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Als Deutsche in der Ersten Tschechoslowakischen Republik werden die Angehorigen der deutschsprachigen Minderheit bezeichnet die innerhalb der 1920 im Vertrag von Saint Germain festgelegten Grenzen des neu gegrundeten tschechoslowakischen Staates lebte Nach der Proklamation der Tschechoslowakei CSR am 28 Oktober 1918 verloren die dort lebenden Deutschosterreicher die dominierende politische Rolle die sie in der Habsburgermonarchie bis zu deren Zusammenbruch gespielt hatten Die Siegermachte des Ersten Weltkriegs betrachteten Tschechen und Slowaken als Verbundete und gestanden dem neuen Staat im Wesentlichen die Grenzen zu die ihre Fuhrer Tomas Garrigue Masaryk Edvard Benes und Milan Rastislav Stefanik auf den Pariser Friedenskonferenzen 1919 gefordert hatten Entgegen dem von den Alliierten propagierten Selbstbestimmungsrecht der Volker wurde dabei auf die ethnische Zusammensetzung der betroffenen Regionen und den Willen ihrer Bevolkerung kaum Rucksicht genommen Die Tschechoslowakei stimmte jedoch einem Vertrag zum Minderheitenschutz zu und garantierte auch Deutschen Ungarn und Ruthenen alle staatsburgerlichen Rechte Anfangliche Autonomiebestrebungen verloren daher im Laufe der Zeit an Stosskraft und entwickelten sich zu Forderungen nach politischer Gleichberechtigung Eine erste Verstandigung zwischen Deutschen und Tschechoslowaken kam 1926 zustande als Vertreter deutscher Parteien s u an der Regierung beteiligt wurden Im Streit zwischen Aktivisten und Negativisten also zwischen deutschen Befurworten und Gegnern des tschechoslowakischen Staats setzten sich jedoch letztere in den 1930er Jahren durch Die Sudetendeutsche Partei unterstutzte Hitlers Aggression gegen die Tschechoslowakei Im September 1938 verscharfte Deutschland die Sudetenkrise und im Rahmen ihrer Appeasement Politik stimmten Frankreich und Grossbritannien im Munchner Abkommen der durch Kriegsdrohung erzwungenen Abtretung der deutschen Siedlungsgebiete des Sudetenlandes an das Deutsche Reich zu Inhaltsverzeichnis 1 Zerfall Cisleithaniens 2 Militarische Besetzung der deutschen Siedlungsgebiete 3 Aufbau der neuen Staatlichkeiten 4 Fortsetzung des seit 1848 bestehenden Nationalitatenkonfliktes 5 Tschechisierungspolitik ab 1918 6 Demokratische und undemokratische deutsche Parteien 7 Munchner Konferenz 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseZerfall Cisleithaniens Bearbeiten nbsp Provinzen im beanspruchten Gebiet der Republik Deutschosterreich nach dem Zerfall Osterreich Ungarns November 1918Noch vor dem osterreichisch italienischen Waffenstillstand in der Villa Giusti bei Padua am 3 November 1918 proklamierten sich auf dem Gebiet der westlichen Reichshalfte der Donaumonarchie zwei Republiken mit widerstreitenden Gebietsanspruchen am 21 Oktober 1918 in Wien die Republik Deutschosterreich und am 28 Oktober in Prag die Tschechoslowakische Republik In den von der Tschechoslowakischen Republik vollstandig beanspruchten Landern der bohmischen Krone hatten nach der Volkszahlung vom 31 Dezember 1880 insgesamt 2 927 684 Deutsche gelebt was 36 04 der Gesamtbevolkerung entsprach 1 1910 lebten in den bisherigen Landern der Bohmischen Krone Bohmen Mahren und Osterreichisch Schlesien 6 33 Millionen Tschechen und 3 49 Millionen Deutsche Deutschbohmen und Deutschmahrer sowie Deutschschlesier spater oft alle als Sudetendeutsche zusammengefasst Seit dem 21 Oktober 1918 bildeten die 1911 gewahlten Reichsratsabgeordneten aller deutschen Regionen Cisleithaniens in Wien die Provisorische Nationalversammlung fur Deutschosterreich Die deutschen Abgeordneten aus Bohmen und Mahren proklamierten am 29 Oktober 1918 dem Tag nach der Ausrufung der CSR die Grundung der deutschosterreichischen Provinzen Deutschbohmen und Sudetenland unter dem Vorsitz von Landeshauptmannern Andere von Deutschosterreich beanspruchte deutsche Siedlungsgebiete im Bohmerwald und in Sudbohmen Bohmerwaldgau unter Kreishauptmann Friedrich Wichtl sowie in Sudmahren Deutschsudmahren unter Kreishauptmann Oskar Teufel sollten von Ober und Niederosterreich verwaltet werden 2 Am 30 Oktober 1918 bestellte der deutschosterreichische Staatsrat der Exekutivausschuss der Provisorischen Nationalversammlung die erste republikanische Regierung die Staatsregierung Renner I deren Staatskanzler Karl Renner aus Sudmahren stammte Aus den Landern der Bohmischen Krone stammten auch die Staatssekretare Minister Josef Mayer deutschnational Ferdinand Hanusch Sozialdemokrat Karl Urban christlichsozial und der erst einige Tage amtierende Landeshauptmann der Provinz Deutschbohmen Raphael Pacher deutschnational sowie Unterstaatssekretar Leopold Waber deutschnational Die Provisorische Nationalversammlung Deutschosterreichs erklarte ihr Staatsgebiet durch Gesetz vom 30 Oktober 1918 als Bestandteil des Deutschen Reiches noch bevor dort am 9 November die Republik ausgerufen wurde Der Anspruch auf alle deutschen Siedlungsgebiete und der Beitritt zur Deutschen Republik konnte aber realpolitisch schon im Spatherbst 1918 nicht realisiert werden spater noch viel weniger Militarische Besetzung der deutschen Siedlungsgebiete BearbeitenWahrend die Truppen des Habsburgerreichs aus Angehorigen mehrerer Nationalitaten bestanden und kapituliert hatten standen der tschechoslowakischen Regierung die Tschechoslowakischen Legionen die auf der Seite der Entente gekampft hatten als Grundstock einer neuen Tschechoslowakischen Armee zur Verfugung Ab dem 13 November 1918 setzte sie diese ein um ihren Anspruch auf die strittigen Gebiete militarisch zu bekraftigen Zu einem flachendeckenden Widerstand kam es nicht Nur in ungefahr acht Orten stellten sich bewaffnete Gruppen dem Militar entgegen beispielsweise am 27 November 1918 in Most damals Brux und am 2 Dezember 1918 in Kaplice damals Kaplitz Die Landesregierung Deutschbohmens ersuchte US Prasident Woodrow Wilson mit einer von der Schwedischen Gesandtschaft ubermittelten Kabeldepesche um Gewahrleistung des von ihm proklamierten Selbstbestimmungsrechtes der Volker Gleichzeitig protestierte die Landesregierung gegen Vergewaltigungen welchen unser Staatsgebiet durch Truppen des Czecho slowakischen Staates ausgesetzt ist 3 Siehe auch Bohmische Gebiete Deutschosterreichs und Tschechoslowakische Denkschriften fur die Friedenskonferenz von Paris 1919Aufbau der neuen Staatlichkeiten Bearbeiten nbsp Anteil der deutschen Volksgruppe in den Bezirken Bohmens und Mahren Schlesiens bei der tschechoslowakischen Volkszahlung 1930Die Wahl zur Konstituierenden Nationalversammlung Deutschosterreichs am 16 Februar 1919 konnte nur in den heutigen osterreichischen Bundeslandern ausgenommen dem Burgenland das damals noch Teil Ungarns war stattfinden In den deutschen Gebieten im heutigen Tschechien bzw der damaligen Tschechoslowakei wurde die Abhaltung dieser Wahl von der tschechoslowakischen Obrigkeit verhindert Die Uberlegung fur jene Wahlkreise in denen nicht gewahlt werden konnte Abgeordnete anhand der Parteilisten einzuberufen wurde fur einige wenige Wahlkreise an der Sudgrenze Osterreichs realisiert die wenigstens zum Teil im heutigen Staatsgebiet lagen Auf die Wahlkreise der Deutschosterreicher in der Tschechoslowakei wurde diese Praxis nicht angewandt sodass diese von der deutschosterreichischen Politik nicht mehr vertreten wurden Am 29 Februar 1920 nahm die Provisorische Nationalversammlung der Tschechoslowakischen Republik deren Verfassung an Die Deutschen in Bohmen und Mahren hatten aus ihrer Ablehnung gegen diesen Staat die Nationalversammlung boykottiert und so die Gelegenheit verpasst sich an der Gestaltung seiner Regeln zu beteiligen Am 4 Marz 1919 dem Tag des Zusammentritts der neu gewahlten Nationalversammlung Deutschosterreichs in Wien fanden in vielen Orten im deutschen Siedlungsgebiet Demonstrationen fur das Selbstbestimmungsrecht und die Zugehorigkeit zu Deutschosterreich statt Dabei wurden 54 Deutsche erschossen und fast 200 Personen verletzt Die ersten Parlamentswahlen zum Abgeordnetenhaus und Senat der Tschechoslowakischen Republik fanden am 18 April 1920 statt Der am 16 Juli 1920 in Kraft getretene Vertrag von Saint Germain bestatigte die seit November 1918 eingetretenen faktischen Machtverhaltnisse und Grenzziehungen Auch der Versailler Vertrag beinhaltete ein Anschlussverbot Osterreichs sowie der mehrheitlich deutsch bevolkerten Gebiete der CSR an das Deutsche Reich bis 1946 Mit dem Inkrafttreten des Vertrages von Saint Germain wurden die Deutschen in der Tschechoslowakei tschechoslowakischen Staatsburger Die von ihnen beanspruchte deutsche Staatsangehorigkeit erlosch nach Art 76 4 Fortsetzung des seit 1848 bestehenden Nationalitatenkonfliktes BearbeitenDer Vertrag von Saint Germain bestatigte den tschechischen Standpunkt von der Einheit der Lander der Bohmischen Krone Damit setzte sich der seit Mitte des 19 Jahrhunderts ausgetragene Nationalitatenkonflikt in diesen Landern nun unter umgekehrten Vorzeichen fort Sichtbar geworden war dieser Konflikt mit dem Slawenkongress vom Juni 1848 5 Jungtschechen Dieser basierte auf der nationalen Wiedergeburt der Tschechen Stationen des erwachenden Nationalbewusstseins waren im 19 Jahrhundert insbesondere die Weckung des Interesses an der tschechischen Sprache an Literatur und Theater die Besinnung auf Patriotismus und Historismus schliesslich erfolgreiche politische und sprachliche Forderungen wie die Dekretierung von Tschechisch als zweite Amtssprache 1880 und die Teilung der Karlsuniversitat in Prag 1882 6 Siehe auch Klassizismus und nationale Wiedergeburt in der tschechischen Literatur Der Versuch eines osterreichisch tschechischen Ausgleichs nach dem Muster des osterreichisch ungarischen Ausgleichs von 1867 oder auch nur ein innerbohmischer Ausgleich zwischen Tschechen und Deutschen analog zum Mahrischen Ausgleich von 1905 war von den Deutschbohmen blockiert worden Nun wurde die Tschechoslowakische Republik entgegen der Zusage der Pariser Note vom 20 Mai 1919 nicht zu einer zweiten Schweiz Unter anderem verstand sie Tschechen und Slowaken zusammen als Staatsvolk der Tschechoslowaken obwohl andererseits gleichzeitig mit der Verfassung ein Gesetz in Kraft trat das Tschechisch als Landessprache Bohmens Mahrens und Schlesiens Slowakisch als Landessprache der Slowakei festschrieb Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs hatte die Slowakei als Oberungarn der ungarischen Reichshalfte Osterreich Ungarns angehort Die ihr am 30 Mai 1918 im Pittsburgher Vertrag zugesicherte Autonomie wurde ihr nicht gewahrt Die Nationalitatenfrage wurde schliesslich internationalisiert und 1938 von Adolf Hitler in der Sudetenkrise instrumentalisiert Tschechisierungspolitik ab 1918 BearbeitenHinsichtlich der Deutschen betrieb die CSR von Anbeginn eine Tschechisierungspolitik 7 Hinzu kam eine protschechische Wirtschafts und Arbeitsmarktpolitik Sie dezimierte in den deutschen Siedlungsgebieten durch Schliessung von 9 der 19 Lehrerbildungsanstalten das deutsche und forderte das tschechische Schulwesen So wurden tschechische Schulen eroffnet wenn mindestens funf tschechische Kinder auch von dorthin versetzten Angehorigen der Post oder Bahnverwaltung vorhanden waren gleichzeitig wurde in den anderen Schulen der Klassenteiler auf 60 Schuler angehoben 1920 gab es im deutschen Siedlungsgebiet 495 tschechische Minderheitsvolks und burgerschulen 1930 uber 1400 davon 1153 staatliche Minderheitsvolksschulen mit insgesamt 2559 Klassen Bei der Bodenreform wiederum wurden z B von deutschen Forsteigentumern 30 Prozent ihrer Waldungen beschlagnahmt von tschechischen nur 4 Prozent 8 Der Prozentsatz der tschechischen Einwohner bei den Volkszahlungen 1910 1921 und 1930 wuchs beispielsweise in Eger von 0 uber 3 2 auf 7 in Aussig Elbe 5 6 17 4 20 9 in dem an der Sprachgrenze gelegenen Dorf Bolten Nordmahren von 0 75 auf 10 75 Hinsichtlich des Arbeitsmarktes in welchem Gebiet ist dokumentiert dass im Januar 1936 auf 1000 Einwohner 97 5 deutsche und 47 3 tschechische Arbeitslose kamen 2 06 1 bezogen auf 1000 Berufstatige 192 4 Deutsche und 110 7 Tschechen 1 74 1 10 Fur die funf wichtigsten und grossten tschechischen Parteien stand im neuen Vielvolkerstaat CSR der Nationalstaat im Vordergrund der Politik Sie bildeten 1921 ein Petka Funferausschuss genanntes und spater erweitertes Gremium die Allnationale Koalition in der bis 1926 die wichtigsten Diskussionen stattfanden und Vorentscheidungen fielen bevor Regierung und Parlament eingeschaltet wurden Allerdings gab es teilweise gute Kontakte zwischen Schwesterparteien tschechisch slowakischer und deutscher Nationalitat Demokratische und undemokratische deutsche Parteien BearbeitenUnter den Deutschen in der Tschechoslowakei bildeten sich zwei politische Hauptrichtungen die Aktivisten und die Negativisten Die Aktivisten setzten sich durch Mitarbeit in dem neuen Staat fur die Belange der deutschen Minderheit ein die Negativisten setzten von Anfang auf das Anwachsen eine Ideologie der Revanche in Deutschland und eine Revision der in den Pariser Vorortvertragen geschaffenen Staatenordnung 11 12 Ab 1926 wirkten an der Regierung des Ministerprasidenten Antonin Svehla mehrere Minister aus der deutschen Minderheit mit aus der Deutschen Christlich Sozialen Volkspartei DCSVP Robert Mayr Harting gefolgt von seinem Parteifreund Erwin Zajicek Einer der Abgeordneten dieser Partei im tschechoslowakischen Parlament war der Vorsitzendes des Verbandes der deutschen christlichen Gewerkschaften in der CSR Hans Schutz nach dem Zweiten Weltkrieg Abgeordneter des Deutschen Bundestages und bayerischer Arbeitsminister aus dem Bund der Landwirte BdL der Minister Franz Spina Letzter Vorsitzender des BdL war der spatere Hessische Landwirtschaftsminister Gustav Hacker Der erste Kongress aller sozialdemokratischen Parteien der Tschechoslowakei am 28 29 Januar 1928 bahnte den Weg dass 1929 bis 1938 der Regierung auch die Deutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik DSAP angehorte bis 1935 grosste deutsche Partei in der CSR Ihr Parteivorsitzender war der Minister Ludwig Czech Am 1 Oktober 1933 grundete Konrad Henlein die Sudetendeutsche Heimatfront SHF Er bot im Herbst 1934 in einer Grosskundgebung mit rund 25 000 Teilnehmern in Bohmisch Leipa der CSR noch die Anerkennung des Staates und seiner Verfassung unter der Voraussetzung an dass die Lebensrechte der Deutschen gesichert wurden Damit platzierte er seine Partei die sich stark auf Turnerbunde stutzte einerseits als aktivistisch bestritt aber andererseits dass in der Tschechoslowakei auch die Lebensrechte der deutschen Burger des Landes gewahrt wurden Diese Forderung erlauterte er auch britischen Personlichkeiten bei Besuchen in England Bei den Parlamentswahlen 1935 wurde die damals in Sudetendeutsche Partei SdP umbenannte SHF stimmenstarkste Partei in der CSR Zunehmend erfuhr sie Unterstutzung durch die NS Regierung des Deutschen Reichs Eine weitere aktivistische Partei war die Deutsche Demokratische Freiheitspartei DDFP die nur 1920 selbst kandidierte Spater stellte sie sich in Listenverbindungen mit ungarischen und karpatendeutschen Parteien zur Wahl 1935 hatte dieses Bundnis 9 Abgeordnete Seit 1934 bildete sich in der DSAP ein deutschnationaler Flugel angefuhrt von Wenzel Jaksch und Emil Franzel 1936 37 unternahmen Wenzel Jaksch Hans Schutz sowie vom Bund der Landwirte Gustav Hacker als sogenannte Jungaktivisten im Zusammenwirken mit tschechischen Publizisten den letzten Versuch einer Vermittlung zwischen Sudetendeutschen und Tschechen Ihr Eintreten fur deutsche Belange und die Veroffentlichung ihrer Forderungen in zwei tschechischen Zeitschriften am 13 Mai 1936 13 fuhrte zu Verhandlungen im Schosse der Regierung des neuen Ministerprasidenten Milan Hodza und schliesslich am 18 Februar 1937 zu dem einzigen Ubereinkommen seit 1918 Darin wurde der Anspruch der Sudetendeutschen auf Proportionalitat im offentlichen Dienst und bei der Vergabe von Staatsauftragen anerkannt eine volle sprachliche und kulturelle Gleichberechtigung verheissen 14 Zum 22 Marz 1938 veranlasste Gustav Hacker jedoch die Uberfuhrung seiner Partei und ihrer Abgeordneten in die Sudetendeutsche Partei Auch die Abgeordneten des BdL traten zur SdP uber die nunmehr 55 Abgeordnete hatte Im selben Monat gab es einem fundamentalen Kurswechsel in der DSAP verbunden mit einem Wechsel an der Parteispitze von Czech zu Jaksch Damit endete auch die Regierungsbeteiligung dieser Partei Die fuhrende Personlichkeit der Negativisten war Rudolf Lodgman von Auen 15 bei Kriegsende Landeshauptmann der kurzlebigen Provinz Deutschbohmen Seine Deutsche Nationalpartei DNP bestand bis 1933 Daneben gab es von 1919 bis 1933 die Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei DNSAP Munchner Konferenz BearbeitenHenlein und die SdP orientierten sich zwar in den ersten Jahren wenigstens ausserlich am Aktivismus ab 1937 wandten sie sich jedoch ganz offen Hitler und seiner Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei in Berlin zu und wurden so zum Wegbereiter des Anschlusses der Sudetengebiete an das Deutsche Reich Im April 1938 erhob Henlein in Karlsbad seine letzten Forderungen bekannt als Karlsbader Programm die zur Sudetenkrise fuhrten Sie endete nach einer britisch franzosisch tschechoslowakischen Einigung vom 19 21 und 25 September 1938 uber die von dem britischen Vermittler Walter Runciman empfohlene Abtretung uberwiegend deutsch besiedelter Gebiete 28 942 km und 3 710 Gemeinden inkl Petrzalka und Devin bei Bratislava Slowakei an das Deutsche Reich 16 mit dem Munchner Abkommen zwischen Grossbritannien Frankreich Italien und Deutschland vom 29 September 1938 uber die Bedingungen und Modalitaten vorerwahnter Einigung vom 19 21 und 25 September Die Tschechoslowakei wurde zu den Verhandlungen nicht beigezogen Der Einmarsch deutscher Truppen erfolgte vertragsgemass vom 1 bis 10 Oktober 1938 Siehe auch BearbeitenSudetenland Lander der Bohmischen Krone Erste Tschechoslowakische Republik Bohmische Gebiete Deutschosterreichs Deutschbohmen und Deutschmahrer Briefmarken des Sudetenlands Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg und hierzu das zweisprachige illustrierte Buch Zmizele Sudety Das verschwundene Sudetenland herausgegeben vom Verein ANTIKOMPLEX und seinem Autorenkollektiv in 5 Auflage mit 727 Seiten in Domazlice 2007 ISBN 978 80 86125 21 3 Literatur BearbeitenHermann Raschhofer Hrsg Die tschechoslowakischen Denkschriften fur die Friedenskonferenz von Paris 1919 1920 Beitrage zum auslandischen offentlichen Recht und Volkerrecht 24 Heymann Berlin 1937 Eugen Lemberg Geschichte des Nationalismus in Europa Curt E Schwab Stuttgart 1950 Helmut Preidel Hrsg Die Deutschen in Bohmen und Mahren Ein historischer Ruckblick 2 Auflage Gans Grafelfing bei Munchen 1952 DNB 450913074 Jaroslav Sebek Sudetendeutscher Katholizismus auf dem Kreuzweg Politische Aktivitaten der sudetendeutschen Katholiken in der Ersten Tschechoslowakischen Republik in den 30er Jahren LIT Verlag Munster 2010 ISBN 978 3 8258 9433 7 263 Seiten Alfred Bohmann Das Sudetendeutschtum in Zahlen Hrsg vom Sudetendeutschen Rat Munchen 1959 Wenzel Jaksch Europas Weg nach Potsdam 2 Auflage Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1959 Ackermann Gemeinde Hrsg 109 Dokumente zur sudetendeutschen Frage 1918 1959 Munchen o J um 1959 Wilhelm Weizsacker Quellenbuch zur Geschichte der Sudetenlander Hrsg vom Collegium Carolinum Robert Lerche Munchen 1960 Seliger Gemeinde Hrsg Weg Leistung Schicksal Geschichte der sudetendeutschen Arbeiterbewegung in Wort und Bild Selbstverlag Stuttgart 1972 Emil Franzel Sudetendeutsche Geschichte Mannheim 1978 ISBN 3 8083 1141 X Fritz Peter Habel Die sudetendeutsche Frage Sudetendeutscher Rat Munchen 1985 tschechische Ausgabe Sudetonemecka otazka auch in englischer und franzosischer Sprache Sudetendeutscher Rat Hrsg Die Sudetendeutsche Frage 1985 Eine Standortbestimmung Steinmeier Nordlingen 1986 DNB 890261725 Tagung des Sudetendeutschen Rates in Kochel vom 29 November bis 1 Dezember 1985 Ferdinand Seibt Hrsg Die Chance der Verstandigung Absichten und Ansatze zu ubernationaler Zusammenarbeit in den bohmischen Landern 1848 1918 Oldenbourg Munchen 1987 ISBN 3 486 53971 X Hermann Raschhofer Otto Kimminich Die Sudetenfrage Ihre volkerrechtliche Entwicklung vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart 2 erganzte Auflage Olzog Munchen 1988 ISBN 3 7892 8120 4 Jorg K Hoensch Die deutsch tschechoslowakischen Beziehungen 1918 bis 1939 In Heinz Duchhardt Hg In Europas Mitte Deutschland und seine Nachbarn Europa Union Verlag Bonn 1988 S 76 82 Felix Ermacora Die sudetendeutschen Fragen Langen Muller Verlag Munchen 1992 ISBN 3 7844 2412 0 Ferdinand Seibt Deutschland und die Tschechen Geschichte einer Nachbarschaft in der Mitte Europas 3 Auflage Piper Munchen 1997 ISBN 3 492 11632 9 Tomas Krystlik Zamlcene dejiny Prag 2008 ISBN 978 80 87197 06 6 in deutscher Sprache unter dem Titel Verschwiegene Geschichte 1918 1938 1948 1968 erschienen in Dinkelsbuhl 2009 ISBN 978 3 9812414 3 3 Jorg K Hoensch Geschichte Bohmens 4 Auflage C H Beck Munchen 2013 ISBN 978 3 406 65015 4 Wolfgang Bruder u a Benannte in Die Ertraumung der tschechischen Nation und die Nationalikone Frantisek Palacky aus Hotzendorf im Kuhlandchen Schrift des Vereins Alte Heimat Kuhlandchen Wiesloch 2018 ISBN 978 3 87336 635 0 50 Seiten http d nb info 1171380186 Jan Gerber Ein Prozess in Prag Das Volk gegen Rudolf Slansky und Genossen Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2016Weblinks BearbeitenChristian Unger uber Frantisek Palacky Der bohmische Traum in Zeit Online 2009 Siehe auch unter Literatur die Schrift von Wolfgang Bruder Zdenek Benes und Vaclav Kural Herausgeber fur das Kultusministerium der Tschechischen Republik Geschichte verstehen Die Entwicklung der deutsch tschechischen Beziehungen in den bohmischen Landern 1848 1948 Prag Gallery s r o 2002 ISBN 80 86010 66X Im Kapitel II werden u a die erfolgreichen Bemuhungen der tschechoslow Exilpolitiker um die Staatswerdung und S 62 63 die erreichte Anerkennung aufgrund der Teilhabe am Krieg durch csl militarische Einheiten auf der Siegerseite dargestellt SZ Zeitstrahl Deutsche in Tschechien 1918 1938 und spater https gfx sueddeutsche de apps 55239b61a5cb12a658042aaf mobile 0Einzelnachweise Bearbeiten Alfred Bohmann Das Sudetendeutschtum in Zahlen Hrsg vom Sudetendeutschen Rat Munchen 1959 S 16 Gesetz StGBl Nr 40 und Staatserklarung StGBl Nr 41 1918 Hinsichtlich des Kreishauptmannes Oskar Teufel in Sudmahren siehe Biografie von Oskar Teufel Website der Parlamentsdirektion Republik Osterreich Wiener Zeitung vom 10 Dezember 1918 Nr 285 S 6 unter Telegramme Reichenberg 9 Dezember online Diese und andere Zeitungen mit lesenswerten Beitragen aus der Nachkriegszeit 1918 sind online abrufbar Walter Franz Schleser Die deutsche Staatsangehorigkeit 4 Auflage Verlag fur Standesamtswesen Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 8019 5603 2 S 87 Historische Originaltexte zum Slawenkongress in Prag 1848 Universitat Klagenfurt PDF Datei 189 kB Naheres unter Prague Minos Guide Die nationale Wiedergeburt Bohmische Bewegung im 18 und 19 Jahrhundert Digital Urban Legends 2009 und bei Jorg K Hoensch Geschichte Bohmens 4 Auflage C H Beck Munchen 2013 ISBN 978 3 406 65015 4 S 305 ff Emil Franzel Sudetendeutsche Geschichte Mannheim 1978 S 338 ff Siehe auch Entnationalisierungspolitik gegen die Sudetendeutschen auf sudeten de Memento vom 17 Juli 2014 im Internet Archive Alfred Bohmann Das Sudetendeutschtum in Zahlen Hrsg vom Sudetendeutschen Rat Munchen 1959 S 69 hinsichtlich der Auswirkungen der Bodenreform S 61 65 Zur Bodenreform beginnend mit dem Beschlagnahmegesetz vom 16 April 1919 siehe auch Jaromir Balcar Instrument im Volkstumskampf Die Anfange der Bodenreform in der Tschechoslowakei 1919 20 als Zusammenfassung der Ergebnisse der von Prof Krieger betreuten Magisterarbeit der Universitat Munchen aus dem Jahre 1995 veroffentlicht in den Vierteljahrsheften fur Zeitgeschichte VfZ Jg 46 1998 Heft 3 S 391 428 PDF Alfred Bohmann Das Sudetendeutschtum in Zahlen Hrsg vom Sudetendeutschen Rat Munchen 1959 S 25 Alfred Bohmann Das Sudetendeutschtum in Zahlen Hrsg vom Sudetendeutschen Rat Munchen 1959 S 98 Rudolf Hilf aussenpolitischer Referent Lodgmanns als Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft Deutsche und Tschechen Symbiose Katastrophe Neue Wege S 84 Sudetendeutsche Negativisten und Aktivisten Wenzel Jaksch Europas Weg nach Potsdam 2 Auflage DVA Stuttgart 1959 S 277 ff Siehe auch die Zusammenfassung Die Sudetenfrage nach dem Staats und Volkerrecht in Emil Franzel Sudetendeutsche Geschichte Mannheim 1978 S 423 ff Vorbild Schweiz S 424 siehe die Zeitschrift Pritomnost unter Archiv rocnik 1936 Memento vom 21 September 2016 im Internet Archive Wenzel Jaksch Europas Weg nach Potsdam 2 Auflage DVA Stuttgart 1959 S 282 Lodgman 1919 in Saint Germain Berater der deutschosterreichischen Delegation gab Ende Mai 1920 beim Zusammentritt des ersten CSR Parlaments in Prag namens der 72 deutschen Abgeordneten eine rechtswahrende Staatsrechtliche Erklarung ab Diese wurde von der Sudetenpost Seite 14 in Folge 7 vom 3 Juli 2014 abgedruckt PDF Schlussbericht Runcimans uber seine Vermittlungstatigkeit in der CSR im August September 1938 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche in der Ersten Tschechoslowakischen Republik amp oldid 230375320