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Der Polnisch Tschechoslowakische Grenzkrieg fand vom 23 bis zum 30 Januar 1919 um das Teschener Schlesien in Osterreich von 1870 bis 1920 auch Ostschlesien benannt statt Auch nach Beendigung der militarischen Handlungen war der Grenzkonflikt lange Zeit nicht beendet und galt erst ab 1958 als beigelegt Wegen seiner Kurze wird der Krieg auch als Siebentagekrieg tschechisch Sedmidenni valka bezeichnet 1 2 Karte des Polnisch Tschechoslowakischen GrenzkriegsInfolge des Ersten Weltkrieges kam es zum Zusammenbruch der Vielvolkerstaaten Osterreich Ungarn und Russland Dadurch entstanden auch die Staaten Polen und die Tschechoslowakei Der Grenzverlauf zwischen beiden Staaten war auf dem Gebiet des fruheren Herzogtums Teschen von Anfang an strittig weil sowohl die Tschechoslowakei als auch Polen diese Gebiete beanspruchten Die Tschechen beriefen sich auf ein historisches Recht da dieser Teil des ehemaligen Osterreichisch Schlesien historisch zu den Landern der Bohmischen Krone gehort hatte und die Polen argumentierten mit dem Nationalitatenprinzip da die Landbevolkerung uberwiegend polnischsprachig war Die lokalen Nationalrate einigten sich am 5 November 1918 auf eine Grenzziehung entlang der ethnischen Grenze und ubernahmen die Verwaltung in den Namen ihrer Staaten Im Vorfeld der polnischen Parlamentswahlen am 26 Januar 1919 erhob Polen erneut seine Anspruche auf den polnischen Teil vom Teschener Schlesien und liess am 17 Dezember 1918 Teile der Armee an die Grenze vom 5 November verlegen 3 Am 18 Dezember nahm die Tschechoslowakische Armee die Hauptstadt der Region Troppau ein Kurz darauf wurden Plane fur einen Angriff auf den polnischen Teil der Region entworfen Nachdem Polen der Aufforderung zum Abzug seines Militars nicht nachgekommen war marschierte die tschechoslowakische Armee unter General Josef Snejdarek am 23 Januar 1919 in das Gebiet ein um nun auch den polnischen Teil des Teschener Schlesiens dem tschechoslowakischen Staatsgebiet einzuverleiben Die militarischen Auseinandersetzungen die bis zum 30 Januar 1919 andauerten brachten keinem der beiden Staaten entscheidende Vorteile Im Rahmen der Pariser Friedenskonferenz einigten sich beide Parteien auf eine diplomatische Losung des Grenzkonfliktes Jedoch blieben die zwischen dem 23 Juli und 30 Juli 1919 im polnischen Krakau durchgefuhrten Verhandlungen ergebnislos da die tschechoslowakische Seite die von Polen geforderte Volksabstimmung nur in den Bezirken Freistadt und Teschen strikt ablehnte da der tschechische Bevolkerungsanteil eine Minderheit darstellte und die fur Polen problematische zahlreichste schlonsakische und deutsche Gesellschaft Bielitz Bialaer Sprachinsel im Bezirk Bielitz ausliess Die Friedenskonferenz folgte dem Vorschlag zur Durchfuhrung des Plebiszits im ganzen Teschener Schlesien Seit 1919 fuhrte Polen im Osten einen Krieg mit Sowjetrussland und war somit im Streit mit der Tschechoslowakei kompromissbereiter In dieser Situation erreichte der tschechoslowakische Aussenminister Edvard Benes die Teilung entlang des Flusses Olsa gegen die Ubergabe der umstrittenen Regionen um Zips und Arwa Am 25 Juni 1920 legte der Botschafterrat der Siegermachte ohne Durchfuhrung der Volksabstimmung den im Grenzvertrag von 1918 genannten Grenzverlauf als verbindlich fest Am 28 Juli 1920 kam es zum Abschluss eines diesbezuglichen neuen Grenzvertrages nachdem beide Regierungen durch die Siegermachte massiv zur Akzeptanz dieser Bedingungen aufgefordert worden waren Dadurch entstand das Olsagebiet in der polnischen Geschichtsschreibung Zaolzie das Gebiet hinter der Olsa bzw Slask Zaolzianski Schlesien hinter der Olsa genannt Der Konflikt war damit zwar offiziell beigelegt aber Polen hatte seine Gebietsanspruche keineswegs aufgegeben In Folge des Munchner Abkommens stellte es am 1 Oktober 1938 der Tschechoslowakei zunachst ein Ultimatum und besetzte und annektierte tags darauf den tschechischen Anteil im geteilten Olsa Gebiet Das strittige Gebiet das nach der deutschen Besetzung Polens dem Deutschen Reich einverleibt worden war wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wieder auf der Grundlage der vor 1938 gultigen Grenzen zwischen beiden Staaten geteilt Endgultig beendet wurde der Konflikt am 2 Juni 1958 als die Volksrepublik Polen auf ihren Gebietsanspruch verzichtete und mit der Tschechoslowakei den Grenzverlauf an der Olsa in einem Grenzvertrag bestatigte Quellen BearbeitenENTSCHEIDUNG DER BOTSCHAFTERKONFERENZ BEZUGLICH DES TESCHENER GEBIETS DER ARWA ORAVA UND ZIPS 1920 28 JULI Auszug deutsche Ubersetzung bei Herder InstitutSiehe auch BearbeitenTschechoslowakisch polnische Grenzkonflikte Liquidationskommission Liste von historischen TerritorialstreitigkeitenEinzelnachweise Bearbeiten Sieben Tage Krieg Als Tschechen und Polen 1919 aufeinander schossen radio cz abgerufen am 16 Juli 2010 Peter Heumos Polen und die bohmischen Lander im 19 und 20 Jahrhundert Politik und Gesellschaft im Vergleich Oldenbourg Munchen 1991 ISBN 3 486 56021 2 S 138 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Idzi Panic u a Slask Cieszynski w latach 1918 1945 Starostwo Powiatowe w Cieszynie Cieszyn 2015 ISBN 978 83 935147 5 5 S 35 polnisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Polnisch Tschechoslowakischer Grenzkrieg amp oldid 230314285