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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Starhemberg Begriffsklarung aufgefuhrt Starhemberg ehemals auch Herren von Starhemberg ist der Name eines ursprunglich aus Oberosterreich Steyr Steinbach stammenden Hochadelsgeschlechts das zu den Apostelgeschlechtern zahlt und 1643 in den Reichsgrafen und 1765 in den Reichsfurstenstand erhoben wurde Stammwappen derer von Starhemberg in der Zurcher Wappenrolle ca 1340 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprung 1 2 Burg und Schloss Wildberg Burg Starhemberg Burg Lobenstein 1 3 Burg Schaunberg Schloss Starhemberg Eferding und Schloss Eschelberg 1 4 Ehemalige Besitztumer 1 5 Begrabnisstatten 2 Wappen 3 Angehorige des Geschlechts 3 1 Namenstrager 3 2 Fursten von Starhemberg 3 3 Chefs der Familie Starhemberg 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprung Bearbeiten Von den Apostelgeschlechtern also jenen Familien die schon zur Zeit der Babenberger 976 bis 1246 in Osterreich eine Rolle spielten haben sich bis heute nur drei erhalten die Hauser Liechtenstein Abensperg und Traun und Starhemberg Als Ahnherr der Familie Starhemberg gilt Gundaker I von Steyr ein Ministeriale der Otakare auf deren Sitz Styraburg 1192 gelangte die Styraburg aufgrund der Georgenberger Handfeste an die Babenberger Gundaker war auch Untervogt des Klosters Garsten Er heiratete Richezza nobilis matrona de Steinpach aus dem Geschlecht der hochfreien Herren von Steinbach wodurch er nach 1160 deren Stammsitz die Burg Steinbach und die zugehorige Herrschaft mit St Georgen Gallspach Affnang Neumarkt und Moos bei Offenhausen erbte Im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Herzog Heinrich II von Osterreich und dem steirischen Markgrafen Otakar IV wurde die Burg Steinbach 1171 belagert gesturmt und zerstort danach aber wieder aufgebaut und wohl bis ins 15 Jahrhundert von einem Pfleger verwaltet Burg und Schloss Wildberg Burg Starhemberg Burg Lobenstein Bearbeiten Gundaker II von Steyr und Steinbach der Sohn Gundakars I erbte 1198 das Lehen der Burg Wildberg in der Gemeinde Kirchschlag bei Linz von seinem Schwiegervater Gottschalk von Haunsperg Wildberg 1 Wildberg blieb bis heute uber 800 Jahre im Besitz der Starhemberger und ist somit altester Familiensitz Gundaker IV von Steyr ein Ministeriale des Konigs Ottokar I Premysl erbaute vor 1236 2 die Burg Starhemberg bei Haag nach der er sich spater auch nannte Sie wird in einem Passauer Urbar aus dem 13 Jahrhundert mit Storchenberch bezeichnet und war bischofliches Lehen Die Hohe Gerichtsbarkeit hielten die Starhemberger aber als Lehen der Schaunberger Im Kampf um die Konigswurde zwischen Friedrich dem Schonen und Ludwig dem Bayern wurde die Burg 1322 von Grams von Uttendorf einem Feldhauptmann Ludwigs erobert Zehn Jahre spater wurde sie von den Bayern an Herzog Albrecht II und Otto IV abgetreten Die Starhemberger sassen aber bis 1379 weiterhin auf ihrer namensgebenden Burg da sie ihre Anspruche auf das Passauer Lehen nicht aufgegeben hatten Herzog Albrecht III entschadigte sie schliesslich mit 3 000 Pfund Silber und ubernahm die Burg Starhemberg Im 15 Jahrhundert kam die Burg Starhemberg noch mehrfach als Pfand an die Familie zuruck 1369 erhielten die Starhemberger auch die Burg Lobenstein zu Lehen Um die Mitte des 16 Jahrhunderts wurde die gotische Burg Wildberg um einen Renaissancebau mit Arkadengang erganzt Ab 1664 65 wurde auf dem Gelande der ehemaligen Vorburg das Schloss errichtet Um 1750 gehorten zur Herrschaft Wildberg inklusive Auerberg und Lobenstein 703 Untertanen Die Wildberger Linie der Starhemberger starb 1857 aus Wildberg und Lobenstein fielen danach an den Schaunberg Eferdinger Zweig der Familie der sie bis heute besitzt Zu Beginn der 1920er Jahre sturzte das Dach des alten Palas ein wodurch der nordlich gelegene Burgtrakt zur Ruine wurde wahrend das fruhbarocke Schloss noch steht nbsp Schloss Starhemberg Haag am Hausruck nbsp Burgruine Wildberg nbsp Schloss Wildberg nbsp Burg LobensteinBurg Schaunberg Schloss Starhemberg Eferding und Schloss Eschelberg Bearbeiten 1559 fiel die Grafschaft Schaunberg an die Starhemberger Die Burgruine Schaunberg grosste Burgruine Oberosterreichs gehort bis heute zum Eferdinger Besitz der Familie Schloss Starhemberg in Eferding auch Schloss Eferding genannt ist mit Ausnahme einer kurzen Unterbrechung von 1630 bis 1660 seit rund 450 Jahren im Besitz der Familie Starhemberg Die im 12 Jahrhundert vom Bistum Passau errichtete Amtsburg wurde im 14 Jahrhundert an die Grafen von Schaunberg verkauft Nach dem Aussterben der Schaunberger im 16 Jahrhundert liessen deren Erben die Starhemberger die damalige Burg zu einem Schloss ausbauen ehe die Anlage unter Furst Georg Adam im 18 Jahrhundert im Stil des Klassizismus verandert wurde Im Schloss befindet sich das Furstlich Starhemberg sche Familienmuseum Ein Rundgang durch die Museumsraumlichkeiten zeigt zahlreiche Erinnerungs und Fundstucke aus der Familiengeschichte der Starhemberger Die hier ansassige Starhemberg schen Familienstiftung sieht sich als Substanzerhalter des Familienbesitzes Sechs Schlosser 6000 Hektar Forstbesitz in Osterreich Plantagen in Andalusien und eine Rinderfarm in Argentinien werden mit rund 70 Mitarbeitern betrieben 1674 erwarb Konrad Balthasar von Starhemberg das Schloss Eschelberg das sich ebenfalls bis heute im Familienbesitz befindet nbsp Burg Schaunburg um 1674 nbsp Schloss Starhemberg in Eferding nbsp Schloss EschelbergEhemalige Besitztumer Bearbeiten Zu den ehemaligen Besitztumern zahlen Burg Albrechtsberg an der Grossen Krems 1263 1377 Palais Starhemberg an der Dorotheergasse Wien 18 Jh Palais Starhemberg am Minoritenplatz Wien 1661 1814 Palais Schonburg Wien 1450 1811 neu erbaut 1705 Freihaus auf der Wieden 1643 1872 Schloss Naceradec Anf 18 Jh 1884 sowie Schloss Pottendorf 1702 1802 In Oberosterreich sind Schloss Riedegg bis 1933 Schloss Haus Wartberg ob der Aist 1708 1947 und Schloss Auhof Linz 1689 1961 zu nennen In Mahrisch Schlesien zahlte Schloss Rychvald Reichwaldau bis 1945 zum Besitz der Familie Begrabnisstatten Bearbeiten Im 16 und 17 Jahrhundert bildete die Starhemberg sche Gruftkapelle in der Pfarrkirche Hellmonsodt die wichtigste Grablege des Geschlechtes In der dortigen Gruft befinden sich heute zehn Sarge von Familienmitgliedern von denen einer eine 450 Jahre alte Kindermumie enthalt Graf Ernst Rudiger 1638 1701 der Verteidiger Wiens gegen die Turken 1683 ist in der Schottenkirche in Wien begraben Die meisten Fursten aus der Familie sind in der Stadtpfarrkirche Eferding bestattet so auch Ernst Rudiger 1899 1956 Nach Aussage eines zwischen 1633 und 1641 entstandenen Belegungsplans ist bekannt dass die protestantische Ehefrau eines nach Regensburg ausgewanderten Mitglieds des protestantischen Zweigs der Adelsfamilie Starhemberg auf dem heutigen Gesandtenfriedhof hinter der Dreieinigkeitskirche begraben wurde Das Begrabnis gehort damit zu den ganz fruhen Begrabnissen von denen sich nur vereinzelt Spuren erhalten haben 3 Wappen BearbeitenBlasonierung Das Stammwappen zeigt in Silber aus rotem Schildfuss wachsend einen feuerspeienden rot fruher selten auch golden gehornten blauen Panther auf dem Helm mit blau silbernen fruher selten auch blau roten Decken der wachsende Panther dessen Ruckseite normal mit einem roten Grat bestuckt ist der mit acht silbernen Federbuschen bestuckt ist Seit einer kaiserlichen Wappenbesserung am 24 Juni 1437 werden die Panther gekront dargestellt 4 nbsp Stammwappen der Herren von Staremberg Starhemberg aus Scheibler schen Wappen buch 1450 1480 alterer Teil S 441 nbsp Allianzwappen Dietrichstein Starhemberg Burghof der Hollenburg nbsp Wappen derer von Starhemberg im Mitglieder verzeichnis der Todes angst bruder schaft an der Passauer Jesuitenkirche 1738 nbsp Wappen der Fursten von Starhemberg Tyroff AT zwischen 1831 und 1868 nbsp Wappengrafik von Otto Hupp im Munchener Kalender von 1902Angehorige des Geschlechts Bearbeiten nbsp Graf Ernst Rudiger von StarhembergNamenstrager Bearbeiten Eberhard IV von Starhemberg 1370 1429 Erzbischof von Salzburg Johann IV von Starhemberg 1412 1474 Landeshauptmann ob der Enns Ulrich von Starhemberg 1486 Landeshauptmann ob der Enns Gotthard von Starhemberg 1493 Hauptmann des Landes ob der Enns Bohunka von Starhemberg 1530 Ehefrau des bohmischen Adeligen Jost III von Rosenberg starb bei der Geburt ihrer Tochter Erasmus I von Starhemberg 1503 1560 osterreichischer Adeliger Erasmus von Starhemberg 1545 1570 osterreichischer Adeliger Erasmus II von Starhemberg 1575 1648 osterreichischer Adeliger Erasmus der Jungere von Starhemberg 1595 1664 osterreichischer Adeliger Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft Ernst Rudiger Graf von Starhemberg 1638 1701 osterreichischer Politiker Feldmarschall Verteidiger Wiens gegen die Turken 1683 Zweite Turkenbelagerung Kommandant der Wiener Stadtverteidigung Maximilian Lorenz von Starhemberg 1640 1689 kaiserlicher Generalfeldmarschall und Kommandant der Festung Philippsburg Bruder von Ernst Rudiger Guido von Starhemberg 1657 1737 Feldherr wahrend des Spanischen Erbfolgekrieges Gundaker Thomas Starhemberg 1663 1745 Halbbruder von Ernst Rudiger Finanzfachmann Maximilian Adam von Starhemberg 1669 1745 Feldmarschall 5 Maria Eva Sophia von Starhemberg 1722 1773 Georg Adam von Starhemberg seit 1765 Furst 1724 1807 osterreichischer Diplomat Minister und Obersthofmeister sowie Vertrauter von Maria Theresia Maria Ernestine Esterhazy Starhemberg 1754 1813 Dame des Sternkreuz Ordens von ausgezeichneter geistiger Bildung Ernst Rudiger von Starhemberg 1861 1927 osterreichischer Grossgrundbesitzer und Politiker Fanny Starhemberg 1875 1943 osterreichische Politikerin CS Ernst Rudiger Starhemberg 1899 1956 osterreichischer Politiker und Heimwehrfuhrer Heinrich Starhemberg 1934 1997 Sohn von Ernst Rudiger und Nora Gregor Schauspieler und Schriftsteller Pseudonym Henry Gregor Fursten von Starhemberg Bearbeiten Johann Georg Adam I Karl 1724 1807 1765 Furst von Starhemberg I Grafin Maria Theresia Esther von Starhemberg Tochter von Ottokar Franz Jacob II Prinzessin Maria Franziska zu Salm Salm Tochter des Fursten Nikolaus Leopold zu Salm Salm Herzog von Hoogstraeten zeugte mit Maria Franziska Sohn Ludwig Joseph Maximilian Ludwig Joseph Maximilian 1762 1833 2 Furst von Starhemberg Prinzessin Marie Louise d Arenberg Tochter von Charles de Ligne Duc d Arenberg Duc d Aerschot zeugte Georg Adam II Georg Adam II 1785 1860 3 Furst von Starhemberg Prinzessin Aloisia von Auersperg Tochter von Karl Oheim von Camillo den Alteren Camillo Rudiger der Altere 1804 1872 Sohn von Karl Gundakar ab 7 April 1860 4 Furst von Starhemberg I Guidobaldine Steinmetz II Grafin Marie Leopoldine von Thurheim zeugte Camillo Heinrich den Jungeren Camillo Heinrich der Jungere 1835 1900 5 Furst von Starhemberg Grafin Sophia von Sickingen zu Hohenburg zeugte Ernst Rudiger Ernst Rudiger 1861 1927 dessen Sohn bis 1918 als 6 Furst von Starhemberg Franziska Fanny Grafin Larisch von MoennichChefs der Familie Starhemberg Bearbeiten Ernst Rudiger Starhemberg 1861 1927 s o Ernst Rudiger Starhemberg 1899 1956 dessen Sohn I Marie Elisabeth Altgrafin zu Salm Reifferscheidt Raitz Tochter von Karl Borromaus Altgraf zu Salm Reifferscheidt Raitz II Nora Gregor Heinrich Rudiger Karl Georg Franciscus Starhemberg 1934 1997 dessen Sohn Georg Starhemberg 1961 ein Sohn dessen CousinsLiteratur BearbeitenJohann Schwerdling Geschichte des uralten und seit Jahrhunderten um Landesfurst und Vaterland hochst verdienten theils furstlich theils graflichen Hauses Starhemberg Jos Feichtinger Linz 1830 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Constantin von Wurzbach Starhemberg die Fursten und Grafen Genealogie In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 37 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1878 S 160 165 Digitalisat Constantin von Wurzbach Starhemberg die Fursten und Grafen Besitzungen Wappen In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 37 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1878 S 193 196 Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XIV Gesamtreihe Band 131 C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 2003 S 24 26 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Starhemberger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Genealogie der StarhembergerEinzelnachweise Bearbeiten Vgl die Starhembergische Genealogie Ahnentafel der Starhemberg Ein Gundakar de Storchenberch wird bereits 1236 als Zeuge erwahnt AT StiAM MelkOSB 1236 XI 11 Albrecht Klose Klaus Peter Ruess Die Grabinschriften auf dem Gesandtenfriedhof in Regensburg Texte Ubersetzungen Biographien Historische Anmerkungen In Stadtarchiv Regensburg Hrsg Regensburger Studien Band 22 Stadtarchiv Regensburg Regensburg 2015 ISBN 978 3 943222 13 5 S 96 99 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XIV Gesamtreihe Band 131 C A Starke Verlag Limburg Lahn 2003 S 24 26 Antonio Schmidt Brentano Kaiserliche und k k Generale 1618 1815 Seite 96 Osterreichisches Staatsarchiv 2006Normdaten Person GND 129199613 lobid OGND AKS VIAF 40449310 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Starhemberg amp oldid 237521834