagramkante Schloss JuliusburgNordostansicht des SchlossesNordostansicht des SchlossesAlternativname n Schloss StetteldorfStaat OsterreichOrt Stetteldorf am WagramEntstehungszeit 1588Erhaltungszustand Erhalten oder wesentliche Teile erhaltenStandische Stellung GrafenGeographische Lage 48 24 N 16 1 O 48 405367 16 023034 220 Koordinaten 48 24 19 3 N 16 1 22 9 OHohenlage 220 m u A Schloss Juliusburg Niederosterreich Stottldorff ein Stich aus dem Jahr 1672 von Georg Matthaus Vischer Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Aussen 2 2 Innen 2 2 1 Haupttrakt 2 2 2 Sobieskitrakt 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGraf Julius II zu Hardegg liess das Schloss 1588 erbauen nachdem er 1582 die Herrschaft und den Markt Stetteldorf von der Familie Starhemberg erworben hatte Baumeister war Andreas Piazoll Bereits zuvor hatte er hier eine Schaferei einen Schuttkasten und eine Muhle errichtet und mit dem Schloss schuf er sich einen standesgemassen Wohnsitz den er nach sich nannte Es gab an dieser Stelle keinen Vorgangerbau Nachdem 1593 Julius II gestorben war liess Graf Georg Friedrich Hardegg 1596 das Schloss an drei Seiten mit einem Wehrgraben umgeben und drei Rondelle anlegen Fur die Neuanlage des beruhmten Schlossgartens stellte er sogar einen Gartner aus Vincenza an Unter dem Wagram legte er 1602 den Hofgarten an Darin standen laut Schweickhardt BUMB VI ein Lusthaus ein Jagerhaus und eine Einsiedelei Zum Lustwandeln gab es bekieste Spazierwege Wasserbecken und Springbrunnen mit Statuen Eine Mauer die mit Rundturmen mit Spitzdach und Portalen ausgestattet war diente als Einfriedung Ein Stich aus dem Jahre 1672 und das Fresko im Festsaal des Schlosses von Johann Melchior Thalmann aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts geben uns jetzt noch Zeugnis davon Trotz dieser Befestigungen wurde das Schloss beim Schwedeneinfall des Jahres 1645 von den Truppen Lennart Torstenssons arg geplundert 1675 wurde dieser prachtige Garten von Kaiser Leopold I und seiner Gattin besichtigt Graf Georg Friedrich unterhielt auch ein mit hohen Kosten verbundenes Gestut in Schmida Der Sobieskitrakt mit dem ehemaligen Turm erinnert an den 1683 im Schloss abgehaltenen Kriegsrat bei dem der Polenkonig Jan Sobieski Herzog Karl von Lothringen und deutsche Fursten die Befreiung Wiens von den Turken planten Unter Johann Julius IV Graf Hardegg ubernahm der Architekt Johann Jacob Castelli 1705 bis 1709 die barocke Umgestaltung der Anlage die Johann Lukas von Hildebrandt beenden konnte Von ihm stammt das machtige Doppeltor durch den Wall 1749 beschadigte ein Erdbeben das Schloss schwer sodass in der Folge der dreigeschossige mit einer Welschen Haube barockisierte Turm des Schlosses abgetragen werden musste Beim barocken Umbau wurde auf die Statik des Schlosses nicht viel Rucksicht genommen sodass es diesbezuglich zu Problemen kam Diese konnten zum Gluck bei der Restaurierung ab etwa 2008 behoben werden In den 1950er Jahren wurden im grossten Saal des Schlosses dem Spielzimmer so genannt weil darin fruher Federball gespielt wurde Wandmalereien entdeckt und freigelegt Die Malereien stellen die Besitztumer der alteren Linie der Familie Hardegg dar Die damalige Eigentumerin Grafin Mechthild von Hardegg geb Freiin von Sturmfeder hatte eine kunstlerische Hand sie restaurierte die Malereien selbst Die Grafin war die kinderlose Witwe des letzten Majoratsherrn Johann Friedrich von Hardegg in Stetteldorf er ist in den letzten Kriegstagen 1945 gefallen Zu Kriegsende 1945 wurde das Schloss geplundert und verwustet Unersetzliche Kunstwerke und die prachtige Inneneinrichtung inklusive das Archiv gingen verloren Nach dem Tod der Grafin Mechthild Hardegg bewohnte ihre Nichte und Pflegetochter Kunigund Sturmfeder das Schloss Die Grafin hatte es bereits zu Lebzeiten auf Leibrente an Georg Stradiot vormals Maier verkauft den Enkel einer Stetteldorfer Hardegg Er erwarb auch den Haghof in Wolfpassing und von einem weiteren Hardegger Erben das Schloss Schmida Ferner kaufte er die Burg Marsbach Erst 60 Jahre nach Kriegsende konnte das Schloss Juliusburg durch seinen neuen Besitzer mit grossem Aufwand gerettet werden Fur den Erwerb beider Erbteile und die kostspielige Renovierung des Schlosses wurde der meiste Grundbesitz des ehemaligen Fideikommiss Stetteldorf wieder weiterverkauft Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Der Haupttrakt an der Wagramkante nbsp Zimmer im 1 Stock des Haupttraktes mit Wandmalerei und StuckdeckeAussen Bearbeiten Die im Kern aus der Renaissance stammende Anlage mit L formigem Grundriss steht ostlich des Ortes Stetteldorf am sudlichen Rand des steil abfallenden Wagrams Die angeschlossenen niedrigen Wirtschaftsgebaude umschliessen gemeinsam mit den beiden Gebaudetrakten des Schlosses einen annahernd quadratischen Hof Der langgestreckte dreigeschossige Haupttrakt mit seiner 1705 bis 1709 in barockem Stil umgestalteten Fassade und hohem Schopfwalmdach ist mit 1588 bezeichnet und bildet den sudlichen Abschluss der Anlage zum Rand des Wagrams hin 1 Innen Bearbeiten Haupttrakt Bearbeiten Die Raume des Erdgeschosses haben vorwiegend Kreuzgratgewolbe mit Putzgraten die sich teilweise uber toskanischen Halbsaulen erheben Sobieskitrakt Bearbeiten In einigen Raumen sind stuckierte Spiegelgewolbe aus dem 16 17 Jahrhundert Literatur BearbeitenEvelyn Benesch Bernd Euler Rolle u a Bearb Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Niederosterreich nordlich der Donau Anton Schroll amp Co Wien 1990 ISBN 3 7031 0652 2 S 1121 1122 Kirsten Krepelin Caroline Rolka und Thomas Thranert Die Gartenanlage des Schlosses Stetteldorf am Wagram In Die Gartenkunst 21 2 2009 S 227 239 Kirsten Krepelin Caroline Rolka und Thomas Thranert A la recherche du temps perdu Anmerkungen zur Gartendenkmalpflege im Stetteldorfer Hofgarten in Historische Garten Mitteilungsblatt der Osterreichischen Gesellschaft fur historische Garten Jg 16 Heft 1 2010 S 9 13 Kirsten Krepelin Caroline Rolka und Thomas Thranert Die Garten von Schloss Stetteldorf in Eva Berger Astrid Gottche und Christian Hlavac Hg Historische Garten und Parks in Osterreich Wien Koln Weimar 2012 S 155 161 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Juliusburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bundesdenkmalamt Stetteldorf Schloss Juliusburg Schloss Stetteldorf Juliusburg In NO Burgen online Institut fur Realienkunde des Mittelalters und der fruhen Neuzeit Universitat Salzburg abgerufen am 1 Januar 1900 Schloss Juliusburg In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Dehio S 1121Burgen und Schlosser im Weinviertel Schloss Altprerau Schloss Angern Schloss Asparn Schloss Bisamberg Schloss Durnkrut Schloss Ebenthal Schloss Eckartsau Schloss Ernstbrunn Burgruine Falkenstein Schloss Funfkirchen Schloss Gatterburg Schloss Glaswein Schloss Gollersdorf Schloss Grafenegg Burgruine Grafenweiden Schloss Gross Schloss Grossharras Schloss Grossrussbach Schloss Gross Schweinbarth Schloss Guntersdorf Schloss Hagenberg Ruine Hanselburg Schloss Hof Schloss Immendorf Schloss Jedenspeigen Schloss Juliusburg Burg Kaja Schloss Kirchstetten Burg Kreuzenstein Schloss Ladendorf Schloss Limberg Schloss Loosdorf Schloss Mailberg Schloss Maissau Schloss Marchegg Schloss Matzen Schloss Muhlbach Schloss Niederabsdorf Schloss Niederfellabrunn Schloss Niederkreuzstetten Schloss Niederleis Schloss Niederweiden Schloss Obersiebenbrunn Schloss Oberstockstall Schloss Orth Schloss Pellendorf Schloss Poysbrunn Schloss Rabensburg Schloss Sachsengang Schloss Schmida Schloss Schonborn Schloss Schrattenthal Schloss Seebarn Harmannsdorf Schloss Seebarn am Wagram Schloss Seefeld Schloss Sonnberg Burgruine Staatz Schloss Thurnthal Schloss Ulrichskirchen Schloss Unterdurnbach Schloss Walkersdorf Schloss Walterskirchen Schloss Wetzdorf Schloss Wilfersdorf Schloss 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