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Gustav Hacker 20 September 1900 in Lubau bei Podersam Osterreich Ungarn 3 Juni 1979 in Wiesbaden war ein deutschbohmischer Landwirt und Politiker BdL SdP NSDAP 1 spater GB BHE GDP GDP BHE sowie Vertriebenenfunktionar Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter 4 Offentliche Amter 5 Ehrungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenHacker wurde als Sohn eines deutschbohmischen Landwirts geboren Nach dem Schulbesuch nahm er auf osterreichischer Seite als Soldat am Ersten Weltkrieg teil Spater erhielt er wie alle Deutschen in Bohmen die tschechoslowakische Staatsburgerschaft Nach dem Abitur 1918 studierte Hacker an der Hoheren Landwirtschaftlichen Landesschule in Kaaden arbeitete zunachst in praktischer Tatigkeit auf landwirtschaftlichen Gutern und ubernahm anschliessend den elterlichen Hof 1921 22 leistete er Wehrdienst in der tschechoslowakischen Armee In den 1920er Jahren war er Mitbegrunder und Vorsitzender des Bundes der Deutschen Landjugend In dieser Funktion wirkte er bei der Grundung von Bauernschulen mit u a 1925 als Grunder der Westbohmischen Bauernhochschule Hacker war Vorsitzender des Verbands der landwirtschaftlichen Bezirksvorschusskassen und wurde 1938 Aufsichtsratsvorsitzender der Sudetendeutschen Zucker AG 2 Ausserdem war er Direktor des land und forstwirtschaftlichen Zentralverbands fur Bohmen und Mahren Im besetzten Prag war er Mitarbeiter im Landwirtschaftsministerium 3 Als deutscher Staatsburger nahm er von 1941 bis 1945 als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil Als Leiter der Staatsguterverwaltung bei der Rustungsinspektion Ukraine Rustungskommando Dnjepropetrowsk war er vermutlich als Sonderfuhrer Z ziviler Experte im Offiziersrang eingesetzt 4 Zuletzt wurde er zum Hauptmann der Reserve befordert Nach dem Kriegsende wurde Hacker 1945 als Kriegsverbrecher vom Volksgericht in Prag zu vier Jahren Kerker verurteilt 5 Er wurde 1949 aus der Haft entlassen siedelte im Dezember 1949 als Heimatvertriebener in die Bundesrepublik Deutschland uber und liess sich in Hessen nieder Dort engagierte er sich in Vertriebenenorganisationen 1968 wurde er Prasident des Bauernverbands der Vertriebenen in Bonn Partei BearbeitenHacker schloss sich dem Bund der Landwirte in der Tschechoslowakei BdL einer sudetendeutschen Bauernpartei an und wurde 1936 zum Vorsitzenden der Partei gewahlt Zum 22 Marz 1938 veranlasste er die Uberfuhrung seiner Partei und ihrer Abgeordneten in die von Konrad Henlein geleitete Sudetendeutsche Partei SdP die nach der Annexion des sudetendeutschen Gebietes durch das Grossdeutsche Reich spater der NSDAP unterstellt wurde 6 Eine automatische Ubernahme der Mitglieder erfolgte nicht Hacker trat dann 1938 in die NSDAP ein 7 Hacker trat in den 1950er Jahren dem GB BHE bei Durch den Zusammenschluss des GB BHE mit der DP im Mai 1961 zur GDP wurde er deren Mitglied Im September 1962 benannte sich die GDP in GDP BHE um 1963 64 war er hessischer Landesvorsitzender der GDP BHE Abgeordneter BearbeitenHacker war von Mai 1935 bis Marz 1939 Mitglied der tschechoslowakischen Nationalversammlung Von 1954 bis zum 13 Februar 1955 von 1958 bis zum 30 November 1959 und von 1962 bis zum 10 November 1964 gehorte Hacker dem hessischen Landtag an Offentliche Amter BearbeitenNach den Landtagswahlen 1954 und der Bildung einer Koalition aus SPD und GB BHE wurde Hacker am 19 Januar 1955 als hessischer Staatsminister fur Landwirtschaft und Forsten in die von Ministerprasident Georg August Zinn gefuhrte Landesregierung berufen Wahrend seiner Amtszeit beteiligte er sich u a an der landlichen Strukturpolitik des Grossen Hessenplans Nach der Bildung einer SPD Alleinregierung schied er am 19 Januar 1967 aus der Landesregierung aus und wurde als Landwirtschaftsminister von Tassilo Troscher abgelost Ehrungen BearbeitenGrosses Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband 1965 Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen 1979 Gustav Hacker Stiftung 1981 Gustav Hacker Siedlung in Gross Umstadt Gustav Hacker Weg in SchlangenbadEr war Ehrenmitglied der Burschenschaft Germania Tetschen Liebwerd 1960 und Ehrenmitglied der Burschenschaft Sudetia Munchen Literatur BearbeitenMads Ole Balling Von Reval bis Buka statistisch biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel und Sudosteuropa 1919 1945 Bd 1 Dokumentation Verlag Kopenhagen 1991 ISBN 87 983829 4 2 S 296 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 7 Supplement A K Winter Heidelberg 2013 ISBN 978 3 8253 6050 4 S 408 409 Albrecht Kirschner Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie NS Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter der Kommission des Hessischen Landtags fur das Forschungsvorhaben Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Hrsg Hessischer Landtag Wiesbaden 2013 S 15 23 27 38 39 48 50 52 53 Download PDF 479 kB Jochen Lengemann Das Hessen Parlament 1946 1986 Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags 1 11 Wahlperiode Hrsg Prasident des Hessischen Landtags Insel Verlag Frankfurt am Main 1986 ISBN 3 458 14330 0 S 273 274 hessen de PDF 12 4 MB Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 161 Franz Neumann Der Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten 1950 1960 Ein Beitrag zur Geschichte und Struktur einer politischen Interessenpartei Marburger Abhandlungen zur Politischen Wissenschaft 5 Verlag Anton Hain Meisenheim am Glan 1968 S 428 429 Gustav Hacker in Internationales Biographisches Archiv 43 1979 vom 15 Oktober 1979 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Sabine Schneider Belastete Demokraten Hessische Landtagsabgeordnete der Nachkriegszeit zwischen Nationalsozialismus und Liberalisierung Hg Historische Kommission fur Hessen ISBN 978 3 942225 45 8 darin Eintrage zu Hacker sowie zu 10 weiteren Personen Vertrieb Hessisches Staatsarchiv Marburg 2019 Reihen Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 48 15 amp Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen 47 endgultiger Bericht zu einem Vorbericht von 2013 Weblinks BearbeitenHinweis bei der FH Weihenstephan Hacker Gustav Hessische Biografie Stand 3 Marz 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Gustav Hacker Abgeordnete In Hessische Parlamentarismusgeschichte Online HLGL amp Uni Marburg abgerufen am 28 Oktober 2023 Stand 6 Januar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Pitt von Bebenburg Erst Nazi dann Landtags Abgeordneter Frankfurter Rundschau 20 Februar 2013 Hacker Gustav Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Albrecht Kirschner Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie NS Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter der Kommission des Hessischen Landtags fur das Forschungsvorhaben Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Hessischer Landtag Wiesbaden 2013 S 39 Online Albrecht Kirschner Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie NS Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter der Kommission des Hessischen Landtags fur das Forschungsvorhaben Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Hessischer Landtag Wiesbaden 2013 S 38 Online Albrecht Kirschner Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie NS Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter der Kommission des Hessischen Landtags fur das Forschungsvorhaben Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Hessischer Landtag Wiesbaden 2013 S 49 Online Ralf Gebel Heim ins Reich Konrad Henlein und der Reichsgau Sudetenland 1938 1945 R Oldenbourg Verlag Munchen 1999 S 129 ISBN 3 486 56468 4 FAZ vom 17 Februar 1992 S 12 Artikel online Landwirtschaftsminister des Landes Hessen Georg Haring 1945 1947 Karl Lorberg 1947 1949 Albert Wagner 1949 1951 Heinrich Fischer 1951 1953 Ludwig Bodenbender 1953 1955 Gustav Hacker 1955 1967 Tassilo Troscher 1967 1970 Werner Best 1970 1973 Hans Krollmann 1973 1974 Willi Gorlach 1974 1980 Karl Schneider 1980 1984 Willi Gorlach 1984 1987 Irmgard Reichhardt 1987 1991 Jorg Jordan 1991 1995 Gerhard Bokel 1995 1999 Wilhelm Dietzel 1999 2009 Silke Lautenschlager 2009 2010 Lucia Puttrich 2010 2014 Priska Hinz seit 2014 Normdaten Person GND 1015439756 lobid OGND AKS VIAF 174518054 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hacker GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher Landwirt und Politiker BdL SdP NSDAP GB BHE GDP GDP BHE MdL hessischer StaatsministerGEBURTSDATUM 20 September 1900GEBURTSORT Lubau bei Podersam Osterreich UngarnSTERBEDATUM 3 Juni 1979STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Hacker amp oldid 238581139