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Die Mongolische Volksrepublik mongolisch Bүgd Najramdah Mongol Ard Uls BNMAU war ein sozialistischer Staat in Zentralasien zwischen 1921 und 1990 welcher danach in den demokratischen Staat Mongolei umgewandelt wurde Die Mongolische Volksrepublik war ein enger Verbundeter der Sowjetunion Mongolische VolksrepublikBүgd Najramdah Mongol Ard UlsBugd Nairamdakh Mongol Ard Uls1921 1990Flagge 1949 1992 Wappen 1960 1991 Wahlspruch Oron bүrijn proletari nar negdegtүn Oron burijn proletari nar negdegtun Proletarier aller Lander vereinigt Euch Amtssprache MongolischHauptstadt UlaanbaatarStaats und Regierungsform Volksrepublik Sozialistisches EinparteiensystemStaatsoberhaupt StaatsprasidentRegierungschef PremierministerParlament e Grosser Staats ChuralFlache 1 564 116 km Einwohnerzahl 2 318 000 1992 Bevolkerungsdichte 1 5 Einwohner pro km Wahrung Togrog MNT Errichtung 1921Vorgangergebilde Autonome MongoleiEndpunkt 1990Abgelost von Mongolischer StaatNational hymne Nationalhymne der Mongolischen Volksrepublik source source track track track track track track track track track track Zeitzone UTC 7 UTC 8Kfz Kennzeichen MGLISO 3166 MN MNG 496Telefonvorwahl 976Vorlage Infobox Staat Wartung TRANSKRIPTIONVorlage Infobox Staat Wartung NAME DEUTSCH Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte Hintergrund 2 Entstehung 3 Entwicklung 3 1 Konsolidierung 3 2 Zweiter Weltkrieg 3 3 Kalter Krieg 4 Zusammenbruch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte Hintergrund BearbeitenDie Aussere Mongolei stand von 1691 bis 1911 als Provinz Chinas unter Mandschu Herrschaft Anfang des 20 Jahrhunderts liess die Machtposition der Mandschu nach und sowohl China als auch die Mongolei strebten nach Unabhangigkeit Im Rahmen des Russisch Japanischen Krieges versorgte Russland nationalistisch gesinnte mongolische Fuhrer mit Waffen und diplomatischer Unterstutzung Kurz nach dem chinesischen Aufstand gegen die Mandschu erklarten die Mongolen ihrerseits 1911 die Unabhangigkeit Die russische Regierung sorgte durch 1913 und 1915 abgeschlossene Vertrage dafur dass die neue republikanische Regierung Chinas eine Autonomie der Mongolei unter chinesischer Oberhoheit akzeptierte Diese Konstruktion sollte wohl eine Einflussnahme anderer Machte auf den neuen unabhangigen Staat verhindern welcher Unterstutzung von moglichst vielen Seiten suchte Entstehung Bearbeiten1911 wurde die Aussere Mongolei erstmals unabhangig von China 1 war aber stark von Russland abhangig Dessen Eintritt in den Ersten Weltkrieg und innere politische Schwierigkeiten liessen die Kontrolle aber fortlaufend abschwachen Die Russische Revolution und der dadurch ausgeloste Russische Burgerkrieg ermoglichten es chinesischen Truppen ab 1918 wieder in die Mongolei einzumarschieren Eine Teilgruppe der russischen Weissen Armee unter dem Kommando von Roman von Ungern Sternberg besetzte 1921 die Aussere Mongolei und vertrieb die Chinesen Anschliessend wurden sie ihrerseits durch sowjetische Einheiten und durch die Mongolische Revolutionare Volksarmee unter Damdin Suchbaatar geschlagen und aus der Hauptstadt Urga damals Niislel Churee heute Ulaanbaatar vertrieben Suchbaatar erklarte am 13 Marz 1921 die Unabhangigkeit von China Nach dem Tod des Bogd Khan wurde am 26 November 1924 die Mongolische Volksrepublik ausgerufen Der neue Staat etablierte ein realsozialistisches Regime unter der Fuhrung der Mongolischen Revolutionaren Volkspartei MRVP die durch Moskau stark beeinflusst wurde Mit der Verfassung vom 1 November 1924 wurde das allgemeine aktive und passive Frauenwahlrecht eingefuhrt 2 Entwicklung BearbeitenKonsolidierung Bearbeiten nbsp Flagge der Mongolischen Volksrepublik von 1924 bis 1940Zwischen 1925 und 1928 etablierte sich das neue Regime Es gab allerdings wesentliche Richtungskonflikte zwischen pro sowjetischen und unabhangig gesinnten Fraktionen Der moderate Kommunist und unabhangige Denker Peldschidiin Genden war von 1932 bis 1936 Regierungschef Er verlangsamte die Einfuhrung der Kommandowirtschaft verweigerte die Stationierung sowjetischer Truppen auf dem Territorium der Mongolei und widersetzte sich dem Befehl Stalins die buddhistischen Monche zu toten Mit sowjetischer Hilfe wurde 1936 Chorloogiin Tschoibalsan Parteichef und ubernahm auch die Regierung Genden wurde verhaftet und spater hingerichtet und seine Anhanger verloren ihren Einfluss Tschoibalsan war ein radikaler Anhanger Stalins und ubernahm dessen in der Sowjetunion verwirklichte Politik fast vollstandig fur die Mongolei Der extreme Flugel der MRVP beseitigte nach und nach alle oppositionellen Elemente und errang eine vollstandige Kontrolle von Partei und Regierung Zu dieser Zeit bestand die Wirtschaft der Mongolei weiterhin fast ausschliesslich aus nomadischen Viehzuchtern die weitgehend ohne Schulbildung waren Es gab keinerlei Industrie und die geringen Reichtumer des Landes wurden durch die Aristokratie und religiose Krafte kontrolliert Das MRVP Regime hatte keine breite Unterstutzung im Volk und die Regierung verfugte weder uber effiziente Organisationsstrukturen noch die notwendige Erfahrung Im Bestreben nach einer schnellen wirtschaftlich gesellschaftlichen Umwandlung griff die Regierung zu extremen Massnahmen Damit attackierte sie die wichtigsten traditionellen Institutionen die Aristokratie und die religiosen Fuhrer Die Folge waren antikommunistische Aufstande zwischen 1932 und 1945 Um diese zu bekampfen wurden Sauberungen durchgefuhrt welche sich speziell gegen die lamaistischen Kloster richteten Bis auf vier wurden diese alle zerstort mehr als 10 000 Personen wurden getotet Die Mongolische Volksrepublik hatte weiterhin eine sehr geringe Bevolkerungsdichte Mitte der 1930er Jahre lag sie weit unter einem Bewohner pro Quadratkilometer die Sowjetunion hatte zu dieser Zeit etwa eine Dichte von ca sieben Personen je km 3 Bevolkerungsentwicklung Jahr Flachein km Einwohnerin 1 000 Einwohnerje km Quelle1935 1 525 500 700 0 5 4 1955 1 544 000 1 100 0 7 5 1975 1 565 000 1 400 0 9 6 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten nbsp Wappen der Mongolischen Volksrepublik von 1940 41 nbsp Wappen der Mongolischen Volksrepublik von 1941 1960Im Zweiten Weltkrieg entstand durch den Japanisch Sowjetischen Grenzkonflikt wieder eine Bedrohung an der mongolisch mandschurischen Grenze Aus diesem Grund wurde der mongolische Sozialismus angepasst und die nationale Verteidigung ausgebaut Die sowjetisch mongolische Armee besiegte die japanische Armee im Sommer 1939 in der Schlacht am Chalchin Gol Danach wurde ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet und im Herbst eine Kommission eingesetzt um die mandschurisch mongolische Grenze festzulegen Im August 1945 benutzte die Sowjetunion die Mongolei als Ausgangsbasis fur die sowjetische Invasion der Mandschurei einen erfolgreichen Angriff auf die Japaner Dafur wurden 1 5 Mio sowjetische Soldaten in der Mongolei konzentriert dazu grosse Mengen an Ausrustung und Material Die mongolische Armee spielte dabei nur eine geringfugige unterstutzende Rolle Kalter Krieg Bearbeiten Tschoibalsan starb 1952 in Moskau Sein Nachfolger war Jumdschaagiin Tsedenbal ebenfalls ein treuer sowjetischer Gefolgsmann Im Anschluss an die Verurteilung von Stalins Politik durch Nikita Chruschtschow wahlte die mongolische Regierung 1956 das gleiche Vorgehen gegenuber Tschoibalsan Insbesondere sein Personenkult wurde verurteilt sowie einige andere seiner radikalen politischen Standpunkte Im Anschluss an den Krieg verlegte sich die mongolische Regierung auf den Aufbau einer zivilen Wirtschaft Die internationalen Beziehungen mit anderen sozialistischen Staaten wie mit Nordkorea und den osteuropaischen Landern wurden ausgebaut 1949 erfolgte die gegenseitige Anerkennung zwischen der Mongolei und der Volksrepublik China China verzichtete auf alle Gebietsanspruche in der ehemaligen Ausseren Mongolei und stellte Arbeitskrafte zur Verfugung um beim Aufbau der Infrastruktur in der Mongolei zu helfen Die Mongolei beteiligte sich nun vermehrt an internationalen Organisationen und nahm an kommunistisch orientierten internationalen Konferenzen teil 1961 wurde sie Mitglied der Vereinten Nationen Im Chinesisch sowjetischen Zerwurfnis Anfang der 1960er Jahre versuchte die Mongolei zunachst einen moglichst neutralen Kurs einzuhalten 1966 schlug sie sich aber wieder auf die Seite der Sowjetunion und unterzeichnete ein Abkommen welches die massive Stationierung sowjetischer Truppen in den 1980er Jahren uber 70 000 Mann auf mongolischem Territorium ermoglichte Die Beziehungen der Mongolei zu China verschlechterten sich dementsprechend 1983 begann die Mongolei mit der systematischen Abschiebung von chinesischstammigen Einwohnern nach China Viele davon waren schon in den 1950er Jahren zur Mithilfe bei Bauprojekten in die Mongolei gekommen Zusammenbruch BearbeitenDer Aufstieg von Michail Gorbatschow in der UdSSR brachte dort die Politik von Perestroika und Glasnost Die entspannte Atmosphare in der Sowjetunion hatte eine ahnliche Lockerung in der Mongolei zur Folge Nach Massendemonstrationen im Winter 1990 verlor die MRVP mehr und mehr die Kontrolle uber das politische System Im Marz trat das Politburo zuruck und im Mai wurde die Verfassung geandert Dadurch verlor die MRVP ihren Fuhrungsanspruch Oppositionsparteien wurden zugelassen und eine standige Legislative sowie das Amt des Staatsprasidenten wurde etabliert Am 29 Juli 1990 fanden die ersten freien Wahlen in einem Mehrparteiensystem statt Dabei erhielt die MRVP noch 85 der Stimmen Erst 1996 verlor die inzwischen nach sozialdemokratischem Muster reformierte Partei das erste Mal ihre Mehrheit Literatur BearbeitenTrevor N Dupuy Hrsg Area handbook for Mongolia 2 Auflage Foreign Area Studies the American University Washington D C 1970 Robert L Worden Andrea Matles Savada Hrsg Mongolia A Country Study United States Government Printing Office Washington D C 1991 ISBN 978 0 16 029462 4 online David J Dallin Soviet Russia and the Far East Yale University Press New Haven 1948 Georg Cleinow Neu Sibirien Sib krai Eine Studie zum Aufmarsch der Sowjetmacht in Asien Verlag von Reimar Hobbing Berlin 1928 Erich Thiel Die Mongolei Land Volk und Wirtschaft der Mongolischen Volksrepublik Veroffentlichungen des Osteuropa Institutes Munchen Band 8 Isar Verlag Munchen 1958 Christian Koller Kollektivierte Nomaden Die Grundung der Volksrepublik Mongolei vor 85 Jahren In Rote Revue 87 3 2009 S 28 36 Weblinks BearbeitenAlmut Finck Zwischen Qing Dynastie und Zarenreich Am 26 November 1924 wird die Mongolische Volksrepublik proklamiert NDR ZeitZeichen vom 26 November 2019 Podcast Einzelnachweise Bearbeiten https www auswaertiges amt de de aussenpolitik laender mongolei node mongolei 222840 Mart Martin The Almanac of Women and Minorities in World Politics Westview Press Boulder Colorado 2000 S 262 Th Knaurs Nachf Hrsg Knaurs Lexikon A Z Berlin 1938 S 1398 f Th Knaurs Nachf Hrsg Knaurs Lexikon A Z Berlin 1938 S 1015 Bertelsmann Lexikon Redaktion Hrsg Bertelsmann Weltatlas 36 Auflage Bertelsmann Gutersloh 1960 S 249 Bibliographisches Institut Hrsg Meyers Jahreslexikon 1975 76 Was war wichtig 1 7 1975 30 6 1976 Meyers Lexikonverlag Mannheim 1976 ISBN 3 411 01365 6 S 120 Mitgliedstaaten des Rats fur gegenseitige Wirtschaftshilfe Sozialistische Volksrepublik Albanien Flagge der Sozialistischen Volksrepublik Albanien nbsp Volksrepublik Bulgarien Flagge der Volksrepublik Bulgarien nbsp Deutsche Demokratische Republik Flagge der Deutsch Demokratischen Republik nbsp Republik Kuba Flagge der Republik Kuba nbsp Mongolische Volksrepublik Flagge der Mongolischen Volksrepublik nbsp Volksrepublik Polen Flagge der Volksrepublik Polen nbsp Sozialistische Republik Rumanien Flagge der Sozialistischen Republik Rumanien nbsp Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Flagge der Sowjetunion nbsp Tschechoslowakische Sozialistische Republik Flagge der Tschechoslowakei nbsp Volksrepublik Ungarn Flagge der Volksrepublik Ungarn nbsp Sozialistische Republik Vietnam Flagge der Sozialistischen Republik Vietnam nbsp Normdaten Geografikum GND 4040056 6 lobid OGND AKS LCCN n80061189 VIAF 128689413 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mongolische Volksrepublik amp oldid 235863065