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Jan Masaryk 14 September 1886 in Prag 10 Marz 1948 ebenda war ein tschechoslowakischer Politiker Von 1940 bis 1948 war er Aussenminister zunachst in der Exilregierung Er starb unter nicht geklarten Umstanden Jan Masaryk vor 1923 Denkmal in Prag Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Tod 3 Grabstatte 4 Jan Masaryk Medaille 5 Masaryk in Film und Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLeben BearbeitenJan Masaryk war der Sohn Tomas Garrigue Masaryks des ersten Prasidenten der Tschechoslowakei Von 1906 bis 1913 lebte er in den USA Jan Masaryk war im Ersten Weltkrieg Frontoffizier der k u k Armee und wurde noch im Oktober 1918 wegen besonderer Tapferkeit befordert In der zweiten Halfte der 1920er Jahre war er Teilnehmer an den Treffen der informellen Stammtischgruppe Prager Intellektueller Patecnici 1 Ab 1919 im diplomatischen Dienst war Masaryk unter anderem von 1925 bis 1938 tschechoslowakischer Botschafter in Grossbritannien Ab 1940 war er Aussenminister der tschechoslowakischen Exilregierung und erwarb sich in dieser Zeit durch seine Rundfunkansprachen in der BBC grosse Popularitat Von September 1944 bis April 1945 war er ausserdem Verteidigungsminister der Exilregierung Nach der Ruckkehr 1945 behielt Masaryk das Amt des Aussenministers auch in der ersten Regierung des kommunistischen Premiers Klement Gottwald Masaryk war Mitglied im Bund der Freimaurer 2 Tod BearbeitenAm 10 September 1947 versuchte das Olmutzer Gebietssekretariat der KSC Masaryk zusammen mit den beiden ebenfalls nichtkommunistischen Ministern Petr Zenkl und Prokop Drtina durch ein Sprengstoffattentat zu ermorden Initiator der aus Krcman in Parfumschachteln versandten Bomben war der KSC Abgeordnete Jura Sosnar Honzak Auftraggeber war wahrscheinlich der Olmutzer KSC Gebietssekretar Gottwalds Schwiegersohn Alexej Cepicka Wahrend des kommunistischen Umsturzes im Februar 1948 nahm Masaryk keine eindeutige Haltung ein Wenig spater wurde er nur in seinen Pyjama gekleidet im Hof des Palais Czernin dem Sitz des Aussenministeriums unter dem Badezimmerfenster tot aufgefunden sogenannter Dritter Prager Fenstersturz Trotz mehrerer gerichtlicher Untersuchungen war lange nicht geklart ob er sich das Leben genommen hatte oder ermordet wurde Die Spekulationen uber einen Mord durch die kommunistische Geheimpolizei fuhrten im Jahr 1993 zur Wiederaufnahme der fallengelassenen Ermittlungen die erst nach zehn Jahren abgeschlossen wurden Im Jahr 2002 stellte eine Expertise aufgrund der Lage des Korpers und der vorhandenen Verletzungen fest dass Masaryk gewaltsam aus dem Fenster gestossen worden sein musste Eine Agentin des sowjetischen Geheimdienstes habe dies damals auch schon in ihrer Aussage angedeutet da diese Aussage jedoch spater nicht mehr uberpruft werden konnte galten die Todesumstande weiterhin als ungeklart Auch die Prager Polizei erklarte im Jahre 2004 dass sie nicht mehr von Suizid ausgehe 3 4 Ende Oktober 2019 wurden nach amtlichen Angaben die Ermittlungen uber den Tod Jan Masaryks wieder aufgenommen 5 6 7 Grabstatte Bearbeiten nbsp Grabstatte Masaryks und seiner Familie auf dem Dorffriedhof von LanyJan Masaryk wurde neben seinen Eltern auf dem Dorffriedhof von Lany u Rakovnika beigesetzt 1994 wurde dort auch die Urne seiner 1966 in den USA verstorbenen Schwester Alice Masarykova bestattet Jan Masaryk Medaille BearbeitenDas tschechische Aussenministerium verleiht die silberne Jan Masaryk Medaille die eine der hochsten Auszeichnungen ist die auch Nichttschechen erhalten konnen Masaryk in Film und Literatur BearbeitenIn dem Filmdrama Verrat von Munchen von Julius Sevcik 2017 Orig Masaryk Tschechien 2016 spielt Karel Roden seine Rolle 8 Der Film zeigt die Zeit vor dem Munchner Abkommen aus der fiktiven Retrospektive Jan Masaryks in einer amerikanischen Psychiatrie 1938 1956 erschien in den USA der Zeitroman The Foreign Minister von Leo Lania uber Masaryks Leben und insbesondere sein Ringen um eine Haltung in der Nacht vor seinem Tod Das Buch wurde 1960 und 2019 auch auf Deutsch veroffentlicht 9 Einzelnachweise Bearbeiten Vaclav Stehlik Stari Patecnici a Novodobi Zpatecnici online auf vasevec parlamentnilisty cz Tajne spolecenstvi v Cechach zednari deutsch Geheimgesellschaften in Bohmen Freimaurer Homepage des Sender CT24 30 Dezember 2009 abgerufen am 18 November 2012 tschechisch Rob Cameron Police close case on 1948 death of Jan Masaryk murder not suicide Radio Praha in English veroffentlicht am 6 Januar 2004 Abgerufen am 8 Februar 2018 Rob Cameron Masaryk murder mystery back in headlines as Russian journalist speaks out Radio Praha in English veroffentlicht am 18 Dezember 2006 Abgerufen am 8 Februar 2018 Neue Ermittlungen zu Prager Fenstersturz von 1948 ORF 30 Oktober 2019 abgerufen am 30 Oktober 2019 Sven Felix Kellerhoff Prager Fenstersturz 1948 Warum Jan Masaryk sterben musste In DIE WELT 10 Marz 2022 welt de abgerufen am 22 Mai 2022 Lob des Opportunismus Prager Czernin Palais erzahlt seine Geschichte In Radio Praha International 4 Juni 2022 abgerufen am 10 Dezember 2022 Masaryk 2016 IMDb abgerufen am 11 Januar 2020 Leo Lania Der Aussenminister Zerrieben zwischen Faschismus und Kommunismus deutschlandfunk de 29 November 2019 abgerufen am 29 November 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jan Masaryk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zeitungsartikel zu Masaryks Tod vom Marz 2005 tschechisch Literatur von und uber Jan Masaryk im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Jan Masaryk in den Historischen Pressearchiven der ZBWAussenminister der Tschechoslowakei 1918 bis 1939Edvard Benes Milan Hodza Kamil Krofta Frantisek Chvalkovsky1940 bis 1945 Exilregierung Jan Masaryk1945 bis 1992Jan Masaryk Vladimir Clementis Viliam Siroky Vaclav David Jiri Hajek Jan Marko Bohuslav Chnoupek Jaromir Johanes Jiri Dienstbier Jozef Moravcik Normdaten Person GND 118731548 lobid OGND AKS LCCN n81118907 VIAF 4989911 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Masaryk JanKURZBESCHREIBUNG tschechischer PolitikerGEBURTSDATUM 14 September 1886GEBURTSORT PragSTERBEDATUM 10 Marz 1948STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jan Masaryk amp oldid 231692671