www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Orlova in Tschechien Fur den Berg Orlova in der Niederen Tatra siehe Orlova Berg Fur den Fluss in Thuringen siehe Orla Orlova deutsch Orlau polnisch Orlowa ist eine Stadt im Okres Karvina in Tschechien Sie liegt in 215 m u M im schlesischen Ballungsgebiet zwischen Ostrava Karvina und Bohumin OrlovaOrlova Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk KarvinaFlache 2467 haGeographische Lage 49 51 N 18 26 O 49 84594 18 43093 215 Koordinaten 49 50 45 N 18 25 51 OHohe 215 m n m Einwohner 27 966 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 735 11 735 14StrukturStatus StadtOrtsteile 4VerwaltungBurgermeister Tomas Kuca Stand 2016 Adresse Osvobozeni 79673514 Orlova 4 LutyneGemeindenummer 599069Website www mesto orlova cz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Benediktiner 1 2 Industrieller Ort 1 3 Zwischen den Weltkriegen 1 4 Nach 1945 2 Stadtgliederung 3 Sohne und Tochter der Stadt 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBenediktiner Bearbeiten nbsp Marktplatz nbsp Evangelische Kirche vor 1937Die erste urkundlich nachgewiesene Erwahnung stammt aus dem Jahr 1223 im Verzeichnis des Breslauer Bischofs Lorenz Die Gemeinde gehorte damals zur Abtei Tyniec bei Krakau Die Benediktiner siedelten sich im Jahr 1268 an und ein Kloster wurde erbaut durch den sich die Entwicklung des Ortes vor allem im kulturellen und im Bildungsbereich beschleunigte Die Benediktiner grundeten auch alle heutigen Stadtteile Lazy Lutyne Polnisch Leuten und Poruba Poremba mit Hilfe von Siedlern aus Oberschlesien und Kleinpolen Seit 1327 bestand das Herzogtum Teschen als Lehensherrschaft des Konigreichs Bohmen seit 1526 gehorte es zur Habsburgermonarchie 1466 wurde die Ortskirche in Begleitung der Bischofe Jost II von Rosenberg von Breslau und Jan Lutkowic von Krakau feierlich eingeweiht und spater zum Ziel von Wallfahrten In der Reformation wurde das Kloster vom Herzog Wenzel III Teschen aufgelost aber wurde u a von Interventionen von Sigismund I von Polen und Ferdinand I von Habsburg zeitweilig verteidigt Im Jahre 1573 entstand die Freie Standesherrschaft von Freistadt der das Dorf untertan war wurde aber 1615 mit Lazy von der Familie Bludowski abgekauft Im 17 Jahrhundert wurde dann der Sitz des Klosters wieder nach Tyniec bei Krakau verlegt und der Ort blieb eine kleine landwirtschaftlich gepragte Gemeinde In der Beschreibung des Teschener Schlesiens von Reginald Kneifl im Jahr 1804 meistens Stand aus dem Jahr 1799 war Orlau ein Gut und Dorf im Teschner Kreis das mit Lazy 122 Hauser mit 870 Einwohnern schlesisch polnischer Mundart hatte 2 Industrieller Ort Bearbeiten 1833 fiel Orlau an die Familie Mattencloit westfalischer Herkunft Steinkohlevorkommen wurde zunachst 1817 entdeckt 1844 stellten die Mattencloit die erste Erlaubnis zur Forderung aus Der Ort wuchs rasant besonders nach der Eroffnung der Montan Bahn 1870 und der Kaschau Oderberger Bahn 1871 Nach dem Breslauer bischoflichen Schematismus 1847 gab es 1072 Dorfbewohner 573 Romisch Katholiken 464 Lutheraner 34 Juden polnischer Sprache 3 Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Orlau ab 1850 eine Gemeinde in Osterreichisch Schlesien Bezirk Teschen und ab 1868 im Bezirk Freistadt Derweil nahm die ethnographische Gruppe der schlesischen Lachen Untergruppe der Schlesier deutliche Gestalt an wohnhaft auch in Orlau traditionell Teschener Mundarten sprechend Orlau lag jedoch in der Nahe der sprachlichen Grenze zu der mahrischen Lachischen Sprache und im Grenzbereich der Wechselwirkungen der tschechischen und polnischen Nationalbewegungen Die Pfarrer in Orlau die nach dem Jahr 1718 immer aus dem bohmischen Broumov designiert wurden forderten oft tschechisches Nationalbewusstsein unter den ortlichen Wasserpolaken auch in den eingepfarrten Gemeinden Lazy Poremba und Dombrau und zwar mit Dittmarsdorf wo ab 1863 der mahrische Priester Filip Quitta predigte dadurch machten sie eine Achse der tschechischen verstarkten Nationalbewegung die die nationalen Verhaltnisse im Freistadter Bezirk verkomplizierte Nach der Eroffnung der ortlichen Bahnlinie sowie dem Grunderkrach aus den 1870er Jahren kam dazu in die Gegend eine grosse Welle von Einwanderern aus Westgalizien in geringeren Masse aus Mahren In den osterreichischen Volkszahlungen in den Jahren 1880 bis 1910 deklarierten viele national unentschiedene Bewohner ihre Umgangssprache abwechselnd jedes Jahrzehnt als Polnisch oder Bohmisch Tschechisch Im fruhen 20 Jahrhundert entflammte allen Ernstes ein nationaler Konflikt zwischen Polen und Tschechen dessen Kulmination der Polnisch Tschechoslowakische Grenzkrieg im Jahr 1919 war Galizier hatten zum grossen Teil kein Wahlrecht im Kommunalwahlen was die Ubermacht der Tschechen im Gemeindeamt verursachte Die Jungtschechen verhinderten lange Zeit das Projekt der Eroffnung der polnischen technischen Schule in Orlau Ferdinand Pelc der Vorsitzende des tschechischen Schulvereins schrieb spater daruber 4 Es war klar fur uns dass falls wir Orlau verlieren wurde der Schicksal des ganzen Reviers und dadurch des Teschener Raums entschieden Deswegen muss der polnische Schritt paralysiert werden sogar mit den grossten moglichen Spenden 1918 nach dem Zusammenbruch der k u k Monarchie wurde das Gebiet von Teschen strittig Am 5 November teilte der Vergleich zwischen polnischen und tschechischen Nationalraten das Gebiet meistens entlang der ethnischen Trennlinien aber in der Wirklichkeit gemass der nationalen Verhaltnisse in den Gemeindeverwaltungen Deswegen fiel Orlau schon damals im tschechischen Einflussbereich trotz der Mehrheit polnischsprachiger bzw polnischer Herkunft Im 1922 war sie bereits eine Stadt mit einer Strassenbahnverbindung einem Krankenhaus Museum und Schulen in denen in mehreren Sprachen tschechisch polnisch und deutsch unterrichtet wurden Die Industrialisierung schritt voran und Orlova wurde zu einem reichen Zentrum der Bildung Zwischen den Weltkriegen Bearbeiten Nachdem mit dem Ende des Ersten Weltkriegs die Osterreichisch Ungarische Monarchie zerfallen war kam die Stadt zur neu gegrundeten Tschechoslowakei Die Nationalitatenverteilung war dabei 54 Polen 27 Tschechen und 18 Deutsche Mit der Eingliederung in die Tschechoslowakei waren die Polen nicht einverstanden und im Januar 1919 gab es deshalb einen zweiwochigen Grenzkrieg Das Gebiet nordlich des Flusses Olsa kam danach zu Polen das sudlicher gelegene Orlova blieb aber tschechisch Polen benutzte die Abgeschiedenheit der Tschechoslowakei nach dem Munchner Abkommen 1938 und besetzte die Stadt mit dem Olsagebiet Nachdem ein Jahr spater Deutschland am 1 September 1939 Polen uberfiel wurde die Gegend in das Deutsche Reich eingegliedert 5 Nach 1945 Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele deutsche Bewohner vertrieben In den 1960er Jahren dachte die kommunistische Regierung zunachst daruber nach die Stadt wegen der Kohleforderung zu liquidieren Dazu kam es dann doch nicht Jedoch wurden damals 2000 Gebaude dem Erdboden gleichgemacht der Strassenbahn und Eisenbahnverkehr wurde eingestellt die Schulen in die umliegenden Stadte Ostrava Karvina und Havirov umgesiedelt An Stelle des ehemaligen Dorfs Polnischeleuten wurde eine Siedlung fur 30 000 Einwohner hochgezogen Aus dem historischen Stadtkern blieb nur der Torso erhalten In Orlova lebte langere Zeit ein Begrunder der tschechischen Legion in Italien Jan Capek 1910 besuchte Alois Jirasek ofters die Stadt In Orlova ansassig ist das Atelier Slawinski Hersteller von Geigen Stadtgliederung BearbeitenZu Orlova gehoren die Stadtteile Dombrovec Lazy Lutyne Leuten mit Horni Lutyne Polnisch Leuten Mesto und Poruba Poremba Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenBohdan Warchal 1930 2000 Violinist und Grunder des Slowakischen Kammerorchesters Lenka Vankova 1956 Germanistin Martina Jankova 1972 tschechisch schweizerische Opernsangerin Sopran Katrin Brzyszkowska 2003 KugelstosserinSiehe auch BearbeitenSynagoge Orlova Evangelische Kirche Orlova Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Orlova Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www mesto orlova cz Interaktive Karte der StadtEinzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Reginald Kneifl Topographie des kaiserl konigl Antheils von Schlesien 2 Teil 1 Band Beschaffenheit und Verfassung insbesondere des Herzogtums Teschen Furstentums Bielitz und der freien Minder Standesherrschaften Friedeck Freystadt Deutschleuten Roy Reichenwaldau und Oderberg Joseph Georg Trassler Brunn 1804 S 280 books google de Jezyk mieszkancow Slaska Cieszynskiego od sredniowiecza do polowy XIX wieku Die Sprache der Einwohner vom Teschener Schlesien vom Mittelalter bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Jazyk obyvatel Tesinseho Slezska od stredoveku do poloviny XIX stoleti Seite 103 2016 K Nowak Slask Cieszynski od Wiosny Ludow 2013 S 123 Virtuelle Rekonstruktion der Synagoge in Orlova Diplomarbeit an der TU Wien von Margit Iwantscheff 19 Dezember 2016 Geschichte Seiten 11 12 Abgerufen am 16 Januar 2022 Stadte und Gemeinden im Okres Karvina Bezirk Karwin Albrechtice Bohumin Cesky Tesin Detmarovice Dolni Lutyne Doubrava Havirov Horni Bludovice Horni Sucha Chotebuz Karvina Orlova Petrovice u Karvine Petrvald Rychvald Stonava Terlicko Normdaten Geografikum GND 4729861 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orlova amp oldid 236359198