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Das Schloss Ulrichskirchen ist eine nach Westen zu offene Dreiflugelanlage aus dem 16 17 Jahrhundert in erhohter Lage am sudostlichen Ortsrand von Ulrichskirchen Bezirk Mistelbach in Niederosterreich Seit 2019 steht das Schloss unter Denkmalschutz Listeneintrag Schloss Ulrichskirchen Bild gesucht Die Wikipedia wunscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort Motiv Innenraum der EingangshalleFalls du dabei helfen mochtest erklart die Anleitung wie das geht BW Bild gesucht Die Wikipedia wunscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort Motiv Innenraum der KapelleFalls du dabei helfen mochtest erklart die Anleitung wie das geht BW Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Aussen 2 1 1 Osttrakt 2 1 2 Nordtrakt 2 1 3 Sudtrakt 2 2 Innen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEin Festes Haus an der Stelle der heutigen Kirche kam an das Stift Heiligenkreuz welches diese kleine mittelalterliche Wehranlage abreissen liess Auf einer Wiese errichtete Heinrich von Ulrichskirchen 1195 eine neue Burg die 1256 Hermann von Wolkersdorf vom Propst von St Polten als Lehen erhielt Nachdem die Nachkommen von Hermann um 1300 ausgestorben waren gelangte der Wehrbau in den Besitz von Hermann von Kronberg Hermannus de Chranperch der diesen um 1320 abreissen liess und an seiner Stelle eine deutlich grossere Kastellburg errichtete deren Vorbild die Burg in Wiener Neustadt das Schloss Pottendorf oder die Hofburg in Wien gewesen sein konnte Nach Fertigstellung der Burg verlegte Hermann von Kronberg seinen Wohnsitz von Kronberg nach Ulrichskirchen Im Jahre 1328 fiel Konig Johann von Bohmen im Weinviertel ein und eroberte unter anderem auch Ulrichskirchen Nachdem die Herren von Kronberg um 1340 ausgestorben sein durften belehnte Herzog Albrecht III im Jahre 1371 die Bruder Wolfgang und Hans Streun zu Schwarzenau mit der Herrschaft Ulrichskirchen gelangte in den 80er Jahren des 14 Jahrhunderts an die Nikolsburger Linie der Liechtensteiner und fiel 1399 durch Heirat an Reinprecht II von Walsee auf den die Dachsberg die Pottendorfer und die Starhemberg folgten 1460 wurde Ulrichskirchen wahrend der Kampfe zwischen Kaiser Friedrich III und seinem Bruder Herzog Albrecht VI von den Truppen des bohmischen Konigs Georg von Podiebrad angegriffen doch gelang es diesen nicht die gut befestigte Anlage einzunehmen Als Heiratsgut fiel die Herrschaft 1544 an Christoph von Zelking der vermutlich den Ausbau zum Renaissance Wasserschloss vornehmen liess Moglicherweise wurden im Zuge dieses Ausbaus drei der vier Eckturme abgetragen weil sie am Vischer Stich von 1672 nicht mehr zu sehen sind jedoch konnte der Abbruch auch erst um 1626 erfolgt sein Die Besitzverhaltnisse anderten sich im 17 Jahrhundert mehrmals Mahrische Truppen fielen 1620 in Niederosterreich ein und brannten auch Ulrichskirchen nieder Hans von Kollonitz erbte 1624 die Herrschaft und begann sofort mit dem Wiederaufbau Er vergrosserte das Schloss liess es mit machtigen Erdbefestigungen umgeben und die Westmauer weitgehend abreissen Eine neuerliche Erbschaft brachte Ulrichskirchen 1645 in den Besitz von Seyfried Christoph von Breuner Durch Philip Ignaz von Breuner erfolgte die Verwandlung des Renaissanceschlosses in den Jahren 1713 bis 1723 in einen Landsitz des 18 Jahrhunderts 1734 gelangte die Herrschaft in den Besitz von Margarethe Grafin Dietrichstein Bei einem Grossbrand im Jahre 1782 in den Wohnraumen wurde die barocke Ausstattung vernichtet das Aussere beschadigt und spater in einfacheren Formen wiederhergestellt Die Herrschaft erbte 1786 Walpurga Grafin Salm Das Schloss diente wahrend der Koalitionskriege in den Jahren 1797 1805 und 1809 als Feldlazarett und weil hier auch franzosische Soldaten versorgt wurden kam es zu keinen grosseren Schaden durch die Besatzer 1 Die Familie Bartenstein kaufte 1810 die Herrschaft und restaurierte das Schloss Sophie von Bartenstein liess 1854 die Schlosskapelle erneuern und stiftete den neobarocken Altar Um 1860 gelangte die Herrschaft uber Ludovica von Bartenstein an die Familie Gudenus Leopold von Gudenus der 1893 zum Landmarschall von Niederosterreich ernannt wurde dokumentierte dieses Ereignis durch die Anbringung eines entsprechenden Deckenstucks in einem Raum des Sudostturmes Sein Wappen und die Grafenkrone welche auf dem neobarocken Ziergiebel uber einem Portal des Sudtraktes angebracht sind weisen auf seine 1907 erfolgte Erhebung in den Grafenstand hin In der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts war das Schloss im Besitz von Theresia Grafin Hardegg und kam 1952 durch Heirat an die Grafen Bulgarini d Elci welche den Bau 1971 renovieren und die Fassaden neu verputzen liessen 2 Baubeschreibung BearbeitenAussen Bearbeiten Das von einem noch teilweise als Grunanlage gestalteten Erdwall umgebene Schloss liegt auf einer kleinen Anhohe sudostlich des Ortskerns Dem Erdwall vorgelagert waren beidseitig tiefe Graben von denen der aussere spater teilweise zugeschuttet wurde Die an der Innenseite des Grabens verlaufende Zwingermauer ist weitgehend erhalten und erneuert Drei von den vier kleinen hufeisenformigen Rondellen mit denen sie an den vier Ecken verstarkt war sind noch erhalten Vor 1820 wurde ein Teil der Westmauer und das sudwestliche Rondell abgetragen Uber einen aufgeschutteten Damm erreicht man das Schloss von Westen her Der grosse rechteckige Ehrenhof wird von den drei mit abgewalmten Satteldachern gedeckten Flugeln des dreigeschossigen Schlosses begrenzt Die im Nordwesten und Sudwesten liegenden ehemaligen quadratischen Eckturme sind die altesten Bauteile wobei das ursprungliche Feste Haus den Kern des sudwestlichen Eckturmes bildet Dendrochronologische Untersuchungen von Resten der Schalungsbretter im Kellergewolbe lassen auf eine Erbauung des 18 x 18 m grossen gotischen Wohnturmes in der Zeit um 1320 schliessen Die besonders dicken Mauern des Turmes sind im Sockelgeschoss etwa 3 6 m stark und nehmen mit zunehmender Hohe deutlich ab Die Mauerkanten sind mit Buckelquadern besetzt die durch den Verputz nicht mehr sichtbar sind Der Wohnturm wird auf dem Vischer Stich viergeschossig dargestellt die Turme sind heute nur mehr im Grundriss deutlich zu erkennen weil sie im Schloss verbaut sind Sie waren durch eine mehr als einen Meter starke Ringmauer die als Aussenmauer noch vorhanden ist und durch ihre Starke auf ein hohes Alter schliessen lasst miteinander verbunden Der Bereich durfte demnach im 13 Jahrhundert errichtet worden sein Das relativ grosse Schloss weist nur schlichten Fassadenschmuck auf Nur der einstige Wohnturm blieb von der barocken Neufassadierung verschont es wurde ihm lediglich hofseitig die barocke Statue des heiligen Benno vorgesetzt Die Gebaudefronten sind horizontal durch einfache Gesimsbander gegliedert und die Gebaudekanten werden durch eine aufgeputzte Eckquaderung betont Die mit Sandsteingewanden versehenen Fenster haben gerade Verdachungen Das Schloss hatte im Osten und Westen je ein Portal die jeweils durch Zugbrucken gesichert waren Eine pfeilergestutzte Altane springt an der ostlichen Gartenfront uber der Tordurchfahrt vor Diese Altane und der Treppenaufgang wurden im 19 Jahrhundert angefugt Vor der sudlichen Gartenfront des von einer Parkanlage umgebenen Schlosses stehen allegorische Steinfiguren auf Sockeln aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts Osttrakt Bearbeiten Die deutlich schwachere Hofmauer weist darauf hin dass der Ostflugel erst aus dem 16 Jahrhundert stammt Vorher gab es an dieser Stelle vermutlich keine massiven Gebaude sondern nur einfache holzerne Stallungen oder eine Begrenzungsmauer Dem Gebaudeflugel sind im Erdgeschoss sechs offene Pfeilerarkaden aus dem 17 Jahrhundert vorgelegt die von Kreuzgratgewolben abgeschlossen werden Unter diesem Arkadengang steht die Steinplastik eines Ritters mit einem Falken In der Renaissancezeit wurden die Hoffronten zu einem Vierkanthof ausgebaut auf dessen Wiederherstellung man nach der Zerstorung des Westflugels durch einen Brand im Jahre 1620 verzichtete Seither weist das Schloss ein ehrenhofartiges Erscheinungsbild auf Nordtrakt Bearbeiten Am Westende des Nordflugels liegt die quadratische Schlosskapelle deren Errichtung um 1626 erfolgte nachdem schon in gotischer Zeit ein Sakralbau im ehemaligen Nordwestturm nachweisbar ist Die den Heiligen Philipp und Jakob geweihte Kapelle wurde nach 1713 von Philipp Ignaz von Breuner barockisiert und diente seit 1726 als offentliches Gotteshaus Im 19 Jahrhundert wurde ihre Ausstattung erneuert und im 20 Jahrhundert wurden beiderseits ihres Steingewandeportals barocke Skulpturen der heiligen Maria Immaculata und des heiligen Florian aufgestellt Die Herrschaftsempore der zweigeschossigen Kapelle wird uber ein daneben befindliches Portal und eine steinerne Wendeltreppe erschlossen Die drei rechteckigen Portale des Nordflugels stammen aus dem fruhen 18 Jahrhundert Sudtrakt Bearbeiten Die zierlichen toskanischen Saulen der spater vermauerten zweigeschossigen Arkaden des Sudtraktes wurden anlasslich einer Restaurierung freigelegt und zwischen den Fenstern der beiden oberen Stockwerke neuerlich eingemauert Im ostlichen Teil des Sudtraktes ist ein mit 1626 datiertes Rechteckportal das in den Keller fuhrt Es hat einen dreieckigen Blendgiebel und ein Doppelwappen im Giebelfeld 2 Innen Bearbeiten Die Raume des Erdgeschosses haben Tonnenwolbungen Die Schlosskapelle ist ein einjochiger barocker Raum mit Platzlgewolbe aus dem 18 Jahrhundert und einer Ausstattung aus der gleichen Zeit Der Hochaltar ist aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt Der Altartisch hat einen mehrstufigen vergoldeten und mit Bandelwerk dekorierten Aufbau Uber einem Madonnenbild in zierlichem Rokokorahmen ist das von geschnitzten Engelsfiguren gehaltene Olbild des Schmerzensmannes Ein barocker Reliquienbehalter barocke Schnitzfiguren der Heiligen Judas Thaddaus und Johannes Nepomuk ein barockes Votivbild der heiligen Notburga und ein Gitter aus Schmiedeeisen aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts vervollstandigen die Ausstattung 3 Literatur BearbeitenEvelyn Benesch Bernd Euler Rolle u a Bearb Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Niederosterreich nordlich der Donau Anton Schroll amp Co Wien 1990 ISBN 3 7031 0652 2 S 1191 Markus Friedrich Jeitler Schloss Ulrichskirchen Eine Bau amp Herrschaftsgeschichte Eigenverl Bulgarini d Elci Ulrichskirchen 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Ulrichskirchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ulrichskirchen In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 6 Marz 2022 Chronik von Ulrichskirchen auf der Website der Gemeinde abgerufen am 23 Februar 2016 Schloss Ulrichskirchen auf Wehrbauten in Osterreich abgerufen am 23 Februar 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Chronik auf der Website der Gemeinde abgerufen am 19 Mai 2016 a b Ulrichskirchen In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 6 Marz 2022 Dehio S 1191 Burgen und Schlosser im Weinviertel Schloss Altprerau Schloss Angern Schloss Asparn Schloss Bisamberg Schloss Durnkrut Schloss Ebenthal Schloss Eckartsau Schloss Ernstbrunn Burgruine Falkenstein Schloss Funfkirchen Schloss Gatterburg Schloss Glaswein Schloss Gollersdorf Schloss Grafenegg Burgruine Grafenweiden Schloss Gross Schloss Grossharras Schloss Grossrussbach Schloss Gross Schweinbarth Schloss Guntersdorf Schloss Hagenberg Ruine Hanselburg Schloss Hof Schloss Immendorf Schloss Jedenspeigen Schloss Juliusburg Burg Kaja Schloss Kirchstetten Burg Kreuzenstein Schloss Ladendorf Schloss Limberg Schloss Loosdorf Schloss Mailberg Schloss Maissau Schloss Marchegg Schloss Matzen Schloss Muhlbach Schloss Niederabsdorf Schloss Niederfellabrunn Schloss Niederkreuzstetten Schloss Niederleis Schloss Niederweiden Schloss Obersiebenbrunn Schloss Oberstockstall Schloss Orth Schloss Pellendorf Schloss Poysbrunn Schloss Rabensburg Schloss Sachsengang Schloss Schmida Schloss Schonborn Schloss Schrattenthal Schloss Seebarn Harmannsdorf Schloss Seebarn am Wagram Schloss Seefeld Schloss Sonnberg Burgruine Staatz Schloss Thurnthal Schloss Ulrichskirchen Schloss Unterdurnbach Schloss Walkersdorf Schloss Walterskirchen Schloss Wetzdorf Schloss Wilfersdorf Schloss Winklberg Schloss Wolkersdorf Schloss Wurmla 48 39932 16 49538 Koordinaten 48 23 57 6 N 16 29 43 4 O Normdaten Geografikum GND 4819994 1 lobid OGND AKS VIAF 244313182 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Ulrichskirchen amp oldid 223067272