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Das Schloss Oberstockstall auch Gut Oberstockstall ist ein in der Renaissance schlossartig umgestalteter Gutshof im Sudwesten des Ortes Oberstockstall in der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram in Niederosterreich Schloss und Kapelle von der Hausbergkante aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Schlosskapelle 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Anwesen wurde Mitte des 16 Jahrhunderts uber einem mittelalterlichen Vorgangerbau errichtet Am Anfang des 17 Jahrhunderts wurde es nach Norden verlangert und im spaten 17 Jahrhundert durch Wirtschaftstrakte erweitert Der Vorgangerbau diente ursprunglich als Wirtschaftshof des Bistums Passau und wurde 1548 von Kanonikus Christoph Trenbahk als Herrschaftssitz ausgebaut Im 18 Jahrhundert war es Verwaltungssitz des Passauer Domkapitels Im Jahr 1980 entdeckte der Eigentumer einen von der Kapelle aus zuganglichen Raum der die vollstandige Ausstattung eines Alchemistenlaboratoriums des 16 Jahrhunderts enthielt Mit seinen mehr als 1000 Objekten gilt dieser Fundkomplex als der grosste geschlossene Fund seiner Art 1 2 Die Fundstucke sind im eigens eingerichteten Alchemistenmuseum im Alten Rathaus von Kirchberg am Wagram zu besichtigen 3 Das Hauptgebaude und der ummauerte Garten sind in Privatbesitz und nicht offentlich zuganglich 4 Andere Teile werden gastronomisch genutzt Architektur BearbeitenDas Schloss Oberstockstall ist eine unregelmassige zwei bis dreigeschossige Anlage mit Wohn und Wirtschaftsgebauden um einen rechteckigen Innenhof Der Sudtrakt schliesst im Westen an die Kirche an Der dreigeschossige Bruchsteinbau im Kern auf das 14 Jahrhundert datiert wurde ab Anfang des 16 Jahrhunderts mehrfach umgebaut An der Sudseite sind noch zwei spatgotische Fensterlaibungen vom Anfang des 16 Jahrhunderts zu sehen Ein vermauertes Schulterbogenportal an der Nordseite stammt vermutlich aus dem 14 Jahrhundert Der T formig anschliessende dreigeschossige Westtrakt hat an der Hofseite einen Treppenturm Der gleich hohe nordliche Erweiterungsbau eine Verlangerung mit unterschiedlicher Geschossteilung wurde Anfang des 17 Jahrhunderts errichtet Am Stiegenaufgang befindet sich ein sekundar versetztes Renaissanceportal mit Rosettendekor Der zweigeschossige Torbau mit geputzter Ortsteinquaderung ist durch eine flachbogige Einfahrt zuganglich An der Nordseite liegen zweigeschossige Wohn und Wirtschaftsgebaude Das Obergeschoss des Wohntrakts kann uber eine Freitreppe und eine Estrade auf Pfeilerarkaden vom Hof aus erreicht werden An der Ostseite stehen eingeschossige Wirtschaftsgebaude Im Westtrakt befinden sich einige Renaissanceportale sowie ein sekundar versetztes gotisches Schulterbogenportal Im ersten Obergeschoss liegt ein tonnengewolbter Raum mit Stuckdecke aus der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts Schlosskapelle Bearbeiten nbsp SchlosskapelleAn der Sudseite des Schlosses erhebt sich die schmale hochgesteckte mit Strebepfeilern ausgestattete Kapelle aus der Zeit um 1320 Ihre Fassade ist im Osten durch ein zweibahniges und im Norden und Suden je durch ein einteiliges Masswerkfenster durchbrochen Sie ist durch ein spitzbogiges Portal an der Nordseite zuganglich Unterhalb des Giebels befindet sich eine kreuzformige Offnung Der Dachreiter mit Giebelhelm stammt aus dem 16 17 Jahrhundert An der Nordwestecke steht ein bemerkenswertes gotisches Weihwasserbecken mit grotesken Masken Der Innenraum ist durch ein dreijochiges Kreuzrippengewolbe auf schlanken Bundeldiensten gedeckt Der gerade Schluss ist durch diagonale Ecken als Funfachtelschluss interpretiert Zu den weiteren Merkmalen zahlen runde Schlusssteine mit Vogelreliefs ein umlaufendes Kaffgesims und spitzbogige Sitznischen Zur Einrichtung zahlen eine Wandmalerei mit Darstellung des Heiligen Christophorus aus der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts ein fruhbarocker Altar mit Altarblatt Guter Hirte bezeichnet mit 1653 ein ovales Aufsatzbild Mariae Himmelfahrt ein Weihwasserbecken mit Blendmasswerk aus der Bauzeit sowie die gotische Steinfigur eines Ritters Literatur BearbeitenFalko Daim Hrsg Burgen Weinviertel 1 Auflage Verlag Freytag amp Berndt Wien 2005 ISBN 3 7079 0713 9 S 227 231 Georg Dehio Begr Evelyn Benesch u a Bearb Niederosterreich nordlich der Donau Die Kunstdenkmaler Osterreichs Berger Wien 2010 ISBN 978 3 85028 395 3 S 836 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Oberstockstall Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Oberstockstall In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Eintrag zu Schloss Oberstockstall Winkelberg im Austria ForumEinzelnachweise Bearbeiten Sigrid von Osten Das Alchemistenlaboratorium Oberstockstall ein Fundkomplex des 16 Jahrhunderts aus Niederosterreich In Monographien zur Fruhgeschichte und Mittelalterarchaologie Band 6 Universitatsverlag Wagner 1998 ISBN 978 3 7030 0317 2 Rudolf Werner Soukup Helmut Mayer Alchemistisches Gold Paracelsistische Pharmaka Laboratoriumstechnik im 16 Jahrhundert In Perspektiven der Wissenschaftsgeschichte Band 10 Bohlau Verlag Wien 1997 ISBN 978 3 205 98767 3 Alchemistenmuseum Museumsmanagement Niederosterreich abgerufen am 18 Februar 2012 Eva Berger Historische Garten Osterreichs Niederosterreich Burgenland Bohlau Verlag Wien 2002 ISBN 978 3 205 99305 6 S 429 Gemeindegliederung von Kirchberg am Wagram Katastralgemeinden Altenworth Dorfl Engelmannsbrunn Gigging Kirchberg am Wagram Kollersdorf Mallon Mitterstockstall Neustift im Felde Oberstockstall Unterstockstall WinklOrtschaften Altenworth Dorfl Engelmannsbrunn Gigging Kirchberg am Wagram Kollersdorf Mallon Mitterstockstall Neustift im Felde Oberstockstall Sachsendorf Unterstockstall WinklMarktort Kirchberg am Wagram Dorfer Altenworth Dorfl Engelmannsbrunn Gigging Kollersdorf Mallon Mitterstockstall Neustift im Felde Oberstockstall Sachsendorf Unterstockstall Winkl Hausergruppen Kirchberg am Wagram Sonstige Ortslagen Kraftwerk Altenworth Schloss Oberstockstall Schloss Winkelberg Zahlsprengel Kirchberg am Wagram Engelmannsbrunn Oberstockstall Mitterstockstall Unterstockstall Neustift im Felde Winkl Kollersdorf Mallon Dorfl Altenworth Burgen und Schlosser im Weinviertel Schloss Altprerau Schloss Angern Schloss Asparn Schloss Bisamberg Schloss Durnkrut Schloss Ebenthal Schloss Eckartsau Schloss Ernstbrunn Burgruine Falkenstein Schloss Funfkirchen Schloss Gatterburg Schloss Glaswein Schloss Gollersdorf Schloss Grafenegg Burgruine Grafenweiden Schloss Gross Schloss Grossharras Schloss Grossrussbach Schloss Gross Schweinbarth Schloss Guntersdorf Schloss Hagenberg Ruine Hanselburg Schloss Hof Schloss Immendorf Schloss Jedenspeigen Schloss Juliusburg Burg Kaja Schloss Kirchstetten Burg Kreuzenstein Schloss Ladendorf Schloss Limberg Schloss Loosdorf Schloss Mailberg Schloss Maissau Schloss Marchegg Schloss Matzen Schloss Muhlbach Schloss Niederabsdorf Schloss Niederfellabrunn Schloss Niederkreuzstetten Schloss Niederleis Schloss Niederweiden Schloss Obersiebenbrunn Schloss Oberstockstall Schloss Orth Schloss Pellendorf Schloss Poysbrunn Schloss Rabensburg Schloss Sachsengang Schloss Schmida Schloss Schonborn Schloss Schrattenthal Schloss Seebarn Harmannsdorf Schloss Seebarn am Wagram Schloss Seefeld Schloss Sonnberg Burgruine Staatz Schloss Thurnthal Schloss Ulrichskirchen Schloss Unterdurnbach Schloss Walkersdorf Schloss Walterskirchen Schloss Wetzdorf Schloss Wilfersdorf Schloss Winklberg Schloss Wolkersdorf Schloss Wurmla 48 44008 15 90824 Koordinaten 48 26 24 3 N 15 54 29 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Oberstockstall amp oldid 223127102