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Larisch ist der Name eines alten oberschlesischen Adelsgeschlechts das aus Glasen bei Oberglogau stammt Das Geschlecht besteht bis heute sowohl in adligen freiherrlichen als auch in graflichen Zweigen Stammwappen derer von LarischWappen der Grafen Larisch von Monnich 1791 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ellguth 1 2 Gross Nimsdorff 2 Besitz 3 Wappen 4 Bekannte Familienmitglieder chronologisch 5 Literatur 5 1 Sekundarliteratur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenErstes urkundlich nachgewiesenes Mitglied der Familie ist Gottfried von Glezyn der als Sohn eines Arnold und Vogt zu Brzesko am 6 Dezember 1279 erwahnt wird 1 Mit ihm beginnt auch die Stammreihe Conradus de Glezyn erscheint am 2 Februar 1298 als advocatus hereditarius in Glogovia also als Erbvogt von Oberglogau 2 Seit 1368 erschienen mehrere Generationen hintereinander mit dem Vornamen Hilarius vulgo Larisch sodass sich unter Wegfall des ursprunglichen Geschlechtsnamens Glasen Glezyn der Familienname Larisch gebildet hat Das Geschlecht war sowohl im preussischen wie im osterreichischen Teil Schlesiens sowie in der Grafschaft Glatz 3 weit verbreitet Es existiert bis heute Ellguth Bearbeiten Der Stamm Ellguth des Geschlechtes wurde am 4 August 1654 in den bohmischen Freiherrnstand fur Johann Friedrich Larisch auf Karwin kaiserlicher Landeshauptmann des Herzogtums Teschen erhoben Dessen Enkel Franz Freiherr von Larisch ebenfalls Landeshauptmann von Teschen wurde am 24 April 1748 fur seine Unterstutzung Maria Theresias im Zweiten Schlesischen Krieg in den bohmischen Grafenstand erhoben 4 Am 24 Januar 1791 gewahrte Kaiser Leopold II fur Johann Graf von Larisch die Namens und Wappenvereinigung seines Geschlechtes mit dem der Familie von Monnich als Graf Larisch von Moennich Auch Preussen erkannte den osterreichischen Titel wenn auch erst am 25 Juni 1900 durch Kaiser Wilhelm II unter dem Namen Graf Larisch von Monnich an Gross Nimsdorff Bearbeiten Fur den Stamm Gross Nimsdorf hatte Preussen bereits am 3 Februar 1830 die Erlaubnis erteilt den Namen von Larisch und Gross Nimbsdorff fur das Gesamtgeschlecht in Schlesien zu fuhren 4 Aus dieser Linie erhielt dann in Osterreich Adrian von Larisch und Grossnimsdorff auf Bulowice Galizien die Erlaubnis den Namen Freiherr von Larisch und Grossnimsdorff zu fuhren nachdem schon seit dem 22 April 1720 das Haus Gross Stein des Stammes Gross Nimsdorff in den Bohmischen Freiherrnstand erhoben worden war Besitz Bearbeiten nbsp Schloss Solza in Karwin nbsp Gutshaus Kummritz 2019Das Adelsgeschlecht Larisch war in Bohmen Mahren Schlesien und Brandenburg ansassig Im 18 Jahrhundert besass der evangelische Zweig der Familie das Gut Dzielna bei Ciasna Kreis Lublinitz von dem die preussischen Generale Johann Karl Leopold von Larisch 1734 1811 und Wilhelm Christian von Larisch 1743 1823 stammten Ferner Brodek Kreis Rybnik woher der preussische Generalmajor Johann Leopold Konstantin von Larisch 1752 1815 kam und bis 1795 Niewiadom im Herzogtum Ratibor sowie die Herrschaft Bielau Im Herzogtum Teschen gehorte dem ab 1748 graflichen katholischen Zweig seit Mitte des 16 Jahrhunderts das Gut Karwin Karvina das Georg von Larisch 1533 1588 durch seine Heirat mit Sophia Rudzka erhalten hatte Der Besitz wurde spater durch Erbschaften und Kaufe erweitert Heinrich Ferdinand 1653 1730 stiftete daraus ein Familienfideikommiss erweitert um die Guter Albersdorf und Ober Tierlitzko Horni Terlicko Johann Franz 1738 1792 erweiterte den Besitz um Petrvald Dolni Lutyne Deutsch Leuten und Frystat Freistadt erste Bergbauversuche blieben aber noch unrentabel Johann Joseph 1766 1820 erhielt durch seine Ehe mit Anna Maria von Monnich die Guter Radun Studenka und Rychvald Reichwaldau kaufte 1797 das verschuldete Gut Bravantice Brosdorf und 1800 das Gut Dolni Zivotice Schonstein Radun Studenka und Bravantice fielen uber seine Tochter Marie 1801 1889 an deren Ehemann Furst Gebhard Bernhard Carl von Blucher Ab den 1830er Jahren nahmen Wohlstand und Ansehen der Familie durch den Abbau von Steinkohle in Karwin und Petrvald erheblich zu im 19 Jahrhundert gehorten die Larischs dank des Bergbaubetriebs und anderer Industrieunternehmen zu den reichsten Adelsgeschlechtern der Habsburgermonarchie Johann Graf Larisch von Moennich 1821 1884 aus Schonstein baute die Bergwerksaktivitaten aus und wurde osterreichischer Finanzminister Sein Sohn der Grossindustrielle Heinrich Graf Larisch von Moennich 1850 1918 war ab 1886 Landeshauptmann des osterreichischen Herzogtums Schlesien 1897 war er Mitbegrunder des Zentralvereins der Bergwerksbesitzer Osterreichs dessen Prasident er bis zu seinem Tode 1918 blieb Neben zahlreichen Kohlenzechen einer Zinkweissfabrik in Peterwald und einer Sodafabrik gehorte ihm der Stammsitz Karwin wo er das Schloss Solza bewohnte und ferner zahlreiche Guter in Osterreichisch Schlesien ausser Karwin auch Steinau Albersdorf und Tzerlitzko und die Familienfideikommisse Freistadt Deutsch Leuten Markdorf Piersna Oderberg Ober und Niederseibersdorf Schonhof Roy und Ernsdorf alle ebenfalls im osterreichischen Teil Schlesiens gelegen Daruber hinaus war er Fideikommissherr auf Bluschczan und Rogau im Kreis Ratibor ferner Gutsherr auf Klein Gorschutz Lazisk und Godow alle in Preussisch Schlesien gelegen Von Mitte des 18 Jahrhunderts bis etwa 1897 war Gut Kummritz in der Niederlausitz in Familienhand 5 Von 1937 bis 1945 gehorten Gut und Schloss Waltsch in der Tschechoslowakei der Familie 1945 wurde ihr Eigentum in der Tschechoslowakei verstaatlicht dessen Wert damals auf dreieinhalb Milliarden Kronen geschatzt wurde Heute leben Angehorige der Familie in Osterreich und Sudamerika Wappen BearbeitenDas Stammwappen zeigt in Rot ein aufgerichtetes goldenes Lilienzepter zwischen zwei mit den Schneiden einander zugekehrten goldbegrifften silbernen Winzermessern Sicheln Auf dem Helm mit rot goldenen Decken drei rot gold rot Straussenfedern Das Wappen der Grafen Larisch von Monnich von 1791 ist geviert und belegt mit von Gold und Silber geviertem Herzschild Die Felder 1 und 4 zeigen das Stammwappen 2 und 3 in Blau zwei mit ihren goldenen Ranken geschragte Weintrauben Rechts der Stammhelm auf dem linken Helm mit blau silbernen Decken ein naturlicher Strauss mit einem schwarzen Hufeisen im Schnabel Bekannte Familienmitglieder chronologisch Bearbeiten nbsp Heinrich Graf Larisch von Moennich von Philip de Laszlo 1905 Maximilian Wilhelm von Larisch Rokitsch 1708 1799 kurfurstl sachs Kammerherr Generalmajor a D Stifter der Linie Kummritz 6 Johann Karl Leopold von Larisch 1734 1811 preussischer Generalleutnant Wilhelm Christian von Larisch 1743 1823 preussischer Generalleutnant Johann Leopold Konstantin von Larisch 1752 1815 preussischer Generalmajor Joseph von Larisch 1777 1841 preussischer Generalmajor Aloysia von Eichendorff 1792 1855 geborene Freiin von Larisch Ehefrau des Dichterjuristen Joseph von Eichendorff Alfred von Larisch 1819 1897 sachsen altenburger und anhaltischer Staatsmann Johann Graf Larisch von Moennich 1821 1884 osterreichischer Finanzminister Heinrich Graf Larisch von Moennich 1850 1918 osterreichischer Industrieller erbliches Mitglied des osterreichischen Herrenhauses Karl von Larisch 1824 1903 preussischer General der Kavallerie Bruder des Alfred von Larisch Alfred von Larisch 1856 1952 General der Infanterie Nikolaus von Larisch 1900 1962 Pflanzer Farmbesitzer Verwalter der Kaffeeplantage Roca Canzele Angola Alexander von Larisch 1854 1932 sachsischer General der Artillerie Marie Louise Freiin von Wallersee 1858 1940 geschiedene Grafin Larisch von Moennich Nichte der Kaiserin Elisabeth von Osterreich Fanny Starhemberg geb Grafin Larisch von Monnich 1875 1943 osterreichische Politikerin Heribert von Larisch 1894 1972 Generalleutnant Lia von Larisch 1914 1991 osterreichische Malerin aus der Gewerkenfamilie Dobringer in Bruckl stammend Ihre Mutter Dora war eine geborene Rothart Die Grossmutter stammte aus der bekannten Familie von Metnitz Literatur BearbeitenGothaisches Genealogisches Taschenbuch Justus Perthes Gotha Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser 1855 Gotha 1854 S 493 ff Ausgabe 1878 S 464 ff Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser 1896 Gotha 1895 S 530 ff Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1903 Vierter Jahrgang Gotha 1902 S 484 ff Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1905 Sechster Jahrgang Gotha 1904 S 412 ff Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1942 41 Jahrgang Gotha 1941 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft S 284 287 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 5 Friedrich Voigt Leipzig 1864 S 399 ff Constantin von Wurzbach Larisch Monich die Grafen von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 14 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1865 S 158 161 Digitalisat Alexander Freiherr von Dachenhausen Genealogisches Taschenbuch des Uradels 1893 2 Band Friedr Irrgang Brunn Rudolstadt 1892 S 342 ff Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels GHdA C A Starke Glucksburg Ostsee Limburg an der Lahn ISSN 0435 2408 Walter von Hueck Friedrich Wilhelm Euler Hans Friedrich von Ehrenkrook Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser Band VIII Band 38 der Gesamtreihe GHdA Limburg an der Lahn 1966 S 297 304 ISBN 3 7980 0738 1 Walter von Hueck Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser Band XX Band 93 der Gesamtreihe GHdA Limburg an der Lahn 1988 S 201 207 ISBN 3 7980 0793 4 Walter von Hueck GHdA Adelslexikon Band VII Band 97 der Gesamtreihe GHdA Limburg an der Lahn 1989 S 189 191 ISBN 3 7980 0797 7 Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser Band XXX Band 145 der Gesamtreihe GHdA Limburg an der Lahn 2008 ISBN 978 3 7980 0845 8 Sekundarliteratur Bearbeiten A von Larisch Oberst von Larisch Ein Zeit und Lebensbild Wilhelm Baensch Dresden 1888 Digitalisat Eberhard Holscher Otto Hurm Rudolf von Larisch und die Entwicklung neuer Deutscher Schriftkunst in Monographien kunstlerischer Schrift 5 Band Verlag fur Schriftkunde Heintze amp Blanckertz Berlin Leipzig 1935 Reprint DNB Leipzig Frankfurt am Main 2018 DigitalisatEinzelnachweise Bearbeiten Franciszek Piekosinsky Kodex dyplomatyczny miasta Krakowa Band 1 1253 1506 Nakladem Akademii Umjejetnosci Krakowskiej W Drukarni Czasu Krakowie 1879 Nr 82 Titel Schlesische Siegel von 1250 bis 1300 beziehentlich 1327 Hrsg Paul Pfotenhauer Verein fur Geschichte und Alterthum Schlesiens Josef Max amp Komp Breslau 1879 S 29 und S 34 Rudolf Graf v Stillfried Alcantara Beitrage zur Geschichte des schlesischen Adels Den Adel des Glatzer Lande Digitalisat Johann Nepomuk von Larisch auf Ludwigsdorf a b Walter von Hueck Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band VII C A Starke Limburg an der Lahn 1989 S 189 f ISBN 3 7980 0797 7 P Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche 1 Band Das Konigreich Preussen Lfg 1 Die Provinz Brandenburg Kreis Luckau Nicolaische Verlags Buchhandlung R Stricker Berlin 1879 S 122 123 doi 10 18452 377 edoc hu berlin de PDF abgerufen am 15 Juni 2022 Ordre de Bataillie zum ersten Manoeuvre Potsdam den 21ten Septemb 1798 S Majestat der Konig General Feldmarschall von Mollendorff Zweytes Treffen General Major v Larisch in Jahrbucher der preussischen Monarchie unter der Regierung Friedrich Wilhelms des Dritten Jahrgang 1798 Dritter Band Johann Friedrich Unger Berlin 1798 S 301 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Larisch von Moennich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 135983975 lobid OGND AKS VIAF 80406144 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Larisch Adelsgeschlecht amp oldid 235558346