www.wikidata.de-de.nina.az
Dolni Lutyne bis 1946 Nemecka Lutyne deutsch Deutsch Leuten polnisch Lutynia Niemiecka ist eine Gemeinde in Tschechien Die Gemeinde liegt funf Kilometer ostlich von Bohumin an der Lutynka und gehort zum Okres Karvina in Schlesien Dolni LutyneDolni Lutyne Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk KarvinaFlache 2487 haGeographische Lage 49 54 N 18 25 O 49 899444444444 18 420833333333 202 Koordinaten 49 53 58 N 18 25 15 OHohe 202 m n m Einwohner 5 288 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 735 53StrukturStatus GemeindeOrtsteile 2VerwaltungBurgermeister Pavel Buzek Stand 2009 Adresse Tranovskeho 10735 53 Dolni LutyneGemeindenummer 598968Website www dolnilutyne org Inhaltsverzeichnis 1 Gemeindegliederung 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Sehenswurdigkeiten 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Dolni Lutyne besteht aus den Ortsteilen Dolni Lutyne Deutsch Leuten und Vernovice Willmersdorf Im Suden liegt die ehemalige Schwestersiedlung Horni Lutyne Polnisch Leuten jetzt der grosste Stadtteil Orlovas namens Lutyne Geschichte Bearbeiten nbsp OrtskircheDas Dorf Lutynia wurde am wahrscheinlichsten von Benediktinern gegrundet die sich 1268 in Orlau ansiedelten Im Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis Zehntregister des Bistums Breslau zirka 1305 wurde item in Luthina LXXI mansi erwahnt 2 3 4 Das Dorf war also uberdurchschnittlich gross 71 Hufen und spater etablierte sich die Unterteilung auf zwei Dorfer z B im Jahr 1450 Lutynie utrumque Theutonicum et Polonicum Der Ortsname ist topographischer Herkunft ljut sumpfig mit dem Suffix ynia die eingedeutschte Form bzw die sprachliche Adaptation Leuten Diphthong eu und Suffix en tauchte im 17 Jahrhundert auf Teuto Lutina seu Teutschlauten seu Nemeczka Lutona 1679 5 Das grossere Deutsch Leuten mit der Pfarrkirche lag entlang der Lutynka im Norden das kleinere Polnisch Leuten im hugeligen Suden entlang eines Wegs Nach Walter Kuhn einem eifrigen Forscher des Deutschtums im Teschener Schlesien soll es ein Teil der Freistadter deutschen Sprachinsel im Mittelalter gewesen sein die acht Dorfer umfasste 6 weil noch im Jahr 1571 zirka 35 der Bewohner deutschnamig waren 7 und mit dem Adjektiv Deutsch verbunden war was allgemein von deutschen Volkskundlern mit deutschen Siedlern oft verknupft wurde Anderer Meinung ist Idzi Panic nach dem beide Dorfer implizit auf den polnischstammigen Ortsnamen basierend immer mehrheitlich polnischsprachig waren 8 Die Adjektive Polnisch und Deutsch in den Ortsnamen waren aus dem Recht nach dem wurden sie begrundet abgeleitet 9 Die Pfarrei Lutina im Teschener Dekanat wurde im Peterspfennigregister des Jahres 1447 erstmals erwahnt 10 Seit 1327 bestand das Herzogtum Teschen als Lehensherrschaft des Konigreichs Bohmen seit 1526 gehorte es zur Habsburgermonarchie Am 16 Februar 1365 verkaufte Premysl I von Teschen die Dorfer Polnisch und Deutschleuten fur 400 Mark dem Basconi von Barutswerde Spater gelangte das Gut Deutschleuten an das Herzogtum zuruck und wurde der Minderherrschaft Freistadt zugeschlagen Im Jahre 1563 erwarb Herzog Friedrich Kasimir die Herrschaft Freistadt Spater wurde davon die freie Minderstandesherrschaft Deutschleuten ausgegliedert und gelangte an die Grafen Schlik Elisabeth Maximiliane Helene von Drahotusch auch Traudisch genannt sie war zunachst mit Wilhelm Henrich Graf Schlik dann mit Franz Ernst Graf Schlik 1675 und in dritter Ehe mit Francis Taaffe 3 Earl of Carlingford verheiratet hinterliess die Herrschaft im Jahre 1700 ihrem dritten Ehemann Rudolph Taaffe 1762 1830 verausserte 1792 seine schlesischen Guter an Johann Graf Larisch von Moennich auf Karwin In der Beschreibung Teschener Schlesiens von Reginald Kneifl im Jahr 1804 meistens Stand aus dem Jahr 1799 war Deutschleuten pohlnisch Niemezka Lutynia ein Dorf und eine freie Minder Standesherrschaft im Teschner Kreis mit 134 Hausern und 798 schlesisch polnischen Einwohnern 11 Die Minderherrschaft Deutschleuten umfasste zu dieser Zeit die Dorfer Deutschleuten Dittmansdorf Neudorf oder Nikeltaaffe Skrzeczon und Willmersdorf funf gut gebaute Meierhofe darunter die einschichtigen Hofe Czerwin Nerad und Pillar ein Brauhaus funf Muhlen von denen die Czerwiner und die Trojaner Muhle unmittelbar einer preussischen Grenze lagen sowie zahlreiche Teiche darunter den Bosding 800 Metzen und den Nerad 1200 Metzen Deutschleuten war Pfarrort fur Dittmansdorf Konkolna Nikeltaaffe Polnischleuten Skrzeczon und Willmersdorf 12 Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Deutschleuten ab 1850 eine Gemeinde in Osterreichisch Schlesien Bezirk Teschen und ab 1868 im Bezirk Freistadt Derweil nahm die ethnographische Gruppe der schlesischen Lachen Untergruppe der Schlesier deutliche Gestalt an wohnhaft in Deutschleuten traditionell Teschener Mundarten sprechend 1913 wurde die elektrische Lokalbahn der Schlesischen Landeseisenbahnen zwischen Oderberg und Karwin eroffnet was den einfachen Zutritt der Dorfbewohner zur Arbeit in Bergbau und Industrie ermoglichte 1918 nach dem Zusammenbruch der k u k Monarchie wurde das Gebiet von Teschen strittig Am 5 November laut dem Vergleich zwischen polnischen und tschechischen Nationalraten wurde Wierzniowice ein Teil Polens Die tschechoslowakische Regierung erkannte den Vergleich nicht an Nach dem Polnisch Tschechoslowakischen Grenzkrieg einer nicht verwirklichten Volksabstimmung sowie der Entscheidung des Botschafterrats der Siegermachte am 28 Juli 1920 wurde der Ort unter dem Namen Nemecka Lutyne ein Teil der Tschechoslowakei und des Bezirks Karvina 1938 wurde als Lutynia Niemiecka an Polen angeschlossen und kam im Jahre darauf nach der Besetzung Polens zum Deutschen Reich Landkreis Teschen 1946 wurde das Adjektiv Nemecka Deutsch auf Dolni Nieder im Ortsnamen geandert Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr 1869 13 1880 14 1890 14 1900 14 1910 14 15 1921 13 1930 13 1950 13 1961 13 1970 13 1980 13 1991 13 2001 13 Einwohner 1965 2350 p 1 2694 p 2 3391 p 3 4096 p 4 4195 4616 3845 4083 4059 3946 3744 4062 Darunter 1858 68 3 polnischsprachig 243 11 3 tschechischsprachig 51 2 4 deutschsprachig Darunter 2412 97 9 polnischsprachig 36 1 5 deutschsprachig 16 0 6 tschechischsprachig Darunter 2920 91 8 polnischsprachig 149 4 7 deutschsprachig 111 3 5 tschechischsprachig Darunter 3483 89 6 polnischsprachig 359 9 2 deutschsprachig 46 1 2 tschechischsprachig 3994 97 5 romisch katholisch 52 1 3 evangelisch 23 0 5 israelitisch Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche Schloss Kapelle PolygonscheuneWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Dolni Lutyne Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Idzi Panic Slask Cieszynski w sredniowieczu do 1528 Starostwo Powiatowe w Cieszynie Cieszyn 2010 ISBN 978 83 926929 3 5 S 297 299 polnisch Wilhelm Schulte Codex Diplomaticus Silesiae T 14 Liber Fundationis Episcopatus Vratislaviensis Breslau 1889 ISBN 83 926929 3 4 S 110 112 poznan pl Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis Abgerufen am 24 August 2014 Latein Robert Mrozek Nazwy miejscowe dawnego Slaska Cieszynskiego Uniwersytet Slaski w Katowicach 1984 ISSN 0208 6336 S 108 polnisch Grzegorz Chromik Mittelalterliche deutsche Sprachinseln in Oberschlesien Kleinpolen und Rotreussen Krakow 2019 S 64 ruj uj edu pl Grzegorz Chromik Geschichte des deutsch slawischen Sprachkontaktes im Teschener Schlesien Universitatsbibliothek Regensburg Regensburg 2018 ISBN 978 3 88246 398 9 S 60 301 uni regensburg de Idzi Panic Jezyk mieszkancow Slaska Cieszynskiego od sredniowiecza do polowy XIX wieku Die Sprache der Einwohner vom Teschener Schlesien vom Mittelalter bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Jazyk obyvatel Tesinskeho Slezska od stredoveku do poloviny XIX stoleti Cieszyn 2016 ISBN 978 83 8820431 9 S 94 I Panic 2016 S 84 Registrum denarii sancti Petri in archidiaconatu Opoliensi sub anno domini MCCCCXLVII per dominum Nicolaum Wolff decretorum doctorem archidiaconum Opoliensem ex commissione reverendi in Christo patris ac domini Conradi episcopi Wratislaviensis sedis apostolice collectoris collecti In Zeitschrift des Vereins fur Geschichte und Alterthum Schlesiens 27 Jahrgang H Markgraf Breslau 1893 S 361 372 org pl abgerufen am 21 Juli 2014 Reginald Kneifl Topographie des kaiserl konigl Antheils von Schlesien 2 Teil 1 Band Beschaffenheit und Verfassung insbesondere des Herzogtums Teschen Furstentums Bielitz und der freien Minder Standesherrschaften Friedeck Freystadt Deutschleuten Roy Reichenwaldau und Oderberg Joseph Georg Trassler Brunn 1804 S 172 books google de Reginald Kneifl Topographie des kaiserl konigl Antheils von Schlesien 2 Teil 1 Band Beschaffenheit und Verfassung insbesondere des Herzogtums Teschen Furstentums Bielitz und der freien Minder Standesherrschaften Friedeck Freystadt Deutschleuten Roy Reichenwaldau und Oderberg Joseph Georg Trassler Brunn 1804 S 268 269 a b c d e f g h i Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2015 PDF Cesky statisticky urad 18 Dezember 2015 abgerufen am 5 Februar 2016 tschechisch a b c d Kazimierz Piatkowski Stosunki narodowosciowe w Ksiestwie Cieszynskiem Macierz Szkolna Ksiestwa Cieszynskiego Cieszyn 1918 S 265 283 polnisch opole pl Ludwig Patryn Hrsg Die Ergebnisse der Volkszahlung vom 31 Dezember 1910 in Schlesien Troppau 1912 sbc org pl Stadte und Gemeinden im Okres Karvina Bezirk Karwin Albrechtice Bohumin Cesky Tesin Detmarovice Dolni Lutyne Doubrava Havirov Horni Bludovice Horni Sucha Chotebuz Karvina Orlova Petrovice u Karvine Petrvald Rychvald Stonava Terlicko Normdaten Geografikum GND 7665411 4 lobid OGND AKS VIAF 234377116 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dolni Lutyne amp oldid 229342379