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Das Bandelwerk auch Bandlwerk ist ein symmetrisches flachiges Ornament aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts das seinen Namen von den markanten stets gleichbleibend breiten Bandern bekommen hat die sich uberschneiden und oft abrupt ihre Richtung andern Sie laufen in flachig ausgebreitete Voluten oder Blatter aus daher auch der suddeutsche Name Laub und Bandlwerk fur diese Dekorationsweise Es ahnelt der Arabeske und verwendet auch Akanthuslaub allerdings sind die blattburtigen Ranken durch feine geschwungene Bander ersetzt und mit Bluten und anderem Beiwerk geschmuckt Ornamentales Vorlagenblatt im Bandelwerkstil von Johann Leonhard Eysler Nurnberg um 1715 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Verbreitung 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseEntstehung und Verbreitung BearbeitenZu den Anregern und Vorlaufern gehoren die Bandmauresken und das niederlandische Schweifwerk des 16 Jahrhunderts sowie italienische Grotesken Unmittelbare Wurzeln des Bandlwerkornaments liegen in der franzosischen Kunst bei den Ornamentstechern Berain und Marot in den Jahrzehnten um 1700 Weite Verbreitung auch ausserhalb der Hofkunst fand es besonders in der Zeit des Regence um 1715 1730 in Frankreich Vermittelt durch franzosische Stichwerke vor allem die erst 1711 publizierten Arbeiten Berains wurde der Dekorationsstil schon bald in Deutschland aufgegriffen Paul Decker Laub Bandel und Groteschgen Werk vor 1713 und Johann Jacob Biller Schlingen und Bandelwerk vor 1723 trugen zur Vermittlung bei ebenso Abraham Drentwett und andere Augsburger Vorlagenstecher Zwischen etwa 1730 und 1745 wurde das Bandelwerk der franzosischen Entwicklung folgend auch in Deutschland von den asymmetrischen und weniger geordneten Rocaillen abgelost die dem Rokoko seinen plastischeren bewegteren Charakter gaben In einigen Landschaften Osterreichs dagegen blieb das Bandelwerk bis gegen Ende des Jahrhunderts vorherrschend Zu den fruhesten in diesem Stil geschmuckten Bauwerke gehort das Schloss Belvedere von Johann Lucas von Hildebrandt 1716 1722 Besonders beliebt war der Bandlwerkstil in der Wandgestaltung von Innenraumen also dort wo Felder von Wanden Paneelen Plafonds Pilastern und Supraporten in Malerei oder Stuck zu gestalten waren Wegen seiner fast ausschliesslichen Eignung zur Fullung flacher rechteckiger Felder ist die kunsthandwerkliche Verwendung beschrankt auf entsprechende Anwendungen zum Beispiel die Lederpragung auf Bucheinbanden Die ab der Renaissance bis zum Klassizismus verwendeten mehr oder weniger naturalistischen Schmuckformen der Bandschleifen 1 und flatternden Bander an Festons und anderen zuweilen von Putten getragenen Frucht und Blutengehangen sollten korrekterweise nicht als Bandelwerk bezeichnet werden nbsp Einfaches Bandelwerk an einer Kirchendecke nbsp Einfaches Bandelwerk in einer Fensterlaibung nbsp Stiftsbibliothek Waldsassen Deckenstuck von Jacopo Appiani um 1730 nbsp Obere Pfarre Bamberg Literatur BearbeitenFriedrich Bleibaum Bandelwerk Laub und Bandelwerk In Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte Band I 1937 Sp 1429 1436 RDK Labor Gunter Irmscher Ornament in Europa 1400 2000 Koln 2005 S 130 137 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Laub und Bandelwerk Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Lotte Pulvermacher Bandschleife in Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte Bd I 1937 Sp 1437 1438 auch digital in RDK Labor BandschleifeNormdaten Sachbegriff GND 4143980 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bandelwerk amp oldid 233516359