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Die Erste Tschechoslowakische Republik tschechisch prvni Ceskoslovenska republika slowakisch prva Ceskoslovenska republika ist eine nachtraglich entstandene inoffizielle Bezeichnung fur die erste Zeit des tschechoslowakischen Staates von der Unabhangigkeit 1918 bis zur Eingliederung der sudetendeutschen Gebiete 1938 in den NS Staat infolge des Munchner Abkommens Die Tschechoslowakei in der Zwischenkriegszeit Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Staatsgrundung 1 2 Politische Neuordnung und neue Verfassung 1 3 Krisenjahre und Staatlichkeit 1920 1935 1 4 Ethnische Spannungen 1935 1937 1 5 Sudetenkrise und Zerfall 1 6 Munchner Abkommen 1 7 Auflosung 2 Bevolkerung 2 1 Ethnische Gruppen 2 1 1 Ethnische Gruppen in den einzelnen Landern 2 2 Religionen 2 3 Nationalistische Spannungen 3 Gebietsgewinne 3 1 In den Friedensvertragen 3 2 Polnisch Tschechoslowakischer Grenzkrieg 4 Politik 4 1 Innenpolitik 4 2 Aussenpolitik 4 2 1 Verbundete 4 2 2 Beziehungen zu den Nachbarlandern 4 3 Minderheitenpolitik 4 4 Parteienspektrum 4 4 1 Tschechoslowakische Parteien 4 4 2 Slowakische Parteien 4 4 3 Deutsche Parteien 4 4 4 Judische Parteien 4 4 5 Ungarische Parteien 4 4 6 Polnische Parteien 4 4 7 Ruthenische Parteien 4 5 Verfassung der Ersten Tschechoslowakischen Republik von 1920 4 6 Staatsform 4 7 Offizielle Bezeichnung der Republik 4 8 Regierung 5 Staatssymbole 5 1 Flagge 5 2 Wappen 6 Militar 7 Wirtschaft 7 1 Wahrung 7 2 Landwirtschaft 7 3 Industrie 7 4 Tourismus 7 5 Infrastruktur 7 6 Weltwirtschaftskrise 7 7 Schulden 8 Nachwirkungen und Ehrungen 8 1 Nach 1945 9 Bildung 9 1 In der Karpatenukraine 9 2 In der Slowakei 9 3 In den bohmischen Landern heutiges Tschechien 9 4 Hochschulen 9 5 Schulfinanzierung 10 Kulturelle Blutezeit in der Ersten Republik 10 1 Sport 10 2 Tschechoslowakismus 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten Hauptartikel Geschichte der Tschechoslowakei 1918 1938 Staatsgrundung Bearbeiten Hauptartikel Tschechoslowakische Unabhangigkeitserklarung nbsp Ausrufung der Unabhangigkeit der Tschechoslowakei am 28 Oktober 1918 Wenzelsplatz PragKaiser Karls Versuch mit seinem Kaiserlichen Manifest vom 16 Oktober 1918 wenigstens die osterreichische Reichshalfte zu retten und in einen Bundesstaat mit weitgehender Autonomie fur die einzelnen Nationen umzuwandeln kam zu spat Seine Einladung an die Nationalitaten Cisleithaniens Nationalrate zu bilden wurde angenommen soweit dies nicht wie durch die Tschechen bereits ohne Einladung erfolgt war Von einer bundesstaatlichen Ordnung unter Fuhrung des Kaisers wollten die Nationalitaten der Monarchie nichts mehr wissen Die Tschechen liessen sich nicht darin beirren einen eigenen unabhangigen und demokratisch orientierten Staat zu grunden Drei Tage nach dem kaiserlichen Manifest unterstutzte dies Wilson indem er von Osterreich Ungarn verlangte die Autonomie der Nationalitaten der Doppelmonarchie anzuerkennen Am 28 Oktober 1918 wurde hierauf im Prager Gemeindehaus von Vertretern vier tschechischer Parteien der tschecho slowakische Staat ausgerufen Manner des 28 Oktober Der k k Statthalter und die k u k Garnison nahmen dies widerspruchslos zur Kenntnis der Statthalter uberliess die Amtsgeschafte seinem tschechischen Stellvertreter Zwei Tage spater konstituierte sich der neue Nachbarstaat Deutschosterreich Masaryk der erst am 21 Dezember aus dem Exil nach Prag zuruckkehrte wurde am 14 November von den Parlamentariern zum Staatsprasidenten Benes zum Aussenminister der Vorlaufigen tschecho slowakischen Regierung unter Masaryks Vorsitz gewahlt Am gleichen Tag wurde die Regierung Karel Kramar als erste regulare Regierung des Landes gebildet Eine Gruppe slowakischer Politiker proklamierte am 30 Oktober 1918 in Turciansky Svaty Martin heute Martin in der so genannten Martiner Deklaration den Anschluss der Slowakei an den neuen Staat Die slowakische Bevolkerung verhielt sich gegenuber dem neu gegrundeten Staat uberwiegend abwartend Politische Neuordnung und neue Verfassung Bearbeiten nbsp Tomas Garrigue Masaryk Staatsprasident von 1918 bis 1935 Begrunder und Symbolfigur der Ersten RepublikAls erster Prasident wurde der Philosoph und Soziologe Tomas Garrigue Masaryk gewahlt Erster Ministerprasident war Karel Kramar in seiner Regierung Kramar 1918 1919 Die provisorische Verfassung vom November 1918 wurde vom Tschechoslowakischen Nationalausschuss verabschiedet der im Juni 1918 aus Vertretern tschechischer Parteien entsprechend den Wahlergebnissen von 1911 zusammengesetzt war Die Verfassungsurkunde der Tschechoslowakischen Republik wurde am 29 Februar 1920 angenommen 1 nicht durch ein gewahltes Parlament sondern durch die Provisorische Nationalversammlung die durch eine Erweiterung des oben genannten Nationalausschusses gebildet worden war Von den 270 Abgeordneten der Nationalversammlung waren den Slowaken 54 Sitze zugeteilt worden Die Deutschen in Bohmen und Mahren welche die Grundung des neuen Staates uberwiegend ablehnten boykottierten die Nationalversammlung und verpassten so die Gelegenheit die Entstehung eines neuen Staates zu beeinflussen Die ersten Parlamentswahlen zum Abgeordnetenhaus und Senat fanden anschliessend am 18 April 1920 statt Abgesehen von der Schweiz und der Tschechoslowakei setzte sich in keinem anderen Staat Mittel Ost und Sudosteuropas die Demokratie als Regierungsform zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg auf Dauer durch Die CSR blieb auch nach 1938 noch eine parlamentarische Demokratie Krisenjahre und Staatlichkeit 1920 1935 Bearbeiten nbsp Die CSR von 1928 bis 1938Die Verfassung von 1920 installierte ein parlamentarisches System und eine Demokratie mit relativ wenigen Bestandteilen fur die einzelnen Vertreter der nationalen Minderheiten des Landes Dies jedoch erlaubte die Entstehung einer Vielzahl von politischen Parteien ohne dass es einen klaren Spitzenreiter in der fuhrenden politischen Einheit gab Tomas Garrigue Masaryk wurde in den Wahlen von 1920 zum ersten Prasidenten des Landes gewahlt und seine spatere Fuhrung trug dazu bei dass der Vielvolkerstaat seine schwersten Jahre uberstand Eine Koalition von funf tschechoslowakischen Parteien die bekannt wurden als Petka Die Funf bildete das Ruckgrat der Regierung und verlieh dadurch dem Staat auch erst die politische Stabilitat Ministerprasident Antonin Svehla fuhrte die Petka in den 1920er Jahren an und sorgte fur ein Muster der Koalitionspolitik das bis 1938 uberdauerte Masaryk wurde 1925 und 1929 wiedergewahlt und war bis zum 14 Dezember 1935 als Staatsprasident aktiv Als er wegen seiner schlechten Gesundheit zurucktrat folgte ihm Edvard Benes mit uber 60 der Stimmen bei den Wahlen als Prasident Benes selbst war vorher Aussenminister und schuf das System der Allianzen die die internationale Haltung der Republik bis 1938 bestimmten Die bis 1921 dauernden Restaurierungsversuche der Habsburger in Ungarn konnten von der CSR zerstreut werden Fur die politischen Kopfe der Ersten Republik war es notwendig eine akzeptable Losung fur die Vielfalt der Kulturen die innerhalb im Land vertreten waren zu finden Die nationalen Minderheiten genossen daher bis 1937 einen besonderen Schutz der Behorden zusatzlich durfte die Sprache einer Minderheit bei Landesteilen mit uber 20 dieser Bevolkerung als Hilfssprache benutzt werden wobei einige deutsche und ungarische Parteien auch damit unzufrieden waren Als Kompromiss durfte ab 1926 je ein Mitglied einer Minderheitenpartei ins Parlament und dort die Partei vertreten Wahrend sich die meisten deutschen Parteien damit zufrieden gaben standen die ungarischen Parteien der tschechoslowakischen Regierung offen feindselig gegenuber Ethnische Spannungen 1935 1937 Bearbeiten nbsp Sprachenverteilung in der Tschechoslowakei um 1930Die tschechisch dominierte politische Struktur der Ersten Republik forderte bei den Minderheiten des Landes einen starken Nationalismus mit dem Wunsch nach breiterer politischer Autonomie Die Slowakische Volkspartei unter der Leitung von Andrej Hlinka bildete in der Slowakei ein populares Beispiel Nach der Machtergreifung Hitlers im Jahr 1933 furchtete vor allem die politische Elite der CSR eine mogliche deutsche Aggression Benes ignorierte dennoch die Moglichkeit ein starkeres mitteleuropaisches Bundnissystem aufzubauen schloss aber 1935 einen Freundschaftsvertrag mit der Sowjetunion Die deutsche Minderheit die im Sudetenland lebte und sich grossere Autonomie von der tschechoslowakischen Regierung wunschte fuhlte sich von den Behorden unterdruckt In den Parlamentswahlen 1935 erhielt die neu gegrundete Sudetendeutsche Partei vom nationalsozialistischen Deutschland finanziert unter der Fuhrung von Konrad Henlein eine gewaltige Mehrheit von mehr als zwei Drittel der sudetendeutschen Stimmen Dieser von der tschechoslowakischen Bevolkerung unerwartete Wahlerfolg verschlechterte die Beziehungen zwischen Tschechen und Sudetendeutschen Henlein traf sich am 28 Marz 1938 mit Hitler in Berlin wo er angewiesen wurde die Forderungen der Partei an die tschechoslowakische Regierung noch zu erhohen Am 24 April gab die SdP das Karlsbader Programm bekannt und loste damit die Sudetenkrise aus Sudetenkrise und Zerfall Bearbeiten nbsp Tschechoslowakische Soldaten in Schonlinde Krasna Lipa 1938 Hauptartikel Sudetenkrise Als sich die politische Situation verschlechterte war die Lage im Sudetenland sehr kritisch Die Region wurde standig zum Schauplatz kleiner Zusammenstosse zwischen SdP Anhangern und tschechoslowakischen Grenztruppen In einigen Orten wurde die tschechoslowakische Armee gegen die Sudetendeutschen eingesetzt Die deutsche Seite machte die tschechoslowakische Regierung fur Graueltaten an unschuldigen Deutschen verantwortlich Die tschechoslowakische Offentlichkeit wurde von der Regierung auf einen Krieg vorbereitet Am 20 Mai 1938 wurde die tschechoslowakische Teilmobilmachung wortlich spezielle militarische Vorsorge durchgefuhrt Grossbritannien versuchte die Situation zu beruhigen und zwang die tschechoslowakische Regierung einen Teil der Karlsbader Forderungen zu erfullen Die SdP akzeptieren die vorgeschlagenen Kompromisse nicht Die neugegrundeten Sudetendeutschen Freikorps verubten einige Verbrechen in den Grenzgebieten dabei wurden 110 Tschechoslowaken getotet und 2020 tschechoslowakische Staatsburger entfuhrt Im August schickte der britischen Premierminister Neville Chamberlain den ehemaligen Minister Lord Runciman ins Staatsgebiet der CSR um zu sehen ob eine Einigung zwischen der tschechoslowakischen Regierung und der sudetendeutschen Minderheit entstanden war Dieser diplomatische Versuch scheiterte Infolge der Sudetenkrise kam es nur kurze Zeit spater zum Munchner Abkommen Munchner Abkommen Bearbeiten nbsp Neville Chamberlain bei seiner Rede Europa ist gerettet Hauptartikel Munchner Abkommen Das Abkommen von Munchen beendete die Ara der Ersten Tschechoslowakischen Republik Mit der Unterzeichnung des Dokuments durch Adolf Hitler Neville Chamberlain Benito Mussolini und Edouard Daladier trat die Prager Regierung offiziell das Sudetenland an das Deutsche Reich ab Zuvor war der CSR noch von Seiten Grossbritanniens und Frankreichs ein Ultimatum gestellt worden das der Tschechoslowakei eine selbstandige Losung des Problems oder die friedliche Abtretung des Sudetenlands unter den Augen der Westmachte bot Die tschechoslowakische Regierung akzeptierte das Ultimatum und sorgte landesweit fur Proteste Nach der Ratifizierung des Abkommens verblieben der Tschechoslowakei ca 40 der tschechoslowakischen Industrie sowie ein fast wehrunfahiger und nur noch muhsam wirtschaftlich selbststandiger Reststaat Neben diesem wirtschaftlichen Verlust verlor die Erste Republik am letzten Tag ihres Bestehens uber 38 der Landesflache und uber drei Millionen Einwohner In den besetzten Gebieten fanden Vertreibungen und Morde an Tschechen sowie Verschleppungen von tschechischen Juden sowie der tschechischen und slowakischen Roma statt Auflosung Bearbeiten nbsp Sudetendeutsche beseitigen einen Tschechoslowakischen GrenzpfahlAm Morgen des 30 September 1938 wurde das Resultat in der Ersten Republik bekanntgegeben Hochrangige Offiziere trafen sich darauf mit Benes in der Prager Burg und verhandelten mit ihm uber einen militarischen Widerstandsakt der tschechoslowakischen Armee gegen die Wehrmacht der Tschechoslowakische Wall sollte dabei der Heimatarmee einen entscheidenden Vorteil bieten Benes lehnte dies ab und die tschechoslowakische Verfassung von 1920 wurde dadurch de facto ausser Kraft gesetzt was nach knapp 20 Jahren das erwartete Ende der Ersten Tschechoslowakischen Republik bedeutete Bevolkerung BearbeitenEthnische Gruppen Bearbeiten Nationalitaten der Tschechoslowakei 1921 2 Nationalitat Einwohner relative AnzahlTschechoslowaken 8 761 Mio 64 35 Deutsche 3 123 Mio 22 94 Ungarn 0 745 Mio 5 47 Russen Grossrussen Ukrainer Karpatorussen 0 461 Mio 3 38 Juden 0 180 Mio 1 32 Auslander 0 238 Mio 1 74 Polen und andere 0 102 Mio 0 75 Gesamteinwohnerzahl 13 613 Mio 100 In der Ersten Tschechoslowakischen Republik bildeten die beiden Titularnationen Tschechen und Slowaken nicht die gesamte Bevolkerung etwa ein Drittel gehorte anderen Nationalitaten an Der Vielvolkerstaat umfasste bei einer Volkszahlung 1921 neben 8 761 Mio Tschechen und Slowaken auch 3 1 Mio Deutsche 23 die damit die Anzahl der Slowaken uberstiegen sowie grosse Minderheiten von Magyaren Roma Russinen Ukrainern Juden und Polen Nationale Streitigkeiten entstanden aufgrund der Tatsache dass die tschechische Mehrheit immer mehr Positionen in der Zentralregierung und anderen nationalen Institutionen besetzte die alle ihren Sitz in der bohmischen Hauptstadt Prag hatten Die slowakische Mittelklasse war weil Ungarn Deutsche und Juden zuvor die meisten Verwaltungs Berufs und Handelspositionen innehatten das Ergebnis der Domination der Tschechen in die Abschiebung auf einfache Berufe in der Unterklasse Die Position der judischen Gemeinde vor allem in der Slowakei und in Tschechien wurde zunehmend immer machtiger so dass es die judischen Parteien im Ganzen auf 11 Sitze im Parlament brachten obwohl sich viele Juden in der Tschechoslowakei fur den Zionismus interessierten Ausserdem war die meiste Industrie der Tschechoslowakei in Bohmen und Mahren somit hatten andere ethnische Gruppen fast keine Moglichkeit dem Staat irgendwie wirtschaftlich zu helfen Die zentralistische politische Struktur der Tschechoslowakei forderte starken Nationalismus in der nicht tschechischen Bevolkerung Mehrere Parteien und Bewegungen erstrebten grossere Autonomie beispielsweise die Sudetendeutsche Partei unter der Leitung von Konrad Henlein und die Slowakische Volkspartei Hlinkas unter der Leitung von Andrej Hlinka Die deutsche Minderheit im Sudetenland forderte eine Autonomie von der tschechischen Regierung weil sie behauptete unterdruckt zu werden In den Parlamentswahlen 1935 erhielt die neu gegrundete Sudetendeutsche Partei angefuhrt von Konrad Henlein mehr als zwei Drittel der sudetendeutschen Stimmen Als Folge verschlechterten sich die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei weiter Ethnische Gruppen in den einzelnen Landern Bearbeiten Nationalitaten der Tschechoslowakei in den einzelnen historischen Landern 1921 3 Volksgruppe Bohmen Mahren Schlesien Slowakei Karpatenukraine gesamtTschechoslowaken Tschechen und Slowaken 4 382 788 66 2 048 426 77 296 194 49 2 013 792 67 19 737 3 3 8 760 937Deutsche 2 173 239 33 547 604 21 252 365 42 139 900 4 7 10 460 1 8 3 123 568Magyaren 5 476 0 1 534 0 02 94 0 02 637 183 21 102 144 17 745 431Ukrainer 2 007 0 03 976 0 04 338 0 06 85 644 2 9 372 884 63 461 849Juden 11 251 0 2 15 335 0 6 3 681 0 6 70 529 2 4 80 059 14 180 855andere 93 757 1 4 46 448 1 8 49 530 8 2 42 313 1 4 6 760 1 1 238 080Gesamteinwohnerzahl 6 668 518 2 649 323 602 202 2 989 361 592 044 13 410 750Religionen Bearbeiten Laut Volkszahlung von 1920 bekannten sich in Bohmen und Mahren 82 Prozent zur romisch katholischen Kirche 7 2 Prozent waren ohne religiosen Glauben 5 5 Prozent Hussiten 2 3 Prozent Evangelische Tschechische Bruder 1 5 Prozent Schlesische Lutheraner 1 2 Prozent Juden 0 2 Prozent Alt Katholiken 0 09 Prozent Orthodoxe 4 Im Zeitraum 1920 1935 sank die Anzahl der Juden in Bohmen und Mahren von anfangs 125 000 1920 auf 117 000 1930 In der Slowakei lebten 70 000 Juden Nach 1933 stieg der judische Anteil durch Emigranten und Fluchtlinge stark an auf bis zu 450 000 Zum Zeitpunkt der nationalsozialistischen Besetzung im Marz 1939 hielten sich einschliesslich der Fluchtlinge 55 000 Juden in Prag auf 5 Die Grundung einer von Rom unabhangigen tschechoslowakischen Kirche 1920 und die Erhebung des Hus Tages zum Staatsfeiertag 1925 liess den im 15 Jahrhundert entstandenen Konflikt mit dem Vatikan wieder aufflammen dieser Konflikt wurde im Februar 1928 beigelegt Die Beziehungen zum Vatikan blieben indessen schwierig Die Anzahl der Juden in Prag steigerte sich von 7 100 1800 29 000 1910 auf 35 000 um 1925 5 Nach den antideutschen Unruhen 1920 in Prag wurde das Judische Rathaus gesturmt und das Inventar stark beschadigt 6 1919 erschien die erste Zeitung fur Juden 1920 erhielt Prag die erste judische Schule in der Franz Kafkas Schwester Valli Pollak als eine der ersten Lehrerinnen unterrichtete 1922 wurde der Historiker Samuel Steinherz 1857 1942 zum Rektor der deutschen Karl Ferdinands Universitat in Prag gewahlt und hatte dieses Amt bis 1928 inne Zum Islam konvertierten in der Tschechoslowakei zwischen 1918 und 1938 ca 700 Personen Nationalistische Spannungen Bearbeiten Von Beginn an war die politische Situation des neuen Staates gepragt von dem sich zuspitzenden Konflikt zwischen den zentralistisch gesinnten tschechischen und den foderalistisch gesinnten slowakischen Parteien Wahrend slowakische Parteien einen trialistischen Staat anstrebten bestehend aus Tschechien der Slowakei und der Karpatenukraine verteidigten tschechische Parteien den Einheitsstaat mit dem Tschechoslowakismus als Staatsdoktrin Man einigte sich schliesslich auf eine Gliederung des Staates der aus den historischen Landern bestand Wahrend sich einige slowakische Parteien damit zufrieden gaben befanden sich die Ukrainer zwischen den Fronten da sie einerseits selbst nach einem foderalistischen Ausgleich strebten andererseits keinen Ausgleich mit den slowakischen Parteien finden konnten Das 1937 8 entstandene deutsche Nationalbewusstsein richtete sich in der Form der Sudetendeutschen Partei gegen die Vormachtstellung die die Tschechen fur sich beanspruchten Gebietsgewinne BearbeitenIn den Friedensvertragen Bearbeiten Deutschland musste nach dem Friedensvertrag von Versailles das Hultschiner Landchen tschechisch Hlucinsko abtreten 10 Januar 1920 Osterreich musste im Vertrag von Saint Germain zwei kleine Gebiete Niederosterreichs an die Tschechoslowakei abtreten 31 Juli 1920 beide aus eisenbahnstrategischen Grunden das Gebiet um Feldsberg tschechisch Valticko mit den Orten Feldsberg Valtice Bischofswarth Hlohovec Garschonthal Uvaly Unterthemenau Postorna und Oberthemenau Charvatska Nova Ves dadurch verlief nun die Bahnverbindung Nikolsburg Mikulov Lundenburg Breclav ausschliesslich auf tschechoslowakischem Gebiet das Gebiet nordlich von Weitra im Waldviertel tschechisch Vitorazska mit den Orten Unterwielands Ceske Velenice Rottenschachen Rapsach Witschkoberg Halamky Tannenbruck Trpnouze Schwarzbach Tust Beinhofen Dvory nad Luznici Gundschachen Kunsach Erdweis Nova Ves nad Luznici Abbrand Spaleniste Zuggers Krabonos Sofienwald Zofina Hut Weissenbach Vysne und Naglitz Nakolice damit befanden sich nun der Bahnhof von Gmund Niederosterreich und die beiden aus Bohmen auf ihn zulaufenden Strecken auf tschechischem Gebiet Ungarn musste durch den Vertrag von Trianon nun auch Petrzalka Pozsonyligetfalu Engerau heute Teil des Stadtgebiets von Bratislava am sudlichen Donauufer abtreten Durch die tschechoslowakisch ungarische Grenzkommission wurden die zuvor zur Tschechoslowakei geschlagenen Gemeinden Somosova Somoskoujfalu und Somoska Somosko 29 April 1923 sowie Susava Susa 4 Oktober 1922 wieder an Ungarn retourniert 7 Mit Rumanien kam es im Zuge des Vertrags von Sevres zu einem Gebietsaustausch in der Karpatenukraine 1921 dabei wurde das Gebiet um die Ortschaften Veľka Palad Fertesalmas und Aklin gegen ein weiter ostlich gelegenes Gebiet um die Ortschaften Bockov rumanisch Bocicău Komlos rumanisch Comlăușa Veľka Ternavka rumanisch Tarna Mare Suchy potok rumanisch Valea Seacă sowie weiter im Osten sudlich der Theiss bei Tjatschiw der Ort Valea Francisc Franzensthal heute rumanisch Piatra getauscht 8 Polnisch Tschechoslowakischer Grenzkrieg Bearbeiten nbsp Tschechische Karte des Abstimmungsgebietes nbsp Tschechoslowakische Soldaten im Gebiet Hauptartikel Polnisch Tschechoslowakischer Grenzkrieg Am 23 Januar 1919 trafen sich um 11 00 Uhr der polnische Kommandeur Franciszek Latinik und der tschechoslowakische Offizier Josef Snejdarek mit einer Gruppe von auslandischen Offizieren in Cieszyn Diese Gruppe bestand aus Deutschen Briten Franzosen Italienern und US Vertretern auf Antrag der tschechoslowakischen Partei Der polnischen Seite wurde ein Ultimatum gestellt dass sie den Bereich beim Fluss Biala in weniger als zwei Stunden zu evakuieren habe Nach Ablauf dieser Zeit begann die tschechoslowakische Armee um 13 00 Uhr mit der Besetzung der Gebiete Bohumin und Karvina Zur gleichen Zeit begann von Osten ein Angriff von italienischen Einheiten und das Oslagebiet wurde am 27 Januar 1919 ohne Kampfhandlungen besetzt Die polnischen Truppen zogen sich zur Weichsel zuruck Am 30 Januar 1919 erhielt General Josef Snejdarek den Auftrag mit seinen Truppen die Weichsel zu uberqueren und die Bahnstrecke zwischen Bohumin und Jablunkov zu sichern Die Tschechoslowaken uberquerten den Fluss und die polnischen Truppen zogen sich erneut zuruck diesmal bis nach Skoczow wo die Frontlinie ins Stocken geraten war Weitere tschechoslowakische Verstarkung traf ein die Snejdarek einen Vorteil gegenuber der polnischen Einheiten gab Die tschechoslowakische Armee war nun bereit fur einen Angriff auf Skoczow man erwartete einen Zusammenbruch der polnischen Verteidigung Am 31 Januar 1919 wurde wegen des Drucks der auslandischen Vertreter der Angriff auf Skoczow abgebrochen und die tschechoslowakische Armee zog sich zuruck Eine neue Grenze zwischen der Ersten Republik und der Zweiten Polnischen Republik wurde im tschechoslowakisch polnischen Vertrag vom 3 Februar 1919 in Paris festgelegt Das Oslagebiet fiel 1938 wieder an Polen Politik BearbeitenZu einem grossen Teil wurde die tschechoslowakische Demokratie vom Prasidenten Masaryk gepragt da er als einer der Grundervater der Republik grosses Ansehen genoss So schien es als wurde Masaryk scheinbar alle unlosbaren politischen Probleme uberwinden Masaryk ist bis heute immer noch das Symbol der tschechoslowakischen Demokratie Mit der Verfassung vom 29 Februar 1920 wurde die vorlaufige Verfassung von 1918 in ihren Grundzugen ersetzt Der tschechoslowakische Staat wurde als parlamentarische Demokratie konzipiert in deren erster Linie die Nationalversammlung stand bestehend aus dem Senat und dem Abgeordnetenhaus Die Nationalversammlung war verantwortlich fur die legislative Initiative und war Aufsicht uber die Exekutive und die Judikative Alle sieben Jahre wurde ein neuer Prasident gewahlt und mit dem von ihm ernannten Kabinett bestatigt Die Tschechoslowakei wurde nach ihrer Grundung in funf Lander tschechisch zeme unterteilt Bohmen Mahren Schlesien die Slowakei und die Karpatenukraine Nach dem tschechoslowakischen Gesetz Nr 125 von 1927 wurden Mahren und Schlesien zum Land Mahren Schlesien vereinigt so dass von 1928 bis 1939 vier Lander bestanden Die Verfassung identifizierte den Tschechoslowakismus als Hauptbestandteil des tschechoslowakischen Staates und etablierte die Tschechische und Slowakische Sprache als Amtssprachen Das Konzept der tschechoslowakischen Nation war notwendig um die Grundung der Tschechoslowakei gegenuber der Welt zu rechtfertigen da sonst die statistische Mehrheit der Tschechen im Vergleich zu den Deutschen und anderen Minderheiten eher klein wirken wurde Die nationalen Minderheiten standen unter besonderem Schutz der Behorden In Bezirken in denen sie mehr als 20 der Bevolkerung ausmachten wurde den Mitgliedern von Minderheitengruppen die Freiheit gewahrt ihre Sprache im Alltag und in der Schule zu pflegen Weitgehend fur die politische Stabilitat verantwortlich waren die gut organisierten Parteien die als die eigentlichen Machtzentren wirkten Ohne Berucksichtigung der Zeit von Marz 1926 bis November 1929 wurden Koalitionen von funf tschechoslowakischen Parteien gebildet Diese bildeten spater das Ruckgrat der Regierung Republikanische Partei der Agrar und Kleinbauern Tschechoslowakische Sozialdemokratische Partei Ceska strana socialne demokraticka Tschechoslowakische Nationalsozialistische Partei Ceska strana narodne socialni Tschechoslowakische Volkspartei Tschechoslowakische Nationaldemokratische ParteiInnenpolitik Bearbeiten Die Tschechoslowakei war sowohl politisch als auch konfessionell ein heterogenes Gebilde Nach den Ergebnissen der einzigen beiden tschechoslowakischen Volkszahlungen der Zwischenkriegszeit bestand die Bevolkerung 1921 1930 neben Tschechen 51 5 51 2 und Slowaken 14 15 noch aus einer grossen Zahl von Deutschen 23 4 22 5 in den bohmischen Landern Sudetenland und der Slowakei Karpatendeutsche sowie aus Magyaren 5 6 4 9 und Russinen Ruthenen beziehungsweise Ukrainern 3 5 3 9 in der Slowakei Hierbei ist jedoch zu beachten dass bei den Volkszahlungen die Tschechen und Slowaken als Tschechoslowaken angegeben wurden so dass in manchen Quellen abweichende Anteile der Tschechen und Slowaken vorzufinden sind zum Beispiel 43 Tschechen und 22 5 Slowaken deren Summe aber von der obigen nicht abweicht Die Ruthenen und Ukrainer wurden als Rus ove angegeben Das Verhaltnis der Volksgruppen zueinander war konfliktbeladen Es gab mehrere kleinere Auseinandersetzungen Tschechoslowakische Abgeordnetenkammer 1920 1935 Deutsche und ungarische Parteien 9 10 Partei Mandate 1920 Mandate 1925 Mandate 1929 Mandate 1935 Stimmen 1935Sudetendeutsche Partei 44 1 256 010Deutsche Nationalpartei 10 7 Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei 15 17 8 Deutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei 31 17 21 11 300 406Deutsche Christlich Soziale Volkspartei 7 13 14 6 163 666Bund der Landwirte 11 24 5 142 775Ungarische Parteien und sudetendeutscher Wahlblock 9 4 9 9 292 847Vereinigte deutsche Parteien 6 16 Summe aus 300 Mandaten 79 85 75 75Ungarische Parteien und sudetendeutscher Wahlblock 1935 9 Deutsch demokratische Freiheitspartei Deutsche Gewerbepartei Deutschnationale Partei Sudetendeutsche Landbund Deutsche Arbeiterpartei Zipser deutsche Partei Ungarische Christlichsoziale Partei Ungarische NationalparteiDie sudetendeutsche Volksgruppe lebte vor allem in den industriell gepragten Ballungsraumen und stellte prozentual eine grossere Volksgruppe dar als die Slowaken Mit ihrer Stellung im Staat waren sie unzufrieden denn der Einmarsch tschechischer Truppen hatte 1918 Volksabstimmungen der Deutschen verhindert und der von den Sudetendeutschen geplante Anschluss an Osterreich war von den Siegermachten untersagt worden Ehemals osterreichische Beamte die kein Tschechisch sprachen wurden entlassen ebenso erging es vielen Chefs staatseigener Betriebe In den deutschen Schulen wurde die Staatssprache Tschechisch als Pflichtfach eingefuhrt der sonstige Unterricht blieb deutsch Viele Sudetendeutschen lehnten die Verpflichtung zum Erlernen der Staatssprache ab Nachdem die Deutsche Nationalpartei unter der Leitung von Rudolf Lodgman von Auen bei den Wahlen von 1920 einen gewissen Erfolg errungen hatte sank ihre Bedeutung im Laufe der spaten Zwanzigerjahre zusehends Die deutschen Sozialdemokraten waren von 1920 bis 1935 die starkste deutsche Fraktion im Prager Abgeordnetenhaus und wurden ab 1929 mit ihrem Vorsitzenden Ludwig Czech der verschiedene Ministerposten bekleidete auch Regierungspartei Ab 1933 waren grosse Teile der sudetendeutschen Bevolkerung von den Anfangserfolgen des deutschen Nationalsozialismus fasziniert Die zuerst nach Autonomie strebende Sudetendeutsche Partei von Konrad Henlein hervorgegangen aus der Deutschen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei wandte sich ab 1937 Adolf Hitler zu Unzufrieden waren auch die Slowaken die innerhalb des Staates keine Autonomie erhalten hatten obwohl sie ihnen durch den Pittsburgher Vertrag zwischen Amerikatschechen und Amerikaslowaken im Mai 1918 zugesichert worden war Sie fuhlten sich zudem durch den Begriff der tschechoslowakischen Nation beleidigt 1929 kam es zudem zur Verurteilung einer der fuhrenden slowakischen Personlichkeiten des slowakischen Professors Vojtech Tuka 1880 1946 zu 15 Jahren Zuchthaus von denen er acht Jahre tatsachlich im Gefangnis absitzen musste Tuka wurde wahrend des Zweiten Weltkriegs slowakischer Premierminister Slowakisch und Deutsch waren Anfang des 20 Jahrhunderts an Grundschulen in Ungarn nur als Fremdsprache zugelassen Daher fehlte es an einer slowakisch sprechenden Intelligenz Sie wurde durch tschechische Lehrer und Beamte ersetzt deren Verhalten von den Slowaken als arrogant empfunden wurde Die tschechischen Lehrer und Beamten trugen deutlich zu einer Tschechisierung der slowakischen Sprache bei Aussenpolitik Bearbeiten nbsp Edvard Benes 1884 1948 damals Aussenminister Edvard Benes der erste tschechoslowakische Aussenminister 1918 1935 und spaterer tschechoslowakischer Staatsprasident war ein grosser Forderer des Systems der demokratischen westlichen Staaten die die Tschechoslowakei bis 1938 auf internationalen Boden unterstutzten Benes glaubte durch den Volkerbund wurde die friedliche Entwicklung Europas gefordert und die Sicherheit der Lander die neu entstanden gewahrleistet werden Auch fadelte er ein Bundnis mit Rumanien und Jugoslawien ein das spater als Kleine Entente bekannt wurde Dies sollte den ungarischen Revanchismus aufhalten und allen drei Staaten eine sichere Zukunft bieten Denn durch die Abtrennung der Slowakei und der Karpatenukraine hatte Ungarn wirtschaftliche Probleme da die ganze ungarische Industrie und der Holzvorrat aus diesen Gebieten stammte und das Konigreich ohne diese fruher als Oberungarn bezeichneten Gebiete wirtschaftlich abhangig war Als Folge dieses Problems blieben die Beziehungen zwischen den beiden Staaten angespannt Benes wandte sich in fester Uberzeugung in der Aussenpolitik des Landes Grossbritannien und vor allem Frankreich zu da diese beiden Lander auch in vielen anderen Bereichen ein Vorbild fur die Erste Republik waren Wahrend das Vereinigte Konigreich eine Politik der Isolation verfolgte da die Tschechoslowakei im Krieg kein erreichbarer Bundnispartner ware entwickelten sich die Beziehungen mit Frankreich hervorragend Im Jahr 1925 wurden mehrere Vertrage unterzeichnet die Deutschland in den Volkerbund aufnahmen und so die Beziehungen zwischen der Weimarer Republik und der Ersten Republik verbesserten Grund fur die Verbesserungen der Beziehungen war die deutsche Staatsgarantie die Grenzen mit der Tschechoslowakei und Polen zu akzeptieren aber fur die Zukunft wurde vereinbart jede Streitigkeit zwischen Landern in einem internationalen Schiedsverfahren zu losen Darauf hin schloss Frankreich mit der Tschechoslowakei und Polen gefolgt von militarischen Lieferungen einen zusatzlichen Bundnisvertrag mit dem Versprechen im Falle eines Uberfalls Deutschlands die Lander zu verteidigen Nachdem die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht kamen und auch in den westlichen Grenzgebieten der Tschechoslowakei Anhanger fanden begann die tschechoslowakische Diplomatie angesichts einer drohenden Angliederung des Sudetenlandes an NS Deutschland nach neuen Verbundeten zu suchen Benes schloss 1935 einen Beistandsvertrag mit der UdSSR der eine Intervention der Roten Armee im Kriegsfall garantieren wurde und die Tschechoslowakei aus der Luft militarisch versorgen wurde 11 Das Munchner Abkommen von 1938 bedeutete schliesslich das Scheitern der langjahrigen Aussenpolitik des Landes Verbundete Bearbeiten nbsp Karte des Bundnisses der Kleinen Entente zwischen der Ersten Tschechoslowakischen Republik dem Konigreich Rumanien und dem Konigreich JugoslawienDie traditionellen Hauptverbundeten der Tschechoslowakei waren Frankreich und Grossbritannien Die Tschechoslowakei war in der Zwischenkriegszeit ein wichtiges Glied des Bundnissystems zwischen den drei Staaten Von 1920 bis 1939 war das Land mit dem Konigreich Jugoslawien und Rumanien in der Kleinen Entente verbunden Dieses Bundnis war vornehmlich gegen den Revisionismus Ungarns gerichtet Als Deutschland seinen Einfluss nach Mittel und Sudosteuropa ausdehnte wurde dieser Zusammenschluss obsolet Der Erste Wiener Schiedsspruch entzog der Kleinen Entente die Existenzgrundlage Neben diesen beiden Bundnissen schloss die Erste Republik mit der Sowjetunion ein Bundnis Dieses wurde 1938 gelost Beziehungen zu den Nachbarlandern Bearbeiten PolenDie Beziehungen zum Nachbarn Polen waren wegen der Olsagebietsfrage wahrend der gesamten Zwischenkriegszeit kritisch Polen erkannte die Herrschaft der CSR uber das Gebiet nicht an wahrend die CSR das Gebiet als schlesisch ansah und bis 1926 einige Tausend Polen aus dem Gebiet vertrieb Die CSR baute umfangreiche Grenzschutzanlagen an der tschechoslowakisch polnischen Grenze auf die zum Tschechoslowakischen Wall gehorten Nach dem Munchner Abkommen annektierte Polen das Olsagebiet DeutschlandMit Deutschland konnte die Tschechoslowakei ebenfalls keine gutnachbarlichen Beziehungen erreichen Zwar garantierte die Weimarer Republik in den 1925 geschlossenen Grenzvertragen die Anerkennung der neuen Grenzen zur Tschechoslowakei hob dies aber spater wieder auf Das im Rahmen des Versailler Vertrages von der CSR gegen die Stimmen der Bewohner annektierte Hultschiner Landchen blieb ein Streitpunkt Die weiteren Beziehungen der beiden Staaten waren durch Konfrontation gepragt So unterstutzte Hitler von 1937 bis 1938 die deutsch national orientierte Sudetendeutsche Partei Der Konflikt um das Sudetenland endete mit der Abtretung im Rahmen des Munchner Abkommens UngarnWegen der unsicheren Situation in der Sudslowakei dort fand nach dem Ersten Weltkrieg der Ungarisch Rumanische Krieg statt an dem sich auch die Tschechoslowakei beteiligte gab es zum Nachbarn Ungarn nur schlechte Beziehungen Nach dem Vertrag von Trianon wurde die gesamte Sudslowakei der Tschechoslowakei zugesprochen Die ungarische Minderheit bekampfte immer wieder die Vorherrschaft der Tschechoslowaken und wurde vom ungarischen Heimatland stark unterstutzt Da sich auch Ungarn an Deutschland anlehnte annektierte es im Schutz des Deutschen Reiches mit dem Ersten Wiener Schiedsspruch einen Teil der Sudslowakei und der Karpatenukraine RumanienZwischen der Ersten Republik und dem Konigreich Rumanien gab es seit dem Ungarisch Rumanischen Krieg gute aussenpolitische Beziehungen Mit Rumanien kam zusatzlich im Vertrag von Sevres zu einem kleineren Gebietsaustausch in der Karpatenukraine dabei verbesserten sich die Beziehungen noch mehr Der Bevolkerung der 14 000 Rumanen im Land ging es gut und es fanden zahlreiche kulturelle Austausche statt Als die Tschechoslowakei Rumanien zwei grosse Mengen von Geld lieh und das Konigreich es nicht zuruckzahlte verhangte die CSR eine Handelsbeschrankung uber Rumanien wobei der Handel stark reduziert wurde Nebenbei griff Rumanien entgegen dem Bundnis 1938 nicht ein und entzog so als einziger Verbundeter in Reichweite der Ersten Republik die Existenzgrundlage Minderheitenpolitik Bearbeiten Durch den Vertrag von Saint Germain die Verfassung von 1920 sowie die Genfer Konvention waren die Minderheiten theoretisch geschutzt Vor allem die deutsche Minderheit war dankbar dafur in Konfliktfallen internationale Schiedsorgane anrufen zu durfen Zwischen 1920 und 1930 gab es uber 1 200 Petitionen an den Volkerbund 175 davon kamen aus der Tschechoslowakei und davon wiederum fast die Halfte aus dem Jahr 1938 wahrend des Hohepunkts der Sudetenkrise zwischen der Tschechoslowakei und NS Deutschland Somit war die Erste Republik de facto ein multinationaler Staat Im offiziellen Sprachgebrauch blieben die Minderheiten jedoch unerwahnt und es wurde stets der tschechoslowakische Charakter der Republik betont Dies fuhrte zu erheblichen Konflikten mit den nationalen Minderheiten So wurde den Ukrainern Polen teilweise auch den Deutschen Minderheiten der Betrieb eigener hoherer Bildungseinrichtungen untersagt Neben dem damaligen Polen und Ungarn lebte in der Ersten Tschechoslowakischen Republik eine der grossten judischen Bevolkerungsgruppen in Mitteleuropa Die deutschen Parteien errangen bei den Wahlen 1935 einen Stimmenanteil von uber 20 18 Der Stimmenanteil deutscher Parteien in den Sudeten lag deutlich uber dem in der amtlichen Statistik ausgewiesenen Prozentzahl an Deutschsprachigen der nach dem Zensus von 1938 bei 23 0 lag im Jahr 1921 noch bei 25 2 Somit hatten auch viele tschechischsprachige Sudeten fur deutsche Parteien gestimmt woruber sich tschechoslowakische Nationalisten besonders erbost zeigten Die Ukrainer unterstutzten dafur erfolgreich den Ausbau der ukrainischsprachigen Grundschulen die von 200 auf 1570 im Jahr 1925 stieg Zusatzlich stieg noch die Zahl der zweisprachigen Schulen von 5426 auf 12 710 Etwa 100 000 Juden die 1917 1919 aus den Nachbarlandern aus bzw zuruckgewandert waren erhielten zwischen 1920 und 1935 die tschechoslowakische Staatsburgerschaft Fur die Polen im Olsagebiet ergab sich zumindest kurzfristig eine Verbesserung ihrer Lage In der Sudetenkrise 1938 baute die sudetendeutsche Partei die Unterstutzung der deutschen Bevolkerung auf und forderte eine Autonomie Als jedoch das Standrecht uber 13 sudetendeutsche Kreise folgte forderte Konrad Henlein den Anschluss an das Deutsche Reich was im Munchner Abkommen realisiert wurde Die ungarische Minderheit in der Slowakei wurde vom Konigreich Ungarn finanziell unterstutzt und sorgte immer wieder fur Aufstande Parteienspektrum Bearbeiten Das Parteienspektrum der Ersten Republik war weitgehend entlang der ethnischen und kulturellen Grenzen gespalten In Bohmen dominierten lange die konservativen und zentralistisch tschechisch orientierten Parteien In der Slowakei dominierten wiederum foderalistisch republikanische Parteien und in der Karpatenukraine oft judische Parteien Die sudetendeutsche Minderheit stimmte oft nur fur deutsche Parteien und die ungarische Minderheit fur nationalistische Parteien die eine Annaherung an Ungarn forderten Tschechoslowakische Parteien Bearbeiten Republikanische Partei der Landwirte und KleinbauernDie RSZML entstand 1922 durch eine Kombination einiger tschechischer und slowakischer Agrarparteien Der Vorsitzende war Antonin Svehla und der Hauptbestandteil war die Arbeitergesellschaft Svehla kombinierte zusatzlich fur die Partei soziale und demokratische Ideen Die Partei war von 1922 bis 1938 auch Teil einer Koalitionsregierung Tschechoslowakische Sozialdemokratische ArbeiterparteiDie CSDSD war eine sozialdemokratisch orientierte Partei die nach den Wahlen von 1920 die grosste Partei im Land war Die Orientierung der Partei war neutral es gab weder eine Annaherung an die linken oder rechten Parteien des Landes daher fand auch in der Blutezeit der Partei eine Spaltung in rechts und links statt Der Streit fuhrte schliesslich auch noch zur Verschiebung des Parteitags Die neue linke Partei unter dem Bohumir Smeral triumphierte am Ende Spater wurde dadurch noch die unabhangige Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei gegrundet Die Sozialdemokratie wurde dadurch stark geschwacht und erlebte in den Wahlen von 1925 ein Debakel Im Jahr 1929 verbesserte sich die Situation der Partei da der neue Leiter der Partei Antonin Hampl die Partei erneuerte und ihr im Volk zahlreiche Sympathien einbrachte Kommunistische Partei der TschechoslowakeiDie KSC entstand am 14 Mai 1921 durch Umbenennung eines von der Tschechoslowakischen Sozialen Demokratie Ceskoslovenska socialni demokracie CSSD abgespaltenen linken Flugels Der erste Vorsitzende war Bohumir Smeral Bereits bei den Parlamentswahlen im November 1925 wurde die Partei mit 13 der Stimmen und 20 Mandaten nach der Agrarpartei die zweitstarkste Partei des Landes 1925 wurde der Prozess der Bolschewisierung beschlossen verbunden mit einer Festigung der programmatischen Abhangigkeit von der Kommunistischen Internationale 1929 ubernahmen die sogenannten Jungs von Karlin karlinsti kluci die dafur verantwortlich zeichneten angefuhrt von Klement Gottwald die Fuhrung der Partei Viele Grundungsmitglieder verliessen daraufhin die Partei und die KSC verlor die meisten ihrer Wahler Tschechoslowakische national soziale ParteiDie CSNS wurde 1926 offiziell zur Tschechoslowakischen Sozialistischen Partei Die Mitte links Partei befurwortete einen sogenannten tschechoslowakischen Sozialismus Die Spitze der Partei war Vaclav Klofac Zusatzlich gab es in der Partei sehr populare Mitglieder wie Edvard Benes oder Milada Horakova Der Atheist Benes wurde 1935 auf Empfehlung Masaryks ins Amt des Staatsprasidenten gewahlt Tschechoslowakische VolksparteiDie CSL war eine Mahrisch Schlesische Christlich Soziale Partei die katholisch konservativ war und 1918 gegrundet wurde Die Partei war eine treue Anhangerin des christlichen Glaubens und eine starke Gegnerin der Tschechoslowakischen Hussitenkirche Seit 1922 wurde sie vom katholischen Priester Jan Sramek geleitet Tschechoslowakische Nationaldemokratische ParteiDie CSND wurde nach dem Ersten Weltkrieg gegrundet sie sympathisierte mit den Jungtschechen und mit anderen rechten und zentristischen Parteien Ideologisch war sie so radikal wie eine typische nationale und wirtschaftliche liberale Partei Sie wurde von Karel Kramar und spater Alois Rasin geleitet Slowakische Parteien Bearbeiten Slowakische Volkspartei Hlinkas Slowakische NationalparteiDeutsche Parteien Bearbeiten Deutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen RepublikDie DSAP Sozialdemokratische Deutsche Arbeiter die in den ersten Parlamentswahlen fast 590 000 Stimmen erhielt auf die mehr als 43 5 in Deutschland und 11 1 der Stimmen aller tschechoslowakischen Stimmen und 31 Sitze entfielen Die Partei wurde drittstarkster Mitspieler im ganzen Land Obwohl diese Partei weiterhin eine negative Haltung gegenuber dem tschechoslowakischen Staat mit seinem Minderheitenkonzept zwecks Vermeidung einer Verfassungskrise einnahm ermoglichte sie die Bildung der ersten Regierung Wie die tschechischen Sozialdemokraten litt sie an einer Spaltung der Partei und daran das Rennen um die Parteifuhrung zu verlieren Bei den zweiten Parlamentswahlen von 1925 erreichte sie nur ein Wahlergebnis von 6 bzw 17 Sitzen Bund der LandwirteDie BDL war eine wichtige Aktivistin der deutschen Landwirte in der Tschechoslowakei Sie war Teil der tschechoslowakischen Regierung in mehreren Koalitionen Der wichtigste Vertreter war Franz Spina Die Partei verschwand durch den Anschluss an die Sudetendeutschen Partei im Marz 1938 Deutsche Christlich Soziale VolksparteiDie DCV war eine andere deutsche Partei in der Ersten Republik Sie war eine katholisch dominierte Partei und auch Teil der tschechoslowakischen Regierung in mehreren Koalitionen Der wichtigste Vertreter war Robert Mayr Harting Sie wurde unter dem Druck von der SdP 1938 aufgelost Sudetendeutsche ParteiDie SdP war ein weit rechts nationalistische Partei die im Oktober 1933 unter Konrad Heinlein entstand In Wahlen im Jahre 1935 erhielt sie den grossten Anteil der Stimmen aller Kandidaten der Parteien In den Jahren 1937 38 entstand in der Partei ein starker Nationalismus Auf Weisung Hitlers verursachte sie die Sudetenkrise und spater das Munchner Abkommen Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Judische Parteien Bearbeiten Verband der judischen Bauern in der KarpatenukraineDer Verband der judischen Bauern in der Karpatenukraine war eine der judisch dominierten Interessenorganisationen und politischen Parteien in der Karpatenukraine Sie vertrat vor allem judische Agrarier im Landesteil Judische wirtschaftliche ParteiDie Judische wirtschaftliche Partei war eine konservative politische Partei die sich fur eine gleichmassige Verteilung der Wirtschaft in der Ersten Republik einsetzte und vor allem in der Slowakei und der Karpatenukraine aktiv war Sie holte in den Parlamentswahlen von 1925 einen Sitz Judische Zivilpartei der KarpatenukraineDie Judischen Zivilpartei war eine in der Karpatenukraine aktive Partei die sich fur die Zivilbevolkerung des Landesteils einsetzte und die Ideologie des Zionismus anstrebte Judische Republikanische ParteiDie Judischen Republikanischen Partei war eine rechts konservativ orientierte Partei in der Karpatenukraine die in den Provinzwahlen im Jahr 1928 und 1935 ein Parteienbundnis mit dem Verband der judischen Bauern in der Karpatenukraine schloss Judische Konservative ParteiDie judische Konservative Partei war eine Partei in der Karpatenukraine Sie verfolgte ideologisch die ultraorthodoxe Bewegung und bekampfte Zionismus und Sakularismus Judische Volkspartei Karpatenukraine Die judische Volkspartei war eine judische politische Partei zionistischer Orientierung in der Karpatenukraine In den Provinzwahlen von 1924 erzielte sie einen Wahlerfolg bei der ukrainischen Bevolkerung Judische Partei der TschechoslowakeiSie wurde 1919 vom Judischen Nationalrat der Tschechoslowakei Narodni rada zidovska in Prag gegrundet Es war die starkste judische politische Partei in der Ersten Republik In der Partei waren tschechoslowakische ukrainische deutsche ungarische und polnische Juden des Landes vertreten Die Partei hatte ein zionistisches politisches Programm und es gelang ihr bei der Beeinflussung der Verfassung soweit mitzuwirken dass die Juden offiziell als gleichberechtigte Burger angesehen und als nationale Minderheit bestatigt wurden Mit einem Wahlbundnis mit Parteien der polnischen Minderheit wurden zwei Kandidaten Julius Reisz und Ludvik Singer ins Parlament aufgenommen Nach dem Tod Singers folgte ihm Angelo Goldstein in den Parlamentswahlen von 1929 Neben Goldstein kam noch als dritter Vertreter der Partei Chaim Kugel ins Parlament In den Wahlen von 1935 triumphierte die Partei und erhielt 370 000 judische Stimmen Ungarische Parteien Bearbeiten Ungarische SPDDie ungarische SPD war eine sozialdemokratische Partei in der Slowakei Sie wurde 1919 von Sozialdemokraten ethnischer Minderheiten gegrundet Die Partei hatte eine deutsche und eine ungarische Vertretung In den Parlamentswahlen von 1920 errang die Partei vier Sitze Die Fuhrer der Partei waren Sam Mayer Gyula Nagy zwischen 1919 und 1922 Geza Borovszky ab 1922 und Joszef Foldessy Am 1 Januar 1927 wurde die Partei aufgelost Ungarische NationalparteiDie MNP wurde im Februar 1920 in Komarno als Partei der Kleinbauern gegrundet Am 21 Juni 1936 fusionierte die Partei mit der Christlich sozialen Partei einer weiteren grossen ungarischen Partei Das Hauptziel der Partei war zunachst eine Autonomie fur die ungarischen Teile der Slowakei zu erhalten Diese Haltung anderte sich spater und die Partei sprach sich fur eine Revision des Vertrags von Trianon aus Im Bereich der Wirtschaft befurwortete die Partei den freien Markt und die staatliche Unterstutzung von Kleinbauern Bauern wurden durch sie gefordert Christlich Soziale ParteiDie OKSZP war die wichtigste politische Partei der ethnischen Minderheit der Magyaren in der Ersten Republik Sie wurde durch eine Fusion der katholischen Verbande aus Bratislava und Kosice am 23 November 1919 in Kosice gegrundet Der erste Parteitag fand im Marz 1920 in Bratislava statt Die beiden Hauptziele waren einerseits die Umsetzung der slowakischen Autonomie und die Verteidigung der christlichen Ideologie gegen den Kommunismus Die erste Parteifuhrung war Lajos Kormendy Ekes ein Grossgrundbesitzer aus Kosice In den Parlamentswahlen 1925 erhielt die Partei 17 285 Stimmen nicht genug fur einen Parlamentssitz Am 21 Juni 1936 fusionierte die Partei mit der ungarischen Nationalpartei Polnische Parteien Bearbeiten nbsp Titelseite der Robotnik Slaski Schlesischer Arbeiter am 8 Januar 1924Polnische VolksparteiDie PSL wurde im Herbst 1922 auf der Basis der polnischen Mittelklasse gegrundet Der Vorsitzende der Partei war der Arzt Jan Buzek Andere prominente Parteiaktivisten waren der Pfarrer Jozef Berger und der Journalist Jaroslaw Waleczko Bei den Parlamentswahlen von 1929 wurde Buzek zum Mitglied des Parlaments gewahlt Er schloss sich der Tschechoslowakischen Sozialdemokratischen Fraktion an Die Partei veroffentlichte die Wochenzeitung Cieszyn Czeski und Prawo ludu Polnische Sozialistische ArbeiterparteiDie PSPR wurde im Februar 1921 auf der Basis polnischer Arbeiter gegrundet Die Partei war aktiv in Gewerkschaftskampfe verwickelt Der Vorsitzende der Partei war Emanuel Chobot Weitere prominente Mitglieder der Partei waren Antoni Steffek und Wiktor Sembol Die Partei arbeitete eng mit der Tschechoslowakischen Sozialdemokratischen Partei zusammen und erhielt von ihr Finanzhilfe Die Partei veroffentlichte nebenbei die Zeitung Robotnik Slaski Im September 1921 spaltete sich die stalinistische Halfte ab und trat der KSC bei In den Parlamentswahlen von 1929 und 1935 triumphierte die Partei mit ihrem Wahlblock und dem Bundnis mit grosseren Parteien bei der polnischen Minderheit Die Partei war zwischen 1923 und 1938 Mitglied der Sozialistischen Arbeiter Internationale Ruthenische Parteien Bearbeiten Autonome Agrar UnionDie AZS war eine politische Partei in der Tschechoslowakei die fur die Autonomie der Karpatenukraine kampfte Die Partei wurde als Karpatenbauernpartei und veroffentlichte Russkij vestnik Die Partei wurde im tschechoslowakischen Parlament durch Ivan Kurtyak vertreten Die Partei war eine der prominenten ruthenischen Parteien in der Tschechoslowakei und schwankte zwischen ungarischen und tschechoslowakischen Parteien In den Parlamentswahlen von 1935 verlor die Partei ihren Sitz Karpato russische Partei der Arbeiter und KleinbauernDie Partei wurde 1919 gegrundet und hatte eine Gross russische Ausrichtung Die Partei wurde unter der Leitung von Andrey Gagatko 1924 ins Parlament gewahlt Die Partei hatte in den Wahlen 1924 1925 und 1935 ein Wahlbundnis mit den tschechoslowakischen Sozialisten Die Partei befurwortet die Trennung von Kirche und Staat Russische Nationalautonome ParteiDie Russische Nationalautonome Partei wurde von Stepan Fencik gegrundet In den Parlamentswahlen von 1935 wurde Fencik ins Parlament gewahlt Die Partei veroffentlicht Nash Put Unser Weg Die Partei kampfte fur die Autonomie der Karpatenukraine Politisch zeigte sie sich antisemitisch und ganz rechts In den programmatischen Erklarungen forderte sie die Anerkennung der russischen nationalen Minderheit Ruthenische BauernparteiRuthenische Bauernpartei wurde 1920 gegrundet Die prominenteste Personlichkeit in der Partei war Awgustyn Woloschyn Die Partei veroffentlichte die Wochenzeitung Svoboda Im Jahr 1923 anderte die Partei ihren Namen in Christliche Volkspartei Christijansko narodna partija Im Jahr 1924 fusionierte die Partei mit der Tschechoslowakischen Volkspartei Verfassung der Ersten Tschechoslowakischen Republik von 1920 Bearbeiten nbsp Titelseite der Buchausgabe der Verfassung der Ersten RepublikNachdem die von den Vertragen bestimmte tschechoslowakische Verfassung von 1918 Ende 1919 ausser Kraft gesetzt wurde etablierte sich der Staat als Republik und Demokratie mit der Verkundung der Verfassung von 1920 Diese Verfassung wurde von der Nationalversammlung am 29 Februar 1920 verabschiedet und ersetzte so die vorlaufige Verfassung vom 13 November 1918 Die Verfassung wurde nach den Verfassungen der westlichen Vorbilder etabliert Zu den bemerkenswertesten Einflussen zahlten die des Vereinigten Konigreichs der USA und Frankreichs Das Regierungssystem der eingefuhrten Verfassung machte aus der Ersten Republik die am meisten westlich orientierte Demokratie aller zentralen und osteuropaischen Staaten in der Zwischenkriegszeit Die Verfassung sah nicht nur ein Parlament sondern auch einen frei gewahlten Prasidenten und dessen Kabinett und eine unabhangige Justiz vor Staatsform Bearbeiten Die Erste Republik wurde in beiden Verfassungen von 1918 und 1920 als Republik proklamiert die eine republikanische Demokratie sein sollte Im Gegensatz zu Polen hatte sich der junge Staat den Ruf einer republikanischen Demokratie bewahrt und fiel bis 1939 keiner Diktatur zum Opfer Offizielle Bezeichnung der Republik Bearbeiten Ihre amtliche Staatsbezeichnung war von 1918 bis 1938 Tschechoslowakische Republik CSR anfangs RCS bis 1920 existierte die Kurzform Tschecho Slowakei doch mit dem Landesnamen war die Karpatenukraine unzufrieden und deren Vertretung setzte sich bis 1920 fur einen angemessenen Namen ein mit der amtlichen Bezeichnung Tschechoslowakische Republik jedoch war letztendlich auch die Karpatenukraine zufrieden Regierung Bearbeiten erster tschechoslowakischer Staatsprasident Tomas Garrigue Masaryk 14 November 1918 14 Dezember 1935 erster Ministerprasident Karel Kramar bis 7 Juli 1919 Finanzminister Alois Rasin wurde am 18 Februar 1923 ermordet Aussenminister Edvard Benes Kriegsminister Milan Rastislav Stefanik 4 Mai 1919 zweiter tschechoslowakischer Prasident Edvard Benes 1935 gewahlt Staatssymbole BearbeitenFlagge Bearbeiten Hauptartikel Flagge der Tschechoslowakei Es wurde in der Republik lange uberlegt welche Flagge der neue Staat haben solle Seit 1918 wurden vorlaufig verschiedene Formen der traditionellen weiss roten bohmischen Flagge verwendet 1918 wurde sie zur Flagge der Tschechoslowakei erklart Das wiedergegrundete Polen fuhrte aber fast die gleiche Flagge Nur durch das Seitenverhaltnis von 5 8 statt 2 3 konnte man beide Flaggen unterscheiden Zwei Jahre spater am 30 Marz 1920 wurde am linken Rand der Flagge ein blaues gleichschenkliges Dreieck fur die Slowakei eingefugt Das Blau entstammt der slowakischen Flagge Nach anderen Quellen ist die blaue Farbe dem Wappen Mahrens entnommen Die Flagge blieb trotz des Untergangs der Ersten Republik erhalten Wappen Bearbeiten nbsp Offizielles Wappen der Ersten Republik Hauptartikel Wappen der Tschechoslowakei Nach der Auflosung Osterreich Ungarns und nach Provisorien in den ersten zwei Jahren der Republik wurden in der Verfassung vom 29 Februar 1920 drei Wappen konstruiert wobei das Grosse Wappen das offiziell alleinige Wappen der Ersten Tschechoslowakischen Republik war und erst 1945 durch das Wappen der Dritten Republik ersetzt wurde Die Streitigkeiten setzten sich wie bei der Flagge weiterhin fort und waren auch in der Zweiten Republik Thema der autonomen Provinzen Militar Bearbeiten nbsp Tschechoslowakische Generale mit Masaryk 1935 nbsp Panzer der Tschechoslowakischen Armee wahrend der Mobilisierung 1938Die Erste Republik hatte eine Armee die aus rund 200 000 Soldaten in 17 Infanteriedivisionen und 4 schnellen Divisionen und zusatzlich noch 50 000 Reservisten bestand Die Einheiten wurden wegen des hohen Budgets gut ausgerustet und hervorragend ausgebildet Das Oberkommando war vor allem in Jugoslawien sehr angesehen und schloss so ein Bundnis mit Rumanien und Jugoslawien Die Verteidigungsplane waren durch den tschechoslowakischen Wall vorerst gesichert Der Verteidigungshaushalt war nicht begrenzt wurde durch die eigene Herstellung von Waffen nicht belastet und erlaubte einen grossen Spielraum in anderen militarischen Aspekten Noch vor dem Munchner Abkommen fand wahrend der Sudetenkrise eine Mobilisation der Tschechoslowakischen Armee statt Nach dem Munchner Abkommen hatte Hitler einen Grossteil des Walls bekommen und konnte so 1939 den fast wehrlosen tschechoslowakischen Staat problemlos einnehmen Wirtschaft BearbeitenDie neue Nation hatte eine Bevolkerung von uber 14 8 Millionen 70 bis 80 der gesamten Industrie des zusammengebrochenen osterreichisch ungarischen Reiches verblieben im neuen Staat einschliesslich der Porzellan und Glasindustrie und der Zuckerfabriken mehr als 40 aller Brennereien und Brauereien die Rustungsindustrie Lokomotiven Autos und Maschinen und die chemische Industrie in Nordbohmen 17 der ungarischen Industrie die das Konigreich in der Slowakei wahrend des spaten 19 Jahrhunderts aufgebaut hatte fielen auch der Republik zu Die Tschechoslowakei war der weltweit am zehntmeisten industrialisierte Staat und von 1920 bis 1935 sogar der neuntreichste Staat der Welt Die tschechischen Lander wurden dabei weit mehr als die Slowakei industrialisiert In Bohmen Mahren und Schlesien waren 39 der Bevolkerung des Staates in der Industrie und 31 in der Landwirtschaft beschaftigt Die meisten Leicht und Schwerindustrien waren im Sudetenland und wurden meistens von Deutschen oder deren Banken gesteuert Tschechen machten nur 20 bis 30 der gesamten Industrie aus In der Slowakei waren nur 17 1 der Bevolkerung in der Industrie beschaftigt dafur aber 60 4 in der Land und Forstwirtschaft Nur 5 der gesamten Industrie in der Slowakei war in slowakischen Handen Die gesamte Karpatenukraine war im Wesentlichen ohne Industrie und lebte nur vom Tourismus und vom Holztransport In der Landwirtschaft wurde nach der Staatsgrundung ein Reformprogramm eingefuhrt das die ungleiche Verteilung der Wirtschaft beheben sollte Die Weltwirtschaftskrise traf von 1929 bis 1933 auch die Tschechoslowakei Die Zahl der Arbeitslosen belief sich auf etwa eine Million zusatzlich verzeichnete man einen Ruckgang der Industrie um 40 4 Wahrung Bearbeiten nbsp Tausend Tschechoslowakische Kronen 1932Nach der Entstehung der Tschechoslowakei musste schnell ein neues Wahrungssystem geschaffen werden das sich von den inflationsbehafteten Wahrungen der anderen neu entstandenen Lander unterschied Vorerst galten jedoch auf dem Territorium des jungen Staates die Banknoten und Munzen der osterreichisch ungarischen Bank noch weiter Es fand so eine Wahrungsreform statt mit der die Tschechoslowakische Krone geschaffen wurde Ceskoslovenska koruna Kc spater Kcs Die ersten Banknoten kamen noch im gleichen Jahr in Umlauf 1922 folgten dann die ersten eigenen Munzen die die bis dahin noch geltenden vormaligen osterreichisch ungarischen unedlen Nominale ablosten Die alten Gold und Silberkronen waren seit dem Krieg praktisch schon lange aus dem Umlauf verschwunden Die Kronenwahrung unterlag im weiteren Verlauf noch mehreren Reformen und Veranderungen So wurde z B die Goldparitat durch Gesetz vom 7 November 1929 auf 44 85 mg pro 1 Kc im kommerziellen Handel festgelegt Goldkernwahrung In der Zeit von 1923 bis etwa 1929 war die Krone relativ wertstabil sie schwankte um durchschnittlich 15 36 bis 16 37 Schweizer Franken pro 100 Kronen Der Wechselkurs gegenuber der Reichsmark betrug 1932 0 85 Landwirtschaft Bearbeiten Im Jahr 1929 waren 35 der Einwohner in der Landwirtschaft tatig Durch die starke Industrialisierung gab es in der tschechoslowakischen Landwirtschaft einen Ruckgang von uber 20 Ausserdem gab es auch mehrere Verstaatlichungswellen von Bauernhofen und landwirtschaftlichen Betrieben Die Landwirtschaft war vor allem in der Slowakei und Karpatenukraine dominant Industrie Bearbeiten Die tschechoslowakische Industrie begann schnell sich zu entwickeln Modernere Handarbeit Maschinenbau und neue Technologien ersetzen das alte System Osterreich Ungarns Einer der wichtigsten Vertreter der Industrie der damaligen Zeit war Tomas Bata der in der Lage war Arbeit fur Tausende von Arbeitern zu schaffen 1924 erreichte die Industrieproduktion des Staates einen Spitzenwert Die Textilien Glas und Schuhindustrie waren jeweils die modernsten Industrien der Welt Zusatzlich war die tschechoslowakische Rustungsindustrie gut entwickelt Zusammen mit dem Abschluss der Elektrifizierung der Tschechoslowakei boomte auch die elektrische Energieversorgung Im Jahr 1928 gab es in der Tschechoslowakei nur 38 000 Arbeitslose die nicht mal 1 der arbeitenden Bevolkerung ausmachten In der Industrieproduktion war die Erste Republik auf dem zehnten Platz der Welt 12 Tourismus Bearbeiten nbsp Werbeplakat der CSD fur die Strecke Prag BratislavaDie Erste Tschechoslowakische Republik gehorte zwischen den 1920er Jahren und 1930 zu einem beliebten Reiseziel Viele Touristen verbrachten ihren Urlaub in Prag Das meistbesuchte historische Land war Bohmen dank der Hauptstadt Prag Die vielen Wahrzeichen Prags wie die Prager Burg oder der Altstadter Ring waren ebenfalls beliebte Ziele von zahlreichen Touristen Durch die jahrlich bis zu acht Millionen Touristen machte das Land allein ca 900 Millionen Kronen Umsatz Infrastruktur Bearbeiten nbsp Die zwei 1935 vorgeschlagenen Haupt West Ost Verbindungen auf der StrasseDie Infrastruktur zuvor auf Osterreich und Ungarn ausgerichtet war schlecht miteinander verbunden So gab es zunachst keine direkte Bahnverbindung von Bohmen in die Karpatenukraine da diese ehemals zum Konigreich Ungarn gehort hatte und nur mit der Slowakei verbunden war Die neuen Eisenbahnstrecken anderten dies u a wurden zwei Hauptbahnstrecken in die bis dahin isolierte Karpatenukraine geschaffen Diese verteilten Holz und weitere Rohstoffe aus der Karpatenukraine im ganzen Land und waren uber 1 800 km lang Weltwirtschaftskrise Bearbeiten nbsp Arbeitslose schlafen in einer Prager Ziegelei wahrend der Weltwirtschaftskrise ca 1933Die unabhangige tschechoslowakische Republik war wirtschaftlich der machtigste Nachfolgestaat Osterreich Ungarns Wahrend die bohmischen Lander vor dem Krieg einen hohen Grad der Industrialisierung erreicht hatten gab es in der Slowakei und der Karpatenukraine eine deutlich unterentwickelte Wirtschaft Im Jahr 1924 erreichte die Industrieproduktion wieder Vorkriegsniveau und uberschritt dieses 1929 um 41 Als die Weltwirtschaftskrise 1931 auch die Tschechoslowakei traf schrumpfte die Wirtschaft stark und viele Unternehmen gingen in Konkurs Zahlreiche Arbeiter und Handwerker wurden arbeitslos manche Menschen litten unter Unterernahrung Die Krise begann sich 1931 weiter zu verstarken und hatte ihren Hohepunkt in der Tschechoslowakei im Jahre 1933 als es 1 3 Millionen Arbeitslose gab Aber auch wahrend des Abnehmens der Krise gab es in der Tschechoslowakei bis 1936 keinen erneuten wirtschaftlichen Aufschwung Erst 1936 kam der Aufschwung der im Jahr 1937 noch starker wurde Die treibende Kraft der Wirtschaft war vor allem die Chemie Metall Textil und Papierindustrie die wieder das Niveau vor der Krise erreichten Auch die Gesamtwirtschaft die um 38 geschrumpft war wuchs bis 1938 wieder Kleine Unternehmen die zuvor in Konkurs gegangen waren konnten wieder neu aufgebaut werden und wirtschaften Die Hauptursache fur den nur langsamen Aufbau der Wirtschaft wahrend der Krise waren die verschlechterten Aussenbeziehungen da es von dort keine wirtschaftliche Unterstutzung gab 13 Ruckgang der Industrieproduktion auf dem Hohepunkt der Krise 14 Land RuckgangVereinigte Staaten 46 8 Polen 46 6 Kanada 42 4 Deutsches Reich 41 8 Tschechoslowakei 40 4 Niederlande 37 4 Italien 33 0 Frankreich 31 3 Belgien 30 6 Argentinien 17 0 Danemark 16 5 Grossbritannien 16 2 Schweden 10 3 Japan 8 5 Brasilien 7 0 Schulden Bearbeiten Die Tschechoslowakei blieb wie auch Liechtenstein in der Zwischenkriegszeit schuldenfrei und lieh stattdessen grosse Summen dem Konigreich Jugoslawien und Rumanien Als die Weltwirtschaftskrise 1931 die Erste Republik schwer traf war man auf das Verliehene angewiesen und begann erst Jugoslawien und dann Rumanien unter Druck zu setzen Als diese ihre Schulden nicht zahlen konnten errichtete die Tschechoslowakei eine Handelsschranke und reduzierte stark den Export Daraufhin verschlechterten sich die aussenpolitischen Beziehungen und der erhoffte Eingriff der einstigen Verbundeten blieb im Ersten Wiener Schiedsspruch aus Nachwirkungen und Ehrungen Bearbeiten nbsp Das Grosse Wappen der Tschechoslowakei im Veitsdom fuhrt zwischen den ehemaligen drei Landesteilen der Ersten Republik immer noch zu Kontroversen In den ersten Jahren nach dem Ende der Tschechoslowakei sahen die Nachfolgestaaten ihre gemeinsame Geschichte in der Ersten Tschechoslowakischen Republik vor allem unter dem Aspekt des Wohlstands und der Demokratie Nach den vier Jahrzehnten kommunistischer Diktatur wurden diese fruhen Errungenschaften noch positiver bewertet Dazu gehorten das grosse gemeinsame Wirtschaftsgebiet die Personenfreizugigkeit die staatsburgerlichen Rechte und die starke Demokratie in der auch das Frauenwahlrecht eingefuhrt wurde Die schon in den 1920ern erbauten Eisenbahnnetze werden weiter benutzt so besteht bis heute die Eisenbahnverbindung zwischen Tschechien der Slowakei und der Karpatenukraine Die Erste Republik hinterliess auch ein reiches kulturelles und wissenschaftliches Erbe Nach der Aufteilung zwischen Tschechien und der Slowakei existiert inzwischen innerhalb der Europaischen Union wieder eine intensivierte Kooperation zwischen den beiden fruheren Landesteilen Nach 1948 bestanden in der Karpatenukraine einige nationalistische Vereine und Parteien die eine Wiederangliederung der Karpatenukraine an die Tschechoslowakei forderten Nach 1945 Bearbeiten nbsp Ein Teil der Restauration war der Wiedergewinn der Karpatenukraine 1945 1948 Nach der Befreiung und der Wiedergrundung der Demokratie in der Form der Dritten Tschechoslowakischen Republik betrieb der aus dem Exil zuruckgekehrte Staatsprasident Edvard Benes zusammen mit dem damaligen Aussenminister Jan Masaryk eine Revisonspolitik mit dem Ziel die Demokratie und Wirtschaft so wie in der Ersten Republik wiederherzustellen Diese Schritte wurden jedoch teilweise durch die Sowjetunion und die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei KSC behindert und vom popularen Motto Brucke zwischen Ost und West uberschattet Nach dem Februarumsturz wurde die Tschechoslowakei zu einem Satellitenstaat der Sowjetunion Bildung BearbeitenDie Erste Tschechoslowakische Republik baute ihr Hochschulwesen schnell aus So kamen zu den bereits existierenden Universitaten in den Grossstadten auch neue Universitaten hinzu und es wurde 1919 ein Rahmengesetz fur die Hochschulen erlassen 1921 war ein Viertel der Bevolkerung Analphabeten wobei sich die Verteilung sehr stark unterschied Im zuvor ungarischen Osten also der Karpatenukraine waren dies ca 60 65 im tschechischen Teil Bohmens lediglich 0 75 In der Slowakei wurde zusatzlich 1919 die bis dahin nicht bestehende allgemeine Schulpflicht eingefuhrt wodurch sich innerhalb von vier Jahren sowohl die Zahl der Lehrer als auch der Schuler um zwei Drittel erhohte Grundschulen waren vor allem in Form von Grund und Mittelschulen vertreten Es gab auch Zentralschulen dann Gymnasium in der klassischen altsprachlichen Form oder als Realgymnasium Weitere Schulen waren Wirtschafts Landwirtschafts und Industrieschulen Neben mittleren und hoheren Schulen waren vielfaltig hohere berufsbildende Schulen und Hochschulen vertreten Es gab eine Staatsschule fur Angewandte Kunst in Prag staatliche Konservatorien und Padagogische Akademien jeweils in Prag in Tschechisch und Deutsch Brno und Bratislava und eine Hochschule fur Sozialwesen in Prag Das Staatsarchiv wurde in einigen Prager Schulen und in staatlichen Schulbibliotheken in Prag aufbewahrt In der Karpatenukraine Bearbeiten In der Karpatenukraine waren ca 60 65 der Bevolkerung Analphabeten und es existierten nur ca 250 Schulen Mit der Angliederung an die Tschechoslowakei anderte sich dies Mehr noch als in der Slowakei wurde dort das Schulwesen ausgebaut und das Bildungsniveau verbesserte sich In der Slowakei Bearbeiten In der Slowakei unterschied sich der Bildungsstand in extremer Weise nach der ethnischen Zugehorigkeit Am hochsten war er bei den Magyaren denen ein in osterreichischer Zeit ausgebautes Schulsystem der romisch katholischen Kirche zur Verfugung stand Die Slowaken waren dagegen zu 35 Analphabeten und bildeten das Schlusslicht In den bohmischen Landern heutiges Tschechien Bearbeiten Die Lander Bohmen Mahren und Schlesien hatten 1918 bereits ein gut ausgebautes Schulsystem Uber 90 der Kinder besuchten eine staatliche oder Grundschule Die Analphabetenquote lag unter 0 75 Nach dem Krieg wurde vor allem die Mittelschulbildung Realschulen und Gymnasien fur die Tschechen verbessert zum einen in dem vorher deutschsprachige Schulen in einigen Teilen des Landes zur tschechischen Unterrichtssprache ubergingen zum anderen gab es auch zahlreiche Neugrundungen die oft vom Staat getragen wurden nbsp Die Technische Universitat PribramHochschulen Bearbeiten Karls Universitat in Prag Masaryk Universitat in Brunn Comenius Universitat in Bratislava Deutsche Universitat in Prag Ukrainische Freie Universitat in Prag Veterinarmedizinische Universitat in Brno Theologische Fakultat in Olomouc Evangelisch Theologische Fakultat Jan Hus in Prag Evangelisch Theologische Akademie in Bratislava Tschechische Technische Universitat in Prag Tschechische Technische Universitat in Brno Deutsche Technische Universitat in Prag Deutsche Technische Universitat in Brunn Universitat fur Landwirtschaft in Brunn Technische Universitat Pribram Akademie der Bildenden Kunste in PragSchulfinanzierung Bearbeiten Dem tschechoslowakischen Staat fehlte es weder an finanziellen Mitteln noch am politischen Willen um das Bildungswesen auszubauen den Bildungsstand der fruheren Osterreichisch Ungarischen Monarchie wollte vor allem Tomas Garrigue Masaryk verbessern Auch an einer Forderung der Ukrainer war man interessiert Dies wiederum lehnte sich an die neuen tschechoslowakischen Schulen an weil man die Ukrainer als gleichberechtigte Burger ansah und nicht erneuter Benachteiligung wie vor 1919 aussetzen wollte Fortschritte gab es in der Zwischenkriegszeit vor allem in der Slowakei In Bohmen wiederum forderte der tschechoslowakische Staat sakulare Schulen um die Vorherrschaft der tschechoslowakischen Demokratie im Bildungswesen zu sichern 1935 betrug das staatliche Budget fur Bildung der insgesamt ca 3 Mio Kinder 1 5 Milliarden Tschechoslowakische Kronen Kulturelle Blutezeit in der Ersten Republik BearbeitenSeit der Nationalen Geburt 1918 wuchs die Kultur und der Nationalismus der jungen Republik auf ungeahnte Hohen und wirkte sich dabei auf die Weltliteratur sowie Kunst und das Theater aus Der sogenannte Tschechoslowakismus der das System zusammenhielt und die Grundlage schaffte bestand bis 1938 ununterbrochen weiter und wird bis heute positiv wahrgenommen Sport Bearbeiten nbsp Eishockeyspiel zwischen der CSR und Deutschland wahrend der Eishockey Weltmeisterschaft 1938Die Tschechoslowakische Fussballnationalmannschaft war mit vier Auftritten bei der Fussball Weltmeisterschaft 1934 sehr angesehen und belegte den zweiten Platz An den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin nahm die Tschechoslowakei mit 163 Teilnehmern teil Sie gewann drei Gold und funf Silbermedaillen Die 12 Eishockey Weltmeisterschaft und 23 Eishockey Europameisterschaft fand vom 11 bis 20 Februar 1938 in Prag statt Der Austragungsmodus wurde im Vergleich zum Vorjahr erneut verandert 14 Mannschaften nahmen an dieser WM teil Dabei belegte die Eishockey Mannschaft der CSR den dritten Platz und holte Bronze Tschechoslowakismus Bearbeiten Hauptartikel Tschechoslowakismus Nach der Entstehung der CSR wurde der Tschechoslowakismus zur Staatsdoktrin die 1920 in der Verfassung verankert wurde Ohne den Tschechoslowakismus hatte es in der CSR keine in diesem Masse uberwiegende Staatsnation gegeben Fur die Slowaken schuf das Zusammengehen mit den Tschechen gewissermassen Raum fur die Emanzipation als eigenstandiges Volk das noch vor dem Krieg von volliger Magyarisierung bedroht gewesen war Wahrend die Anerkennung des Tschechoslowakismus unter Tschechen selbstverstandlich war bewahrte sich die Mehrheit der Slowaken im Bewusstsein der slowakischen Selbststandigkeitsbestrebungen die bis in die erste Halfte des 19 Jahrhunderts zuruckreichten eine Sichtweise auf die Slowakei als eigenstandige Entitat Zudem wurden die tschechisch slowakischen Vertrage uber die der Weg zur Staatsgrundung bereitet wurde von slowakischen Autonomisten vor allem aus der Hlinka Partei zur Unterminierung des Tschechoslowakismus benutzt laut Pittsburgher Abkommen sollte der Slowakei Autonomie eingeraumt werden Der tschechisch slowakische Staat mit seiner offiziell tschechoslowakistischen Doktrin verursachte demnach in der Slowakei Abneigung gegen ebendiese Doktrin Obwohl mit dem Tschechoslowakismus einige Probleme auftauchten uberstand das demokratische Ideal die Sudetenkrise nach der Munchner Konferenz ging der Tschechoslowakismus in der gekrankten Bevolkerung verloren Siehe auch Bearbeiten nbsp Portal Tschechoslowakei Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Tschechoslowakei Geschichte der Tschechoslowakei Zweite Tschechoslowakische Republik Dritte Tschechoslowakische Republik Geschichte der Karpatenukraine Erster Wiener Schiedsspruch Polnisch Tschechoslowakischer Grenzkrieg Deutsche in der Ersten Tschechoslowakischen RepublikLiteratur BearbeitenZdenek Benes Hrsg Geschichte verstehen Die Entwicklung der deutsch tschechischen Beziehungen in den bohmischen Landern 1848 1948 Gallery u a Prag 2002 ISBN 80 86010 66 X Kazimierz Grzybowski Continuity of Law in Osteuropa In The American Journal of Comparative Law Bd 6 Nr 1 Winter 1957 ISSN 0002 919X S 47 78 Digitalisat Mary Heimann Tschechoslowakei The State that failed Yale University Press New Haven u a 2009 ISBN 978 0 300 14147 4 Adolf H Hermann A History of the Czechs Allen Lane London 1975 ISBN 0 7139 0486 0 Jorg K Hoensch Geschichte der Tschechoslowakei 3 verbesserte und erweiterte Auflage Kohlhammer Stuttgart 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