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Dieser Artikel beschreibt den Rechtswissenschaftler und Politiker Felix Ermacora Zu anderen Bedeutungen siehe Felix Ermacora Begriffsklarung Felix Ermacora 13 Oktober 1923 in Klagenfurt 24 Februar 1995 in Wien war ein osterreichischer Verfassungsrechtler und Menschenrechtsexperte Er war von 1971 bis 1990 Nationalratsabgeordneter der OVP 1 Gedenktafel am Geburtshaus Benediktinermarkt Nr 3 in Klagenfurt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften Auszug 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAb 1957 war der Jurist Ermacora an der Universitat Innsbruck Professor fur Staatswissenschaft und Volkerrecht und ab 1964 Professor fur Staats und Verwaltungsrecht an der Universitat Wien Ab 1958 war er auch Mitglied der Europaischen Menschenrechtskommission und der UN Menschenrechtskommission 1974 war er Prasident der UN Menschenrechtskommission Ab 1984 war er Berichterstatter der UN fur Afghanistan 1992 wurde er Direktor des Ludwig Boltzmann Institutes fur Menschenrechte Er war Kuratoriumsmitglied der Internationalen Gesellschaft fur Menschenrechte die vor allem Menschenrechtsverletzungen in kommunistischen Staaten anprangerte Neben Pionierleistungen auf dem Gebiet der Menschenrechte hat sich Ermacora insbesondere mit Sudtirol befasst Er war langjahriger OVP Sudtirolsprecher und Prasident des Sudtirol Unterausschusses im Nationalrat und hat mehrere Publikationen zur volkerrechtlichen und politischen Entwicklung Sudtirols nach 1945 verfasst In einem Rechtsgutachten das er 1991 im Auftrag der Bayerischen Staatsregierung erstellte kam er zu dem Ergebnis dass die Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei in den Jahren 1945 46 den Tatbestand des Volkermordes erfullt habe Die Vertreibung der Sudetendeutschen aus der angestammten Heimat von 1945 bis 1947 und die fremdbestimmte Aussiedlung nach dem Zweiten Weltkrieg widersprach nicht nur der in der Atlantik Charta und dann in der Charta der UN verheissenen Selbstbestimmung sondern die Vertreibung der Sudetendeutschen ist Volkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit die nicht verjahrbar sind 2 Ermacora kannte keine Beruhrungsangste mit der ausseren politischen Rechten So trat er 1994 beim Innsbrucker Freiheits Kommers der deutschnationalen Burschenschaften auf war Referent der vom Verfassungsschutz beobachteten Gesellschaft fur Freie Publizistik Interviewpartner der Jungen Freiheit und redigierte massgeblich den Sammelband Identitat und Nation der 1987 vom rechtsextremen Grabert Verlag herausgegeben wurde Er war auch eines der wenigen OVP Mitglieder die regelmassig in der rechtsextremen Aula publizierten Um volkerrechtliche Arbeiten in seinem Sinn weiterfuhren zu konnen wurde 1999 das Felix Ermacora Institut gegrundet Anlasslich seines zehnten Todestages wurde 2005 vom OVP Parlamentsklub und der Politischen Akademie der OVP der Felix Ermacora Menschenrechtspreis gestiftet Die ersten Preistrager waren Pater Georg Sporschill und der ORF Journalist Friedrich Orter 3 Ermacora erhielt Ehrungen aus verschiedenen Landern unter anderem Verdienstorden aus Deutschland und Frankreich sowie den UNESCO Preis fur Menschenrechte und den europaischen Menschenrechtspreis des Europarates Die Universitaten Koln und Strassburg verliehen ihm die Ehrendoktorwurde Er war Mitglied der Vereinigung fur Verfassungsgeschichte Zwischen 1967 und 1973 amtierte er als Prasident des Osterreichischen Alpenvereines seit 2013 hat sein Sohn Andreas Ermacora die gleiche Position inne Unter seiner Prasidentschaft war der Verein an der Errichtung des Nationalparks Hohe Tauern beteiligt Der Alpenverein stellte auch seinen umfassenden Grundbesitz in Karnten und Osttirol zur Verfugung Von 1993 bis zu seinem Tod war er Prasident des Osterreichischen Kameradschaftsbundes Zu seinen Schulern zahlt Manfred Nowak 4 Auszeichnungen Bearbeiten1976 Grosses Silbernes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 5 1977 Europaischer Karlspreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft 1987 Grosses Goldenes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 6 1990 Grosses Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern fur Verdienste um die Republik Osterreich 6 Schriften Auszug BearbeitenHandbuch der Grundfreiheiten und der Menschenrechte 1963 Allgemeine Staatslehre 2 Bande 1970 Osterreichische Verfassungslehre 2 Bande 1970 80 Sudtirol und das Vaterland Osterreich 1984 Geheimbericht der Sudtiroler Delegation zur Pariser Konferenz 1946 1987 Grundriss der Menschenrechte in Osterreich 1988 Die Entstehung der Bundesverfassung 5 Bande 1986 1993 Menschenrechte in der sich wandelnden Welt 3 Bande 1974 1994 Sudtirol Die verhinderte Selbstbestimmung 1991 Menschenrechte ohne Wenn und Aber Erlebnisse und Begegnungen 1993 Literatur BearbeitenManfred Nowak Felix Ermacora In Archiv des offentlichen Rechts 120 1995 S 278 281 Christoph Schlintner Gerhard Strejcek Felix Ermacora 1923 1995 In Peter Haberle Michael Kilian Heinrich Wolff Hrsg Staatsrechtslehrer des 20 Jahrhunderts Deutschland Osterreich Schweiz De Gruyter 2 Auflage Berlin 2018 S 1153 1165 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Felix Ermacora im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Felix Ermacora auf den Webseiten des osterreichischen Parlaments Eintrag zu Felix Ermacora im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Aufnahmen von Felix Ermacora im Onlinearchiv der Osterreichischen Mediathek Interviews Vortrage Radiobeitrage Felix Ermacora im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Einzelnachweise Bearbeiten Biografie von Dr Felix Ermacora auf der Seite des Nationalrates Felix Ermacora Die sudetendeutschen Fragen Rechtsgutachten Langen Muller Verlag Munchen 1992 ISBN 3 7844 2412 0 S 235 Manfred Nowak Festrede zur Verleihung des ersten Felix Ermacora Menschenrechtspreises Der Standard Das F Wort verankern Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF 6 9 MB a b Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF 6 9 MB Normdaten Person GND 118685244 lobid OGND AKS LCCN n50012292 VIAF 76331088 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ermacora FelixKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Volkerrechtsexperte und Politiker OVP Abgeordneter zum NationalratGEBURTSDATUM 13 Oktober 1923GEBURTSORT KlagenfurtSTERBEDATUM 24 Februar 1995STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felix Ermacora amp oldid 229979576