www.wikidata.de-de.nina.az
Alois Rasin 18 Oktober 1867 in Nechanice 18 Februar 1923 in Prag war ein tschechoslowakischer Jurist Politiker Okonom und Finanzminister Rasin gehorte zu den radikalen Widersachern der osterreichischen Monarchie er wurde im Prozess gegen den Geheimbund Omladina verurteilt und gehorte der Widerstandsgruppe Maffie an Rasin trat fur die Unabhangigkeit der Tschechoslowakei ein 1918 gehorte er zu den Grundern des neuen Staates und verdiente sich massgeblich fur die Schaffung einer neuen Wahrung Rasin starb an den Folgen eines Attentats Alois Rasin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politische Karriere 2 1 Tatigkeit als Finanzminister 3 Werke Auswahl 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRasin der aus einer elfkopfigen Familie eines Landwirtes und Backers stammte besuchte verschiedene Gymnasien in Novy Bydzov damals Neu Bydzow Broumov damals Braunau und Hradec Kralove damals Koniggratz wo er 1886 die Matura ablegte Dann meldete sich zum Medizinstudium an der Karl Ferdinands Universitat in Prag wechselte jedoch schnell zum Jurastudium das er 1891 beendete Zu diesem Zeitpunkt gehorte er bereits zu den Fuhrern der tschechischen radikalen Studentenbewegung eine seiner Broschuren Ceske statni pravo deutsch Tschechisches Staatsrecht 1891 wurde durch die Behorden auf den Index gesetzt Rasin heiratete 1899 Karla Janska aus einer Prager patriotischen Familie Schwester des Entdeckers der vier Blutgruppen Jan Jansky sie hatten drei Kinder 1 2 Nach 1900 arbeitete er kurz aber dennoch erfolgreich als Anwalt im Firmenbereich Zu seinen Kunden gehorte unter anderem auch die Gewerbebank in Prag 1 Am 5 Januar 1923 verubte der Anarchokommunist Josef Soupal auf Rasin ein Attentat Er schoss Rasin in den Rucken weil er wie er spater gesagt haben soll das Bankwesen und den Kapitalismus treffen wollte Der damals 19 Jahrige der einigen Quellen zufolge auch kurzzeitige Kontakte zur Kommunistischen Partei gehabt haben soll wurde zu 18 Jahren Kerker verurteilt Rasin starb an den Folgen des Attentats am 18 Februar 1923 2 3 4 Politische Karriere BearbeitenWegen seiner stark antiosterreichischen Einstellung und Tatigkeit wurde Rasin verhaftet und 1894 in einem beachteten Prozess gegen den anarchistischen Geheimbund Omladina der in der Arbeiterbewegung seine Wurzeln hatte zu zwei Jahren Kerker verurteilt ein Jahr spater begnadigt Kurz war er in der Partei Narodni strana svobodomyslna aktiv 1899 grundete er dann die radikale antihabsburgisch ausgerichtete Partei Ceska strana statopravni mit er kam danach der Partei Jungtschechen nahe der er 1907 beitrat und unter anderem deren Zeitung Narodni listy leitete ab 1910 1911 wurde Rasin in den Wiener Reichsrat gewahlt 1 3 5 Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges engagierte sich Rasin in der geheimen Widerstandsgruppe Maffie in deren Prasidium er gewahlt wurde Noch im selben Jahr wurde er verhaftet und zusammen mit Karel Kramar und Vincenc Cervinka zum Tode verurteilt was kurz darauf auf zehn Jahre Haft umgewandelt wurde schliesslich wurde er 1917 ebenfalls durch Kaiser Karl I begnadigt Im Februar 1918 beteiligte er sich an der Grundung der Partei Ceska statopravni demokracie einem Zusammenschluss mehrerer Parteien Er vertrat diese Partei 1918 im Narodni vybor ceskoslovensky Im Oktober gehorte er zu den sogenannten Mannern des 28 Oktober muzi 28 rijna die in Prag ein Nationalkomitee grundeten das am 28 Oktober 1918 die unabhangige Tschechoslowakei ausrief Alois Rasin verfasste und unterschrieb das uberhaupt erste Gesetz des neuen Staates das Gesetz uber die Errichtung des selbststandigen tschechoslowakischen Staates das sogenannte Rezeptionsgesetz 1 Nach der Entstehung der selbstandigen Tschechoslowakei war Rasin 1918 1923 wieder in der Nationalversammlung vertreten vom 14 November 1918 bis zum 15 April 1920 erhielt er aufgrund seiner Tatigkeit im Nationalausschuss 1918 einen Sitz fur die Partei Ceska statopravni demokracie beziehungsweise Ceskoslovenska narodni demokracie in der sogenannten Revolutionaren Nationalversammlung im April 1920 wurde er in die regulare Nationalversammlung gewahlt und blieb dort Mitglied bis zu seinem Tod 1923 6 Tatigkeit als Finanzminister Bearbeiten Bei der Suche nach Kabinettsmitgliedern fur die neue erste Regierung nach der Staatsgrundung wurde Alois Rasin zuerst als Innenminister gehandelt er lehnte dies jedoch ab weil er das Justizministerium bevorzugte 4 Rasin amtierte als Justizminister in der Regierung Karel Kramar 14 November 1918 8 Juli 1919 und dann in der Regierung Antonin Svehla I vom 7 Oktober 1922 bis zu seinem Tode am 18 Februar 1923 In beiden Fallen war er zugleich Vorsitzender des Bankausschusses beim Finanzministerium 3 5 nbsp Ruckseite der 20 Kronen Banknote von 1926 mit Rasins PortratRasins Name steht fur den Erschaffer einer stabilen neuen Wahrung fur jemanden der die nach dem Krieg angegriffenen staatlichen Finanzen durch eine Wahrungsreform stabilisierte indem er die neue tschechoslowakische von der stark inflationaren osterreichischen Wahrung konsequent trennte Aufgrund besonderer Machtbefugnisse die sich aus dem Gesetz 24 1919 Sb 7 ergaben liess er ab dem 26 Februar 1919 bis zum 9 Marz 1919 die Staatsgrenze schliessen und die bis dahin gultigen und in der Tschechoslowakei umlaufenden osterreichischen Kronenbanknoten abstempeln die somit zur neuen Wahrung wurden und danach fur die neue Tschechoslowakische Krone umgetauscht wurden Weitere Massnahmen betrafen Kredite Munzen und Gold Konten Wertpapiere insbesondere dann eine Aufstellung aller Immobilien und des Eigentums usw Diese Massnahmen verhinderten auf dem Gebiet des neuen Staates eine Hyperinflation 1 3 4 Am 7 Oktober 1922 wurde Rasin Finanzminister im Kabinett Svehla I Mitten in einer Wirtschaftskrise betrieb er eine Deflationspolitik 1922 fielen die Preise durchschnittlich um 42 und die Lohne um 32 zugunsten einer starken Wahrung Dafur wurde er scharf kritisiert vor allem aus der politischen Linken Am 5 Januar 1923 wurde Rasin in Prag von einem jungen Anarchisten namens Josef Soupal 1903 59 angeschossen 8 Rasin starb nach langem Leiden am 18 Februar 1923 Werke Auswahl BearbeitenCeske statni pravo Hrsg Casopis ceskeho studenstva Prag 1891 diese Broschure wurde verboten Muj financni plan Prazska akciova tiskarna Prag 1920 Financial Policy of Czechoslovakia during the First Year of its History Clarendon Press Oxford 1923 online bei Archive org Financni a hospodarska politika do konce roku 1921 Prazska akciova tiskarna Prag 1922 Narodni hospodarstvi Cesky ctenar Prag 1922 Die Finanz und Wirtschaftspolitik der Tschechoslowakei Duncker amp Humblot Munchen Leipzig 1923 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alois Rasin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur und andere Medien von und uber Alois Rasin im Katalog der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik Portrat englisch bei www radio cz Zeitungsartikel uber Alois Rasin in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e JUDr Alois Rasin Lebenslauf auf dem Server der Regierung der Tschechischen Republik online auf vlada cz a b Alois Rasin cesky politik Lebenslauf Material des Portals Ceske narodni listy online auf ceskenarodnilisty cz a b c d Prehled predstavitelu CNB a jejich pravnich predchudcu Kurzbiographien der Reprasentanten der Tschechischen Nationalbank und deren Vorgangerinstitute online auf cnb cz a b c Alois Rasin Lebenslauf des Portals Osobnosti cz online auf financnici cz a b Zivotopisy ministru 1918 2004 Teil 5 in Autorenkollektiv Historie Ministerstva financi 1918 2004 Zusammenstellung des Finanzministeriums der Tschechischen Republik online auf mfcr cz JUDr Alois Rasin Narodni shromazdeni ceskoslovenske Revolucni Narodni shromazdeni Aufzeichnungen des Revolutionaren Nationalen Versammlung 14 11 1918 bis 15 4 1920 online auf psp cz 3448 JUDr Alois Rasin Narodni shromazdeni republiky Ceskoslovenske Poslanecka snemovna Aufzeichnungen der Abgeordnetenversammlung 25 4 1920 bis 14 11 1925 online auf psp cz 295 Zakon ze dne 25 unora 1919 jimz se ministr financi zmocnuje aby provedl narizenim okolkovani bankovek a soupis jmeni za ucelem ulozeni majetkove davky Gesetz 24 1919 online auf beck online cz Miroslav Gregorovic Kapitoly o ceskem fasismu Verlag Lidove noviny Prag 1955 S 22 ISBN 80 7106 100 X Tschechoslowakische Finanzminister 1918 bis 1939Alois Rasin Cyril Horacek Kunes Sonntag Karel Englis Vladimir Hanacik Augustin Novak Alois Rasin Bohdan Becka Karel Englis Bohumil Vlasak Karel Englis Karel Trapl Emil Franke interim Josef Kalfus Emil Franke interim Josef Kalfus1940 bis 1945 Exilregierung Eduard Outrata Ladislav Karel Feierabend1945 bis 1992Vavro Srobar Jaromir Dolansky Jaroslav Kabes Julius Duris Richard Dvorak Bohumil Sucharda Rudolf Rohlicek Leopold Ler Jaromir Zak Jan Stejskal Vaclav Klaus Jan Klak Normdaten Person GND 119161524 lobid OGND AKS LCCN n83006517 VIAF 64811412 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rasin AloisKURZBESCHREIBUNG tschechoslowakischer Jurist Politiker Okonom und FinanzministerGEBURTSDATUM 18 Oktober 1867GEBURTSORT NechaniceSTERBEDATUM 18 Februar 1923STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alois Rasin amp oldid 235491761