www.wikidata.de-de.nina.az
Bohumir Smeral 25 Oktober 1880 in Trebic Osterreich Ungarn 8 Mai 1941 in Moskau war ein tschechischer Politiker Journalist und Publizist Er war Parteivorsitzender der Tschechischen Sozialdemokratischen Partei Mitbegrunder der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei und Mitglied des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale Bohumir Smeral Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Politischer Werdegang 2 Ehrung 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Smeral entstammte der Familie eines Lehrers Schon wahrend seiner Schulzeit am Gymnasium engagierte sich Smeral in der Sozialdemokratischen Partei und trat dem sozialdemokratischen Verein Pokrok Fortschritt bei 1898 begann er mit dem Jurastudium an der Karls Ferdinands Universitat in Prag und promovierte am 27 September 1904 1 Seit 1899 arbeitete er als Redakteur der Zeitung Prava lidu Rechte des Volkes Er war ein uberzeugter Marxist Seine Vision eines sozialistischen Staates beruhte auf einer Existenz der parlamentarischen Demokratie 1903 bis 1904 trat er neben Arbeiterfuhrern als Redner auf Arbeiterversammlungen auf und publizierte einige politische Werke Politischer Werdegang Bearbeiten Seine Zahigkeit sein hoher Intellekt seine Opferbereitschaft und Disziplin fuhrten schliesslich dazu dass er im August 1909 in das Exekutivkomitee der Partei und 1911 zum Abgeordneten des Osterreichen Reichsrates gewahlt wurde Dort wurde er zum Verhandlungsfuhrer des Abgeordnetenklubs ernannt und hatte damit auch in der Redaktion der Prava lidu entscheidenden Einfluss Zu Beginn des Ersten Weltkrieges zahlte er zu den fahigsten Politikern der tschechischen Sozialdemokratie deren Hirn und Fuhrer er war so sein Biograf Jan Galandauer Zu dieser Zeit ubernahm er auch nach Antonin Nemec offiziell die Parteifuhrung und leitete als Chefredakteur die Prava lidu 1916 erfolgte die Ernennung zum zweiten Vorsitzenden der Gesamtorganisation tschechischer Abgeordneter im Reichsrat Bis Ende des Ersten Weltkrieges trat er fur die Beibehaltung der Osterreichisch Ungarischen Monarchie und gegen die Errichtung der Tschechoslowakei ein da er ein Gegner der Kleinstaaterei war Dafur wurde er auch in der eigenen Partei vor allem von Gustav Habrman Frantisek Soukup Frantisek Tomasek Rudolf Bechyne und weiteren Vertretern der Masaryk Politik kritisiert Smeral verzichtete daraufhin auf alle seine politischen Funktionen Dies fuhrte zu einem massiven Austritt zahlreicher Mitglieder die zwar seinen Gedanken der Fortfuhrung der Monarchie kritisch gegenuberstanden aber seine Politik insgesamt befurworteten Seine Sympathien fur die Arbeiterbewegung brachten ihn schliesslich zum Umdenken und Smeral vertrat nicht mehr das Gedankengut der burgerlichen Politiker sondern der arbeitenden Bevolkerung Im September 1918 trat er der Sozialistischen Partei bei einem Zusammenschluss aus Sozialdemokraten CSSD und Sozialisten CSSN Nach der Grundung der Tschechoslowakei zog er sich ganzlich aus dem offentlichen Leben zuruck verweigerte seine Teilnahme an der Revolutionaren Nationalversammlung und die Mitarbeit in der Regierung Im Fruhjahr 1920 besuchte er die Sowjetunion und nahm an Verhandlungen mit Lenin teil Nach seiner Ruckkehr trat er als Fuhrungspersonlichkeit der marxistischen Linken auf Im Mai 1921 beteiligte Smeral sich aktiv an der Grundung der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei KSC In der konstituierenden Sitzung trat er als Hauptredner auf danach als fuhrende Personlichkeit der Bewegung Smeral selbst wurde von Vertretern der radikalen Linken wie dem spateren Prasidenten Klement Gottwald immer wieder wegen seiner politischen Einstellung kritisiert Seit 1926 war Prasidiumsmitglied des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale und verweilte regelmassig in Moskau 2 Ende der 1920er Jahre arbeitete er ehrenamtlich fur die Liga gegen Imperialismus dort war er gemeinsam mit Virendranath Chattopadhyaya auch Betreuer der Berliner Liga zur Verteidigung der Negerrasse mit der er sich aber wegen deren Finanzierung uberwarf 3 Ab Mitte der 1930er Jahre hielt er sich oft ausserhalb der Tschechoslowakei auf Im November 1938 ging Smeral nach Moskau von wo ihn Stalin als Parteiberater in die Mongolische Volksrepublik schickte 4 Uber die wahrend seiner Anwesenheit durchgefuhrten politischen Sauberungen sagte er Die Menschen in der Mongolei sind nicht wichtig das Land ist wichtig Die Mongolei ist grosser als England Frankreich und Deutschland zusammen 5 6 Zwischen 1937 und 1940 fielen in der Mongolei dem kommunistischen Terror geschatzte 30 000 Menschen zum Opfer 7 Bohumir Smeral starb am 8 Mai 1941 in Moskau Ehrung BearbeitenDie fruhere Giesserei und Maschinenfabrik Ignac Storek 8 Brno Tschechische Republik wo 1918 die erste Kaplan Turbine entstand wurde nach 1945 konfisziert und verstaatlicht Sie hiess dann ab 1949 Spojene strojirny a slevarny Bohumira Smerala n p und ab 1959 Smeralovy zavody und tragt heute den Namen Smeral Brno a s 9 10 Die im Stadtteil Bohunice nach Bohumir Smeral benannte Brunner Strasse Smeralova wurde 1991 Pod nemocnici umbenannt Werke Auswahl BearbeitenKdo jsou a co chteji socialni demokrate Wer die Sozialdemokraten sind und was sie wollen 1906 Materalie k dejinam delnickeho hnuti Materialien zur Geschichte der Arbeiterbewegung 1906 Pravda o sovetskem Rusku Die Wahrheit uber Sowjet Russland 1920 Literatur BearbeitenJ Pokorny Smeral Bohumir In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 12 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2005 ISBN 3 7001 3580 7 S 365 f Direktlinks auf S 365 S 366 Jan Galandauer Bohumir Smeral 1888 az 1914 Nakl Svoboda Prag 1981 Jan Galandauer Bohumir Smeral 1914 az 1941 Nakl Svoboda Prag 1986 Jacob Hen Tov Communism and Zionism in Palestine The Comintern and the Political Unrest in the 1920 s Transaction 1974 ISBN 0 87073 326 5 in Englisch in Google books lesbar Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bohumir Smeral Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Bohumir Smeral im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur und andere Medien von und uber Bohumir Smeral im Katalog der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik Kurze Biografie tschechisch Einzelnachweise Bearbeiten Ustav dejin a archiv UK Matrika doktoru ceske Karlo Ferdinandovy univerzity II 1900 1908 Seite 796 1 Claus Dieter Krohn Exilforschung Ein internationales Jahrbuch Band 9 Edition Text Kritik Verlag 1991 S 260 Robbie Aitken From Cameroon to Germany and Back via Moscow and Paris The Political Career of Joseph Bile 1892 1959 Performer Negerarbeiter and Comintern Activist In Journal of Contemporary History Band 43 Nr 4 Oktober 2008 ISSN 0022 0094 S 597 616 doi 10 1177 0022009408095417 sagepub com abgerufen am 28 September 2023 Zeitschrift fur Gegenwartsfragen des Osten Ost Europa Band 39 Deutsche Verlags Anstalt 1989 S 402 Walter Kolarz Russland und seine asiatischen Volker Europaische Verlagsanstalt 1956 S 149 Mongolian Institute of History History of Mongolia Band 5 Mongolian Academy of Sciences Ulaanbaatar 2003 S 380 Sunjid Dugar Der Gleichheitsgrundsatz in Bezug auf das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz im deutschen und mongolischen Recht Herbert Utz Verlag 2009 S 49 zdarskevrchy cz Ignac Storek Geschaftsmann aus Vysocina Memento vom 6 Oktober 2014 im Internet Archive tschechisch ab 1959 Smeralovy zavody Memento des Originals vom 14 Juli 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www smeral cz Od Storka az po Smeral 5 September 2001 Normdaten Person GND 124571433 lobid OGND AKS LCCN n80158929 VIAF 5869424 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Smeral BohumirKURZBESCHREIBUNG tschechischer Politiker Journalist und PublizistGEBURTSDATUM 25 Oktober 1880GEBURTSORT TrebicSTERBEDATUM 8 Mai 1941STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bohumir Smeral amp oldid 237715533